Einheit 8+9 Flashcards

1
Q

Wichtig

Forschungsfrage ist ungleich

A
  • Fragen in Qualitativeninterviews
  • Fragen in Fragebögen
  • Hypothesen
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2
Q

Wichtig

Forschungsfragen sind Forschungsfragen, wenn:

A
  1. ihre Beantwortung es ermöglicht dem existierenden Wissen
    etwas hinzuzufügen,
  2. sie vom existierenden Wissen ausgehen, sich auf eine Theorie
    beziehen, indem sie deren Begriffe benutzt und etwas fragen,
    was etwas neues darstellt.
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3
Q

Rolle von Gruppendiskussionen

A
  • Gruppendisskusionen in Abgrenzung zu Gruppenbefragung
  • Erforschung zu öffentlichen Meinung
  • Konzept der „informellen Gruppenmeinung“ (Mangold): Gruppenmeinung
    keine Summe von Einzelmeinungen, sondern Produkt kollektiver Interaktionen
  • Gruppendiskussionsverfahren in der Tradition der dokumentarischen Methode
    (Ralf Bohnsack auf der Basis von ethnomethodologischen und
    wissenssoziologischen Überlegungen) + spezielle Auswertungsmethode
     Vorstellung von prozesshaften Abläufen von Kommunikation, in denen sich
    Muster dokumentieren, die auf kollektiv geteilte gemeinsame Erfahrungen
    beruhen
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4
Q

Ausgangspunkt

A
  • simulieren eine alltagsnähere Interaktionssituation,
    da die unterschiedlichen Gesprächsteilnehmenden unmittelbar auf das
    Gesagte der anderen reagieren können
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5
Q

Ziel:

A

Nutzung der Dynamik von Gruppen, um Meinungen und Einstellungen
in der Auseinandersetzung mit anderen kennen zu lernen
(Rekonstruktion von Prozessen der sozialen Wirklichkeit)
Erhebung sozial gebundener Meinungen, kollektiver Einstellungen und
Ideologien

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6
Q

Job der Gruppenleitung

A

Gezielte Beeinflussung / Leitung der Interaktion in der Gruppe durch
Interviewerin, um allen Mitgliedern der Gruppe eine Chance zu geben, sich zu
artikulieren:
 Bremsen der „VielrednerInnen“  Moderation
 Unterstützen der „SchweigerInnen“
 Gezielte Fragen anstatt offener Diskussion
 Einzelne Äußerungen werden auf Sprecher
in bezogen, die Interaktion ist in
keiner Dimension Gegenstand der Analyse oder Erhebung

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7
Q

Warum sind Gruppendiskussionen mehr als nur die Befragung mehrerer Personen gleichzeitig?

A

Offenere Variante und „mehr bzw. anderes“ als eine Befragung mehrerer
Personen gleichzeitig:
 Gruppendiskussionen als Interaktionsform
 Gruppendynamik
Kollektive Phänomene (im Entstehungsprozess)

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8
Q

Welche Ziele können durch die Offenheit von Gruppendiskussionen erreicht werden?

A
  • Kollektive Orientierungen: Im Gespräch muss man die eigene Meinung
    behaupten
  • Tieferliegende Einstellungen kommen zum Vorschein
  • Aushandlungs- und Problemlösungskonzepte: Gruppeninterne Abläufe
  • Gruppenbildungs- und Meinungsbildungsprozesse: Konzept der
    Gruppenmeinung
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9
Q

Gruppenzusammensetzung bei qualitativen
Gruppenverfahren

A

natürliche vs. künstliche Gruppe:
Natürliche Gruppen bestehen auch im Alltag, künstliche Gruppen sind nach
bestimmten Kriterien zusammengesetzt
* homogene vs. heterogene Gruppe
Mitglieder homogener Gruppen sind in Hinblick auf das Forschungs-thema in
den wesentlichen Dimensionen vergleichbar, heterogene Gruppenmitglieder
sind möglichst unterschiedlich
* kleine vs. große Gruppen
Intime Kleingruppen oder große Gruppen, die die Integration erleichtern

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10
Q

Realgruppen

A

unabhängig von den Forschenden existierende Gruppen):
Realgruppen verfügen über eine gemeinsame Erfahrungsbasis, daher ist
Selbstläufigkeit und interaktive Dichte der Kommunikation zu erwarten.

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11
Q

Künstliche Gruppen

A

(von den Forschenden zusammengestellt): Vor allem dann
sinnvoll, wenn ein Interesse für bestimmte gemeinsame Erfahrungsräume
besteht -> Annahme, dass dieser gemeinsame Erfahrungsraum auch zum
Ausdruck kommt, wenn sich die Teilnehmenden nicht kennen.

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12
Q

Homogenität

A

Hinblick auf einen interessierenden konjunktiven
Erfahrungsraum (z.B. milieuspezifisch, generationsspezifisch,
geschlechtsspezifisch etc.)

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13
Q

Vorteile

A

+breiteres Meinungsspektrum
+ größerer Bereich von Reaktionsweisen
+ freundlichere, entspanntere
Atmosphäre
+ größere Nähe zur alltäglichen
Gesprächssituation
+ spontanere Reaktionen
+ Abbau psychischer Kontrollen
+ tieferliegende Meinungen
+ detailliertere und gründlicher
durchdachte Äußerungen
+ auch widersprüchliche Meinungen

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14
Q

Nachteile

A

-höhere Anforderungen an die
Kooperationsbereitschaft der
Teilnehmenden
– höhere Ausfälle, Problem der Schweigenden
– quasi-öffentliche Atmosphäre verhindert,
„private“ Meinungen und Erfahrungen zu
äußern
– auf einzelne Gruppenmitglieder bezogene
Auswertungen nur bedingt möglich
– Untersuchungs- und Aussageeinheiten sind
Gruppen
– Arbeitsaufwand sehr hoch (zeitintensive
Erstellung und Auswertung der
Wortprotokolle)

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15
Q

Ablauf einer Gruppendiskussion

A
  1. Einstiegsfrage (möglichst offen und vage) oder Impuls
  2. Immanente Nachfragen
  3. Exmanente Nachfragen
  4. Direktive Phase
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16
Q

Inhaltliche Gestaltung von Gruppendiskussionen

A

Erfahrungsnähe und subjektive Sinnhaftigkeit des Themas
* Berücksichtigung der Gruppendynamik
◦ zunehmende Tendenz zur Einnahme einer ‘Wir-Gruppen’-Perspektive
◦ provokative Aussagen vorab überlegen

17
Q

ABLAUF

A

Eröffnung: leicht zu beantworten, Fakten (statt Meinungen)
◦ Einleitung: thematische Hinführung, Erfahrungen reflektieren
◦ Überleitung: Teilnehmende können sich besser einschätzen, Hinführung
◦ Hauptfragen: Kern des Forschungsthemas
◦ Abschluss: abschließende Stellungnahme
◦ Zusammenfassung: ModeratorIn fasst zusammen, Teilnehmende
kommentieren

18
Q

Anforderungen an die Teilnehmenden einer Gruppendiskussion

A
  • parallel mehrere Aufgaben
    olinguistische Fähigkeit
  • Sprachproduktion und -Verständnis:
    okognitive und soziale Fähigkeiten
  • Erinnerungsleistungen und Kommunikationskompetenzen
  • Koordination und Kooperation in der Gruppe
    o(selbst-)darstellerische, narrative und argumentative Fähigkeiten
  • „Diskussionskultur“
19
Q

Zentrale Aufgabe der Diskussionsleitung:

A

Initiierung eines möglichst
selbstläufigen Diskurses, ohne diesen nachhaltig zu strukturieren!
1. Die gesamte Gruppe ist Adressatin der Forscheri*innenintervention
2. Vorschlag von Themen, nicht Vorgabe von Propositionen
3. Demonstrative Vagheit
4. Kein Eingriff in die Verteilung der Redebeiträge
5. Generierung detaillierter Darstellungen

20
Q

Moderation von Gruppendiskussionen (I)

A
  • Interesse an den Teilnehmenden zeigen
  • Wertschätzende Kommunikation
  • Stille ertragen und als Moderierender nicht selbst zu Teilnehmenden
    werden
  • Vorbereitung (von sich selbst, dem Raum, dem Equipment)