Die Rolle des Staates in einer Volkswirtschaft Flashcards
Wirtschaftstheorie (Volkswirtschaftslehre, Nationalökonomie)
versucht, gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge zwischen Haushalten, Unternehmen, Staat und Ausland zu erklären
Wirtschaftspolitik
- formuliert gesamtwirtschaftliche Ziele und setzt bestimmte Mittel ein, um diese Ziele zu erreichen
- betreibt der Staat und stützt sich dabei (hoffentlich) auf Erkenntnisse der Wirtschaftstheorie
Intensität staatlichen Eingreifens
Anarchie Minimalstaat Soziale Marktwirtschaft (1) Soziale Marktwirtschaft (2) Planwirtschaft
Anarchie - Der Staat tut nichts
Jeder Wirtschaftsteilnehmer maximiert seinen privaten Nutzen
Minimalstaat - Der Staat schützt private Eigentumsrechte
Es gibt Rechtssicherheit für den Austausch von privaten Gütern
Soziale Marktwirtschaft (1) - Der Staat erbringt öffentliche Güter
Es werden Güter bereitgestellt, für die es keine funktionierenden Märkte gibt
Soziale Marktwirtschaft (2) - Der Staat sorgt für Umverteilung
Nach Maßgabe gesellschaftlicher Grundwerte werden sozialstaatliche Prinzipien durch Umverteilung von Einkommen und Vermögen durchgesetzt
Planwirtschaft - Der Staat erbringt öffentliche und private Güter
Es gibt keine privaten Märkte mehr, sondern nur noch zentral festgelegte Produktionspläne
Rolle des Staates in einer Volkswirtschaft
- sichert Eigentumsrechte (Polizei, Gerichte)
- stellt öffentliche Güter zur Verfügung (über Steuern finanziert) Bsp. Straßenbeleuchtung, äußere Sicherheit
- > Nicht-Ausschließbarkeit im Konsum
- verteilt um (bei Einkommen und Vermögen)
- erlässt Gesetze und Regulierungen
- fordert Steuern ein
Typisches Instrument zur Einkommensumverteilung
progressiver Steuersatz
Typisches Instrument zur Vermögensumverteilung
Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer
In welche Bereiche sollte der Staat lieber NICHT eingreifen?
- private, abgesicherte Eigentumsrechte
- Entscheidungsfreiheit der Konsumenten
- Wettbewerb (Kartelle, Monopole, staatliche Unternehmen)
- freie Wahl des Berufes
Marktwirtschaftliche Ordnung
- Freie Berufswahl
- Freier Wettbewerb
- Privateigentum an den Produktionsmitteln
- Konsumentensouveränität
Konkrete Eingriffe des Staates (Beispiele)
- Arbeitsmärkte (Schutz von Arbeitnehmern)
- Produktmärkte (Schutz von Kunden)
- Internationale Kapitalmärkte (Schutz vor Anlegern)
Konkrete Ziele der Wirtschaftspolitik
(1) Verteilungsgerechtigkeit
- Bedarfsgerechtigkeit (Anzahl der Kinder: mehr Kinder, mehr Kindergeld)
- Anforderungsgerechtigkeit (z.B. Arbeitsbedingungen, Ausbildung) (Kinderärztin vs. Kranken-
pflegerin
- Leistungsgerechtigkeit (z.B. Ergebnis (Fußballweltmeister), Einsatz (mehr Stunden arbeiten)
(2) Preisniveaustabilität
- Inflationsbegrenzung (Inflationsrate Deutschland 2%)
(3) Vollbeschäftigung
- Begrenzung der Arbeitslosigkeit
(4) Sicherung der Währungsstabilität - halbwegs stabile Wechselkurse