Buch Rettungs-/Gesundheitslehre Flashcards
Gesundheitslehre und Erste Hilfe
1 Gesundheit
Was ist Gesundheit
- Körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden
- Nicht nur die Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen
- Ist ein Grundrecht, aber jeder ist selbst dafur verantwortlich sich zu kümmern
Bedeutung der Badebetriebe für die Gesundheit
- Bäderbetriebe als Sportstätten/Eeholungszentren
Gesundheit-Ausdauer-Sport
- Ausdauer/Sport stärkt das Herz-Kreislauf-System, das körperliche Wohlbefinden und auch soziale Kontakte im Verein
- Weniger seelische Erkrankungen wie Beklemmungen
- Hürden im Sport meistern –> positive Sicht auf weitere Hürden im Leben
Gesundheit und Schwimmen
körperliche Vorteile:
- Zunahme Sauerstoffzufuhr
- Verbesserung Sauerstoffaufnahme
- Optimierung Sauerstoffnutzung
- Erhöhung der Herzkraft und damit Herzleistung
- vergrößerten Herzminutenvolumen
- optimale Muskeldurchblutung
- Erhaltung der Gefäßelastizität
- Kreislauf passt sich leichter an, Steigerung der Muskelkraft –> schnellere flexiblere und weniger belastende Anpassung möglich
- Abhärtung
- Steigerung der Vitalkapazität (Volumen zwischen max ein und ausatmen)
Vor- und Nachteile des Schwimmsports
Vorteile:
- Wasser sorgt für Auftrieb = Körpergewicht wird reduziert
- erschütterungsfrei, weniger Belastung für Muskeln, Knochen und Gelenke
- fast alle Muskelgruppen werden gleichmäßig und symmetrisch beansprucht
Nachteile
- Infektionsrisiko im Wasser
- Augenbindehaut Reizung durch Chlor
- schult keine handwerklichen, technischen oder sozialen Fähigkeiten
- nur zu Öffnungszeiten möglich
2 Aufbau und Funktion des menschlichen Körpers
2.1 Leben
Kennzeichen des Lebens
- Stoffwechsel
- Wachstum
- Bewegung
- Vermehrung (zugehörigen Eigenschaften)
- Reizbarkeit (Wahrnehmung, Übermittlung und Verarbeitung von Signalen/Reizen)
Zellen, Gewebe, Organe
-Bedeutung der Zelle
- Alle Organismen bestehen aus mehreren Zellen.
- Alle Zellen stammen von bereits existierenden Zellen ab
- Alle lebenswichtigen Funktionen sind Stoffwechselaktivitäten oder stammen von physikalischen oder chemischen Eigenschaften von Zellen ab
- Zellen enthalten alle Erbinformationen + Strukturen, die zur Übertragung auf nachkommende Zellen nötig sind
- Die Zelle ist der kleinste Baustein, der die Kennzeichen des Lebens aufweist
- Ca. 200 hoch spezialisierte Zelltypen, alle Lebewesen sind Kombinationen aus vielen spezialisierten Zellen
- Werden im Knochenmark gebildet
- Lebensdauer etwa 130 Tage
Allgemeiner Zellaufbau und Zellstruktur
- Protoplasma: aktive, lebende Zellmasse
- Zellmembran
- Zytoplasma: Zellorganellen, Zellflüssigkeit, Zytoskelett, Zellkern
Zellmembran
- Aus Fetten/Eiweißen, zwei Schichten Fettsäuremoleküle (hydrophob innen, hydrophil außen = Haut)
- selektiv permeabel
- Abgrenzung der Zelle und Organellen
- Regelung der Stoffaustausches
- Aufbau elektr. Potentiale
- Erkennen von fremden und Nachbarzellen
- Erkennen von Hormonen und Enzymen
Zytoplasma mit Zytosol und Zytoskelett
-Zellorganellen: Nehmen etwa 50% des Zellinnenraums ein
-Zytoskelett: Proteinfäden, die das gesamte Zytosol durchziehen
-Zellflüssigkeit: Zytosol, enthält Mineralien, Proteine, Enzyme, Ionen, 90% Wasser
Die Zellorganellen
- Kleine, Abgrenzungen Strukturen in der Zelle, die bestimmte Aufgaben erfüllen:
- Mitochondrien: Kraftwerke der Zelle, Nahrung wird verarbeitet und in ATP gespeichert = Energieumwandlung
- Endoplasmatisches Retikulum: schlauchartig, rau: enthält die Ribosomen, glatt: Bildung von Hormonen, Kohlenhydratspeicherung
- Ribosomen: an ihnen werden Proteine durch ablesen der RNA hergestellt
- Golgi-Apparat: sortiert und modifiziert hergestellte Proteine, schnürt Vesikel zum Abtransport aus der Zelle
-Lysosomen: von Membran umschlossene Bläschen, im Golgi-Apparat gebildet, verdauen Fremdstoffe oder körpereigene Stoffe mit Enzymen
Der Zellkern
- Größtes Zellorganell
- Doppelmenbran mit Kernporen
- Chromatingerüst
- Chromosomen bestimmen die Zellaktivität, bestehen aus DNA Strängen, Träger der Erbinformationen
-DNA
-Desoxyribonukleinsäure, Grundgerüst aus Phosphor, Zucker Desoxyribose + Stickstoffmoleküle Adenin, Cytosin, Guanin, Thymin
- Chromosomen enthalten alle Erbinformationen, steuern alle Wachstumsveränderungen
-Aufgaben
- organisierende und regulierende Wirkung auf die Lebensprozesse des Protoplasmas
- Tochterzellen sollen nach der Teilung identisch sein
- steuert alle Wachstums-/Entwicklungsvorgänge
Die Zellteilung
- DNA trägt Erbgut
- Chromatid: Doppelstrang + Protein, Teil eines Chromosoms
- Chromosom besteht aus 1-2 Chromatiden
-Mitose
- häufgiste Art der Teilung
-Teilung einer Mutterzelle in zwei Tochterzellen mit identischem Erbgut
-Interphase (Chromosomen kopieren sich=Chromatide)
-Prophase: Zellkern löst sich auf, Chromosomen verkürzen sich
-Metaphase: Chromosomen ordnen sich in der Mitte an
-Anaphase: Spindeln ziehen die Chromatide an die Pole
-Telophase: neue Kernmembran bildet sich, Zelle teilt sich
-Meiose
- Teilung einer Zelle in 4 Geschlechtszellen
- Zelle hat 23 Chromosomen von Vater und 23 von der Mutter, ordnen sich paarweise zusammen
- Interphase: Kopie jedes Chromosoms
- 1. Reifeteilung: Prophase 1 (Spindelfasern bilden sich, Kern löst sich auf), Metaphase 1 (gepaarte Chromosomen in der Mitte, väterlich/mütterlich zufällig gemischt), Anaphase 1 (Chromosomen werden zu den Polen gezogen. Einfacher chromosomensatz im jeder Zelle), Telophase 1 (Zelle teilt sich, 2 Zellen mit 23 Chromosomen)
- Erbgut noch identisch
- 2. Reifeteilung: Prophase 2 (Spindeln bilden sich, Kern löst sich auf), Metaphase 2 (Chromosomen in der Mitte angeordnet), Anaphase 2 (Teilung der Chromosomen zu den Polen hin), Telophase 2 (Zellkernmembran, Teilung in zwei Zellen)
- Insgesamt 4 neue Zellen mit einfachem Chromosomensatz und unterschiedlichen Erbinformationen
2.2 Gewebe
- dauerhafter Verbund von Zelle gleicher Funktion, Aufbau, Eigenschaft
- Zur Arbeitsteilung
- z.b. Knochen,Knorpel, Muskeln, Drüsen, Nerven
2.3 Organe
- besteht aus vielen unterschiedlichen Zellen und Geweben
- verschiedene Funktionen: Sauerstofftransport, Immunabwehr, Wärmeregulierung
- abgegrenzte Funktionseinheit
- Zusammenschluss in Organsystemen (Sinnesorgane, Herz-Kreislauf-System, Verdauungssystem, Nervensystem, Haut, Immunsystem)
- kompliziertes Zusammenspiel
- kontroverse Diskussion über zb. Blut als Organ
Haut
- größtes Organ 1.5-2m² (3-10kg)
-Funktionen:
- Schutzorgan (Wärme, Schmutz, Strahlung, Mikroorganismen)
- Ausscheidungsorgan (Schweiß, Talg + unerwünschte Stoffe)
- Wärmehaushalt (Durchblutung), besonders im Wasser gesteigert
- Wasserhaushalt, Speicherfunktion
- Sinneseindrücke (Wärme, Schmerz)
- Immunabwehr (Wundverschluss, kein Eindringen von Viren etc.)
- Kommunikation (Erröten, Duftstoffe…)
- Stoffwechsel (Vitamin D)
- Speicher (Fett Depots)
- UV empfindlich
-Aufbau:
- 3 Schichten
- Oberhaut=Epidermis: mehrere Zellschichten, mit Lederhaut verzahnt, mechanische/chemische Schutzschicht
- Lederhaut=Corium: beinhaltet Schweiß-/Talgdrüsen, Blutgefäße, Sinneszellen eingebettet in Faserproteine Kollagen/Elastin. UV greift hier an! Falten= Faserproteine alt, Nährstofftransport, Belastbarkeit
- Unterhaut=Subkutis: Fettgewebe, schützt vor Kälte
-Hautanhangsgebilde:
Nägel, Haare und Duftdrüsen, Talgdrüsen, Schweiß (Wärmeregulierung), Talg (geschmeidig), Duftstoffe
Haut in der Ersten Hilfe
- Sehen: blass, rosig, gelb, zyanose, Ausschlag, Prellungen, Hämatome, Schwellungen, Wunden, Oberfläche
- Fühlen: warm, kalt, feucht, Spannung, Schwellungen
2.4 Stütz- Und Bewegungsapparat
Einteilung
- 3 Teile: Muskeln, Gelenke, Knochen
- passiv: Skelett, Knochen, Knorpel, Gelenke = Stützfunktion
- aktiv: Muskeln, Bänder, Sehnen = Bewegung
Das Skelett
- Gibt Halt, Stabilität und Form
- Etwa 206 Knochen
- Schädel, Rumpf (Wirbelsäule, Thorax), untere und obere Extremitäten
- miteinander verwachsen oder über Gelenke
- Sehnen am Knochen und Muskeln zur Kraftübertragung
- Bänder zur Stabilisierung
Knochen
- Funktionen: Bildung Körpergerüst, Gelenke und Hebel, Muskelansatzpunkte
- dient der Kraftübertragung und Weiterleitung
- hoher Kalziumgehalt
- 4 Bestandteile
- Knochenmasse feste äußere Schicht
- Knochenbälkchen, Stabilität
- Knochenhaut: Periost, Osteoplasten: Zellen aus denen Knochenzellen wachsen können
- Knochenmark in hohlen Knochen, produziert Blutzellen
Knorpel
- Druckfest, wasserreich, glatt, gefäßlos
- Stoßdämpfer, vermindert Reibung
- Elastisch in der Ohrmuschel, Kehlkopf, gibt Form und Halt
Gelenke
- Unecht: feste, kontinuierliche Verbindung Knochen und Knorpel. Bandhaften, Knorpelhaften, zb Rippen, Knochenhaften zb Schädel
- echt: bewegliche Verbindung, Gelenkspalt zwischen den beweglichen Teilen. Gelenkkopf, Gelenkpfanne, Gelenkknorpel, Gelenkspalt, Gelenkkapsel, Gelenkbänder
- Arten:
- Scharniergelenk: Finger, Sprunggelenk, Knie
- Eigelenk: Hand
- Sattelgelenk: Daumen
- Kugelgelenk. Hüfte, Schulter
Die Wirbelsäule
- Doppel S Form ermöglicht aufrechten Gang und Elastizität
- Aufgaben und Funktionen:
- Stützung des Körpers
- Federung
- Schutz des Rückenmarks
- **Abschnitte*
- Halswirbelsäule Atlas, Axis, 7
- Brustwirbelsäule 12, Rippenansatz
- Lendenwirbelsäule 5
- Kreuzbein 5 verwachsen
- Steißbein 3-5 verwachsen
- Wirbel:
- 2 Teile: Wirbelkörper und -bogen
- Bandscheiben dazwischen: Faserring, Gallertkern (Bandscheibenvorfall) wirken wie ein Puffer/Wasserkissen
Thorax
- begrenzt durch Wirbelsäule, Brustbein, Rippen (7 echt, Rest nur Knorpelverb. oder falsch), Schwertfortsatz
- Schutz der Organe, aber beweglich genug für Atmung
Schädel
- Viele verwachsene Knochen, nur Unterkiefer beweglich
- Schutz Gehirn
Gliedmaßen
- Oben und unten
- nahezu jede Bewegung möglich
Becken
- 3 teilig Sitzbein, Schambein, Darmbein
- Schutz Organe oben und unten
- trägt die Hauptlast des Körpers
Bänder
- An Knochenhaut befestigt
- umspannen Gelenke
- Stabilität
Skelettmuskulatur
- quergestreift oder willkürlich
- Muskelfaser enthalten Muskelfibrillen, kontrahieren auf Signale der Nerven bzw Reflexen
- bewegt Knochen über Gelenke = Motorik
- Gegenspieler zu jedem Muskel, macht Bewegung rückgängig
- Kann krampfen –> dehnen, massieren oder Wärme
- ermüdet schnell
Faszien und Sehnen
- Faszie umschließt Muskel
- Sehne verbindet Muskel und Knochen
- Sehnenscheiden und Schleimbeutel für weniger Reibung
Glatte Muskulatur
- sehr dünn
- An den Organen
- unwillkürlich, nicht steuerbar
- Krampf möglich = Spasmen, Koliken
Herzmuskel
- Zwischenform, glatt-quergestreift
- Hohlmuskel
- krampft nicht, ermüdet nicht, autonom, unwillkürlich
2.5 Das Herz-Kreislauf-System
- Komponenten: Herz, Blut, Blutgefäße
- Aufgaben:
- Versorgung des Körpers mit Sauerstoff, Nährstoffen, Medikamenten
- Abtransport Kohlenstoffdioxid, Abfallstoffe
- Verteilung von Wärme, Elektrolyse, Immunabwehrzellen
- aufrechterhalten der chem/phys Eigenschaften der körperflüssigkeiten
Das Herz
- faustgroßer Hohlmuskel, mittig im Brustkorb auf dem Zwerchfell
- Saug-Druck-Pumpe
- Aufbau
- Zwei Hälften getrennt durch Herzscheidewand
- Jede Hälfte besteht aus Vorhof und Kammer, von Muskeln umgeben (Kontraktion)
- Rechts sammelt Blut aus dem Körper, pumpt in die Lunge
- Links sammelt aus der Lunge, pumpt in den Körper
- Herzklappen am Eingang/Vorhof: Segelklappen und Ausgang/Arterien: Taschenklappen der Kammern, Rückschlagventil
- Pulmonalarterie zur Lunge
- Aorta zum Körper
- Phasen
- Diastole: Füllungsphase
- Systole: Anspannungs- Auswurfphase, beide Herztöne geben Anfang und Ende an
- Rechts und links wird gleich viel Blut gefördert. Etwa 70ml pro Systole = Herzminutenvolumen 5 Liter
- links muss mehr arbeiten, da Körper Kreislauf größer, dickerer Muskel
-
Puls
Erwachsen: 60-80, jugendlich: 70-90, Schulkind: 90-100, kleinkind: 100-120, Säugling: 120-130, neugeboren: 130-140 - Reizleitungssystem
- autonom
- Sinusknoten: Schrittmacher, an den Vorhöfen, Reiz entsteht 60-70/min, pflanzt sich in die Herzspitze fort, bewirkt von dort aus Kontraktion der Muskeln
- AV Knoten
- HIS Bündel
- Adrenalin und Noradrenalin: schneller, langsamer
- Herzkranzgefäße
- Versorgen den Herzmuskel
- Erster austritt aus der Aorta aus dem linken Herz
- Angina pectoris: Brustschmerz ausgelöst durch Verengung der Herzkranzgefäße
- Herzinfarkt: Verschluss der Herzkranzgefäße und Absterben des Muskels
Der Kreislauf
- Lungen Kreislauf: rechtes Herz, Sauerstoff ins Blut, beginnt in der rechten Herzkammer bis linker Vorhof
- Körper Kreislauf: linkes Herz, Sauerstoff Abgabe an die Zellen
-
Stationen:
Rechte Herzkammer, Pulmonalklappe, Pulmonalarterie, Lungen Venen, linker Vorhof, Mitralklappe, linke Kammer, Aortenklappe, Aorta, Arterien, Körper Venen, untere/obere Hohlvene, rechter Vorhof, Trikuspidalklappe, rechte Herzkammer -
Pulmonalaterien
Umspannen Lungenbläschen = Kapillare, Sauerstoff ins Blut durch Diffusion, Abgabe CO2, kapillare sammeln sich wieder zu Venen -
Arterien
Verästeln sich zu kapillaren, Zellen verbrennen Sauerstoff zu Energiegewinnung und co2, kapillare sammeln sich zu Körper Venen - Blutdrucksystem
- allg meint man den Druck in den Arterien
- systolisch 120mmHg (=größter Druck, wenn das Herz kontrahiert)
- diastolisch 80mmHg (=niedrigster Druck, wenn das herh erschlafft)
-
Pfortaderkreislauf
Nährstoffreiches Blut aus der Verdauung fließt erst an der Leber vorbei und gibt Nährstoffen ab, danach über die untere Hohlvene ins rechte Herz
2.6 Die Blutgefäße
Arterien: vom Herz weg, muskulös, carotis am Hals, Radialis am handgelenk, femoralis am Oberschenkel
Venen: zum Herz hin, weniger muskulös, zum spritzen
Kapillare so dünn, nur noch eine zellschicht am Ende, vereinigen sich wieder zu Venen
2.7 Das Blut
- 5- 6 liter
Aufgaben
- Transport Sauerstoff, Nährstoffe, Abfallprodukte, hormone, Medikamente
- Abwehrfunktion
- Wärmeregulation
- Gerinnungsfunktion verhindert bluten und Eindringen von Erregern
- Pufferfunktion für ph Wert
Zusammensetzung
- fest 45%: rote Blutkörperchen (Erythrozyten), weiße Blutkörperchen (Leukozyten), Blutplättchen (Thrombozyten)
- flüssig 55%: Wasser, hormone, Elektrolyte, Eiweiße
rote Blutkörperchen
- Zellen ohne Kern
- eingedellte Scheibe
- Hämoglobin zum o2 Transport
- Sauerstoffreich ist heller rot als arm
Weiße Blutkörperchen
- Kern
- Immunabwehr
- Herstellung im Knochenmark, Lymphknoten, Mandeln
Blutplättchen
- im Knochenmark hergestellt
- Für Blutgerinnung: Anlagerung an Gefäßwand, dichter Verschluss aus Fibrin
Immunabwehr
- Aufgaben: Eindringlinge lokalisieren, identifizieren, zerstören
- Phase 1: Fresszellen fressen alles, unspezifische Abwehr
- Phase 2: weitere Helfer Formen Steckbriefe aus Bruchstücken der Erreger, langer Prozess, am Ende Altivierung der
- B-Lymphozyten: bilden passende Antikörper, ummanteln Erreger, spezifische Abwehr
Impfung
- aktiv:
- Aufbau langfristig wirksamer Schutz
- abgetötete oder Bruchstücke von Erregern (Antigen)
- Antikörper werden produziert
- Gedächtniszellen merken es sich lange
- passiv:
- Antikörper werden gespritzt
- sofort wirksam
- kurzfristig
2.8 Das lymphatische System
Lymphgefäße und Lymphgewebe
- Lymphknoten, Mandeln, Thymusdrüse, Milz
- Ähnlich wie Blutgefäße, drainieren den Körper
- transportieren überschüssige Zellflüssigkeit, Fremdstoffe, Stoffwechselprodukte
- Abtransport fette aus dem Resorptionsgebiets des Darms (trübere Lymphe)
Lymphozyten
- patroullieren in Lymphsystem und Blut
- unterstützen die Abwehr
T-Lymphzyten: in den Lymphknoten hergestellt, erkennen Erreger, können Infos speichern (Gedächtniszellen) und mit Hilfe der T-Helferzellen an andere T-Lymphozyten weiter geben = Zellulose Immunreaktion, (Prinzip der Impfung) (AIDS zerstört T-Helferzellen)
B-Lymphozyten: reifen im Knochenmark, im Plasma enthalten, erkennen Erreger und bilden Antikörper, welche die Erreger markieren = humorale Immunreaktion
Lymphgefäße: parallel zu den Arterien/Venen, transportiern auch größere Moleküle aus den Zellen ab, klappen gegen Rückflug
Lymphknoten: stellen T-Lmyphozyten her, Filtern Erreger = erster Kontakt mit Lymphozten dort, reinigen die Lymphe
lymphatischer Rachenring
-Mandeln
- Dichte Ansammlung von Abwehrzellen im Rachendach
Thymus
- hinter dem Brustbein
- bildet Lymphozyten
- wächst erst und bildet sich dann zurück
2.9 Die Atmung und die Atemorgane
Die Atmung
- stellt Sauerstoffversorgung sicher
- Kohlenstoffdioxid: entsteht bei der Verbrennung von Sauerstoff, wird abtransportiert, gelöst als Kohlensäure im Blut, regelt pH, regelt Atemfrequenz und Tiefe
= Gasaustausch von o2 und co2
- Innere Atmung: im Gewebe, o2 in die Zellen, co2 ins Blut
- Äußere Atmung: in der Lunge, o2 ins Blut (Hämoglobin), co2 an die Alveolen zum ausatmen
- Ventilation = Bewegung der Luft rein und raus
Funktionen der Atemorgane
- Erwärmung der Atemluft
- Anfeuchten der Atemluft
- Säubern durch Flimmerhaare
- Riechfunktion
- Stimmbildung
- Obere Atemwege, Untere Atemwege, Atemmuskulatur und Zentren der Atemtegulation im Nervensystem
-Obere Atemwege
- luftleitend, kein Gasaustausch, Totraum
- Nasenhöhle, Nebenhöhlen, Flimmerhaare, Mundhöhle
-Nase: Anfeuchten, reinigen, Geruchssinn
-Rachen (Pharynx): Muskelschlauch vor der HWS, Luftweg und Speiseweg kreuzen sich, Epiglottis = Kehldeckel als Kreuzung
-Untere Atemwege
- Kehlkopf: Atmen Kehldeckel hoch, Essen runter = Schluckreflex, Aspiration (Essen in der Luftröhre), Stimmapparat mit Stimmbändern, Muskeln spannenden die Bänder, ändern die Höhe, Stimmritzenkrampf führt zu ersticken
- Luftröhre: 10-12cm bis hinters Sternum
- 2 Hauptbronchien > Lappen-/Segmentbronchien > Bronchiolen > Alveolen
- sensible Schleimhaut mit Flimmerepithel (zerstört durch Rauchen), transportiert Fremdstoffe raus, Hustenreiz, Schleimbildung
- Lungenbläschen mit Kapillarnetz überzogen, Gasaustausch
- Lunge hat 70-80m^2
- Surfactant: dünner Flüssigkeitsfilm auf den Alveolen, hergestellt in spez. Zellen, setzt Oberflächenspannung herab, kleine Bläschen möglich
-Lungenflügel: rechts 3 Lappen, links oben unten Lappen, Platz fürs Herz
-Brustkorb und Pleura
- Thorax: knöcherner Brustkorb = Rippen, Wirbelsäule, Brustbein, Abschluss Zwerchfell
- Pleura: Brustfell aus Rippenfell (bedeckt Brustwand, fest verwachsen), Lungenfell (mit Lunge verwachsen), Pleuraspalt mit Flüssigkeit gegen Reibung, Unterdruck gegen Zusammenfallen, Lunge aufgespannt
- Pneumothorax = Lunge kollabiert wegen Spalt kaputt
-Atemmechanik
- Atemmuskulatur: Zwischenrippenmuskulatur und Zwerchfell, Atemhilfsmuskulatur
- Inspiration: einatmen, Anspannen der Muskeln, Brustkorb weitet sich, Unterdruck
- Expiration: ausatmen, Schwerkraft, Brustkorb in Ruhelage, Überdruck
- Ventilation: ein aus
- Atemarbeit ist Produkt aus Druckdifferenz und Volumen
-Atemgrößen: Atemfrequenz und Atemvolumen
- Anatomischer Totraum/ Totraumvolumen: Teil der Luft, der nicht zu den Alveolen kommt, 2ml/kg > ~150ml (300ml Lösungsbuch)
- Alveoläre Ventilation: V/t an den Alveolen, = Atemzugvolumen - Totraum, wird durch Schnorchel verringert (totraum größer), Schnorchel Max Länge 35cm, 20-25mm, Pendelatmung
- Atemzugvolumen: 10ml/kg ~400-700ml / avg 500ml
- Atemfrequenz: 14-16
- Atemminutenvolumen = AZV * f ~ 7.5l/min
- inspiratorisches/expirstorisches Reservevolumen
- Vitalkapazität: nach max einatmen max auszuatmendes Volumen, abhängig von Alter, Körperdimension, Geschlecht, Training
- Residualvolumen: nach max ausatmen noch in der Lunge, 1-2l
- Totalkapazität: Gesamtvolumen (Vitalkapazität + Residualvolumen)
-Gasaustausch
- 78.09% Stickstoff, 20.95% Sauerstoff, 0.93% Edelgase (ar,he), 0.03% Kohlendioxid
- Inertgase gehen keine Verbindung im Körper ein
- Alveolen Luft: 17% Sauerstoff, 4-5% Kohlenstoffdioxid
- Gasaustausch: Gase diffundieren durch Membrane, äußere Atmung Lunge, innere Atmung Blut, Diffusion braucht keine Energie aber nur kurze Strecken, beruht auf unterschiedlichen Partialdrücken der Gase in Blut/Luft (Beatmung mit o2 erleichtert Diffusion), Gase diffundieren entlang des Konzentrationsgefälles
-Atemregulation
- Atemantrieb: co2 Gehalt im Blut, Luftnot ist zu viel co2 nicht zu wenig o2, f^ antrieb runter, co2 ^ antrieb ^ f ^ Tiefe ^ hyperventilation, co2 runter f tief Hypoventilation
Hyperventilation
- schnelles ein aus
- co2 abgeatmet, Partialdruck im Blut fällt, ph geht hoch, Kalzium wird gebunden
- Bei psych. Belastung, Regulation bei Abfall des ph, Störungen des Atemzentrums, Schmerzen
- Atemantrieb weg, Achtung, Sauerstoffmangel, Krämpfe wegen Kalziummangel, plötzliche Bewusstlosigkeit
- Symptome: Schwindel, Hände kribbeln, pelziger Mund, Pfötchenstellung,
- Partialdruck co2 erhöhen durch Tüten Atmung
2.10 Das Nervensystem
- steuert, kontrolliert, koordiniert Körperfunktionen
- Eindrücke werden aufgenommen, in Impulse umgewandelt, weitergeleitet, verarbeitet und beantwortet
Neuron/Nervenzelle
- kleinstes Bauteil
- können sich nicht mehr teilen und vermehren
- Zellfortsätze: Dendrite (nehmen Impulse auf, Weiterleitung an Zellkörper), Axone (dünn, lang, leiten Impulse ab andre Nervenzellen
- bilden und leiten elektrische Impulse
- Impulsleitung nur in eine Richtung: Affarenz von Peripherie zum Gehirn, Efferenz von Gehirn in Peripherie
Synapsen
- Ausstülpung der Zellmembran
- Umschaltestellen für den Impulse zwischen zwei Nervenzellen/Nervenzelle und Körperzellle
- Endungen der Synapsen beider Zellen, Spalt dazwischen
- Eine Synapsen sendet chem. Moleküle aus, andere nimmt an oder blockiert
Gliederung des Nervensystems
- anatomisch: Zentrales Nervensystem (ZNS, Gehirn, Rückenmark), Peripheres Nervensystem (PNS, weiter in funktinal unterteilt)
- funktional: autonomes Nervensystem, vegetativ (Symphatikus, Parasympathikus), willkürliches Nervensystem, somatisch
ZNS
- Gehirn und Rückenmark geschützt im Schädel und Wirbelsäule
- von 3 Hirnhäuten umgeben: hart (mit Schädel innen verwachsen), zarte Spinnwebshaut, weich (Gehirnoberfläche)
- Zwischen 2 und 3 ist Liquor, Flüssigkeit schützt vor Stößen und Wärme
Gehirn
- 5 Abschnitte
- Großhirn: Infospeicher, Steuerzentrale
- Kleinhirn: Gleichgewicht, Koordination, wiederkehrende Bewegung
- Die nächsten drei sind der Hirnstamm
- Zwischenhirn: wichtigste schaltstation, sammelt Sinneseindrücke, Weiterleitung an Großhirn, regelt Wasser und Elektrolythsushalt, Ausscheidung
- Mittelhirn: infoleitung, sehen
- verlängertes Rückenmark: Herz, Atmung, Kreislauf, Reflexe wie Husten/Niesen
Rückenmark
- bis in die Lendenwirbelsäule
- nerven zu allen Organen
PNS
- alles was nicht Gehirn/Rückenmark ist
Somatomotorisch/willkürlich:
-steuert Motorik= Skelettmuskulatur und Sensorik= Sinneseindrücke
- Reflexe: kürzester mögliche Antwort des Nervensystems, Reflexbogen: Rezeptor wandelt in Impulse um, nervenfaser leitet an ZNS, Reflexantwort wird gebildet, nervenfaser leitet an Muskel
Vegetativ/autonom
- Steuerung der inneren Organe, Wasserhaushalt, Kreislauf
- Symphatikus: Leistungssteigerung in Stress/Notfall, stärkere Durchblutung Gehirn/Muskeln, Herz pumpt mehr/schneller, Zucker Verbrennung, Pupillen weit, Atmung tiefer/schneller, wärmeabgabe/Schweiß erhöht, Parasympathikus wird gehemmt
- Parasympathikus: Stoffwechsel, Regeneration, Aufbau von Reserven, Kohlenhydrat/Fett Speicherung, Verdauung angeregt, Pupillen eng, Herz langsamer, mehr Blut im Bauch, Speicheldrüsen aktiv, Symphatikus gehemmt
2.11 Die Sinnesorgane
- Sensibilität: Fähigkeit Veränderungen wahrzunehmen
- spezielle Sinne (enger Raum, spezielle Rezeptoren, Auge, Ohr, Nase, Zunge)
- Allgemeine Sinne (gröber, Haut, Muskeln)
- nehmen Reize auf und wandeln in Impulse um, über Nervenfasern ins Gehirn
Sinnesrezeptoren
- kleinste Funktionseinheit
- Nervenzellen, die auf einen bestimmten Reiz reagieren, in Impulse umwandeln
- Reiz Schwelle muss überschritten werden
- ermüden schnell, Adaption (nicht vergessen Schmerzen!)
- Impulse zum Zwischenhirn, wird gefiltert, wichtige zum Großhirn, bewusste Empfindung
- 5 Sinne: Sehen, Schmecken, Hören, Riechen, Tasten (Temperatur, Schmerz, Gleichgewicht, Tiefensensibilität)
Das Auge
- Gesichtssinn: 400-760nm, Unterscheidung nach Größe, Form, Farbe, Oberfläche, Abstand
- Augen in Fettgewebe im Schädel
- Augapfel mit Lederhaut (weiße des Auges, vorbe durchsichtige Hornhaut), Aderhaut (Regenbogenhaut, Pupille, Linsedahinter befestigt), Netzhaut (Retina, Photorezeptoren: Zäpfchen Farbe, Stäbchen sw, Sehnerv), Befestigungapparat, Lider, Tränendrüse
- Linse: Akkommodation, stauchen/Strecken
- Pupille: weiten durch Muskeln und vegetatives NS
- Weg des Lichts: Hornhaut, vordere Augenkammer (Flüssigkeit), Pupille, Linse, Glaskörper, Netzhaut. Licht wird gebrochen
- Dioptrien = 1/f, Brechkraft (Linse mehr gewölbt, Brechung stärker, Fokus näher, Dioptrien höher)
- Bindehaut am Lid befestigt, schmerzempfindlich
- Lider und Tränen schützen das Auge
Das Ohr
- Zwei Sinnesfunktionen: Gleichgewichtssinn und Gehörsinn
- Gehörapparat: äußerer knöcherner Gehörgang, Mittelohr und Innenohr. Trommelfell schließt Außenohr ab, vibriert durch Schallwellen, leitet über Hammer, Amboss und Steigbügel vom Mittel- ins Innenohr weiter.
- Eustachische Röhre verbindet Mittelohr und Rachen, Druckausgleich
- Membran zwischen Mittel- und Innenohr leitet an Schnecke (Flüssigkeit innen) weiter, Sinneszellen nehmen Schwingungen auf, wandeln in Impulse um
- Gleichgewichtsorgan: 3 orthogonale Bogengänge mit Flüssigkeit = Labyrinth, Bewegung lässt Sinneszellen umknicken. Flüssigkeit Bewegung auch durch Temperaturunterschiede möglich
- 2 Sinnesfelder orthogonal im Vorhof mit Fortsätzen in Membran, merkt beschleunigen, bremsen, fallen
- Tiefensensibilität: Muskelspannung und stellung von Gelenken im Raum
2.12 Das Hormonsystem
- chem. Botenstoffe (Eiweiße oder Steroide)
- stimmen Körperfunktionen ab, regulieren sich teilweise gegenseitig
- In endogenen Drüsen hergestellt, über Blut in Zielorgan
Wirkungsweise
- Schlüssel Schloss Prinzip, Hormon wirkt nur in Zellen mit best. Rezeptoren
- Sekretion unterliegt Hierarchie: höhere Zentren im ZNS, Organ Drüsen Hypothalamus und Hypophyse
- Feedback Funktion
Hypothalamus
Im Zwischenhirn, mit Vorderlappen der Hypophyse in Verbindung, übergeordnetes Regulationssystem für die Hormonausschüttung, Hunger, Durst, Schlaf, Geschlechtstrieb, Temperatur, Herzschlag
Hypophyse
Kleine Drüse an der Hirnbasis, hinterlappen (oxytocin, adiuretin) und Vorderlappen unabhängig,
Schildrüse
Zwei Lappen unter Kehlkopf, thyroxin + trijodthyronin, zuständig für Energieumsatz und Eiweißproduktion
Nebenschilddrüsen
Unabhängig von Schilddrüse, bilden parathormon, Kalziumregulation,
Nebennieren
Regelung Wasser- und Salzhaushalt, Nebennierenmark: Stresshormone (Adrenalin + Noradrelanin), Nebennierenrinde (Cortisol, androgene, aldosteron, regelung Wasser- und Salzhaushalt)
2.13 Die Verdauungsorgane
Funktion der Bauchorgane
- Nahrungsaufnahme, Weiterverarbeitung in den Verdauungsorganen, Aufnahme der Nährstoffe/Vitamine/Mineralien ins Blut, Ausscheidung von Abfallstoffen, Abwehr von Krankheitserregern
- Etwa 24h, 4h Magen, 6h Dünndarm, 6-7h Dickdarm, 6-7h Mastdarm, Ausscheidung. Mehr Fett, längere Verdauung
- Verdauungsorgane: Mund, Speiseröhre, Magen, Dünndarm, Dickdarm
- Drüsen: Speicheldrüse, Bauchspeicheldrüse, Leber
- Mund: Zähne zerkleinern, speichel beleuchtet und spaltet, Zunge schluckt, vorbei an Kehlkopf in Speiseröhre, erste Verdauung der Kohlenhydrate
- Speiseröhre (Ösophagus): Muskelschlauch (Glatte Muskulatur), schleimhaut, wellenförmige Kontraktion befördert Speisebrei weiter, 25cm lang
- Magen: Glatte Muskulatur, verschlossen durch Pförtner, 3 bereiche: Fundus, Korpus, Antrum, Schleimhaut produziert Salzsäure (zerstört Krankheitserreger), Pepsin, Hormone, spaltet Kohlenhydrate und erste Verdauung der Eiweiße, weiter in den Zwölffingerdarm
- Dünndarm: Hauptort für Verdauung und Resorption, 4-5m, Blut nimmt Nährstoffe auf und geht zur Leber, Schleimhaut mit Zotten, 200m^2, Drüsen produzieren Darmsaft, Zwölffingerdarm (besonders viel schleim, reduziert Magensäure, gleitfähig, Duodenum), am Ende kommen Bauchspeicheldrüse und Gallengang dazu, Leerdarm, Krummdarm, erste Verdauung der Fette
- Dickdarm: Klappe zum Dünndarm, zuerst Ceacum mit Blinddarm (enthält Lymphozyten), 1.5m, Wasserentzug, e.coli verdauen und bilden Gase, beginnt im rechten unterbauch hoch in den rechten oberbauch, linken oberbauch und linker unterbauch, Mastdarm und After von Schließmuskel verschlossen
Große Verdauungsdrüsen Leber und Bauchspeicheldrüse
- Pankreas: hinter dem Magen, Exkretorische Enzyme an den Dünndarm (Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette), Inkretorische Enzyme an das Blut (Insulin, Glukagon)
- Hepar: größtes Organ nach Haut, Fettverdauung, Nährstoffumwandlung, Bevorratung, Gerinnungsfaktoren = Chemiefabrik und Lagerhalle, verstoffwechselt alles aus der Pfortader, produziert Galle, in Gallenblase gespeichert, kommt in den Dünndarm für die Fettverdauung, zuständig für die Entgiftung des Körpers,
Die Milz
Produziert weiße Blutkörperchen, baut alte Blutzellen ab
Der Bauchraum
-Zwerchfell oben, Beckenboden unten, Bauchdecke vorne, Wirbelsäule+Rückenmuskel hinten
-Bauchhöhle mit Bauchfell+ Schleimhautoberfläche, beinhaltet Magen, Leber, Milz und Darm
- Geschlechtsorgane
- Darmbakterien helfen Nahrung für uns verwertbar zu machen
2.14 Nieren und abführendes Harnwegsystem
Das Harnwegsystem
- Nieren, Harnleiter (2 weg vom Nierebecken = unterer ), Harnblase, Harnröhre
- Urin enthält Abfallstoffe Harnsäure, Harnstoff, Wasser, Salz
Die Nieren
- 2 neben der Wirbelsäule, Rückseite Bauchhöhle, 200gr, 10cm×6cm, bohnenförmig
- bilden Harn (schädliche Stoffwechselprodukte aus anderen Organen + Wasser), Salz Wasser Haushalt und ph Wert
- Primärharn > Rückresorption je nach benötigten Stoffen > eigentlicher Harn
- regt Bildung roter Blutkörperchen an (EPO)
- Blutdruckregulation
- Nephrone sind kleinste Einheit
3 Grundlagen der Hilfeleistung bei Notfällen
3.1 Einführung in die Erste Hilfe
Erste Hilfe
- professionelle Hilfe durch Rettungsdienst braucht einige Zeit –> erste Hilfe wichtig
- Forderung: 1. Erste Hilfe Maßnahmen müssen durchgeführt werden, 2. Müssen richtig sein
- Laienhilfe, Abgrenzung professionell, rechtlich
- Aufgaben: Abwendung von Lebensgefahr, Verhinderung von Komplikationen, Stabilisierung des Zustandes, Organisation weiterer Hilfe
- nicht: weiterführende therapeutische Maßnahmen, Vorbereitung zum Transport, Transport in die Klinik, genaue Diagnose, Entscheidung über Hilfsmittel des Rettungsdiensts
Ausbildung in Erster Hilfe
- In Kursen ASB, DRK, DLRG, etc.
- Praxis nie wie Theorie –> Flexibilität wichtig
- vereinheitlicht durch verschiedene Arbeitsgemeinschaften und Councils
3.2 Rechtliche Grundlagen der Hilfeleistung
Gesetzlich
- gesetzliche Verpflichtung zur Hilfeleistung im Strafgesetzbuch p.323c
- Hilfestellung erforderlich, wenn ohne soe weitere Schäden entstehen würden
- zumutbar, wenn keine übertriebenen Anforderungen, zb. Kleiner Sachschaden, kleine Schürfwunden, kleiner geschäftlicher Nachteil
- wichtige Pflichten wie Aufsicht darf nicht vernachlässigt werden
- Jeder ausgebildete Helfer ist verpflichtet seine Sachkunde voll einzusetzen
Zivielrecht
- Ersthelfer kann Ansprüche an die Notfallperson stellen
- Notfallperson kann Ersatzleistungen vom Ersthelfer fordern
- Leistung von erster Hilfe ist “Geschäftsführung ohne Auftrag”
- Geschäftsführer haftet für Sach- und Personenschäden, wenn vorsätzlich oder grob fahrlässig
- fahrlässig: gebotene Sorgfalt wird nicht beachtet oder Straftatbestand ohne es zu wissen oder wollen
- grob fahrlässig: gebotene Sorgfalt maßgeblich verletzt, einfachste Überlegungen nicht anstellt (BGB p.286 Abs.1 Satz 2), die jedem einleuchten muss,
- Wenn nach bestem Gewissen, auch wenn im Nachhinein falsch, ist es nicht grob fahrlässig
- Entschädigung für den Helfer vom Gemeindeunfallversicherungsverband
Strafgesetz
- p. 323c geht nur um unterlassen Hilfeleistung, nicht um fehlerhafte –> Helfer kann nicht belangt werden, wenn der Patient trotz Hilfe stirbt
- Je höher die Ausbildung des Ersthelfers, desto höher sind auch die Anforderungen
- Kollateralschäden werden nicht bestraft
- Helfer muss garantieren, dass ein bestimmter Fall nicht Eintritt
- Hilfe, wenn der Tod droht, ist immer besser als nichts zu tun
3.3 Notfall und Rettungskette
Der Notfall
- Jeder Fall mit einer Notfallperson
- Notfall: akut lebensbedrohlich erkrankt, vergiftet, schwerverletzt, Störung der Vitalfunktion. ZB. Atemstillstand, Kreislaufstillstand, Schock, starke Blutungen, starke Verbrennungen
- Notsituation: schwer erkrankt ohne akute Lebensgefahr
- Rettungskette beginnt mit dem Auffinden der hilflosen Person
Rettungskette
- 5 Glieder, stellen sicher, dass bereits vor Ort notwendige Maßnahmen und schnell in ärztliche Behandlung
- 1. Sofortmaßnahmen 2. Notruf 3. Erste Hilfe 4. Rettungsdienst 5. Krankenhaus
- Ersthelfer machen 1.-3.
- Rettungskette ist so stark wie ihr schwächstes Glied
1. Sofortmaßnahmen
- Als Zeuge eines Unfalls ist man verpflichtet zu helfen
- Unfallstelle absichern und auf Eigenschutz achten (in jeder Phase wichtig)
- 3 Stufen Schema: 1. Erkennen - welcher Notfall liegt vor, 2. Überlegen - welche Gefahren drohen Patienten und Helfer , 3. Handeln - der Situation entsprechend
- Situation im Bad, in der zuerst abgesichert werden muss: stark befahrene zufahrtsstraße, Flure mit hohem Publikumsverkehr, in dunklen, unübersichtlichen Räumen, Baustellen, Stromunfälle
- aus der Gefahrenzone: aus dem Wasser, bei Chlorgas, bei Bränden
- Retten aus der Gefahrenzone
- allg. Überlegungen: aus dem Wasser raus, sind besondere Schutzmaßnahmen erforderlich (Chlorgas), muss der Patient wirklich dort weg, keine Zeit verschwenden, Eigenschutz, ist eine retuung physisch möglich, wohin, unnötig lange Wege vermeiden
- Retten aus der Gefahrenzone: 1. Person über Vorgehen informieren, 2. Rettungsgriff anwenden, 3. An einen sicheren Ort bringen, 4. Auf Decke legen
- Sobald aus der Gefahrenzone raus, sofort mit Erste Hilfe beginnen
-Rautek-Griff (ein Helfer), Tragering (für Stufen, mehr Helfer, Tuch als Ring), Tragetuch, Trage, Bewusstlose in stabiler Seitenlage
- Umstehende um Hilfe bitten
2. Notruf
- Leitstelle ist Herr des Verfahrens, nicht der Anrufer
- 5 W der Notfallmeldung
- Wo ist der Notfall
- Was ist passiert
- Wie viele verletzte
- Welche Verletzungen
- Warten auf Rückfragen
3. Erste Hilfe
- Lebensrettende Sofortmaßnahmen: lebenswichtige Funktionen (=Vitalfunktionen) aufrecht erhalten, HLW, Blutungen, Schock bekämpfen, stabile Seitenlage
- Vitalfunktionen: Bewusstsein, Atmung, Kreislauf überprüfen
- weitere Erste Hilfe: Verschlimmerung der Situation vorbeugen, Beruhigen, Lagerung, ruhigstellen (Knochenbrüche), Verbände
4. Rettungsdienst
- unternehmen weitere Maßnahmen und Transport
- Weg für ihn/Auto freihalten und einweisen, sofort zum Verletzten führen
5. Krankenhaus
- Alles weiter notwendige wird dort unternommen
- Rettungskette endet dort
3.4 Auffinden einer hilflosen Person
- Erkennen was geschehen ist, überlegen welche Gefahren bestehen
- Grundsätze: Ruhe bewahren, Unfallstelle sichern, Eigenschutz beachten
- Weiterbehandlung nach bestimmten Algorithmus
Schema
- Eigenschutz gewährleistet? Person aus dem Gefahrenbereich bringen
- Um Hilfe rufen
- Bewusstsein prüfen
- vorhanden –> situationsgerecht helfen –> weiter Bewusstsein und Atmung prüfen, ggf. Notruf
- nicht vorhanden –>
Atmung prüfen - normal –> stabile Seitenlage –> weiter Bewusstsein und Atmung prüfen, ggf. Notruf
- nicht normal –> Notruf –> HLW 2x Beatmung, 30x drücken
3.5 Überprüfung und Kontrolle der Vitalfunktionen
Vitalfunktionen
- lebenswichtig
- ein Ausfall nicht mit dem Leben vereinbar
- Bewusstsein, Atmung, Herz-Kreislauffunktion
Überprüfen
- Bewusstsein: laut ansprechen, Reaktion auf Schmerzreiz
- Atmung: Kopf überstrecken, sehen, hören, fühlen
- Kreislauf: Puls tasten, Schockzeichen
- dauerhaft kontrollieren
Vitalfunktion Bewusstsein
- überprüfen: laut ansprechen, Schmerzreiz
- Gefahren: Erstickungsgefahr durch die eigene Zunge, oder Mageninhalt (Ausfall Schluckreflex, Mageninhalt kann in Luftröhre fließen) = Aspiration
- Sofortmaßnahmen:
- Patient reagiert: Liegen lassen, fragen was passiert ist, wenn nötig Hilfe holen, Bewusstsein immer wieder testen
- Patient reagiert nicht: Hilfe holen, Atemwege frei machen, Atmung überprüfen
Vitalfunktion Atmung
- frei machen: Kopf überstrecken = “Lebensrettender Sofortgriff”
- überprüfen und kontrollieren: Mundhöhle frei räumen, sehen, fühlen, hören max 10s
- Zweifel an der Atmung = keine Atmung
- Sofortmaßnahmen:
- Patient atmet normal: stabile Seitenlage, Hilfe holen, Bewusstsein und Atmung kontrollieren
- Patient atmet nicht normal: Hilfe holen, HLW
Vitalfunktion Kreislauf
- Pulskontrolle: Handgelenk Arteria radialis (bei Bewusstsein) oder Halsschlagader Arteria carotis (bewusstlos), Fingerkuppen 2,3,4, nie Daumen
- Beurteilung des Pulses: Frequenz, Stärke, Rhythmus
- phsychologische Maßnahme
- Blutdruck messen:
- nur wenn keine lebensbedrohliche Situation
- psychologisch
- oberer systolischer Wert, unterer diastolischer Wert
- Durchblutung der Haut:
- sehen: rosig, blau, blass
- fühlen: kalt, warm, trocken, feucht
- Durchblutungsstörungen zu sehen an Lippen, Nagelbett, Ohrläppchen
3.6 Lebensrettende Sofortmaßnahmen
HLW
Siehe nächstes Kapitel
Blutstillung (bedrohliche Blutungen)
- Kleine Blutungen: Pflaster oder Verband
- Große Blutungen problematisch
- 1l Blutverlust lebensbedrohlich
- Blutstillung hat Vorrang, möglichst schnell, danach Schockbehandlung
- immer am liegenden Patienten
- Methoden der Blutstillung
- Direkter Druck: mit sterilem Material
- Abdrücken: vor, während und nach Anlegen eines Verbands, Druck auf Arterie, Blutzufuhr unterbrochen
- Druckverband: bei jeder schweren Blutungen, wenn möglich, sterile Auflage, Druckpolster, Bindengänge müssen sich decken, notfalls 2. Druckverband drüber
- Blutstillung hat immer Vorrang, Infektionen des Patienten werden in Kauf genommen
- Eigenschutz durch Handschuhe
- Gegenstände bleiben in der Wunde
- Schock kann immer eintreten, Maßnahmen durchführen
- Stauung (wird blau) vermeiden, v4bsnd ständig kontrollieren
Schwere Blutungen in versch. Körperregionen
- Arm: Arm hochhalten, Oberarm Arterie abdrücken, Druckverband anlegen
- Bein: Direkter Druck auf oder in die Wunde, wenn möglich Druckverband, sonst weiter drücken
- Kopf und Rumpf: Direkter Druck, wenn möglich Druckverband
- Nase: Kopf leicht vornüber beugen, Stirn in die Hände stützen, kalter Umschlag im Nacken, Notruf wenn stark
- Gesicht, Mund, Rachen: stabile Seitenlage, Blut muss aus Rachen etc ablaufen, Kopf überstrecken, Atemwege kontrollieren
- Amputationsverletzungen: Druckverband, Extremität hoch halten, Schockbehandlung
- Amputat versorgen: sauber und nicht zu dick eingewickelt, wasserdichter Beutel, in zweiten Beutel mit Eiswasser. Niemals säubern, mit Wasser in Kontakt, direkt auf Eis
Schockbekämpfung
- lebensbedrohlicher Zustand
- sichere Symptome: blasse, kalte, schweißnasse Haut, schneller Puls, schneller Atmung
- mögliche Symptome: Unruhe, Angst, Nervosität, Frieren, Zittern, später Teilnahmslosigkeit bis zu Bewusstlosigkeit
- Maßnahmen: schneller Notruf, ermutigen, trösten, betreuen, hinlegen, warm zudecken, Beine hoch lagern (Schocklage), bewusstlos -> stabile Seitenlage, HLW wenn nötig
Stabile Seitenlage
- Bei bewusstlosen Personen mit ausreichender Atmung
- Zweck: Mund ist tiefster Punkt (nichts fließt in die Atemwege), Zunge fällt nicht in den Rachen und Atmung möglich
- Durchführung: Patient flach am Rücken, Arm bei uns gestreckt unter Rücken, anderes Bein anwinkeln, zu uns drehen, unterer Arm raus, kopf überstrecken, oberer Arm zur Unterstützung unter Kopf
- Fraktur am Bein-> auf Fraktur
- Fraktur Schlüsselbein-> auf gesunde Seite
- Schädelverletzung -> Kopf leicht oben lagern
- Thoraxverletzung -> auf die Verletzung
3.7 Herz-Lungen- Wiederbelebung (Reanimation) Basismaßnahmen zur Wiederbelebung Erwachsener
- Gehirn 3-4min ohne Sauerstoff-> Schädigung
Verbemerkungen zum Herz-Kreislauf-Stillstand
- Herzstillstand: Pulslosigkeit sofort, Bewusstlosigkeit nach 6s, Atemstillstand nach 15s
- klinisch tot: enger Zeitraum nach dem Stillstand, Wiederbelebung möglich
- biologischer Tod: so viele Zellen abgestorben, dass Wiederbelebung nicht mehr möglich
- Ursachen: Herzversagen zB Herzinfarkt, Sauerstoffmangel nach Atemstillstand, Vergiftungen, Elektrounfälle, starker Blutverlust/Schock, beinahe Ertrinken
Wiederbelebung ls Teil des Algorithmus “Auffinden einer Person”
- HLW ist Teil des Schemas
- Bei Bewusstlosigkeit ist immer ein Herz-Kreislauf-Stillstand möglich -> schnell sein
- Kinder/Babys gesondert
Defibrillation, Defibrillator und AED
- Ziel: Herstellung eines organisierten Herzrhythmus und Spotanzirkulation
- Gleichstromimpuls “entlädt” das Herz, Sinusknoten übernimmt im Idealfall wieder
- Anbringung der Elektroden wichtig und Analyse des Herzrhythmus-> AED
- AED: automatisierte externe Defibrillation
HLW bei Kreislaufstillstand
- muss schnell gehen
- Sicherheit für Patient und Helfer herstellen
- Überprüfen des Bewusstseins
- Hilferuf (an Kollegen) mit “Reanimation”
- Atmung: Atemwege frei machen, Kontrolle der Atmung
- Notruf 112 und AED
- 30x drücken, 2x Atemspende, auf hartem Untergrund, Unterbrechungen sollen unter 10s liegen (bei Wechsel des Helfers)
Techniken der Herzdruckmassage und Atemspende
- Herzdruckmassage: Handballen Mitte Brustkorb, Arme gestreckt, Brustkorb 30x eindrücken, 5-6cm tief, 100-120 mal pro Minute, Druck und Entlastungsdauer etwas gleich lang
- Atemspende: Kopf überstrecken, Nase verschließen, 2x Beatmung etwa 1s, Brustkorb soll sich sichtbar heben, wenn Patient wieder atmet -> stabile Seitenlage
- Säuglinge/Kleinkinder: zuerst 5x beatmen (Herzstillstand fast immer aufgrund Atemstillstand bei Kindern), sofort HLW noch vor Notruf, drücken auf unteres 1/3 des Sternums, Drucktiefe etwa 1/3 Höhe Brustkorb, max 100-120bpm, Babys mit 2 Fingern, Kinder 1-2 Hände, Kinder < 1 Jahr: nicht überstrecken!, Beatmung Volumen anpassen
3.8 Weiterführende Erste Hilfe
- Maßnahmen die nicht lebensnotwendig sind, aber Schäden/Schmerzen verhindern können
- beruhigender Zuspruch, bequeme und sachgerechte Lagerung, Ruhigstellen Knochenbrüche/Gelenkverletzungen, Anlegen von Verbänden
beruhigender Zuspruch
- Beistand mindert Angst, Auftreten wichtig
- Grundregeln: ruhiges bestimmtes Auftreten, liebevolle Hinwendung, nicht hektisch/planlos, persönlicher Kontakt schafft Vertrauen, ruhige Sprache und umsichtig Verhalten, alle Äußerungen ernst nehmen nicht werten, sprechen besser als schweigen, über die Situation reden/dass Hilfe kommt, unangenehme Situationen normal aufnehmen
- Schutz vor Schaulustigen
- körperliche Zuwendung bei Kindern besonders wichtig, Kuscheltier, Bezugsperson nicht wechseln
Bequeme und sachgerechte Lagerung
- 4 Grundprinzipien
- nicht bewusstlose lagern, wie es ihnen bequem ist, kein Zwang
- Bewusstlose so lagern, dass Atemwege frei: stabile Seitenlage
- bei mehreren Verletzungen Lagerung sinnvoll ergänzen
- Bei widersprüchlichen Verletzungen wichtigere Lagerung wählen
- Standardlage: flach mit unterpolstertem Kopf
- Kopfverletzte: flach, Oberkörper etwa 30° erhöht
- Atemnot und Herzbeschwerden: atemerleichternde Sitzhaltung, Oberkörper 45-90°, Arme auf Lehnen abgestützt, aufpassen, dass er nicht runter fällt, Beine herabhängen um Blutrückfluss zu verringern
- Erkrankung der Bauchorgane: Beine anwinkeln und Knierolle darunter, oder mit abgewinkelt Beinen zur Seite drehen, Entlastung der Bauchmuskeln
- Komplikationen bei Schwangerschaft: auf der linken Seite lagern
- Brustkorbverletzungen: Atem erleichternd, mit den Händen abstützen können oder stabile Seitenlage auf verletzter Seite
- Wirbelsäulenverletzungen: Position nicht verändern, bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage
4 Hilfeleistung bei Verletzungen (Traumen)
4.1 Knochenverletzungen (Frakturen)
Definition und Einteilung
- Fraktur: vollständige Unterbrechung des Knochens durch Gewalteinwirkung, welche die Elastizität des Knochens überschreitet
- Fissur: unvollständige Unterbrechung
- Infraktion: Spaltbruch
- geschlossen: ohne Verletzung der umliegenden Weichteile
- offen: mit Verletzungen der Weichteile von außen und oder innen, Grad I (kleine Verletzungen von innen) Grad II (größere Verletzungen von außen, sauber) Grad III (große Öffnung, massive Zerstörung)
- Gefahren: Schock durch Einblutungen, Infektionen bei offenen Brüchen –> Kontrolle Vitalfunktionen, Schockzeichen, steril abdecken
- Erkennen: sicher: Knochensplitter in Wunden, Fehlstellung, abnorme Beweglichkeit, Knochengeräusche. Unsicher: Schmerzen, Schwellungen, Funktionsstörung, Schonhaltung
- Erste Hilfe: ruhig stellen, vorsichtig unterpolstern, Notruf, auf Schmerzäußerungen achten, nicht einrenken, nicht bewegen, kein essen/trinken falls OP
Gelenkverletzungen
- selbe Hilfe wie beim Knochenbruch
- Distorsion (Verstauchung): Anatomie unverändert, Überdehnung, Risse und Einblutungen
- Luxation (Verrenkung): Knochenenden verlieren Kontakt, schmerzhaft., Schonhaltung
- Gelenkbruch: Bruch des Knochen, Bänder, Kapsel erheblich geschädigt, hohe Infektionsgefahr
Schädelverletzungen
- Schädel-Hirn-Traumen: Schädelverletzung und mit einhergehend des Gehirns, Infektionsrisiko
- Frakturen: Hämatome, Pupillenveränderungen, Blutungen aus Ohr, Rachen, Lähmungen, Krämpfe, Bewusstseinstrübung. Schädelbasisbruch (unterer Teil) mit Sickerblutungen, Gesichtsschädelbruch mit starken Blutungen
- Erste Hilfe: wie Fraktur, Vitalfunktionen checken, Lagerung halbsitzend,Arzt
Wirbelsäulenverletzungen
- Wirbelbruch: durch stauchen, Rückenmark Verletzungen möglich bis Querschnittslähmung
- Symptome: Gefühllosigkeit, kribbeln, unbewusster Urinabgang, oft durch andere Beschwerden überlagert
- Erste Hilfe: Notruf, liegen lassen, nur bei Notfall retten, stabile seitenösge falls bewusstlos
Beckenfrakturen
- Symptome: Schmerzen, kann sich nicht aufrichten, Gefahr Verletzung innere Organe und Blutverlust
- Erste Hilfe: Vitalzeichenkontrolle, Notruf, Lage nicht verändern, auf Wünsche eingehen, evtl Knierolle, stabile Seitenlage
Muskelverletzungen
- Muskelzerrungen, Muskelfaser(ein)Risse, Prellungen
- Blutergüsse, Schwellungen, Schmerzen
- schmerzhaft, kommen Fraktur überdecken –> Arzt
Die PECH-Regel
- Pause: Bewegung abbrechen
- Eis: Kühlung lindert den Schmerz
- Compression: sanfter Druck auf den Eisbeutel
- Hochlagern: betreffende Extremität hoch lagern
Kleiner Exkurs Polytrauma
- verschiedene Regionen betroffen, mind eines lebensgefährlich
- Notarzt
4.2 Wundversorgung
Wunden
- Gewebeteile voneinander getrennt
- Gewalt, Chemie, Kälte/Hitze
- Gefahren: Blutungen, Schmerzen, Infektionen, Schock
- offene Wunden: Haut ist durchtrennt, Stichwunden, Platzwunden, Schürfwunden, Bisse
- geschlossene Wunden: tiefere Gewebeschichten verletzt, äußere Haut unversehrt, Prellungen, Quetschungen
Wundbehandlung
- Patient soll sitzen oder liegen
- vor ihm stehen und beobachten
- Blutung, Infektion und Schmerz wirksam bekämpfen
- keimfrei bedecken, Blutkontakt vermeiden (Einmalhandschuhe)
- nicht auswaschen, nicht berühren, Gegenstände drin lassen, keine Salben
- Blutstillung plus Rettungsdienst
- Hinweis zum Arzt
- weiterführend: Impfungen, reinigen, ausschneiden etc alles vom Arzt
Sonderfälle
- Fremdkörper nicht entfernen
- im Auge auch nichts machen eigentlich (Oberlid über unteres und umgekehrt)
Verbrennungen
- Ursachen: brennende/glühende Gegenstände, Strom, Chemikalien, Strahlen, Flüssigkeiten ua.
- Gefahren: Schmerzen, Schock, Störung der Atmung, Infektion
- Gradeinteilung
- Grad I: Schmerz, Rötung, Schwellungen, Ödem
- Grad II: IIa (Schmerz, Rötung, Schwellungen, Nekrose Epidermis) IIb (Schmerz, Rötung, Schwellungen, Blasenbildung, Nekrose tiefer (Narben), Schädigung Drüsen/Nerven)
- Grad III: alle Hautschichten, komplette Zerstörung der Hautnerven
- Grad IV: Verkohlung
- Erste Hilfe: Notruf, Person löschen, Kleidung entfernen, nicht aus Wunden reißen, große Wunden nicht kühlen, kleine innerhalb von 2min., max 10min., keimfrei bedecken, Schockkontrolle, ermutigen/trösten, keine Hausmittel!
- Kinder: empfindlicher bei Rauchgas, Flüssigkeitsverlust massiver, Unterkühlung wahrscheinlicher, Schockgefahr größer
4.3 Kleine Einführung in die Verbandlehre
Verbandmaterlien
- Betriebsverbandkästen: je nach Betriebsgröße oder im Kfz, auf Ablaufdatum, Zertifizierung und Vollständigkeit überprüfen
- Verband je nach Ausmaß der Wunde/Blutung/Stelle
- Keimfreie Wundauflage: eine oder mehrere Lagen Mull, nur mit Fungerspitzen berühren
- Heftpflaster: kleine Wunden
- Pflasterwundverband: kleine Wunden
- Verbandpäckchen: sterile Wundauflage und Mullbinde, für Druckverband
- Mullbinden: nicht keimfrei, zum Befestigen von Wundauflagen
- Dreieckstuch: Befestigen von Wundauflagen, Druckverband, Dreieckkravatte
- mit metalliner Beschichtung: auf nässenden Wunden, Brandwunden, Ätzwunden
- Zum Herz hin wickeln
- Strecken/Beugen muss noch möglich sein
- Stauung, Abbinden vermeiden
- nicht unnötig experimentieren! Erhöht Verunsicherung, Infektionsrisiko und Schmerzen
5 Hilfeleistung bei speziellen Notfällen
5.1 Der Schock
Was ist ein Schock?
- akut lebensgefährlicher Zustand
- Missverhältnis zwischen gebrauchter und vorhandener Blutmenge und damit Sauerstoff
- Ursachen: absoluter Volumenmangel, relativer Volumnemangel durch Gefäßweitstellung, Verringerung des Herzminutenvolumens
Erkennen eines Schocks
- *blasse, kalte, schweißnasse Haut
- *später niedriger Blutdruck
- *schneller Puls
- Unruhe, Angst, Nervosität
- Frieren, Zittern
- Brechreiz, Durst
- Teilnahmslosigkeit
- rasche und oder erschwerte Atmung
- Große Wunden mit offensichtlichem Blutverlust
- Verdacht auf innere Blutungen
- Verletzungen des ZNS
- Allergische Reaktion Haut/Atemwege
- kardiogener Schock: Schmerzen im Brustkorb und Atemnot
Sofortmaßnahmen
- Atemwege frei machen, Beatmung sicher stellen, Blutung stillen
- Notruf
- Ständige Betreuung
- Wärmeerhalt
- Schocklage
- HLW
Schocklage
- Rücken am Boden
- Beine 20-30cm erhöht
- Zudecken
- seelischer Beistand
- Nicht bei: kardiogenem Schock, Bein/Bauch/Becken/Wirbelsäulen/Schädelverletzungen, Atemnot
Vasovagale Synkope
- kurze Ohnmacht nach langem Stehen, heißen Räumen etc
- Schocklage
- Notruf
5.2 Der Herzinfarkt
Koronare Herzkrankheit
- Herz arbeitet, Energie aus Sauerstoff, Sauerstoffmangel Ischämie
- Koronararterien sind die ersten Abzweige der Aorta
- KHK sind Veränderungen (Arteriosklerose) der Gefäße und damit Sauerstoffmangel
- Risikofaktoren: Rauchen, hoher Blutdruck, Übergewicht, erhöhte Blutfettwerte, Diabetes, Gicht
- KHK: Angina pectoris, Herzinfarkt, plötzlicher Herztod, Herzrhythmusstörungen
Angina pectoris und Herzinfarkt
- Angina pectoris: Sauerstoffmangel führt zu Symptomen aber keinen dauerhaften Schäden
- Leitsymptom: Schmerz in der Brust, Unterscheidung zum Herzinfarkt nur im Krankenhaus möglich
- Herzinfarkt: Muskelzellen stirbt ab
- häufigste Ursache: thrombotischer Verschluss Herzkranzgefäße (durch Arteriosklerose ist das Gefäß verändert und ein Thrombus kann sich bilden)
- Symptome: heftiger Schmerz bis Kiefer/linker Arm/Schulter, Todesangst, Übelkeit, Erbrechen, Atemnot, Schweißausbruch, feuchte, kalte Haut, evtl. unregelmäßigen Puls, evtl. Bewusstlosigkeit
- Maßnahmen: Notruf, Beruhigen, Lagerung mit leicht erhöhtem Oberkörper (Herz wird entlastet), beengten Kleidung lockern, keine! Schocklage, kein Essen/Trinken, nicht Laufen/Gehen, stabile Seitenlage/HLW wenn nötig
- Rennen gegen die Zeit!
5.3 Leibschmerzen (Innere Erkrankungen und Verletzungen)
Akutes Abdomen
- akute heftige Beschwerden aufgrund Verletzung der Bauchorgane
- Kann viele Auslöser haben, schwierige Diagnose
- Ersthelfer: sofort Rettungsdienst rufen, nicht abwarten!
Symptome von akuten Erkrankungen im Bauchraum
- 4 Leitsymptome:
- akuter Bauchschmerz
- Blutabgang (Mund/After)
- Übelkeit/Erbrechen
- Durchfall
- Koliken: Krampf der glatten Muskulatur, Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufkollaps
- weitere Symptome: gespannte hohe Bauchdecke, Schonhaltung, Koliken, Schwitzen, Kreislaufkollaps, eventuell Fieber, Erschöpfung, Schwäche, Abgeschlagenheit, zunehmende Atemnot, Entwicklung von Schocksymptomen
- innere Blutungen sind wahrscheinlich bei: Prellungen Bauchraum, offene Wunden, schlechter Allgemeinzustand –> Entwicklung einer Schocks, harte Bauchdecke, mehr Umfang
Maßnahmen
- Notruf
- Lagerung nach Wunsch (Oberkörper leicht erhöht, Knie leicht abgewinkelt)
- keimfreie Wundauflage, Gegenstände bleiben drin
- Bei Schockzeichen Schocklage
- bewusstlos: stabile Seitenlage, Kontrolle Vitalfunktionen
- Allgemeine Betreuung, nicht aufstehen lassen, Hilfestellung bei Erbrechen, Toilette reservieren, nicht rauchen/essen/trinken
5.4 Der Hirninfarkt (Apoplex, Schlaganfall)
Grundlagen
- mindestens 24h anhaltende Srörung der Gehirnfunktion aufgrund von plötzlicher Mangeldurchblutung des Gehirns durch Blutungen oder Gefäßverschluss (Hirninfarkt)
- lokal begrenzt, abgestorbenes Gehirngewebe
Ursachen
- Thrombosen: bildet sich in bereits geschädigtem Gefäß und verschließt eines
- Embolien: Thrombus woanders gebildet, Stückchen fließt bis ins Gehirn
- Sauerstoffmangel lässt die Zellen Absterben
- Blutungen: Blut ergießt sich in Hirngewebe, Zellen sterben ab aufgrund des zu hohen Drucks
Symptome
- plötzliche, heftige Kopfschmerzen, steifer Nacken
- Übelkeit/Erbrechen
- plötzliche Lähmung Arme/Beine
- Gesichtslähmung einseitig hängender Mundwinkel/Lid
- Seh- und Sprachstörungen, Schluckbeschwerden
Sofortmaßnahmen
- Notruf sofort
- ansprechen, anfassen
- Lagerung bequem, leicht erhöhter Oberkörper, gelähmte Körperteile umpolstern, Aufregung/Unruhe vermeiden, zudecken
- beruhigen, betreuen, trösten
- Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage auf die gelähmte Seite, oder HLW
Die BE FAST-Regel
- Balance: Gleichgewichtsstörung
- Eyes: Sehstörung oder Sehverlust
- Face: lächeln, Stirn runzeln, Wangen aufblasen, pfeifen, Lähmungen werden ersichtlich
- Arms: beide Arme Strecken und Handflächen nach oben drehen, ein Arm geht nicht
- Speech: Sprache verwaschen oder wirr, kein Verständnis, soll einfachen Satz nachsprechen
- Time: bei Vorliegen nur eines symptomatisch sofort Notruf, “Zeit ist Hirn”, “Golden hour”, innerhalb 1h km Krankenhaus sind die Chancen am Besten mit möglichst wenig Schäden davon zu kommen
5.5 Krampfanfälle (Epilepsie)
Definition und Ursachen
- unkontrollierte Nervenimpulse mit nachfolgenden unkontrollierten Muskelkontraktionen der Skelettmuskulatur generalisiert oder fokal
- Ursache sind Krankheiten im Gehirn wie Epilepsie, Tumore, Verletzungen, aber auch Unterzuckerung, Sauerstoffmangel, Vergiftungen, Fieber, Alkoholentzug
- Auslöser: akustische, optische oder physische Reize
- Gefahr durch weitere Verletzungen oder Aspiration
Symptome Beispiel epileptischen Anfall
- plötzliches Hinfallen
- Zuckende Bewegungen, Krämpfe, Erschlaffung am Ende
- Einnässen
- Speichelfluss, Schweißausbruch
- Atemstillstand
- 2-3 min, danach meist Schlaf
Maßnahmen Beispiel epileptischen Anfall
- nicht festhalten
- aufpassen, dass der Kopf nicht verletzt wird
- Gegenstände entfernen
- Vitalfunktionen kontrollieren
- stabile Seitenlage Wenn nötig
- Notruf
- Achtung: kann sich gleich wiederholen
5.6 Thermische Erkrankungen
Hitzeschäden:
- Körpertemperatur steigt an
- Ursachen: anstrengende, körperliche Arbeit bei extremem Klima, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hohe Luftfeuchtigkeit+Temperatur, zu viel Sport/Anstrengung, unsachgemäße Kleidung, Übergewicht, hohes/niedriges Alter
Wärmehaushalt und Thermoregulation
- Körperkerntemperatur muss 36-37° konstant sein
- Körperschale als Brücke zwischen Kern und Umgebung, Temperatur unterliegt Schwankungen
- wichtigstes Organ ist die Haut
- Durch Verengung oder Weitung der Gefäße wird Durchblutung geregelt
- weite Gefäße mehr Wärmeabgabe
- Schweißprodkuktion –> Verdunstungskälte
Die Hitzeerschöpfung
- Verlust von Wasser und Salz nach Überwärmung –> Volumenproblem
- kritische Abnahme der Körperflüssigkeit –> Kreislaufversagen, Schock
- Symptome: Körpertemperatur nicht erhöht!, schneller schwacher Puls, niedriger Blutdruck, Blässe, kalter Schweiß, Frösteln, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit, Dehydrationszeichen (trockene Haut, Durst), evtl Krämpfe
- Maßnahmen: Notruf, Schocklage im Schatten, Flüssigkeitszufuhr, Seitenlage wenn nötig
Der Hitzschlag
- schwerer lebensbedrohlicher Wärmestau
- enorm gesteigerte Wärmeproduktion, fehlerhafte Wärmeabgabe
- geht langsam oder schnell, Herz-Kreislauf-Stillstand möglich
- Symptome: Körpertemperatur erhöht!, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, hochrotes Gesicht, trockene Haut, hohes Fieber, taumelnder Gang, evtl bewusstlos oder Krämpfe
- Maßnahmen: Notruf, Lagerung im Schatten mit erhöhtem Oberkörper, l
Kühlen, Flüssigkeitszufuhr, stabile Seitenlage wenn nötig, Vitalfunktionen sichern,
- Unterschied Hitzeerschöpfung: Wasser und Salz Verlust, Hitzschlag: Anstieg der Körpertemperatur
Sonnenstich
- direkte Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten Kopf
- langwelliger Teil (IR)/ Wärmestrahlung der Sonne erwärmt den Kopf
- Reizung der Hirnhäute bis hin zu Blutungen/Ödem
- Symptome: Körpertemperatur nicht erhöht!, hochrotes Gesicht sonst unauffällige Haut, Erbrechen, Übelkeit, steifer Nacken, evtl bewusstlos
- Maßnahmen: Erste Hilfe, Notruf, Lagerung im Schatten Kopf leicht erhöht, Kopf in feuchte kühle Tücher wickeln, Seitenlage wenn nötig, Vitalfunktionen sichern