Einleitung: Disziplinen + Fremdwörter + philosophische Begriffe Flashcards

Kapitel 0 - Einleitung in Philosophie und ihre Disziplinen einige Fremdwörter + philosophische Begrife

1
Q

praxis

A

Handeln

= Verfolgen und Realisieren eines Guten

nach Aristoteles 1 von 3 Wissenschaftsbereichen

Praktische Wissenschaften:

    • zB Ethik, Politik
    • sind praxisbezogen bzw. auf die Praxis gerichtet
    • das Ziel sind Veränderungen (von Handlungen) nach Maßstab des guten Lebens in der Praxis (= zB Haushalt, Staat)
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2
Q

poiêsis

A

Herstellen

= durch Tätigkeit bzw (Kunst-)Fertigkeit wird ein Werk hervorgebracht

“poietisch” würden wir heute als “technisch” bezeichnen

nach Aristoteles 1 von 3 Wissenschaftsbereichen

Poietische Wissenschaften:

    • zB Dichtkunst (Poetik), Medizin
    • sollen ein Resultat hervorbringen wie zB sprachliches Kunstwerk oder Gesundheit des Patienten
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3
Q

theôria

A

Betrachten

= intellektuelles Erfassen der wesentlichen Zusammenhänge

nach Aristoteles 1 von 3 Wissenschaftsbereichen

Theoretische Wissenschaften:

    • zB Mathematik, Physik, erste Philosophie dh Metaphysik
    • haben ihren Sinn in der Wissensgewinnung, im Entdecken von elementaren Strukturen und Zusammenhängen
    • haben ihren Sinn NICHT in deren Anwendung

Empirische Beobachtungen einzelner Fälle werden gemacht, deren Aussagen allgemein gültig sind und eine Erklärung bzw. Begründung notwendig ist

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4
Q

Ethik

A

nach Aristoteles: Wissenschaftsdisziplin der praxis

Tugenden werden untersucht

Tugenden = charakterliche + intellektuelle Höchstform der Bürger, welche das Gemeinwesen gestalten

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5
Q

Politik

A

nach Aristoteles: Wissenschaftsdisziplin der praxis

Herrschaftsformen und Institutionen werden diskutiert

Binnendisziplinen:
> Ökonomik (untersucht die Verwendung der (finanziellen) Mittel im Haushalt
> Ktektik (untersucht den Erwerb der Mittel)

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6
Q

Mathematik

A

nach Aristoteles: Wissenschaftsdisziplin der theôria

untersucht abstrakte Einheiten und Gesetze von…
… Zahlen (Arithmetik)
… Figuren (Geometrie)

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7
Q

Naturlehre

A

= Physik

nach Aristoteles: Wissenschaftsdisziplin der theôria

Gegenstände und Ereignisse die sich verändern werden untersucht

Binnendisziplinen:
> Grundlegungsteil (untersucht Grundbegriffe von Bewegung, Natur, Zufall und Zeit)
> Kosmologie (Lehre von der Entstehung und Entwicklung des Weltalls)
> Meteorologie
> Zoologie
> Psychologie (=verstandbezogen)
> sinnliche Wahrnehmung (sinnesbezogen)

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8
Q

Erste Philosophie

A

= Methaphysik

nach Aristoteles: Wissenschaftsdisziplin der theôria

untersucht Prinzipien und Ursachen von Dingen

Binnendisziplinen:
> Theologik (untersucht das Ewige und Göttliche)
> Ontologie (untersucht “das Seiende als Seiendes”

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9
Q

Disziplin

A

latein. : disciplina - 2 Bedeutungen
1. Wissenschaft/Wissensgebiet, das der Schüler (= discipulus) zu erlernen hat
2. Selbstdisziplinierung, die zur Wissensaneignung nötig ist

Synonyme:
Bereich, Fachgebiet, Fachrichtung, Gebiet, Wissenschaftsdisziplin, Wissenschaftsgebiet, Wissenschaftszweig, Zweig

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10
Q

Einteilung der Wissenschaft nach Aristoteles

A
  1. 3 Wissenschaftsbereiche
  2. Wissenschaftsdisziplinen
  3. Binnendisziplinen
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11
Q

Pluralismus

A

lat. plural = Mehrzahl, Vielheit

Mehrzahl/Vielfalt von Anschauungen, Ideen, Meinungen und Positionen

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12
Q

räsonieren

A

franz. raisonner = vernünftig reden, Einwendungen machen

sich wortreich und tiefschürfend, aber ohne konkretes Ergebnis [über etwas] äußern/Schlüsse ziehen

Bsp:
Stümper wollen über alles und jeden räsonieren, ohne spezifische Sachkenntnisse (03561 - S. 8)

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13
Q

prätentiös

A

franz. prétentieux = eingebildet, anmaßend

Synonyme:
wichtigtuerisch, prahlerisch, aufschneiderisch, großspurig, aufgeblasen

Bsp:
Der prätentiöse Ansatz, einer Wissenschaft ohne entsprechende Einarbeitung hineinzureden wollen, ist lächerlich.

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14
Q

Autonomie

A

griech. autonomia

Unabhängigkeit, Selbstständigkeit, Freiheit, Eigenständigkeit

Gegenteil: Heteronomie, Abhängigkeit

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15
Q

Einheitswissenschaft

A

Gegenteil von Wissenschaftspluralismus

– Vertreter: Platon, Wiener Kreis

    • alle Wissenschaften unterliegen einer Einheitswissenschaft mit Einheitssprache
    • 1 Methode bzw. Terminologie ist für alle Wissenschaften vorgeschrieben, aber nur auf bestimmten Gebieten fruchtbar/effektiv/nützlich
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16
Q

inaugurieren

A

lat. inaugurare = einführen, einweihen

Bsp:
Aristoteles inaugurierte die Zerlegung des Wissens (03561 - S. 8)

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17
Q

Organon

A

2 Bedeutungen:

  1. allgemein: Schrift/Werkzeug/Instrument zur Grundlegung der Erkenntnis
  2. Name bzw. Sammlung der logischen Lehrschriften des Aristoteles als Hilfsmittel zur Wahrheitserkenntnis
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18
Q

Propädeutik

A

Vorbildung, vorbereitende Grundausbildung

griech. propaideúein = vorher unterrichten

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19
Q

Logizismus

A

philosophisches Programm von Gottlob Frege (1848-1925)

Logizismus besagt, dass eine Reihe von Wissenschaften (zB Mathematik) von der Logik abzuleiten sind

20
Q

Logische Semantik

A

philosophisches Programm von Gottlob Frege (1848-1925)

Ziel: jedem Ausdruck einer natürlichen Sprache eine logische Struktur durch Analyse oder “rationale Rekonstruktion” zuweisen
–> dadurch w ird der Nachweis für Rationalität erbracht, in Bereichen wo er vorher nicht offensichtlich oder gar ausgeschlossen schien

21
Q

Semantik

A

Bedeutungslehre

griech. sēmaínein = bezeichnen

22
Q

Peripatos

A

philosophischen Schule des Aristoteles

Peripatetiker: Angehöriger dieser Schule

benannt nach dem Ort, wo die Unterricht stattfand (peripatos = Wandelhalle)

23
Q

isomorph

A

von gleicher Gestalt, Art bzw. Struktur
gleichgestaltig

Bsp:
Ein Modell ist ein isomorphes Abbild der Realität.

24
Q

Syllogismus

A

logischer Schluss aus 2 Prämissen

griech. syllogismos = „[das] Zusammenrechnen“, „logischer Schluss“

25
Q

Variable

A

Platzhalter, Leerstelle, veränderliche Größe

latein. varius = allerlei, mannigfaltig, verschieden, verschiedenartig

26
Q

modus barbara

A

logischer Schluss, bei dem beide Prämissen und die Schlussfolgerung bejaht werden

Bsp:
Alle Griechen (G) sind Menschen (M)
Alle Menschen (M) sind sterblich (S)
--------------------------------es folgt-------------------------------
Alle Griechen (G) sind sterblich (S) 

oder: Wenn G M ist und M S ist, ist G S

27
Q

Ontologie

A

Lehre vom Sein, vom Seienden

28
Q

Syllogistik

A

Lehre von den –>Syllogismen

29
Q

Quantorenlogik

A

> > > nach Aristoteles

die in der Syllogistik auftretenden Variablen stehen für Begriffe NICHT für Aussagen

Gegenteil:
–> Aussagenlogik

30
Q

Aussagenlogik

A

die in der Syllogistik auftretenden Variablen stehen für Aussagen NICHT für Begriffe

> > > gibt es seit der Stoa, NICHT bei Aristoteles

Gegenteil:
–> Quantorenlogik

31
Q

Quantor

A

Operator, der die Erfüllung eines Kriteriums oder mehrerer Kriterien von bestimmten Objekten ausdrückt

32
Q

Junktor

A

lat. iungere = verknüpfen, verbinden

Aussagenverknüpfer
Satzverknüpfer/Satzverknüpfung
logisches Bindewort

ist eine logische Verknüpfung zwischen Aussagen innerhalb der Aussagenlogik

33
Q

Formale Logik

A

entdeckt von Aristoteles

in einer Aussage, können alle Terminni durch –> Variablen ersetzt werden

34
Q

Materiale Logik

A

auch:
angewandte oder philosophische Logik

die Bedeutung bzw. der Inhalt der sprachlichen Ausdrücke hat mehr Raum als bei der formalen Logik

Dazu gehört:

  • -> Epistemische Logik
  • -> Mehrwertige Logik
  • -> Deontische Logik
  • -> Praktische Schlüsse
35
Q

Epistemische Logik

A

= Wissenslogik

Untersucht Wissen und Glauben

griech. epistḗmē = das Verstehen; Wissenschaft

Bsp.: (03561 - S. 14)
“Ich weiß, dass es regnet” - “Ich glaube, dass es regnet”
Es kommt auf den Inhalt des Nebensatzes und dessen Operators an

36
Q

Epistemologie

A

Wissenschaftstheorie bzw. -lehre
Erkenntnistheorie bzw. -lehre

griech. epistḗmē = das Verstehen; Wissenschaft

37
Q

Mehrwertige Logik

A

Art der materiellen Logik

geht über die Betrachtung wahrer oder falscher Sätze hinaus

38
Q

Deontolische Logik

A

Sollens- oder Befehlslogik

besteht aus normativen Sätzen der Logik der deskriptiven oder Aussagesätze

griech. to deon = was sich gebührt, was sein soll

39
Q

assertorisch

A

lat. assertorius = behauptend, versichernd

Bsp.: (03561 - S. 15)
assertorischer Schluss = theoretischer Schluss

assertorische Urteile:
in der Logik; Behauptungen von Tatsachen, die ohne Beweis Gültigkeit beanspruchen

40
Q

Praktischer Schluss

A

= Überlegung, wie (durch welche Handlung) eine gewünschte Absicht vollzogen werden kann

umstritten, denn:
nur weil jemand eine Absicht und entsprechende Mittel hat, folgt daraus nicht, dass er auch wirklich so handelt (dadurch wäre es ein theoretischer Schluss)

Bsp:
Im Winter ist es kalt
Ein Mantel wärmt
--------------------------es folgt---------------------------------
Ich brauche einen Mantel für den Winter
41
Q

Modallogik

A

modal = durch Verhältnisse bedingt

4 Modalbegriffe:
notwendig - möglich - nicht-notwendig - unmöglich

42
Q

Temporallogik

A

der Wahrheitswert mancher Aussagen ist zeitabhängig

43
Q

Topik

A

= Unterweisung zu Gesprächsführung und Argumentation

von Aristoteles

besteht aus:

    • mehrere 100 Topoi
    • Regeln für argumentative Auseinandersetzungen
    • logische Gesetze
44
Q

Dialektischer Schluss

A

– Prämissen werden im Dialog als Fragen gestellt

– zur Überprüfung des Gesprächspartners

45
Q

Beweisender/wissenschaftlicher Schluss

A

in einem Lehrvortrag wird die Entwicklung des Gegenstandes beschrieben

46
Q

Paralogismus

A

“Fehlschluss”

formal ungültiger Schluss