Buch Rettungs-/Gesundheitslehre Flashcards

1
Q

Gesundheitslehre und Erste Hilfe

1 Gesundheit

A

Was ist Gesundheit
- Körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden
- Nicht nur die Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen
- Ist ein Grundrecht, aber jeder ist selbst dafur verantwortlich sich zu kümmern

Bedeutung der Badebetriebe für die Gesundheit
- Bäderbetriebe als Sportstätten/Eeholungszentren

Gesundheit-Ausdauer-Sport
- Ausdauer/Sport stärkt das Herz-Kreislauf-System, das körperliche Wohlbefinden und auch soziale Kontakte im Verein
- Weniger seelische Erkrankungen wie Beklemmungen
- Hürden im Sport meistern –> positive Sicht auf weitere Hürden im Leben

Gesundheit und Schwimmen
körperliche Vorteile:
- Zunahme Sauerstoffzufuhr
- Verbesserung Sauerstoffaufnahme
- Optimierung Sauerstoffnutzung
- Erhöhung der Herzkraft und damit Herzleistung
- vergrößerten Herzminutenvolumen
- optimale Muskeldurchblutung
- Erhaltung der Gefäßelastizität
- Kreislauf passt sich leichter an, Steigerung der Muskelkraft –> schnellere flexiblere und weniger belastende Anpassung möglich
- Abhärtung
- Steigerung der Vitalkapazität (Volumen zwischen max ein und ausatmen)

Vor- und Nachteile des Schwimmsports
Vorteile:
- Wasser sorgt für Auftrieb = Körpergewicht wird reduziert
- erschütterungsfrei, weniger Belastung für Muskeln, Knochen und Gelenke
- fast alle Muskelgruppen werden gleichmäßig und symmetrisch beansprucht

Nachteile
- Infektionsrisiko im Wasser
- Augenbindehaut Reizung durch Chlor
- schult keine handwerklichen, technischen oder sozialen Fähigkeiten
- nur zu Öffnungszeiten möglich

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Q

2 Aufbau und Funktion des menschlichen Körpers
2.1 Leben

A

Kennzeichen des Lebens
- Stoffwechsel
- Wachstum
- Bewegung
- Vermehrung (zugehörigen Eigenschaften)
- Reizbarkeit (Wahrnehmung, Übermittlung und Verarbeitung von Signalen/Reizen)

Zellen, Gewebe, Organe
-Bedeutung der Zelle
- Alle Organismen bestehen aus mehreren Zellen.
- Alle Zellen stammen von bereits existierenden Zellen ab
- Alle lebenswichtigen Funktionen sind Stoffwechselaktivitäten oder stammen von physikalischen oder chemischen Eigenschaften von Zellen ab
- Zellen enthalten alle Erbinformationen + Strukturen, die zur Übertragung auf nachkommende Zellen nötig sind
- Die Zelle ist der kleinste Baustein, der die Kennzeichen des Lebens aufweist
- Ca. 200 hoch spezialisierte Zelltypen, alle Lebewesen sind Kombinationen aus vielen spezialisierten Zellen
- Werden im Knochenmark gebildet
- Lebensdauer etwa 130 Tage

Allgemeiner Zellaufbau und Zellstruktur
- Protoplasma: aktive, lebende Zellmasse
- Zellmembran
- Zytoplasma: Zellorganellen, Zellflüssigkeit, Zytoskelett, Zellkern

Zellmembran
- Aus Fetten/Eiweißen, zwei Schichten Fettsäuremoleküle (hydrophob innen, hydrophil außen = Haut)
- selektiv permeabel
- Abgrenzung der Zelle und Organellen
- Regelung der Stoffaustausches
- Aufbau elektr. Potentiale
- Erkennen von fremden und Nachbarzellen
- Erkennen von Hormonen und Enzymen

Zytoplasma mit Zytosol und Zytoskelett
-Zellorganellen: Nehmen etwa 50% des Zellinnenraums ein
-Zytoskelett: Proteinfäden, die das gesamte Zytosol durchziehen
-Zellflüssigkeit: Zytosol, enthält Mineralien, Proteine, Enzyme, Ionen, 90% Wasser

Die Zellorganellen
- Kleine, Abgrenzungen Strukturen in der Zelle, die bestimmte Aufgaben erfüllen:
- Mitochondrien: Kraftwerke der Zelle, Nahrung wird verarbeitet und in ATP gespeichert = Energieumwandlung
- Endoplasmatisches Retikulum: schlauchartig, rau: enthält die Ribosomen, glatt: Bildung von Hormonen, Kohlenhydratspeicherung
- Ribosomen: an ihnen werden Proteine durch ablesen der RNA hergestellt
- Golgi-Apparat: sortiert und modifiziert hergestellte Proteine, schnürt Vesikel zum Abtransport aus der Zelle
-Lysosomen: von Membran umschlossene Bläschen, im Golgi-Apparat gebildet, verdauen Fremdstoffe oder körpereigene Stoffe mit Enzymen

Der Zellkern
- Größtes Zellorganell
- Doppelmenbran mit Kernporen
- Chromatingerüst
- Chromosomen bestimmen die Zellaktivität, bestehen aus DNA Strängen, Träger der Erbinformationen

-DNA
-Desoxyribonukleinsäure, Grundgerüst aus Phosphor, Zucker Desoxyribose + Stickstoffmoleküle Adenin, Cytosin, Guanin, Thymin
- Chromosomen enthalten alle Erbinformationen, steuern alle Wachstumsveränderungen

-Aufgaben
- organisierende und regulierende Wirkung auf die Lebensprozesse des Protoplasmas
- Tochterzellen sollen nach der Teilung identisch sein
- steuert alle Wachstums-/Entwicklungsvorgänge

Die Zellteilung
- DNA trägt Erbgut
- Chromatid: Doppelstrang + Protein, Teil eines Chromosoms
- Chromosom besteht aus 1-2 Chromatiden
-Mitose
- häufgiste Art der Teilung
-Teilung einer Mutterzelle in zwei Tochterzellen mit identischem Erbgut
-Interphase (Chromosomen kopieren sich=Chromatide)
-Prophase: Zellkern löst sich auf, Chromosomen verkürzen sich
-Metaphase: Chromosomen ordnen sich in der Mitte an
-Anaphase: Spindeln ziehen die Chromatide an die Pole
-Telophase: neue Kernmembran bildet sich, Zelle teilt sich

-Meiose
- Teilung einer Zelle in 4 Geschlechtszellen
- Zelle hat 23 Chromosomen von Vater und 23 von der Mutter, ordnen sich paarweise zusammen
- Interphase: Kopie jedes Chromosoms
- 1. Reifeteilung: Prophase 1 (Spindelfasern bilden sich, Kern löst sich auf), Metaphase 1 (gepaarte Chromosomen in der Mitte, väterlich/mütterlich zufällig gemischt), Anaphase 1 (Chromosomen werden zu den Polen gezogen. Einfacher chromosomensatz im jeder Zelle), Telophase 1 (Zelle teilt sich, 2 Zellen mit 23 Chromosomen)
- Erbgut noch identisch
- 2. Reifeteilung: Prophase 2 (Spindeln bilden sich, Kern löst sich auf), Metaphase 2 (Chromosomen in der Mitte angeordnet), Anaphase 2 (Teilung der Chromosomen zu den Polen hin), Telophase 2 (Zellkernmembran, Teilung in zwei Zellen)
- Insgesamt 4 neue Zellen mit einfachem Chromosomensatz und unterschiedlichen Erbinformationen

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Q

2.2 Gewebe

A
  • dauerhafter Verbund von Zelle gleicher Funktion, Aufbau, Eigenschaft
  • Zur Arbeitsteilung
  • z.b. Knochen,Knorpel, Muskeln, Drüsen, Nerven
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Q

2.3 Organe

A
  • besteht aus vielen unterschiedlichen Zellen und Geweben
  • verschiedene Funktionen: Sauerstofftransport, Immunabwehr, Wärmeregulierung
  • abgegrenzte Funktionseinheit
  • Zusammenschluss in Organsystemen (Sinnesorgane, Herz-Kreislauf-System, Verdauungssystem, Nervensystem, Haut, Immunsystem)
  • kompliziertes Zusammenspiel
  • kontroverse Diskussion über zb. Blut als Organ

Haut
- größtes Organ 1.5-2m² (3-10kg)

-Funktionen:
- Schutzorgan (Wärme, Schmutz, Strahlung, Mikroorganismen)
- Ausscheidungsorgan (Schweiß, Talg + unerwünschte Stoffe)
- Wärmehaushalt (Durchblutung), besonders im Wasser gesteigert
- Wasserhaushalt, Speicherfunktion
- Sinneseindrücke (Wärme, Schmerz)
- Immunabwehr (Wundverschluss, kein Eindringen von Viren etc.)
- Kommunikation (Erröten, Duftstoffe…)
- Stoffwechsel (Vitamin D)
- Speicher (Fett Depots)
- UV empfindlich

-Aufbau:
- 3 Schichten
- Oberhaut=Epidermis: mehrere Zellschichten, mit Lederhaut verzahnt, mechanische/chemische Schutzschicht
- Lederhaut=Corium: beinhaltet Schweiß-/Talgdrüsen, Blutgefäße, Sinneszellen eingebettet in Faserproteine Kollagen/Elastin. UV greift hier an! Falten= Faserproteine alt, Nährstofftransport, Belastbarkeit
- Unterhaut=Subkutis: Fettgewebe, schützt vor Kälte

-Hautanhangsgebilde:
Nägel, Haare und Duftdrüsen, Talgdrüsen, Schweiß (Wärmeregulierung), Talg (geschmeidig), Duftstoffe

Haut in der Ersten Hilfe
- Sehen: blass, rosig, gelb, zyanose, Ausschlag, Prellungen, Hämatome, Schwellungen, Wunden, Oberfläche
- Fühlen: warm, kalt, feucht, Spannung, Schwellungen

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5
Q

2.4 Stütz- Und Bewegungsapparat

A

Einteilung
- 3 Teile: Muskeln, Gelenke, Knochen
- passiv: Skelett, Knochen, Knorpel, Gelenke = Stützfunktion
- aktiv: Muskeln, Bänder, Sehnen = Bewegung

Das Skelett
- Gibt Halt, Stabilität und Form
- Etwa 206 Knochen
- Schädel, Rumpf (Wirbelsäule, Thorax), untere und obere Extremitäten
- miteinander verwachsen oder über Gelenke
- Sehnen am Knochen und Muskeln zur Kraftübertragung
- Bänder zur Stabilisierung

Knochen
- Funktionen: Bildung Körpergerüst, Gelenke und Hebel, Muskelansatzpunkte
- dient der Kraftübertragung und Weiterleitung
- hoher Kalziumgehalt
- 4 Bestandteile
- Knochenmasse feste äußere Schicht
- Knochenbälkchen, Stabilität
- Knochenhaut: Periost, Osteoplasten: Zellen aus denen Knochenzellen wachsen können
- Knochenmark in hohlen Knochen, produziert Blutzellen

Knorpel
- Druckfest, wasserreich, glatt, gefäßlos
- Stoßdämpfer, vermindert Reibung
- Elastisch in der Ohrmuschel, Kehlkopf, gibt Form und Halt

Gelenke
- Unecht: feste, kontinuierliche Verbindung Knochen und Knorpel. Bandhaften, Knorpelhaften, zb Rippen, Knochenhaften zb Schädel
- echt: bewegliche Verbindung, Gelenkspalt zwischen den beweglichen Teilen. Gelenkkopf, Gelenkpfanne, Gelenkknorpel, Gelenkspalt, Gelenkkapsel, Gelenkbänder
- Arten:
- Scharniergelenk: Finger, Sprunggelenk, Knie
- Eigelenk: Hand
- Sattelgelenk: Daumen
- Kugelgelenk. Hüfte, Schulter

Die Wirbelsäule
- Doppel S Form ermöglicht aufrechten Gang und Elastizität
- Aufgaben und Funktionen:
- Stützung des Körpers
- Federung
- Schutz des Rückenmarks
- **Abschnitte*
- Halswirbelsäule Atlas, Axis, 7
- Brustwirbelsäule 12, Rippenansatz
- Lendenwirbelsäule 5
- Kreuzbein 5 verwachsen
- Steißbein 3-5 verwachsen
- Wirbel:
- 2 Teile: Wirbelkörper und -bogen
- Bandscheiben dazwischen: Faserring, Gallertkern (Bandscheibenvorfall) wirken wie ein Puffer/Wasserkissen

Thorax
- begrenzt durch Wirbelsäule, Brustbein, Rippen (7 echt, Rest nur Knorpelverb. oder falsch), Schwertfortsatz
- Schutz der Organe, aber beweglich genug für Atmung

Schädel
- Viele verwachsene Knochen, nur Unterkiefer beweglich
- Schutz Gehirn

Gliedmaßen
- Oben und unten
- nahezu jede Bewegung möglich

Becken
- 3 teilig Sitzbein, Schambein, Darmbein
- Schutz Organe oben und unten
- trägt die Hauptlast des Körpers

Bänder
- An Knochenhaut befestigt
- umspannen Gelenke
- Stabilität

Skelettmuskulatur
- quergestreift oder willkürlich
- Muskelfaser enthalten Muskelfibrillen, kontrahieren auf Signale der Nerven bzw Reflexen
- bewegt Knochen über Gelenke = Motorik
- Gegenspieler zu jedem Muskel, macht Bewegung rückgängig
- Kann krampfen –> dehnen, massieren oder Wärme
- ermüdet schnell

Faszien und Sehnen
- Faszie umschließt Muskel
- Sehne verbindet Muskel und Knochen
- Sehnenscheiden und Schleimbeutel für weniger Reibung

Glatte Muskulatur
- sehr dünn
- An den Organen
- unwillkürlich, nicht steuerbar
- Krampf möglich = Spasmen, Koliken

Herzmuskel
- Zwischenform, glatt-quergestreift
- Hohlmuskel
- krampft nicht, ermüdet nicht, autonom, unwillkürlich

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2.5 Das Herz-Kreislauf-System

A
  • Komponenten: Herz, Blut, Blutgefäße
  • Aufgaben:
  • Versorgung des Körpers mit Sauerstoff, Nährstoffen, Medikamenten
  • Abtransport Kohlenstoffdioxid, Abfallstoffe
  • Verteilung von Wärme, Elektrolyse, Immunabwehrzellen
  • aufrechterhalten der chem/phys Eigenschaften der körperflüssigkeiten

Das Herz
- faustgroßer Hohlmuskel, mittig im Brustkorb auf dem Zwerchfell
- Saug-Druck-Pumpe

  • Aufbau
  • Zwei Hälften getrennt durch Herzscheidewand
  • Jede Hälfte besteht aus Vorhof und Kammer, von Muskeln umgeben (Kontraktion)
  • Rechts sammelt Blut aus dem Körper, pumpt in die Lunge
  • Links sammelt aus der Lunge, pumpt in den Körper
  • Herzklappen am Eingang/Vorhof: Segelklappen und Ausgang/Arterien: Taschenklappen der Kammern, Rückschlagventil
  • Pulmonalarterie zur Lunge
  • Aorta zum Körper
  • Phasen
  • Diastole: Füllungsphase
  • Systole: Anspannungs- Auswurfphase, beide Herztöne geben Anfang und Ende an
  • Rechts und links wird gleich viel Blut gefördert. Etwa 70ml pro Systole = Herzminutenvolumen 5 Liter
  • links muss mehr arbeiten, da Körper Kreislauf größer, dickerer Muskel
  • Puls
    Erwachsen: 60-80, jugendlich: 70-90, Schulkind: 90-100, kleinkind: 100-120, Säugling: 120-130, neugeboren: 130-140
  • Reizleitungssystem
  • autonom
  • Sinusknoten: Schrittmacher, an den Vorhöfen, Reiz entsteht 60-70/min, pflanzt sich in die Herzspitze fort, bewirkt von dort aus Kontraktion der Muskeln
  • AV Knoten
  • HIS Bündel
  • Adrenalin und Noradrenalin: schneller, langsamer
  • Herzkranzgefäße
  • Versorgen den Herzmuskel
  • Erster austritt aus der Aorta aus dem linken Herz
  • Angina pectoris: Brustschmerz ausgelöst durch Verengung der Herzkranzgefäße
  • Herzinfarkt: Verschluss der Herzkranzgefäße und Absterben des Muskels

Der Kreislauf
- Lungen Kreislauf: rechtes Herz, Sauerstoff ins Blut, beginnt in der rechten Herzkammer bis linker Vorhof
- Körper Kreislauf: linkes Herz, Sauerstoff Abgabe an die Zellen

  • Stationen:
    Rechte Herzkammer, Pulmonalklappe, Pulmonalarterie, Lungen Venen, linker Vorhof, Mitralklappe, linke Kammer, Aortenklappe, Aorta, Arterien, Körper Venen, untere/obere Hohlvene, rechter Vorhof, Trikuspidalklappe, rechte Herzkammer
  • Pulmonalaterien
    Umspannen Lungenbläschen = Kapillare, Sauerstoff ins Blut durch Diffusion, Abgabe CO2, kapillare sammeln sich wieder zu Venen
  • Arterien
    Verästeln sich zu kapillaren, Zellen verbrennen Sauerstoff zu Energiegewinnung und co2, kapillare sammeln sich zu Körper Venen
  • Blutdrucksystem
  • allg meint man den Druck in den Arterien
  • systolisch 120mmHg (=größter Druck, wenn das Herz kontrahiert)
  • diastolisch 80mmHg (=niedrigster Druck, wenn das herh erschlafft)
  • Pfortaderkreislauf
    Nährstoffreiches Blut aus der Verdauung fließt erst an der Leber vorbei und gibt Nährstoffen ab, danach über die untere Hohlvene ins rechte Herz
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2.6 Die Blutgefäße

A

Arterien: vom Herz weg, muskulös, carotis am Hals, Radialis am handgelenk, femoralis am Oberschenkel

Venen: zum Herz hin, weniger muskulös, zum spritzen

Kapillare so dünn, nur noch eine zellschicht am Ende, vereinigen sich wieder zu Venen

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2.7 Das Blut

A
  • 5- 6 liter

Aufgaben
- Transport Sauerstoff, Nährstoffe, Abfallprodukte, hormone, Medikamente
- Abwehrfunktion
- Wärmeregulation
- Gerinnungsfunktion verhindert bluten und Eindringen von Erregern
- Pufferfunktion für ph Wert

Zusammensetzung
- fest 45%: rote Blutkörperchen (Erythrozyten), weiße Blutkörperchen (Leukozyten), Blutplättchen (Thrombozyten)
- flüssig 55%: Wasser, hormone, Elektrolyte, Eiweiße

rote Blutkörperchen
- Zellen ohne Kern
- eingedellte Scheibe
- Hämoglobin zum o2 Transport
- Sauerstoffreich ist heller rot als arm

Weiße Blutkörperchen
- Kern
- Immunabwehr
- Herstellung im Knochenmark, Lymphknoten, Mandeln

Blutplättchen
- im Knochenmark hergestellt
- Für Blutgerinnung: Anlagerung an Gefäßwand, dichter Verschluss aus Fibrin

Immunabwehr
- Aufgaben: Eindringlinge lokalisieren, identifizieren, zerstören
- Phase 1: Fresszellen fressen alles, unspezifische Abwehr
- Phase 2: weitere Helfer Formen Steckbriefe aus Bruchstücken der Erreger, langer Prozess, am Ende Altivierung der
- B-Lymphozyten: bilden passende Antikörper, ummanteln Erreger, spezifische Abwehr

Impfung
- aktiv:
- Aufbau langfristig wirksamer Schutz
- abgetötete oder Bruchstücke von Erregern (Antigen)
- Antikörper werden produziert
- Gedächtniszellen merken es sich lange
- passiv:
- Antikörper werden gespritzt
- sofort wirksam
- kurzfristig

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2.8 Das lymphatische System

A

Lymphgefäße und Lymphgewebe
- Lymphknoten, Mandeln, Thymusdrüse, Milz
- Ähnlich wie Blutgefäße, drainieren den Körper
- transportieren überschüssige Zellflüssigkeit, Fremdstoffe, Stoffwechselprodukte
- Abtransport fette aus dem Resorptionsgebiets des Darms (trübere Lymphe)

Lymphozyten
- patroullieren in Lymphsystem und Blut
- unterstützen die Abwehr
T-Lymphzyten: in den Lymphknoten hergestellt, erkennen Erreger, können Infos speichern (Gedächtniszellen) und mit Hilfe der T-Helferzellen an andere T-Lymphozyten weiter geben = Zellulose Immunreaktion, (Prinzip der Impfung) (AIDS zerstört T-Helferzellen)
B-Lymphozyten: reifen im Knochenmark, im Plasma enthalten, erkennen Erreger und bilden Antikörper, welche die Erreger markieren = humorale Immunreaktion

Lymphgefäße: parallel zu den Arterien/Venen, transportiern auch größere Moleküle aus den Zellen ab, klappen gegen Rückflug

Lymphknoten: stellen T-Lmyphozyten her, Filtern Erreger = erster Kontakt mit Lymphozten dort, reinigen die Lymphe

lymphatischer Rachenring
-Mandeln
- Dichte Ansammlung von Abwehrzellen im Rachendach

Thymus
- hinter dem Brustbein
- bildet Lymphozyten
- wächst erst und bildet sich dann zurück

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2.9 Die Atmung und die Atemorgane

A

Die Atmung
- stellt Sauerstoffversorgung sicher
- Kohlenstoffdioxid: entsteht bei der Verbrennung von Sauerstoff, wird abtransportiert, gelöst als Kohlensäure im Blut, regelt pH, regelt Atemfrequenz und Tiefe
= Gasaustausch von o2 und co2
- Innere Atmung: im Gewebe, o2 in die Zellen, co2 ins Blut
- Äußere Atmung: in der Lunge, o2 ins Blut (Hämoglobin), co2 an die Alveolen zum ausatmen
- Ventilation = Bewegung der Luft rein und raus

Funktionen der Atemorgane
- Erwärmung der Atemluft
- Anfeuchten der Atemluft
- Säubern durch Flimmerhaare
- Riechfunktion
- Stimmbildung

  • Obere Atemwege, Untere Atemwege, Atemmuskulatur und Zentren der Atemtegulation im Nervensystem

-Obere Atemwege
- luftleitend, kein Gasaustausch, Totraum
- Nasenhöhle, Nebenhöhlen, Flimmerhaare, Mundhöhle
-Nase: Anfeuchten, reinigen, Geruchssinn
-Rachen (Pharynx): Muskelschlauch vor der HWS, Luftweg und Speiseweg kreuzen sich, Epiglottis = Kehldeckel als Kreuzung

-Untere Atemwege
- Kehlkopf: Atmen Kehldeckel hoch, Essen runter = Schluckreflex, Aspiration (Essen in der Luftröhre), Stimmapparat mit Stimmbändern, Muskeln spannenden die Bänder, ändern die Höhe, Stimmritzenkrampf führt zu ersticken
- Luftröhre: 10-12cm bis hinters Sternum
- 2 Hauptbronchien > Lappen-/Segmentbronchien > Bronchiolen > Alveolen
- sensible Schleimhaut mit Flimmerepithel (zerstört durch Rauchen), transportiert Fremdstoffe raus, Hustenreiz, Schleimbildung
- Lungenbläschen mit Kapillarnetz überzogen, Gasaustausch
- Lunge hat 70-80m^2
- Surfactant: dünner Flüssigkeitsfilm auf den Alveolen, hergestellt in spez. Zellen, setzt Oberflächenspannung herab, kleine Bläschen möglich

-Lungenflügel: rechts 3 Lappen, links oben unten Lappen, Platz fürs Herz

-Brustkorb und Pleura
- Thorax: knöcherner Brustkorb = Rippen, Wirbelsäule, Brustbein, Abschluss Zwerchfell
- Pleura: Brustfell aus Rippenfell (bedeckt Brustwand, fest verwachsen), Lungenfell (mit Lunge verwachsen), Pleuraspalt mit Flüssigkeit gegen Reibung, Unterdruck gegen Zusammenfallen, Lunge aufgespannt
- Pneumothorax = Lunge kollabiert wegen Spalt kaputt

-Atemmechanik
- Atemmuskulatur: Zwischenrippenmuskulatur und Zwerchfell, Atemhilfsmuskulatur
- Inspiration: einatmen, Anspannen der Muskeln, Brustkorb weitet sich, Unterdruck
- Expiration: ausatmen, Schwerkraft, Brustkorb in Ruhelage, Überdruck
- Ventilation: ein aus
- Atemarbeit ist Produkt aus Druckdifferenz und Volumen

-Atemgrößen: Atemfrequenz und Atemvolumen
- Anatomischer Totraum/ Totraumvolumen: Teil der Luft, der nicht zu den Alveolen kommt, 2ml/kg > ~150ml (300ml Lösungsbuch)
- Alveoläre Ventilation: V/t an den Alveolen, = Atemzugvolumen - Totraum, wird durch Schnorchel verringert (totraum größer), Schnorchel Max Länge 35cm, 20-25mm, Pendelatmung
- Atemzugvolumen: 10ml/kg ~400-700ml / avg 500ml
- Atemfrequenz: 14-16
- Atemminutenvolumen = AZV * f ~ 7.5l/min
- inspiratorisches/expirstorisches Reservevolumen
- Vitalkapazität: nach max einatmen max auszuatmendes Volumen, abhängig von Alter, Körperdimension, Geschlecht, Training
- Residualvolumen: nach max ausatmen noch in der Lunge, 1-2l
- Totalkapazität: Gesamtvolumen (Vitalkapazität + Residualvolumen)

-Gasaustausch
- 78.09% Stickstoff, 20.95% Sauerstoff, 0.93% Edelgase (ar,he), 0.03% Kohlendioxid
- Inertgase gehen keine Verbindung im Körper ein
- Alveolen Luft: 17% Sauerstoff, 4-5% Kohlenstoffdioxid
- Gasaustausch: Gase diffundieren durch Membrane, äußere Atmung Lunge, innere Atmung Blut, Diffusion braucht keine Energie aber nur kurze Strecken, beruht auf unterschiedlichen Partialdrücken der Gase in Blut/Luft (Beatmung mit o2 erleichtert Diffusion), Gase diffundieren entlang des Konzentrationsgefälles

-Atemregulation
- Atemantrieb: co2 Gehalt im Blut, Luftnot ist zu viel co2 nicht zu wenig o2, f^ antrieb runter, co2 ^ antrieb ^ f ^ Tiefe ^ hyperventilation, co2 runter f tief Hypoventilation

Hyperventilation
- schnelles ein aus
- co2 abgeatmet, Partialdruck im Blut fällt, ph geht hoch, Kalzium wird gebunden
- Bei psych. Belastung, Regulation bei Abfall des ph, Störungen des Atemzentrums, Schmerzen
- Atemantrieb weg, Achtung, Sauerstoffmangel, Krämpfe wegen Kalziummangel, plötzliche Bewusstlosigkeit
- Symptome: Schwindel, Hände kribbeln, pelziger Mund, Pfötchenstellung,
- Partialdruck co2 erhöhen durch Tüten Atmung

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2.10 Das Nervensystem

A
  • steuert, kontrolliert, koordiniert Körperfunktionen
  • Eindrücke werden aufgenommen, in Impulse umgewandelt, weitergeleitet, verarbeitet und beantwortet

Neuron/Nervenzelle
- kleinstes Bauteil
- können sich nicht mehr teilen und vermehren
- Zellfortsätze: Dendrite (nehmen Impulse auf, Weiterleitung an Zellkörper), Axone (dünn, lang, leiten Impulse ab andre Nervenzellen
- bilden und leiten elektrische Impulse
- Impulsleitung nur in eine Richtung: Affarenz von Peripherie zum Gehirn, Efferenz von Gehirn in Peripherie

Synapsen
- Ausstülpung der Zellmembran
- Umschaltestellen für den Impulse zwischen zwei Nervenzellen/Nervenzelle und Körperzellle
- Endungen der Synapsen beider Zellen, Spalt dazwischen
- Eine Synapsen sendet chem. Moleküle aus, andere nimmt an oder blockiert

Gliederung des Nervensystems
- anatomisch: Zentrales Nervensystem (ZNS, Gehirn, Rückenmark), Peripheres Nervensystem (PNS, weiter in funktinal unterteilt)
- funktional: autonomes Nervensystem, vegetativ (Symphatikus, Parasympathikus), willkürliches Nervensystem, somatisch

ZNS
- Gehirn und Rückenmark geschützt im Schädel und Wirbelsäule
- von 3 Hirnhäuten umgeben: hart (mit Schädel innen verwachsen), zarte Spinnwebshaut, weich (Gehirnoberfläche)
- Zwischen 2 und 3 ist Liquor, Flüssigkeit schützt vor Stößen und Wärme

Gehirn
- 5 Abschnitte
- Großhirn: Infospeicher, Steuerzentrale
- Kleinhirn: Gleichgewicht, Koordination, wiederkehrende Bewegung
- Die nächsten drei sind der Hirnstamm
- Zwischenhirn: wichtigste schaltstation, sammelt Sinneseindrücke, Weiterleitung an Großhirn, regelt Wasser und Elektrolythsushalt, Ausscheidung
- Mittelhirn: infoleitung, sehen
- verlängertes Rückenmark: Herz, Atmung, Kreislauf, Reflexe wie Husten/Niesen

Rückenmark
- bis in die Lendenwirbelsäule
- nerven zu allen Organen

PNS
- alles was nicht Gehirn/Rückenmark ist
Somatomotorisch/willkürlich:
-steuert Motorik= Skelettmuskulatur und Sensorik= Sinneseindrücke
- Reflexe: kürzester mögliche Antwort des Nervensystems, Reflexbogen: Rezeptor wandelt in Impulse um, nervenfaser leitet an ZNS, Reflexantwort wird gebildet, nervenfaser leitet an Muskel
Vegetativ/autonom
- Steuerung der inneren Organe, Wasserhaushalt, Kreislauf
- Symphatikus: Leistungssteigerung in Stress/Notfall, stärkere Durchblutung Gehirn/Muskeln, Herz pumpt mehr/schneller, Zucker Verbrennung, Pupillen weit, Atmung tiefer/schneller, wärmeabgabe/Schweiß erhöht, Parasympathikus wird gehemmt
- Parasympathikus: Stoffwechsel, Regeneration, Aufbau von Reserven, Kohlenhydrat/Fett Speicherung, Verdauung angeregt, Pupillen eng, Herz langsamer, mehr Blut im Bauch, Speicheldrüsen aktiv, Symphatikus gehemmt

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2.11 Die Sinnesorgane

A
  • Sensibilität: Fähigkeit Veränderungen wahrzunehmen
  • spezielle Sinne (enger Raum, spezielle Rezeptoren, Auge, Ohr, Nase, Zunge)
  • Allgemeine Sinne (gröber, Haut, Muskeln)
  • nehmen Reize auf und wandeln in Impulse um, über Nervenfasern ins Gehirn

Sinnesrezeptoren
- kleinste Funktionseinheit
- Nervenzellen, die auf einen bestimmten Reiz reagieren, in Impulse umwandeln
- Reiz Schwelle muss überschritten werden
- ermüden schnell, Adaption (nicht vergessen Schmerzen!)
- Impulse zum Zwischenhirn, wird gefiltert, wichtige zum Großhirn, bewusste Empfindung
- 5 Sinne: Sehen, Schmecken, Hören, Riechen, Tasten (Temperatur, Schmerz, Gleichgewicht, Tiefensensibilität)

Das Auge
- Gesichtssinn: 400-760nm, Unterscheidung nach Größe, Form, Farbe, Oberfläche, Abstand
- Augen in Fettgewebe im Schädel
- Augapfel mit Lederhaut (weiße des Auges, vorbe durchsichtige Hornhaut), Aderhaut (Regenbogenhaut, Pupille, Linsedahinter befestigt), Netzhaut (Retina, Photorezeptoren: Zäpfchen Farbe, Stäbchen sw, Sehnerv), Befestigungapparat, Lider, Tränendrüse
- Linse: Akkommodation, stauchen/Strecken
- Pupille: weiten durch Muskeln und vegetatives NS
- Weg des Lichts: Hornhaut, vordere Augenkammer (Flüssigkeit), Pupille, Linse, Glaskörper, Netzhaut. Licht wird gebrochen
- Dioptrien = 1/f, Brechkraft (Linse mehr gewölbt, Brechung stärker, Fokus näher, Dioptrien höher)
- Bindehaut am Lid befestigt, schmerzempfindlich
- Lider und Tränen schützen das Auge

Das Ohr
- Zwei Sinnesfunktionen: Gleichgewichtssinn und Gehörsinn
- Gehörapparat: äußerer knöcherner Gehörgang, Mittelohr und Innenohr. Trommelfell schließt Außenohr ab, vibriert durch Schallwellen, leitet über Hammer, Amboss und Steigbügel vom Mittel- ins Innenohr weiter.
- Eustachische Röhre verbindet Mittelohr und Rachen, Druckausgleich
- Membran zwischen Mittel- und Innenohr leitet an Schnecke (Flüssigkeit innen) weiter, Sinneszellen nehmen Schwingungen auf, wandeln in Impulse um
- Gleichgewichtsorgan: 3 orthogonale Bogengänge mit Flüssigkeit = Labyrinth, Bewegung lässt Sinneszellen umknicken. Flüssigkeit Bewegung auch durch Temperaturunterschiede möglich
- 2 Sinnesfelder orthogonal im Vorhof mit Fortsätzen in Membran, merkt beschleunigen, bremsen, fallen
- Tiefensensibilität: Muskelspannung und stellung von Gelenken im Raum

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13
Q

2.12 Das Hormonsystem

A
  • chem. Botenstoffe (Eiweiße oder Steroide)
  • stimmen Körperfunktionen ab, regulieren sich teilweise gegenseitig
  • In endogenen Drüsen hergestellt, über Blut in Zielorgan

Wirkungsweise
- Schlüssel Schloss Prinzip, Hormon wirkt nur in Zellen mit best. Rezeptoren
- Sekretion unterliegt Hierarchie: höhere Zentren im ZNS, Organ Drüsen Hypothalamus und Hypophyse
- Feedback Funktion

Hypothalamus
Im Zwischenhirn, mit Vorderlappen der Hypophyse in Verbindung, übergeordnetes Regulationssystem für die Hormonausschüttung, Hunger, Durst, Schlaf, Geschlechtstrieb, Temperatur, Herzschlag

Hypophyse
Kleine Drüse an der Hirnbasis, hinterlappen (oxytocin, adiuretin) und Vorderlappen unabhängig,

Schildrüse
Zwei Lappen unter Kehlkopf, thyroxin + trijodthyronin, zuständig für Energieumsatz und Eiweißproduktion

Nebenschilddrüsen
Unabhängig von Schilddrüse, bilden parathormon, Kalziumregulation,

Nebennieren
Regelung Wasser- und Salzhaushalt, Nebennierenmark: Stresshormone (Adrenalin + Noradrelanin), Nebennierenrinde (Cortisol, androgene, aldosteron, regelung Wasser- und Salzhaushalt)

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14
Q

2.13 Die Verdauungsorgane

A

Funktion der Bauchorgane
- Nahrungsaufnahme, Weiterverarbeitung in den Verdauungsorganen, Aufnahme der Nährstoffe/Vitamine/Mineralien ins Blut, Ausscheidung von Abfallstoffen, Abwehr von Krankheitserregern
- Etwa 24h, 4h Magen, 6h Dünndarm, 6-7h Dickdarm, 6-7h Mastdarm, Ausscheidung. Mehr Fett, längere Verdauung
- Verdauungsorgane: Mund, Speiseröhre, Magen, Dünndarm, Dickdarm
- Drüsen: Speicheldrüse, Bauchspeicheldrüse, Leber
- Mund: Zähne zerkleinern, speichel beleuchtet und spaltet, Zunge schluckt, vorbei an Kehlkopf in Speiseröhre, erste Verdauung der Kohlenhydrate
- Speiseröhre (Ösophagus): Muskelschlauch (Glatte Muskulatur), schleimhaut, wellenförmige Kontraktion befördert Speisebrei weiter, 25cm lang
- Magen: Glatte Muskulatur, verschlossen durch Pförtner, 3 bereiche: Fundus, Korpus, Antrum, Schleimhaut produziert Salzsäure (zerstört Krankheitserreger), Pepsin, Hormone, spaltet Kohlenhydrate und erste Verdauung der Eiweiße, weiter in den Zwölffingerdarm
- Dünndarm: Hauptort für Verdauung und Resorption, 4-5m, Blut nimmt Nährstoffe auf und geht zur Leber, Schleimhaut mit Zotten, 200m^2, Drüsen produzieren Darmsaft, Zwölffingerdarm (besonders viel schleim, reduziert Magensäure, gleitfähig, Duodenum), am Ende kommen Bauchspeicheldrüse und Gallengang dazu, Leerdarm, Krummdarm, erste Verdauung der Fette
- Dickdarm: Klappe zum Dünndarm, zuerst Ceacum mit Blinddarm (enthält Lymphozyten), 1.5m, Wasserentzug, e.coli verdauen und bilden Gase, beginnt im rechten unterbauch hoch in den rechten oberbauch, linken oberbauch und linker unterbauch, Mastdarm und After von Schließmuskel verschlossen

Große Verdauungsdrüsen Leber und Bauchspeicheldrüse
- Pankreas: hinter dem Magen, Exkretorische Enzyme an den Dünndarm (Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette), Inkretorische Enzyme an das Blut (Insulin, Glukagon)
- Hepar: größtes Organ nach Haut, Fettverdauung, Nährstoffumwandlung, Bevorratung, Gerinnungsfaktoren = Chemiefabrik und Lagerhalle, verstoffwechselt alles aus der Pfortader, produziert Galle, in Gallenblase gespeichert, kommt in den Dünndarm für die Fettverdauung, zuständig für die Entgiftung des Körpers,

Die Milz
Produziert weiße Blutkörperchen, baut alte Blutzellen ab

Der Bauchraum
-Zwerchfell oben, Beckenboden unten, Bauchdecke vorne, Wirbelsäule+Rückenmuskel hinten
-Bauchhöhle mit Bauchfell+ Schleimhautoberfläche, beinhaltet Magen, Leber, Milz und Darm
- Geschlechtsorgane

  • Darmbakterien helfen Nahrung für uns verwertbar zu machen
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15
Q

2.14 Nieren und abführendes Harnwegsystem

A

Das Harnwegsystem
- Nieren, Harnleiter (2 weg vom Nierebecken = unterer ), Harnblase, Harnröhre
- Urin enthält Abfallstoffe Harnsäure, Harnstoff, Wasser, Salz

Die Nieren
- 2 neben der Wirbelsäule, Rückseite Bauchhöhle, 200gr, 10cm×6cm, bohnenförmig
- bilden Harn (schädliche Stoffwechselprodukte aus anderen Organen + Wasser), Salz Wasser Haushalt und ph Wert
- Primärharn > Rückresorption je nach benötigten Stoffen > eigentlicher Harn
- regt Bildung roter Blutkörperchen an (EPO)
- Blutdruckregulation
- Nephrone sind kleinste Einheit

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16
Q

3 Grundlagen der Hilfeleistung bei Notfällen
3.1 Einführung in die Erste Hilfe

A

Erste Hilfe
- professionelle Hilfe durch Rettungsdienst braucht einige Zeit –> erste Hilfe wichtig
- Forderung: 1. Erste Hilfe Maßnahmen müssen durchgeführt werden, 2. Müssen richtig sein
- Laienhilfe, Abgrenzung professionell, rechtlich
- Aufgaben: Abwendung von Lebensgefahr, Verhinderung von Komplikationen, Stabilisierung des Zustandes, Organisation weiterer Hilfe
- nicht: weiterführende therapeutische Maßnahmen, Vorbereitung zum Transport, Transport in die Klinik, genaue Diagnose, Entscheidung über Hilfsmittel des Rettungsdiensts

Ausbildung in Erster Hilfe
- In Kursen ASB, DRK, DLRG, etc.
- Praxis nie wie Theorie –> Flexibilität wichtig
- vereinheitlicht durch verschiedene Arbeitsgemeinschaften und Councils

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17
Q

3.2 Rechtliche Grundlagen der Hilfeleistung

A

Gesetzlich
- gesetzliche Verpflichtung zur Hilfeleistung im Strafgesetzbuch p.323c
- Hilfestellung erforderlich, wenn ohne soe weitere Schäden entstehen würden
- zumutbar, wenn keine übertriebenen Anforderungen, zb. Kleiner Sachschaden, kleine Schürfwunden, kleiner geschäftlicher Nachteil
- wichtige Pflichten wie Aufsicht darf nicht vernachlässigt werden
- Jeder ausgebildete Helfer ist verpflichtet seine Sachkunde voll einzusetzen

Zivielrecht
- Ersthelfer kann Ansprüche an die Notfallperson stellen
- Notfallperson kann Ersatzleistungen vom Ersthelfer fordern
- Leistung von erster Hilfe ist “Geschäftsführung ohne Auftrag”
- Geschäftsführer haftet für Sach- und Personenschäden, wenn vorsätzlich oder grob fahrlässig
- fahrlässig: gebotene Sorgfalt wird nicht beachtet oder Straftatbestand ohne es zu wissen oder wollen
- grob fahrlässig: gebotene Sorgfalt maßgeblich verletzt, einfachste Überlegungen nicht anstellt (BGB p.286 Abs.1 Satz 2), die jedem einleuchten muss,
- Wenn nach bestem Gewissen, auch wenn im Nachhinein falsch, ist es nicht grob fahrlässig
- Entschädigung für den Helfer vom Gemeindeunfallversicherungsverband

Strafgesetz
- p. 323c geht nur um unterlassen Hilfeleistung, nicht um fehlerhafte –> Helfer kann nicht belangt werden, wenn der Patient trotz Hilfe stirbt
- Je höher die Ausbildung des Ersthelfers, desto höher sind auch die Anforderungen
- Kollateralschäden werden nicht bestraft
- Helfer muss garantieren, dass ein bestimmter Fall nicht Eintritt
- Hilfe, wenn der Tod droht, ist immer besser als nichts zu tun

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18
Q

3.3 Notfall und Rettungskette

A

Der Notfall
- Jeder Fall mit einer Notfallperson
- Notfall: akut lebensbedrohlich erkrankt, vergiftet, schwerverletzt, Störung der Vitalfunktion. ZB. Atemstillstand, Kreislaufstillstand, Schock, starke Blutungen, starke Verbrennungen
- Notsituation: schwer erkrankt ohne akute Lebensgefahr
- Rettungskette beginnt mit dem Auffinden der hilflosen Person

Rettungskette
- 5 Glieder, stellen sicher, dass bereits vor Ort notwendige Maßnahmen und schnell in ärztliche Behandlung
- 1. Sofortmaßnahmen 2. Notruf 3. Erste Hilfe 4. Rettungsdienst 5. Krankenhaus
- Ersthelfer machen 1.-3.
- Rettungskette ist so stark wie ihr schwächstes Glied

1. Sofortmaßnahmen
- Als Zeuge eines Unfalls ist man verpflichtet zu helfen
- Unfallstelle absichern und auf Eigenschutz achten (in jeder Phase wichtig)
- 3 Stufen Schema: 1. Erkennen - welcher Notfall liegt vor, 2. Überlegen - welche Gefahren drohen Patienten und Helfer , 3. Handeln - der Situation entsprechend
- Situation im Bad, in der zuerst abgesichert werden muss: stark befahrene zufahrtsstraße, Flure mit hohem Publikumsverkehr, in dunklen, unübersichtlichen Räumen, Baustellen, Stromunfälle
- aus der Gefahrenzone: aus dem Wasser, bei Chlorgas, bei Bränden
- Retten aus der Gefahrenzone
- allg. Überlegungen: aus dem Wasser raus, sind besondere Schutzmaßnahmen erforderlich (Chlorgas), muss der Patient wirklich dort weg, keine Zeit verschwenden, Eigenschutz, ist eine retuung physisch möglich, wohin, unnötig lange Wege vermeiden
- Retten aus der Gefahrenzone: 1. Person über Vorgehen informieren, 2. Rettungsgriff anwenden, 3. An einen sicheren Ort bringen, 4. Auf Decke legen
- Sobald aus der Gefahrenzone raus, sofort mit Erste Hilfe beginnen
-Rautek-Griff (ein Helfer), Tragering (für Stufen, mehr Helfer, Tuch als Ring), Tragetuch, Trage, Bewusstlose in stabiler Seitenlage
- Umstehende um Hilfe bitten

2. Notruf
- Leitstelle ist Herr des Verfahrens, nicht der Anrufer
- 5 W der Notfallmeldung
- Wo ist der Notfall
- Was ist passiert
- Wie viele verletzte
- Welche Verletzungen
- Warten auf Rückfragen

3. Erste Hilfe
- Lebensrettende Sofortmaßnahmen: lebenswichtige Funktionen (=Vitalfunktionen) aufrecht erhalten, HLW, Blutungen, Schock bekämpfen, stabile Seitenlage
- Vitalfunktionen: Bewusstsein, Atmung, Kreislauf überprüfen
- weitere Erste Hilfe: Verschlimmerung der Situation vorbeugen, Beruhigen, Lagerung, ruhigstellen (Knochenbrüche), Verbände

4. Rettungsdienst
- unternehmen weitere Maßnahmen und Transport
- Weg für ihn/Auto freihalten und einweisen, sofort zum Verletzten führen

5. Krankenhaus
- Alles weiter notwendige wird dort unternommen
- Rettungskette endet dort

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19
Q

3.4 Auffinden einer hilflosen Person

A
  • Erkennen was geschehen ist, überlegen welche Gefahren bestehen
  • Grundsätze: Ruhe bewahren, Unfallstelle sichern, Eigenschutz beachten
  • Weiterbehandlung nach bestimmten Algorithmus

Schema

  • Eigenschutz gewährleistet? Person aus dem Gefahrenbereich bringen
  • Um Hilfe rufen
  • Bewusstsein prüfen
  • vorhanden –> situationsgerecht helfen –> weiter Bewusstsein und Atmung prüfen, ggf. Notruf
  • nicht vorhanden –>
    Atmung prüfen
  • normal –> stabile Seitenlage –> weiter Bewusstsein und Atmung prüfen, ggf. Notruf
  • nicht normal –> Notruf –> HLW 2x Beatmung, 30x drücken
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20
Q

3.5 Überprüfung und Kontrolle der Vitalfunktionen

A

Vitalfunktionen
- lebenswichtig
- ein Ausfall nicht mit dem Leben vereinbar
- Bewusstsein, Atmung, Herz-Kreislauffunktion

Überprüfen
- Bewusstsein: laut ansprechen, Reaktion auf Schmerzreiz
- Atmung: Kopf überstrecken, sehen, hören, fühlen
- Kreislauf: Puls tasten, Schockzeichen
- dauerhaft kontrollieren

Vitalfunktion Bewusstsein
- überprüfen: laut ansprechen, Schmerzreiz
- Gefahren: Erstickungsgefahr durch die eigene Zunge, oder Mageninhalt (Ausfall Schluckreflex, Mageninhalt kann in Luftröhre fließen) = Aspiration
- Sofortmaßnahmen:
- Patient reagiert: Liegen lassen, fragen was passiert ist, wenn nötig Hilfe holen, Bewusstsein immer wieder testen
- Patient reagiert nicht: Hilfe holen, Atemwege frei machen, Atmung überprüfen

Vitalfunktion Atmung
- frei machen: Kopf überstrecken = “Lebensrettender Sofortgriff”
- überprüfen und kontrollieren: Mundhöhle frei räumen, sehen, fühlen, hören max 10s
- Zweifel an der Atmung = keine Atmung
- Sofortmaßnahmen:
- Patient atmet normal: stabile Seitenlage, Hilfe holen, Bewusstsein und Atmung kontrollieren
- Patient atmet nicht normal: Hilfe holen, HLW

Vitalfunktion Kreislauf
- Pulskontrolle: Handgelenk Arteria radialis (bei Bewusstsein) oder Halsschlagader Arteria carotis (bewusstlos), Fingerkuppen 2,3,4, nie Daumen
- Beurteilung des Pulses: Frequenz, Stärke, Rhythmus
- phsychologische Maßnahme
- Blutdruck messen:
- nur wenn keine lebensbedrohliche Situation
- psychologisch
- oberer systolischer Wert, unterer diastolischer Wert
- Durchblutung der Haut:
- sehen: rosig, blau, blass
- fühlen: kalt, warm, trocken, feucht
- Durchblutungsstörungen zu sehen an Lippen, Nagelbett, Ohrläppchen

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21
Q

3.6 Lebensrettende Sofortmaßnahmen

A

HLW
Siehe nächstes Kapitel

Blutstillung (bedrohliche Blutungen)
- Kleine Blutungen: Pflaster oder Verband
- Große Blutungen problematisch
- 1l Blutverlust lebensbedrohlich
- Blutstillung hat Vorrang, möglichst schnell, danach Schockbehandlung
- immer am liegenden Patienten
- Methoden der Blutstillung
- Direkter Druck: mit sterilem Material
- Abdrücken: vor, während und nach Anlegen eines Verbands, Druck auf Arterie, Blutzufuhr unterbrochen
- Druckverband: bei jeder schweren Blutungen, wenn möglich, sterile Auflage, Druckpolster, Bindengänge müssen sich decken, notfalls 2. Druckverband drüber
- Blutstillung hat immer Vorrang, Infektionen des Patienten werden in Kauf genommen
- Eigenschutz durch Handschuhe
- Gegenstände bleiben in der Wunde
- Schock kann immer eintreten, Maßnahmen durchführen
- Stauung (wird blau) vermeiden, v4bsnd ständig kontrollieren

Schwere Blutungen in versch. Körperregionen
- Arm: Arm hochhalten, Oberarm Arterie abdrücken, Druckverband anlegen
- Bein: Direkter Druck auf oder in die Wunde, wenn möglich Druckverband, sonst weiter drücken
- Kopf und Rumpf: Direkter Druck, wenn möglich Druckverband
- Nase: Kopf leicht vornüber beugen, Stirn in die Hände stützen, kalter Umschlag im Nacken, Notruf wenn stark
- Gesicht, Mund, Rachen: stabile Seitenlage, Blut muss aus Rachen etc ablaufen, Kopf überstrecken, Atemwege kontrollieren
- Amputationsverletzungen: Druckverband, Extremität hoch halten, Schockbehandlung
- Amputat versorgen: sauber und nicht zu dick eingewickelt, wasserdichter Beutel, in zweiten Beutel mit Eiswasser. Niemals säubern, mit Wasser in Kontakt, direkt auf Eis

Schockbekämpfung
- lebensbedrohlicher Zustand
- sichere Symptome: blasse, kalte, schweißnasse Haut, schneller Puls, schneller Atmung
- mögliche Symptome: Unruhe, Angst, Nervosität, Frieren, Zittern, später Teilnahmslosigkeit bis zu Bewusstlosigkeit
- Maßnahmen: schneller Notruf, ermutigen, trösten, betreuen, hinlegen, warm zudecken, Beine hoch lagern (Schocklage), bewusstlos -> stabile Seitenlage, HLW wenn nötig

Stabile Seitenlage
- Bei bewusstlosen Personen mit ausreichender Atmung
- Zweck: Mund ist tiefster Punkt (nichts fließt in die Atemwege), Zunge fällt nicht in den Rachen und Atmung möglich
- Durchführung: Patient flach am Rücken, Arm bei uns gestreckt unter Rücken, anderes Bein anwinkeln, zu uns drehen, unterer Arm raus, kopf überstrecken, oberer Arm zur Unterstützung unter Kopf
- Fraktur am Bein-> auf Fraktur
- Fraktur Schlüsselbein-> auf gesunde Seite
- Schädelverletzung -> Kopf leicht oben lagern
- Thoraxverletzung -> auf die Verletzung

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22
Q

3.7 Herz-Lungen- Wiederbelebung (Reanimation) Basismaßnahmen zur Wiederbelebung Erwachsener

A
  • Gehirn 3-4min ohne Sauerstoff-> Schädigung

Verbemerkungen zum Herz-Kreislauf-Stillstand
- Herzstillstand: Pulslosigkeit sofort, Bewusstlosigkeit nach 6s, Atemstillstand nach 15s
- klinisch tot: enger Zeitraum nach dem Stillstand, Wiederbelebung möglich
- biologischer Tod: so viele Zellen abgestorben, dass Wiederbelebung nicht mehr möglich
- Ursachen: Herzversagen zB Herzinfarkt, Sauerstoffmangel nach Atemstillstand, Vergiftungen, Elektrounfälle, starker Blutverlust/Schock, beinahe Ertrinken

Wiederbelebung ls Teil des Algorithmus “Auffinden einer Person”
- HLW ist Teil des Schemas
- Bei Bewusstlosigkeit ist immer ein Herz-Kreislauf-Stillstand möglich -> schnell sein
- Kinder/Babys gesondert

Defibrillation, Defibrillator und AED
- Ziel: Herstellung eines organisierten Herzrhythmus und Spotanzirkulation
- Gleichstromimpuls “entlädt” das Herz, Sinusknoten übernimmt im Idealfall wieder
- Anbringung der Elektroden wichtig und Analyse des Herzrhythmus-> AED
- AED: automatisierte externe Defibrillation

HLW bei Kreislaufstillstand
- muss schnell gehen
- Sicherheit für Patient und Helfer herstellen
- Überprüfen des Bewusstseins
- Hilferuf (an Kollegen) mit “Reanimation”
- Atmung: Atemwege frei machen, Kontrolle der Atmung
- Notruf 112 und AED
- 30x drücken, 2x Atemspende, auf hartem Untergrund, Unterbrechungen sollen unter 10s liegen (bei Wechsel des Helfers)

Techniken der Herzdruckmassage und Atemspende
- Herzdruckmassage: Handballen Mitte Brustkorb, Arme gestreckt, Brustkorb 30x eindrücken, 5-6cm tief, 100-120 mal pro Minute, Druck und Entlastungsdauer etwas gleich lang
- Atemspende: Kopf überstrecken, Nase verschließen, 2x Beatmung etwa 1s, Brustkorb soll sich sichtbar heben, wenn Patient wieder atmet -> stabile Seitenlage
- Säuglinge/Kleinkinder: zuerst 5x beatmen (Herzstillstand fast immer aufgrund Atemstillstand bei Kindern), sofort HLW noch vor Notruf, drücken auf unteres 1/3 des Sternums, Drucktiefe etwa 1/3 Höhe Brustkorb, max 100-120bpm, Babys mit 2 Fingern, Kinder 1-2 Hände, Kinder < 1 Jahr: nicht überstrecken!, Beatmung Volumen anpassen

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23
Q

3.8 Weiterführende Erste Hilfe

A
  • Maßnahmen die nicht lebensnotwendig sind, aber Schäden/Schmerzen verhindern können
  • beruhigender Zuspruch, bequeme und sachgerechte Lagerung, Ruhigstellen Knochenbrüche/Gelenkverletzungen, Anlegen von Verbänden

beruhigender Zuspruch
- Beistand mindert Angst, Auftreten wichtig
- Grundregeln: ruhiges bestimmtes Auftreten, liebevolle Hinwendung, nicht hektisch/planlos, persönlicher Kontakt schafft Vertrauen, ruhige Sprache und umsichtig Verhalten, alle Äußerungen ernst nehmen nicht werten, sprechen besser als schweigen, über die Situation reden/dass Hilfe kommt, unangenehme Situationen normal aufnehmen
- Schutz vor Schaulustigen
- körperliche Zuwendung bei Kindern besonders wichtig, Kuscheltier, Bezugsperson nicht wechseln

Bequeme und sachgerechte Lagerung
- 4 Grundprinzipien
- nicht bewusstlose lagern, wie es ihnen bequem ist, kein Zwang
- Bewusstlose so lagern, dass Atemwege frei: stabile Seitenlage
- bei mehreren Verletzungen Lagerung sinnvoll ergänzen
- Bei widersprüchlichen Verletzungen wichtigere Lagerung wählen
- Standardlage: flach mit unterpolstertem Kopf
- Kopfverletzte: flach, Oberkörper etwa 30° erhöht
- Atemnot und Herzbeschwerden: atemerleichternde Sitzhaltung, Oberkörper 45-90°, Arme auf Lehnen abgestützt, aufpassen, dass er nicht runter fällt, Beine herabhängen um Blutrückfluss zu verringern
- Erkrankung der Bauchorgane: Beine anwinkeln und Knierolle darunter, oder mit abgewinkelt Beinen zur Seite drehen, Entlastung der Bauchmuskeln
- Komplikationen bei Schwangerschaft: auf der linken Seite lagern
- Brustkorbverletzungen: Atem erleichternd, mit den Händen abstützen können oder stabile Seitenlage auf verletzter Seite
- Wirbelsäulenverletzungen: Position nicht verändern, bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage

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24
Q

4 Hilfeleistung bei Verletzungen (Traumen)
4.1 Knochenverletzungen (Frakturen)

A

Definition und Einteilung
- Fraktur: vollständige Unterbrechung des Knochens durch Gewalteinwirkung, welche die Elastizität des Knochens überschreitet
- Fissur: unvollständige Unterbrechung
- Infraktion: Spaltbruch
- geschlossen: ohne Verletzung der umliegenden Weichteile
- offen: mit Verletzungen der Weichteile von außen und oder innen, Grad I (kleine Verletzungen von innen) Grad II (größere Verletzungen von außen, sauber) Grad III (große Öffnung, massive Zerstörung)
- Gefahren: Schock durch Einblutungen, Infektionen bei offenen Brüchen –> Kontrolle Vitalfunktionen, Schockzeichen, steril abdecken
- Erkennen: sicher: Knochensplitter in Wunden, Fehlstellung, abnorme Beweglichkeit, Knochengeräusche. Unsicher: Schmerzen, Schwellungen, Funktionsstörung, Schonhaltung
- Erste Hilfe: ruhig stellen, vorsichtig unterpolstern, Notruf, auf Schmerzäußerungen achten, nicht einrenken, nicht bewegen, kein essen/trinken falls OP

Gelenkverletzungen
- selbe Hilfe wie beim Knochenbruch
- Distorsion (Verstauchung): Anatomie unverändert, Überdehnung, Risse und Einblutungen
- Luxation (Verrenkung): Knochenenden verlieren Kontakt, schmerzhaft., Schonhaltung
- Gelenkbruch: Bruch des Knochen, Bänder, Kapsel erheblich geschädigt, hohe Infektionsgefahr

Schädelverletzungen
- Schädel-Hirn-Traumen: Schädelverletzung und mit einhergehend des Gehirns, Infektionsrisiko
- Frakturen: Hämatome, Pupillenveränderungen, Blutungen aus Ohr, Rachen, Lähmungen, Krämpfe, Bewusstseinstrübung. Schädelbasisbruch (unterer Teil) mit Sickerblutungen, Gesichtsschädelbruch mit starken Blutungen
- Erste Hilfe: wie Fraktur, Vitalfunktionen checken, Lagerung halbsitzend,Arzt

Wirbelsäulenverletzungen
- Wirbelbruch: durch stauchen, Rückenmark Verletzungen möglich bis Querschnittslähmung
- Symptome: Gefühllosigkeit, kribbeln, unbewusster Urinabgang, oft durch andere Beschwerden überlagert
- Erste Hilfe: Notruf, liegen lassen, nur bei Notfall retten, stabile seitenösge falls bewusstlos

Beckenfrakturen
- Symptome: Schmerzen, kann sich nicht aufrichten, Gefahr Verletzung innere Organe und Blutverlust
- Erste Hilfe: Vitalzeichenkontrolle, Notruf, Lage nicht verändern, auf Wünsche eingehen, evtl Knierolle, stabile Seitenlage

Muskelverletzungen
- Muskelzerrungen, Muskelfaser(ein)Risse, Prellungen
- Blutergüsse, Schwellungen, Schmerzen
- schmerzhaft, kommen Fraktur überdecken –> Arzt

Die PECH-Regel
- Pause: Bewegung abbrechen
- Eis: Kühlung lindert den Schmerz
- Compression: sanfter Druck auf den Eisbeutel
- Hochlagern: betreffende Extremität hoch lagern

Kleiner Exkurs Polytrauma
- verschiedene Regionen betroffen, mind eines lebensgefährlich
- Notarzt

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25
Q

4.2 Wundversorgung

A

Wunden
- Gewebeteile voneinander getrennt
- Gewalt, Chemie, Kälte/Hitze
- Gefahren: Blutungen, Schmerzen, Infektionen, Schock
- offene Wunden: Haut ist durchtrennt, Stichwunden, Platzwunden, Schürfwunden, Bisse
- geschlossene Wunden: tiefere Gewebeschichten verletzt, äußere Haut unversehrt, Prellungen, Quetschungen

Wundbehandlung
- Patient soll sitzen oder liegen
- vor ihm stehen und beobachten
- Blutung, Infektion und Schmerz wirksam bekämpfen
- keimfrei bedecken, Blutkontakt vermeiden (Einmalhandschuhe)
- nicht auswaschen, nicht berühren, Gegenstände drin lassen, keine Salben
- Blutstillung plus Rettungsdienst
- Hinweis zum Arzt
- weiterführend: Impfungen, reinigen, ausschneiden etc alles vom Arzt

Sonderfälle
- Fremdkörper nicht entfernen
- im Auge auch nichts machen eigentlich (Oberlid über unteres und umgekehrt)

Verbrennungen
- Ursachen: brennende/glühende Gegenstände, Strom, Chemikalien, Strahlen, Flüssigkeiten ua.
- Gefahren: Schmerzen, Schock, Störung der Atmung, Infektion
- Gradeinteilung
- Grad I: Schmerz, Rötung, Schwellungen, Ödem
- Grad II: IIa (Schmerz, Rötung, Schwellungen, Nekrose Epidermis) IIb (Schmerz, Rötung, Schwellungen, Blasenbildung, Nekrose tiefer (Narben), Schädigung Drüsen/Nerven)
- Grad III: alle Hautschichten, komplette Zerstörung der Hautnerven
- Grad IV: Verkohlung
- Erste Hilfe: Notruf, Person löschen, Kleidung entfernen, nicht aus Wunden reißen, große Wunden nicht kühlen, kleine innerhalb von 2min., max 10min., keimfrei bedecken, Schockkontrolle, ermutigen/trösten, keine Hausmittel!
- Kinder: empfindlicher bei Rauchgas, Flüssigkeitsverlust massiver, Unterkühlung wahrscheinlicher, Schockgefahr größer

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26
Q

4.3 Kleine Einführung in die Verbandlehre

A

Verbandmaterlien
- Betriebsverbandkästen: je nach Betriebsgröße oder im Kfz, auf Ablaufdatum, Zertifizierung und Vollständigkeit überprüfen
- Verband je nach Ausmaß der Wunde/Blutung/Stelle
- Keimfreie Wundauflage: eine oder mehrere Lagen Mull, nur mit Fungerspitzen berühren
- Heftpflaster: kleine Wunden
- Pflasterwundverband: kleine Wunden
- Verbandpäckchen: sterile Wundauflage und Mullbinde, für Druckverband
- Mullbinden: nicht keimfrei, zum Befestigen von Wundauflagen
- Dreieckstuch: Befestigen von Wundauflagen, Druckverband, Dreieckkravatte
- mit metalliner Beschichtung: auf nässenden Wunden, Brandwunden, Ätzwunden

  • Zum Herz hin wickeln
  • Strecken/Beugen muss noch möglich sein
  • Stauung, Abbinden vermeiden
  • nicht unnötig experimentieren! Erhöht Verunsicherung, Infektionsrisiko und Schmerzen
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27
Q

5 Hilfeleistung bei speziellen Notfällen
5.1 Der Schock

A

Was ist ein Schock?
- akut lebensgefährlicher Zustand
- Missverhältnis zwischen gebrauchter und vorhandener Blutmenge und damit Sauerstoff
- Ursachen: absoluter Volumenmangel, relativer Volumnemangel durch Gefäßweitstellung, Verringerung des Herzminutenvolumens

Erkennen eines Schocks
- *blasse, kalte, schweißnasse Haut
- *später niedriger Blutdruck
- *schneller Puls
- Unruhe, Angst, Nervosität
- Frieren, Zittern
- Brechreiz, Durst
- Teilnahmslosigkeit
- rasche und oder erschwerte Atmung
- Große Wunden mit offensichtlichem Blutverlust
- Verdacht auf innere Blutungen
- Verletzungen des ZNS
- Allergische Reaktion Haut/Atemwege
- kardiogener Schock: Schmerzen im Brustkorb und Atemnot

Sofortmaßnahmen
- Atemwege frei machen, Beatmung sicher stellen, Blutung stillen
- Notruf
- Ständige Betreuung
- Wärmeerhalt
- Schocklage
- HLW

Schocklage
- Rücken am Boden
- Beine 20-30cm erhöht
- Zudecken
- seelischer Beistand
- Nicht bei: kardiogenem Schock, Bein/Bauch/Becken/Wirbelsäulen/Schädelverletzungen, Atemnot

Vasovagale Synkope
- kurze Ohnmacht nach langem Stehen, heißen Räumen etc
- Schocklage
- Notruf

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28
Q

5.2 Der Herzinfarkt

A

Koronare Herzkrankheit
- Herz arbeitet, Energie aus Sauerstoff, Sauerstoffmangel Ischämie
- Koronararterien sind die ersten Abzweige der Aorta
- KHK sind Veränderungen (Arteriosklerose) der Gefäße und damit Sauerstoffmangel
- Risikofaktoren: Rauchen, hoher Blutdruck, Übergewicht, erhöhte Blutfettwerte, Diabetes, Gicht
- KHK: Angina pectoris, Herzinfarkt, plötzlicher Herztod, Herzrhythmusstörungen

Angina pectoris und Herzinfarkt
- Angina pectoris: Sauerstoffmangel führt zu Symptomen aber keinen dauerhaften Schäden
- Leitsymptom: Schmerz in der Brust, Unterscheidung zum Herzinfarkt nur im Krankenhaus möglich
- Herzinfarkt: Muskelzellen stirbt ab
- häufigste Ursache: thrombotischer Verschluss Herzkranzgefäße (durch Arteriosklerose ist das Gefäß verändert und ein Thrombus kann sich bilden)
- Symptome: heftiger Schmerz bis Kiefer/linker Arm/Schulter, Todesangst, Übelkeit, Erbrechen, Atemnot, Schweißausbruch, feuchte, kalte Haut, evtl. unregelmäßigen Puls, evtl. Bewusstlosigkeit
- Maßnahmen: Notruf, Beruhigen, Lagerung mit leicht erhöhtem Oberkörper (Herz wird entlastet), beengten Kleidung lockern, keine! Schocklage, kein Essen/Trinken, nicht Laufen/Gehen, stabile Seitenlage/HLW wenn nötig
- Rennen gegen die Zeit!

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29
Q

5.3 Leibschmerzen (Innere Erkrankungen und Verletzungen)

A

Akutes Abdomen
- akute heftige Beschwerden aufgrund Verletzung der Bauchorgane
- Kann viele Auslöser haben, schwierige Diagnose
- Ersthelfer: sofort Rettungsdienst rufen, nicht abwarten!

Symptome von akuten Erkrankungen im Bauchraum
- 4 Leitsymptome:
- akuter Bauchschmerz
- Blutabgang (Mund/After)
- Übelkeit/Erbrechen
- Durchfall
- Koliken: Krampf der glatten Muskulatur, Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufkollaps
- weitere Symptome: gespannte hohe Bauchdecke, Schonhaltung, Koliken, Schwitzen, Kreislaufkollaps, eventuell Fieber, Erschöpfung, Schwäche, Abgeschlagenheit, zunehmende Atemnot, Entwicklung von Schocksymptomen
- innere Blutungen sind wahrscheinlich bei: Prellungen Bauchraum, offene Wunden, schlechter Allgemeinzustand –> Entwicklung einer Schocks, harte Bauchdecke, mehr Umfang

Maßnahmen
- Notruf
- Lagerung nach Wunsch (Oberkörper leicht erhöht, Knie leicht abgewinkelt)
- keimfreie Wundauflage, Gegenstände bleiben drin
- Bei Schockzeichen Schocklage
- bewusstlos: stabile Seitenlage, Kontrolle Vitalfunktionen
- Allgemeine Betreuung, nicht aufstehen lassen, Hilfestellung bei Erbrechen, Toilette reservieren, nicht rauchen/essen/trinken

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30
Q

5.4 Der Hirninfarkt (Apoplex, Schlaganfall)

A

Grundlagen
- mindestens 24h anhaltende Srörung der Gehirnfunktion aufgrund von plötzlicher Mangeldurchblutung des Gehirns durch Blutungen oder Gefäßverschluss (Hirninfarkt)
- lokal begrenzt, abgestorbenes Gehirngewebe

Ursachen
- Thrombosen: bildet sich in bereits geschädigtem Gefäß und verschließt eines
- Embolien: Thrombus woanders gebildet, Stückchen fließt bis ins Gehirn
- Sauerstoffmangel lässt die Zellen Absterben
- Blutungen: Blut ergießt sich in Hirngewebe, Zellen sterben ab aufgrund des zu hohen Drucks

Symptome
- plötzliche, heftige Kopfschmerzen, steifer Nacken
- Übelkeit/Erbrechen
- plötzliche Lähmung Arme/Beine
- Gesichtslähmung einseitig hängender Mundwinkel/Lid
- Seh- und Sprachstörungen, Schluckbeschwerden

Sofortmaßnahmen
- Notruf sofort
- ansprechen, anfassen
- Lagerung bequem, leicht erhöhter Oberkörper, gelähmte Körperteile umpolstern, Aufregung/Unruhe vermeiden, zudecken
- beruhigen, betreuen, trösten
- Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage auf die gelähmte Seite, oder HLW

Die BE FAST-Regel
- Balance: Gleichgewichtsstörung
- Eyes: Sehstörung oder Sehverlust
- Face: lächeln, Stirn runzeln, Wangen aufblasen, pfeifen, Lähmungen werden ersichtlich
- Arms: beide Arme Strecken und Handflächen nach oben drehen, ein Arm geht nicht
- Speech: Sprache verwaschen oder wirr, kein Verständnis, soll einfachen Satz nachsprechen
- Time: bei Vorliegen nur eines symptomatisch sofort Notruf, “Zeit ist Hirn”, “Golden hour”, innerhalb 1h km Krankenhaus sind die Chancen am Besten mit möglichst wenig Schäden davon zu kommen

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31
Q

5.5 Krampfanfälle (Epilepsie)

A

Definition und Ursachen
- unkontrollierte Nervenimpulse mit nachfolgenden unkontrollierten Muskelkontraktionen der Skelettmuskulatur generalisiert oder fokal
- Ursache sind Krankheiten im Gehirn wie Epilepsie, Tumore, Verletzungen, aber auch Unterzuckerung, Sauerstoffmangel, Vergiftungen, Fieber, Alkoholentzug
- Auslöser: akustische, optische oder physische Reize
- Gefahr durch weitere Verletzungen oder Aspiration

Symptome Beispiel epileptischen Anfall
- plötzliches Hinfallen
- Zuckende Bewegungen, Krämpfe, Erschlaffung am Ende
- Einnässen
- Speichelfluss, Schweißausbruch
- Atemstillstand
- 2-3 min, danach meist Schlaf

Maßnahmen Beispiel epileptischen Anfall
- nicht festhalten
- aufpassen, dass der Kopf nicht verletzt wird
- Gegenstände entfernen
- Vitalfunktionen kontrollieren
- stabile Seitenlage Wenn nötig
- Notruf
- Achtung: kann sich gleich wiederholen

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32
Q

5.6 Thermische Erkrankungen

A

Hitzeschäden:
- Körpertemperatur steigt an
- Ursachen: anstrengende, körperliche Arbeit bei extremem Klima, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hohe Luftfeuchtigkeit+Temperatur, zu viel Sport/Anstrengung, unsachgemäße Kleidung, Übergewicht, hohes/niedriges Alter

Wärmehaushalt und Thermoregulation
- Körperkerntemperatur muss 36-37° konstant sein
- Körperschale als Brücke zwischen Kern und Umgebung, Temperatur unterliegt Schwankungen
- wichtigstes Organ ist die Haut
- Durch Verengung oder Weitung der Gefäße wird Durchblutung geregelt
- weite Gefäße mehr Wärmeabgabe
- Schweißprodkuktion –> Verdunstungskälte

Die Hitzeerschöpfung
- Verlust von Wasser und Salz nach Überwärmung –> Volumenproblem
- kritische Abnahme der Körperflüssigkeit –> Kreislaufversagen, Schock
- Symptome: Körpertemperatur nicht erhöht!, schneller schwacher Puls, niedriger Blutdruck, Blässe, kalter Schweiß, Frösteln, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit, Dehydrationszeichen (trockene Haut, Durst), evtl Krämpfe
- Maßnahmen: Notruf, Schocklage im Schatten, Flüssigkeitszufuhr, Seitenlage wenn nötig

Der Hitzschlag
- schwerer lebensbedrohlicher Wärmestau
- enorm gesteigerte Wärmeproduktion, fehlerhafte Wärmeabgabe
- geht langsam oder schnell, Herz-Kreislauf-Stillstand möglich
- Symptome: Körpertemperatur erhöht!, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, hochrotes Gesicht, trockene Haut, hohes Fieber, taumelnder Gang, evtl bewusstlos oder Krämpfe
- Maßnahmen: Notruf, Lagerung im Schatten mit erhöhtem Oberkörper, l
Kühlen, Flüssigkeitszufuhr, stabile Seitenlage wenn nötig, Vitalfunktionen sichern,
- Unterschied Hitzeerschöpfung: Wasser und Salz Verlust, Hitzschlag: Anstieg der Körpertemperatur

Sonnenstich
- direkte Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten Kopf
- langwelliger Teil (IR)/ Wärmestrahlung der Sonne erwärmt den Kopf
- Reizung der Hirnhäute bis hin zu Blutungen/Ödem
- Symptome: Körpertemperatur nicht erhöht!, hochrotes Gesicht sonst unauffällige Haut, Erbrechen, Übelkeit, steifer Nacken, evtl bewusstlos
- Maßnahmen: Erste Hilfe, Notruf, Lagerung im Schatten Kopf leicht erhöht, Kopf in feuchte kühle Tücher wickeln, Seitenlage wenn nötig, Vitalfunktionen sichern

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33
Q

5.7 Kälteschäden

A
  • lokal (Abfrieren zb Zehen, Erfrierung) und systemisch (ganzer Organismus, Unterkühlung)

Stadien der Unterkühlung
- Körperkerntemperatur < 36°
- Stadium 1: <35° Abwehrstadium, Kältezittern, Erregtheit, Verwirrtheit, schneller Puls, ansprechbar, hoher Blutdruck
- Stadium 2: <33° Erschöpfungsstadium, Apathie, Schläfrigkeit, kein Zittern mehr, langsamer Puls, unregelmäßige Atmung, Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen
- Stadium 3: <30° Bewusstlosigkeit, Krämpfe <27° Scheintod, Abflachung der Atmung, Atemstillstand, Kreislaufstillstand

Maßnahmen
- prüfen und sichern der Vitalfunktion
- evtl HLW
- Aus der Gefahrenzone bringen, windstill, warm
- flach lagern, wenig bewegen
- betreuen
- Wärmeerhalt

Aufwärmen unterkühlter Personen
- niemals von außen nur von innen (Getränke mit viel Zucker)
- heiße Räume erweitern die Gefäße, kaltes Blut fließt zum Herz, Tod

  • Unterkühlung im Wasser geht schneller
  • Körperkerntemperatur 25/26° Herzflimmern
34
Q

5.8 Stromunfälle (Stromschlag)

A

Grundlagen
- Schwachstom bis 65V
- Starkstrom: Niederspannung 65-1000V, Hochspannung über 1000V (Blitz)
- Lichtbogen möglich bei Starkstrom
- Bei Unfällen immer 5m Sicherheitsabstand bis Stromquelle sicher aus, oder mehr bei abgerissenen Hochspannungsleitungen
- Strom stört elektr. Körperfunktionen insbesondere das Herz, auch dpätfolgrn möglich!
- thermische Wirkung, Verbrennungen

Symptome
- unfähig sich zu befreien
- Muskelkrämpfe, Herzversagen, Bewusstlosigkeit
- Strommarken: tiefgreifende Verbrennungen

Maßnahmen
- Selbstschutz: Strom sicher aus
- Starkstrom: nur mit Fachpersonal
- Niederstrom: abschalten, Stecker ziehen, Isolierung des Verunglückten, Arzt
- Hochspannung: Abstand min 5m
- Erste Hilfe: Notruf, ansprechen, beruhigen, trösten, Schutzhandschuhe, Wunden keimfrei abdecken, stabile Seitenlage, Vitalfunktionen, HLW

35
Q

5.9 Verätzungen

A

Grundlagen
- Säuren oder Laugen zerstören Gewebe, kann lebensbedrohlich werden
- Konzentration, Menge, Einwirkzeit
- Grundsätze: Eigenschutz ganz wichtig, Rettung aus dem Gefahrenbereich, Handschuhe, schnell und gezielt handeln!
- Merkblätter des Chemikalien

Verätzungen Mund, Speiseröhre und Bauchorgane
- starke Schmerzen, vermehrter Speichelfluss, weiße Schleimhäute, Blutungen
- Eigenschutz, Flüssigkeit in kleinen Schlücken = Verdünnungseffekt, niemals Erbrechen lassen!, Schockbekämpfung, Notruf, Merkblatt für den Rettungsdienst

Verätzungen an den Augen
- krampfartiges Zukneifen, starke Schmerzen
- So schnell wie möglich spülen, keine Zeit verlieren
- neutrale Flüssigkeiten (Leitungswasser, Mineralwasser) oder Augenspüllösung/Augendusche
- Auf den Boden legen, Kopf zur Seite der Verätzung drehen, Wasser vom inneren über den äußeren Augapfel fließen lassen, gesundes Auge nicht kontaminieren, Notruf

Verätzungen der Haut
- schnell sein
- Eigenschutz, Kleidung vorsichtig entfernen, mit Wasser spülen, kürzester weg über die Haut, oder mit Zellmull abtupfen, keimfreier Verband, Notruf

36
Q

5.10 Vergiftungen

A

Definition, Giftaufnahme und Erkennen
- Alle Stoffe die im Körper schwere Störungen hervorrufen
- Dosis, Zubereitung, Menge, Konzentration, Einwirkzeit
- Fehler im menschlichen Handeln, Leichtigkeit, Unwissenheit, fehlerhafte Lagerung, Missbrauch,
- 4 Wege: Verdauungsweg, Atemwege, Blutbahn, Haut
- Hinweise auf Vergiftung gibt das Geschehen an sich (Spritzen, Tabletten, Gerüche, Hinweisschilder) oder Zeugen
- Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Bewusstseinsstörungen, desorientiert, verwirrt, Atemstörungen, Schock, Herzrhythmusstörungen, psychische Veränderungen, Wahrnehmungsveränderungen

Vorgehensweise
- allg. Maßnahmen:
- Vergiftungszentrale anrufen
- Merkblätter Empfehlungen anwenden
- wenn akut: Sofortmaßnahmen, Notruf, Lagerung
- weitere Maßnahmen:
- Selbstschutz (weg bleiben!), Gas, Übertragung Atemluft/Hautkontakt
- Hinweise auf das Gift aufbewahren
- Vitalfunktionen kontrollieren
- Notruf, korrekte Lagerung, HLW
- Keine Zeit verlieren!

Spezielle Maßnahmen
- Verdauung: erst mal nichts trinken, nur bei Verätzungen, nur Wasser! Niemals Erbrechen, falls doch Abfluss gewährleisten,
- Haut: abwaschen, Eigenschutz beachten
- Atemwege: Rettung aus dem Gefahrenbereich, Selbstschutz, evtl Fachpersonal, Qualm Quellen abschalten
- frische Luft, Atemspende nur mit Hilfsmittel
- Kleidung entfernen, Wärmeerhalt
- Rauchgas immer ins Krankenhaus

37
Q

6 Gesunderhaltung
6.1 Infektionen

A
  • Infektion: aktives oder passives Eindringen eines Mikroorganismus in einen Mikroorganismus, haften bleiben und vermehren, Reaktion=Infektionskrankheit
  • Übertragung, Haftenbleiben, Eindringen, Vermehren, Symptome
  • Disposition: allgemeine Anfälligkeit einer Person
  • Pathogenität: Angriffskraft, krankmachende Eigenschaften
  • Ansteckung: Übertragung auf anderen Wirt, Tröpfcheninfektion, Blutbahn, Keimübertragung über Gegenstände oder Lebensmittel, Zwischenwirt (Malaria)
  • Inkubationszeit: Zeitspanne bis Symptome auftreten
  • Zuerst Prodromalstadium (abgeschlagen, müde, Fieber) danach spezifische Krankheitssymptome
  • Abwehrfunktion: spezifische Abwehr = erworbene Immunität, allgemeine Abwehr = natürliche Resistenz
38
Q

6.2 Immunität und Schutzimpfung

A

Immunität
- Fähigkeit Antikörper zu bilden
- erworben, da Kontakt mit dem Erreger nötig
- Erreger spezifisch

Schutzimpfung
- aktive Immunisierung: abgetötete Erreger oder Teile davon, “Warnung” an das Immunsystem, Herstellung von Antikörpern und Gedächtniszellen, bei Infektion können direkt viele Antikörper gebildet werden (Gedächtniszellen), langfristiger Schutz
- Passive Immunisierung: bei bevorstehenden Infektion, vorfabrizierte Antikörper, zeitlich begrenzter Schutz (3 Monate)

Maßnahmen bei Infektionen
- selten lebensbedrohlich trotzdem Arzt
- Hygiene- jnd Desinfektionsmaßnahmen im Bad zur Verhütung

Mikroorganismen
- kleinste lebewesen, weder Pflanze noch Tier
- Bakterien, Viren, Protozoen, Pilze
- Bakterien: Lebewesen, Einzeller, Vermehrung durch Teilung, Zellmembran, Kernäquivalent, manche bilden Sporen, kommen überall vor, auch gut
- Viren: DNA hat Erbgut, umgeben von fester Hülle (Capsid), keine eigentliche Zellstruktur -> benötigen Wirtszelle, programmieren Wirt um, dann Vermehrung,
- Pilze: keine Photosynthese, Astbildung oder Sprossung, parasitär, Sporen können eingeatmet werden, Erkrankung durch Pilze = Mykose, Fußpilz im Bad
- Protozoen: Kleinlebewesen, meist krankheitserregend, Parasiten

Beispiele für Infektionen in Schwimmbädern
- Fußpilz: wamre, feuchte, nasse Räume, zwischen den Zehen, Aufzeichnungen, Bläschen, Juckreiz, Risse, Schuppungen, Entzündungen
- Auch andere Erkrankungen haben ähnliche Symptome
- durch zu dicke Strümpfe, falsche Schuhe, nicht richtig trocknen
- Prophylaxe: regelmäßig, ordentlich waschen und trocknen zwischen Zehen
- Therapie erst nach Nachweis, vorher sinnlos
- Bindehautentzündung (Konjunktivitis): Juckreiz, Brennen, Fremdkörpergefühl, rot, lichtempfindlich
- alle Mikroorganismen können auslösen, z.B. Chlamydien
- physikalische/chemische Auslöser: Fahrtwind, Staub, Chlor, wenig Tränen, defekt am Auge, Allergien
- Augentropfen dagegen
- Schwimmbadkonjunktivitis: verunreinigtes Wasser, Chlamydia trachomatis, epidemieartig, Einschlusskörperchen unter dem Lid, Schwellungen und Eiter, Antibiotika dagegen
- Blasenentzündung (Zystitis): Brennen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang, nächtlich, Schmerzen, Fieber
- meist reicht viel trinken, Wärme
- chronisch: durch andere Erkrankungen begünstigt, Krebs, Entzündungen, Geschlechtsverkehr, mangelnde Hygiene
- Reizblase: Symptome, keine Erreger

Gesunheitsgefährdung durch Desinfektionsnebenprodukte
- THM krebserregend
- Chloramine allergen
- andere Produkte werden kaum gemessen

Legionellen
- Bakterien, die im Wasser leben
- 25-50°C, lange Verweilzeiten
- Legionella pneumophilia als Erreger der Legionellose: hohes Fieber, langsamer Puls, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Husten, Durchfall,

39
Q

7 Ertrinken

A

7.1 Definiton
- Tod im Wasser
- Ertrinken, Beinahe-Ertrinken, Badetod

7.2 Ertrinken
- Ersticken durch eintreten von Flüssigkeit in die Atemwege mit Todesfolge
- Reanimation erfolglos
- lebt <24h
- Sauerstoffmangel und daher Gehirnschäden

Trockenes Ertrinken
- Stimmbänder verkrampfen sich aufgrund des eintretenden Wassers
- Flüssigkeit tritt nicht in die Lunge ein
- Luft aber auch nicht mehr

Nasses Ertrinken
- Wasser bis zu den Alveolen
- Gasaustausch auch an Land nicht mehr möglich

7.3 Beinahe-Ertrinken
- kann noch gerettet/ reanimiert werden
- lebt >24h

7.4 Badetod
- Tod durch andere Krankheit im Wasser z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall, Krampf, Unterzuckerung,
- Keine Reaktion, kein Hilferuf, lautlos, plötzlich

7.5 Primäres und sekundäres Ertrinken
- primär: sofort eintretender Tod nach Flüssigkeit in der Lunge, Atemblockierung. Sauerstoffmangel
- sekundär: Ertrinken überlebt aber später Lungenödem

7.6 Der Ertrinkungsvorgang (Pathophysiologie)

Phasen des Ertrinkens
- Phase 1: Abwehrphase, schlägt um sich, panische Angst, Kopf unter Wasser, schluckt Wasser, Bewusstlosigkeit
- Phase 2: Atemanhaltephase, Wasser bis Kehlkopf, Stimmritzenkrampf, Bewusstlosigkeit
- Phase 3: Dyspnoeische Erstickungsphase, Wasser in den Alveolen
- Phase 4: Generalisiertes Krampfstadium, Sauerstoffmangel im Gehirn
- Phase 5: Atemstillstand
- Phase 6: Finale Schnappatmung

Lungenschädigung
- Süßwasser: weniger Salz als Blut, Flüssigkeit geht ins Blut, verdünnt, zu wenig Salz im Blut -> Zerfall roter Blutkörperchen, Mehrbelastung Herz, Herzkammerflimmern
- Salzwasser: mehr Salz als Blut, Flüssigkeit in Lunge = Lungenödem, Blut dicker, Blutplättchen können verklumpen

7.7 Erkennen eines Ertrinkungsunfalls

Im Wasser
- winken, wildes schlagen
- Person kommt nicht voran
- versucht verzweifelt auf den Rücken zu drehen
- ringt/schnappt nach Luft
- Kopf nach hinten, Mund an Oberfläche
- aufrecht, Beine kaum bewegt
- Meist sehr leise!!

Symptome Ertrinken
- klinischer Tod, bewusstlos, Atemstillstand, Pulslosigkeit

Symptome Beinahe-Ertrinken
- kalte, blasse, raue Haut, Zyanose
- Schmerzen im Brustbereich
- Atemnot, röchelnder Atmen
- schneller Puls
- Unruhe
- bewusstlos
- Verschlechterung des Zustandes

7.8 Erste Hilfe beim Ertrinkungsfall
- Retten aus dem Wasser
- Kontrolle Vitalfunktionen
- Lebensrettende Sofortmaßnahmen bis HLW
- Behandlung der Hypoxie
- Notruf

40
Q

8 Unfälle mit Gefahrenstoffen
8.1 Allgemeine Grundlagen

A

Gefahrenstoffverordnung
- Chemikaliengesetz, Rechtsverordnungen, Unfallverhütungsvorschriften
- Umgang, Lagerung, Kennzeichnung, Transport, Vermeidung von Unfällen, Verhalten bei Zwischenfällen

Gefahrstoffklassen
explosionsgefährlich, brandfördernd, hochentzündlich, leicht entzündlich, entzündlich, sehr giftig, giftig, minder giftig, ätzend, reizend, sensibilisierend, krebserzeugend, fruchtschädigend, erbgutverändernd, sonstig chronisch schädigend, umweltgefägrlich

41
Q

8.2 Aufnahme von Gefahrstoffen

A

Atemwege
- Gase, Dämpfe, Aerosole, Säubern
- wirken direkt, z.B. Lungenödem
- oder im Kreislauf

Verdauungsweg
- Flüssigkeiten, Stäube
- selten, meist durch Verwechslung, Kinder

Haut und Schleimhäute
- Flüssigkeiten, Aerosole, Säubern, Kontaktgas
- lokal (Verätzungen), aber auch Resorption durch Haut
- Wichtig beim Eigenschutz!!

42
Q

8.3 Grundsätze der Ersten Hilfe bei Unfällen mit Gefahrstoffen

A

**Allgemeine Grundsätze **
- Eigenschutz zuerst
- aus Gefahrenzone Retten, Schutzausrüstung tragen
- Gefahrenquelle besetigen
- Sicherheitsdatenblatt beachten
- Warnung an weitere Personen
- tiefliegende Räume nicht betreten
- Feuer und Funkenschlag vermeiden
- Fachkräfte alarmieren

Grundsätze der Behandlung
- Prüfung der Vitalfunktionen
- Lebensrettende Sofortmaßnahmen
- Achtung Patient kann noch Gift abgeben!!
- Dekontaminiering (Kleidung weg)
- weitere Erste Hilfe

Rechtliche Besonderheiten
- Gefahrstoffe gehen über die eigentliche Erste Hilfe hinaus
- Gemeindeunfallversicherungsverband, Betriebsarzt etc bringen Besonderheiten raus

Abkürzungen
- GUV: gesetzliche Unfallversicherung
- DGUV: Deutsche gesetzliche Unfallversicherung
- UVV: Unfallverhütungsvorschrift

43
Q

8.4 Beispiel Gefahrstoffzwischenfall Chlor

A

Chlorgas
- Reizgas, reizt Augen, Schleimhäute, schädigt Alveolen (kein Gasaustausch mehr), lokale Zerstörung der Atemorgane
- flüssig stark ätzend
- Sicherheitsdatenblatt gibt mehr Info

Gefahren und Maßnahmen
- Gesundheitsgefahren: reizend, Husten, Erstickungserscheinungen, Atemnot, Lungenentzündung, Lungenödem, Tod
- Maßnahmen:
- Austritt: mit Schutzkleidung, Ventilschutzklappen anlegen
- Ausbruch: Chlorgasalarmplan, ausschalten der Belüftung, Evakuierung, Alarmierung Einsatzkräfte

Erste Hilfe Allgemeines
- Jeder mit Chlorumgang muss unterrichtet sein
- Bei Kontakt raus aus der Gefahrenzone
- Eigenschutz
- Arzt über Stoff und bisherige Maßnahmen unterrichten

Augen
- mehrer Minuten inter fließendem Wasser ausspülen
- Arzt

Atmungsorgane
- frische Luft
- ruhig lagern, Wärmeerhalt
- stabile Seitenlage wenn nötig
- HLW mit Gerät
- Arzt

Haut
- Kleidung entfernen
- gründlich spülen
- sterile Wundauflage
- ruhig lagern, stabile Seitenlage

44
Q

8.5 Beispiel Gefahrstoffzwischenfall Ozon

A

Einsatz in der Wasseraufbereitung
- DIN19643 3,4
- Herstellung in Hochspannungsanlage vor Ort

Gesundheitsgefahren
- starke Reizungen Schleimhäute, Augen
- starker Husten
- Atembeschwerden
- chronische Bronchialleiden
- höhere Konzentration: bewusstlos, Lungenblutungen, Tod

Gefahren und Maßnahmen
- Gasaustritt: Ozonerzeuger abschalten, ausreichend lüften, Bereich räumen, warnen, Gefahrenbereich nur mit Atemschutzgerät
- Augen: mind 10min unter fließendem Wasser ausspülen, Arzt
- Atmungsorgane: frische Luft, ruhig lagern, Wärmeerhalt, Arzt
- Haut: keine Aufnahme über Haut

45
Q

Schwimm- und Rettungslehre

1 Schwimmtechniken
1.1 Das Brustschwimmen

A

Die Stilart
- Körperlage: Bauchlage, Hüfte und Arme waagrecht im Wasser
- Armzug:
- beide Arme gleichzeitig und symmetrisch
- Zugphase: gestreckte Arme nach außen, bei 90° Beugung mit hohem Ellbogen, Unterarme abwärts, Fingerspitzen zum Boden, Abdruckflächen Innenseite Unterarme und Handflächen
- Druckphase: Arme unter dem Oberkörper zusammengeführt, Handflächen zeigen nach oben, Schulter ist am weitesten aus dem Wasser
- Schwungphase: zügige Streckung nach vorne, Hände an oder über Wasseroberfläche, Ellbogen unter Wasser, am Ende Arme völlig gestreckt und Handflächen nach schräg außen
- Atmung: ausatmen Wenn zugphase beginnt, am Ende der Druckphase beendet, einatmen, Luft anhalten während Schwungphase
- Beinschlag (Schwunggrätsche)
- Unterschenkel möglichst nah an Gesäß
- Oberschenkel nur wenig beugen
- beim Anfersen Knie hüftbreit, max. schulterbreit öffnen
- Oberschenkel einwärts, Unterschenkel auswärts, Zehen anziehen, Charly Stellung
- explosive halbkreisförmige Bewegung der Unterschenkel bis zur Streckung
- Abdruckfläche: Innenseite Unterschenkel und Füße
- Gleitphase am Ende
- Stoßgrätsche: Beine jnter den Bauch angezogen, Knie weiter als schulterbreit geöffnet, Abdruckflächen hauptsächlich Fußsohlen
- Koordination:
- Beine gestreckt während Zug- und Druckphase
- Beine am Ende der Druckphase anfersen
- Schwunggrätsche am Ende der Schwungphase, Arme gestreckt

Die Startkommandos
- Mehrere kurze Pfiffe: bereit halten, hinter den Startblock gehen
- Langer Pfiff: auf den Startblock/ ins Wasser
- “Auf die Plätze”: Startstellung einnehmen
- Startstellung: Zehen umklammern Vorderkante, Hände stützen nach vorne geneigten Oberkörper, ruhig, Gesäß ist der höchste Punkt
- Kurzer Pfiff: Startsprung

Bruststart mit Tauchzug
- steiles Eintauchen für Tauchtiefe
- waagrechtes Gleiten
- Tauchzug: schlüssellochförmig bis zu den Oberschenkeln, Hände zeigen nach oben, kurzes Gleiten, Arme nah am Körper zurück, gleichzeitig anfersen, Schwunggrätsche wenn Arme an Stirn, zur Oberfläche steuern, Durchbruch spätestens wenn Arme wieder max geöffnet

Die Brustkippwende
- beide Hände gleichzeitig anschlagen, waagrechte Schulterachse
- Kopf in Drehrichtung
- offene Hand nah am Körper in Schwimmrichtung, Handfläche nach oben, gleichzeitig Beine anhocken, in Seitlage
- anderer Arm drückt sich ab, taucht vor Kopf ein, erster Arm zieht zur Wasseroberfläche, man dreht sich um die Tiefenachse und taucht ab, erst da Bauchlage
- Beine stoßen von der Wand ab, abtauchen
- Tauchzug

Fehlerbilder

  • Ellbogen bis an den Körper ran führen. -> Nudel unter die Arme
  • einatmen in der zugphase, viel zu früh
  • Schere -> Kopf zum atmen auf die andere Seite, Schulter und Hüfte Achse gerade halten, Fuß auswärts drehen
  • Stoßgrätsche: Knie zu weit geöffnet, Beine zu weit unter dem Bauch
46
Q

1.2 Das Kraulschwimmen

A

Die Stilart
- Körperlage: Gleitbootlage, flach, gestreckt, Rotation um die Längsachse
- Armzug: wechselseitig durchs Wasser gezogen und übers Wasser zurück
- Zugphase: Wasserfassen, Abwinkeln im Handgelenk, dann Ellbogen bis 90° wenn in Schulterhöhe
- Druckphase: Arm bis Oberschenkel mit Kraft
- Schwungphase: Ellbogen höchster Punkt, gestreckter Arm taucht weit vor Schulter ein
- Atmung
- ausatmen mit Beginn der Zugphase bis Ende Druckphase
- Seitdrehen des Kopfes bei Schwungphase,
- im Wellental einatmen, Ende Druckphase, Anfang Schwungphase
- Kopf wieder zurück wenn Arm in Kopfhöhe
- Beinschlag: setzt aus der Hüfte an, Oberschenkel schlägt abwärts, Passive Beugung des Knies durch Wasserdruck, aktiver Kick: Knie durch Kraft Strecken, überstreckt Fußgelenk, Zehen nach innen gedreht, locker in Ausgangslage zurück
- Koordination: 1 Armzug, 6 Beinschläge, Wechselrhythmus der Arme nicht so sehr ausgeprägt wie beim Rückenschwimmen, überholende Bewegung

Der Kraulstart
- Startsprung etwas flacher als Brust
- Gleitphase
- Wechselbeinschlag oder Delfinkicks
- Erster Armzug und Atmung

Die Kraulwenden
- Kippwende: Anschlag 1 Arm, Beine anhocken, Anschlagarm über den Kopf, anderer Arm zieht zur Wasseroberfläche, Drehung um Bauchnabelachse, seitlich abtauchen, Abstoßen, Drehung in Bauchlage
- Rollwende: Füße schlagen an, 2m vor Wand, Arm zur Hüfte, anderer bleibt dort, Kopf absenken, Handflächen runter drücken, Schmetterlingskick, Gesäß wir angehoben, Beine locker drüber gegen die Wand, Vierteldrehung um die Längsachse, Füße in Seitlage abstoßen, Hände vorne, drehen in Bauchlage

Fehlerbilder
- radfahren -> Beine gestreckt lassen, die Bewegung aus der Hüfte führen
- Fußgelenke nicht locker und nicht überstreckt
- Füße schlagen zu weit aus dem Wasser-> Amplitude kleiner, Hüfte tiefer nehmen
- Ellbogen führt die Bewegung, die Hand weicht dem wasserdruck aus -> Handgelenk strecken
- Arm während der Zug- und Druckphase zu wenig gebeugt -> etwa 90°
- Arm bei der Schwungphase zu wenig gebeugt -> Ellbogen wie an einem Faden höher ziehen
- übergreifen, Arm geht vor der Längsachse ins Wasser-> vor der Schulter eintauchen
- Arm geht zu früh (vor der Stirn) ins Wasser

47
Q

1.3 Das Rückenschwimmen

A

Die Stilart
- Körperlage: Rückenlage, Kopf ist höchster Punkt = Gleitbootlage, Kopf liegt ruhig, deutliche Rotation des Oberkörpers bei Armbewegung -> Unterwasser Arm durchbricht die Oberfläche nicht, überwasser Arm hat Bewegungsfreiheit in der Schulter
- Armzug: wechselseitig durchs Wasser ziehen, über Wasser nach vorne, flaches S unter Wasser
- Zugphase: gesteckter Arm etwa 20cm unter Wasser, Wasser fassen, zunehmende Beugung im Ellenbogen, Ellenbogen bleibt stehen (hoch), auf Schulterhöhe etwa 90°
- Druckphase: bis zum Oberschenkel Strecken, kleiner Kick aus Handgelenk nach unten (erleichtert Ausheben)
- Schwungphase: mit Daumenseite zuerst, senkrecht über die Schulter in Schwimmrichtung, Hand dreht in Höhe des Kopfes, taucht mit Kleinfingerseite zuerst ein
- Atmung: pro Zyklus einmal, ein Armzug ein, ein Armzug aus
- Beinschlag: Aufwärtsbewegung aus der Hüfte, über Oberschenkel, Knie beugt sich leicht, dann peitschenartiger Kick aus dem Unterschenkel, Füße überstreckt und nach innen gedreht, Amplitude größer als beim Kraul (hier Antrieb bei der Aufwärtsbewegung, Kraul bei der Abwärtsbewegung)
- Koordination: 2 Armzüge + 6 Beinschläge, starke Rotation um Längsachse für Bewegungsfreiheit der Schulter

Der Rückenstart
- beim langen Pfiff: Hände greifen Startblock, Füße und Schrittstellung an der Wand
- Auf die Plätze: an die Wand ziehen, Kopf zur Brust geneigt
- Kurzer Pfiff: mit Händen weg drücken, Arme schwingen seitlich in Schwimmrichtung, Kopf in den Nacken, Hohlkreuz, Beine gestreckt
- Eintauchen, mit Händen in waagrechtes Gleiten steuern, durch Nase ausatmen
- kurze Gleitphase, Schmetterlingskicks, dann Wechselbeinschlag und auftauchen

Die Rückenrollwende
- Wand mit einem beliebigen Körperteil berühren
- vor der Wende auf Bauchlage drehen, über Wasser Arm schwingt nach vorne
- vorderen Arm zum Oberschenkel durchziehen
- Kopf auf die Brust senken, Schmetterlingskick leitet Rollbewegung ein, Hände halten dagegen
- Füße an die Wand, Hände in Schwimmrichtung, in Rückenlage Abstoßen
- Schmetterlingskicks erlaubt, auftauchen nach 15m

Die Rückenkippwende
- mit einem Arm anschlagen, leicht schräg
- Beine anhocken, mit Arm von der Wand abdrücken
- beide Arme in Schwimmrichtung, Abstoßen
- Schmetterlingskicks bis 15m
- Falls Arm zu kurz, nur Beine bis zur Wand

Fehlerbilder
- Knie aus dem Wasser: gestreckt lassen, nicht beugen, mit Brett über den Knien halten und nicht berühren
- Füße nicht gestreckt, Wasser treten: extra falsch machen, locker lassen
- Schulter kommt aus dem Wasser, Rotation zu gering
- Arm zieht zu gestreckt: mehr Beugung im Ellenbogen
- Hand zieht aufwärts statt abwärts: muss nach unten
- Körper zu schräg im Wasser, Hand zieht Luft: Beine stärker schlagen aus der Hüfte, Hüfte zur Wasseroberfläche, Arm über Schulter Strecken, unter Wasser nehmen, Rotation

48
Q

1.4 Schmetterlingsschwimmen

A

Die Stilart
- Körperlage: Bauchlage, Wellenbewegung des Körper
- Armzug: beide Arme symmetrisch, über Wasser nach vorne, unter Wasser Schlüsselloch
- Zugphase: wie beim Brust, Ellbogen deutlich höher, Kopf abgesenkt
- Druckphase: schnell kräftig inter dem Brustkorb zusammen, bis ganz hinten gestreckt, Arme leicht eingedreht
- Schwungphase: Handflächen nach oben, Ellbogen leicht gebeugt, über Wasser nach vorne, auf Schulterhöhe löst sich die einwärts Drehung der Arme auf, Eintauchen der Arme etwa schulterbreit
- Atmung: am Ende der Druckphase, Körper gestreckt, Schwungphase Luft anhalten, Zugphase ausatmen, nur alle 2 Züge
- Beinschlag: Bewegung aus der Hüfte, peitschenartiger Abwärtsschlag der Unterschenkel, Fußgelenk überstreckt, Zehen einwärts gedreht
- Koordination: Welle durch Kopf Steuerung, beim Vorziehen der Arme wird der Kopf gesenkt, Kopf heben mit Zugphase bis Druckphase aus dem Wasser, 1 Armzug 2 Beinschläge, 1 Beinschlag beim Eintauchen der Arme, 1 am Ende der Druckphase

Der Schmetterlingsstart
- gleich mit Bruststart
- 15m unter Wasser Delfinkicks
- Kopf beim ersten Armzug aus dem Wasser

Die Schmetterlingswende
- Brustkippwende
- Delfinkicks 15m
- mit erstem Armzug Druckphase auftauchen

Fehlerbilder
- Schulter und Kopf tauchen zu weit ab
- zu steiles Aufrichten des Oberkörpers, Arme nicht flach, zu hoch
- Ellbogen während der Zugphase nicht im Wasser

49
Q

1.5 Lagenschwimmen

A

Reihenfolge
- Schmetterling
- Rücken
- Brust
- Freistil = jede andere Schwimmart außer die anderen 3

Wenden und Anschlag
- Anschlagen mit der Stilart, die beendet wird
- Abstoßen mit der Stilart, die begonnen wird
- 1. Anschlag Schmetterling mit beiden Händen, danach Abstoßen in Rückenlage
- 2. Anschlag Rücken mit einer Hand, Kippwende und Drehen in Bauchlage + Tauchzug
- 3. Anschlag Brust mit beiden Händen, Kippwende, Drehen in Bauchlage und krauö beginnen

50
Q

1.6 Lagenstaffel

A
  • Rücken, wegen Wasserstart
  • Brust
  • Schmetterling
  • Freistil
  • Armkreisstart für weiteren Sprung
  • Bei Anschlag müssen Füße noch Kontakt zum Block haben
51
Q

2 Sprungtechniken
2.1 Fußsprung vorlings vorwärts aus dem vereinfachten Anlauf

A
  • 4 Schritte vor Kante, Hände auf dem Oberschenkel, Füße zusammen
  • 2 Schritte, Arme natürlich
    1. Schritt, Arme hinter die Hüfte, Sprungfuß mit Ferse zuerst aufsetzen, Knie gebeugt
  • Arme hoch schwingen, Schwungbein hochziehen, mit Sprungbein abspringen
  • auf dem Brett landen mit beiden Beinen, Arme nach hinten schwingen
  • Hände wieder nach oben schwingen und abspringen
  • Körper völlig strecken, Hände an die Oberschenkel, Eintauchen
52
Q

2.2 Kopfsprünge vorlings vorwärts aus dem Stand

A
  • vorne am brett, Füße zusammen, umklammern das Brett
  • Arme zur Seite, Gewicht auf die Zehen
  • Arme nach hinten schwingen, Beine beugen
  • abspringen, Hände nach oben,
  • gehechtet oder gehockt: Oberkörper nach unten neigen, Hüfte nach oben ziehen
  • Hände zusammen, einen Daumen greifen, Arme über Kopf gestreckt
  • ## 1-2m vor der Plattform senkrecht Eintauchen
53
Q

2.3 Rückwarts-, Auerbach-, Delfin-, Salto- und Schraubensprünge

A
  • vorwärts oder rückwärts abspringen
  • Kopfsprung rücklings rückwärts gehockt
  • Kopfsprung vorlings rückwärts gehechtet (Auerbach)
  • Kopfsprung rücklings vorwärts gehockt (Delfin)
  • 1.5 Salto vorwärts gehockt
  • 1.5 Salto rückwarts mit 1.5 Schraube
54
Q

3 Tauchen
3.1 Physikalische und physiologische Grundlagen

A

Physikalische Grundlagen
- Wasserdruck: Kraft, die dind Wassersäule auf eine Fläche ausübt
- 10m Wasser auf 1cm^2 = 1bar
- 1bar an der Oberfläche
- Abtauchen auf 10m verdoppelt Druck, besonders deutlich spürbar in den Kopfhöhlen
- Wasser fassen in 3m ist effektiver als in 1m
- Gesetz von Boyle-Mariotte: bei T gleich, ist das Produkt aus Volumen und Druck konstant: p*V=const.
- Taucher oben: 1bar 6 Liter Lunge, unten: 2bar 3 Liter Lunge (nimmt man nicht so wahr, da Rippen elastisch)
- Sichtverhältnisse unter Wasser:
- beeinflusst durch Sonne oder Wolken, Wassertrübung, Tauchtiefe, heller oder dunkler Boden
- Dichte des Wassers ist größer, Lichtstrahlen werden zur senkrechten gebrochen
- Alle Gegenstände erscheinen näher und 1/3 größer
- unscharfen Sehen unter Wasser, da die Hornhaut ihre fokussierende Wirkung verliert, erst wieder mit Brille
- Schwimmbrille beim Tauchen: Unterdruck entsteht, Adern platzen
- Lichtstärke nimmt ab weiter unten, beeinflusst Sicht
- Trübungen machen Sicht schlechter
- Lichtfarbe verändert sich: rot, orange werden schwächer, blau bleibt erhalten, 25m alles blau
- Akustik unter Wasser: Schallwellen breiten sich 4 mal schneller aus, scheint lauter und näher
- Ortung des Schalls ist schwierig
- Schallwellen von außen werden vom Wasser verschluckt

Physiologische Grundlagen
- Schulung der Atmung: Grundfertigkeit
- in Ruhelage auf dem Wasser einatmen–> Auftrieb, ausatmen–> Absinken
- Körper 75% Wasser, Knochen+ Muskeln Abtrieb, Lunge+ Hohlräume Auftrieb
- Streckentauchen mit “halber Lunge”
- Schmerz in den Ohren, wenn Druckausgleich durch Schnupfen nicht möglich

55
Q

3.2 Streckentauchen

A

Bedingungen
- mind 1m tief, höherer Druck, höherer Widerstand, Wasser fassen leichter
- Tauchtiefe wird über Kopfhaltung gesteuert
- nicht hypernventilieren! Auch nicht zu tief atmen (Pressatmung), drückt aufs Herz, Schlagvolumen verringert
- Tauchstrecke sichern, Beobachter oder Leine
- ruhige Tauchzüge, ausgeprägte Gleitpause, hektische Bewegungen ziehen mehr O2
- Tauchen beendet wenn Kopf die Wasseroberfläche durchbricht

Hyperventilation
- bringt nicht mehr Sauerstoff, sondern nur weniger CO2
- CO2 Gehalt steuert Atemreiz –> bleibt aus
- Sauerstoffmangel führt zu Schwimmbad Blackout

56
Q

3.3 Tieftauchen

A
  • Druck spürbar im Hohlräumen: Lunge, Nase, Nebenhöhlen, Mittelohr
  • Wasser drückt auf Trommelfell–> Druckausgleich über die Eustachische Röhre
    -Valsalva methode: Daumen+ Zeigefinger halten Nase zu, Luft in Nase pressen, Luft im Mittelohr bringt Trommelfell in Ausgangslage
  • nicht bei Erkältung
  • Ohne Schwimmbrille

Abtauchen kopfwärts
- aus dem Anschwimmen
- Kopf auf die Brust, Beine mit Delfinkick nach oben –> Absinken

Abtauchen fußwärts
- bei schlechter Sicht besser
- mit Schwunggrätsche und Arme aus dem Wasser raus heben
- Beine strecken, Hände anlegen, Abtauchen
- Arme seitwärts nach oben ziehen, weiter abwärts

Abtauchen sprungwärts
- ermöglicht schnelles Abtauchen bis auf den Grund
- Fuß- oder kopfwärts möglich

57
Q

3.4 Tauchen mit Gerät

A

ABC Ausrüstung
- Flossen: schnelle Fortbewegung
- Taucherbrille: klare Sicht. Druckausgleich möglich
- Schnorchel: Atmung knapp unter der Wasseroberfläche, stoßartig ausatmen bei tieferen Tiefen, max 40cm sonst Pendelatmung (Luftmenge reicht nicht für Luftaustausch)

Tauchen mit Pressluftgerät und Tarierwetse
- Schulungen

58
Q

4 Wettkampfschwimmen
4.1 Bestimmungen des DSV

A
  • Schwimmer: alle männlichen und weiblichen Schwimmer
  • Wettkampfstrecken
  • Freistil: 50m,100m,200m,400m,800m,1500m
  • Brust, Schmetterling, Rücken: 50m,100m, 200m
  • Lagen: 200m ,400m
  • Staffel: Freistil 4x100m, 4x200m, Lagen 4x100m
  • Bahnen: 25m, 50m
  • Altersgruppen: Junioren, Jugend A-E
  • Freistil: alles darf geschwommen werden, bei Lagen muss anders als die 3 anderen
  • Rücken: Start und Wende in Rückenlage abstoßen, während des Wettkampfes in Rückenlage, bei Wende berühren mit beliebigen Körperteil, ein Einzelarmzug zur Einleitung der Wende
  • Brust: vollständig in Brustlage, Tauchzug nach Start und Wende, durchbrechen bevor Hände am weitestens beim 2. Armzug, bei Schwungphase müssen Ellbogen unter Wasser bleiben, Hände nicht hinter die Hüfte, Füße in der Rückwärtsbewegung auswärts gedreht, kein Delfinkick, Wende und Ziel mit beiden Händen gleichzeitig anschlagen
  • Schmetterling: Brustlage, Start und Wende mit Beinschlägen unter Wasser, 15m, Beinbewegungen gleichzeitig, kein Wechselbeinschlag, Wende und Ziel mit beiden Händen gleichzeitig anschlagen
  • **Lagen **: Schmetterling, Rücken, Brust, Kraul, Anschlagen nach beendeter Schwimmart, Abstoßen nach beginnender, Staffel: Rücken, Brust, Schmetterling, Kraul
  • Ausschreibung: Ort, Datum, Veranstalter, Stätte beschreiben, Ausrichter
  • Verteilung der Bahnen: nach Zeit, ungerade Anzahl: schnellster in der Mitte, danach links daneben, abwechselnd rechts und links, gerade Anzahl: schnellster halbe Bahnenzahl, links, rechts abwechselnd. Bei 400m Freistil können zwei Schwimmer auf eine Bahn. 50m von beiden Seiten startbar
  • Start: mehrere kurze Pfiffe: Schwimmer bereiten sich vor (Schwimmkleidung). Ein Lager Pfiff: auf den Block oder ins Wasser. Zweiter langer Pfiff bei Rücken: Gesicht zum Block, an die Startgriffe, Zehen unter Wasser, dürfen nicht um die Rinne klammern, “Auf die Plätze”: mindestens ein Fuß an die Vorderkante, Rücken an Block ziehen. Startsignal: sobald alle in Startposition und ruhig stehen. Fehlstart: Startsignal mehrmals, Fehlstartleine, Ein-Start oder Zwei-Start-Regel
  • Wettkampf: Staffel jeder nur eine Teilstrecke, Füße müssen Kontakt zum Block haben bis der andere abgeschlagen hat
  • Zeitmessung: automatisch, 1/100 genau
  • Kampfgericht: 1 Schiedsrichter (Autorität), 1 Starter (“auf die Plätze”), 3 Zielrichter (Platzierungen, Staffel Lagenwechsel), 1 Zeitnehmer pro Bahn (ab 200m Zwischenzeit, 2 Bahnen 5m Ansage), 1 Wenderichter pro 2 Bahnen , 1 Protokollführer, 1 Schwimmrichter (Schwimmart richtig), 1 Sprecher (Schwimmer aufrufen, Publikum info), 1 Auswerter (Überprüfung der Ergebnisse mit Zielrichter)
  • Schwimmbecken: Breite, Länge, Toleranzen, Startblock Bauart, Höhe, Nummern, 5m Fähnchen, 15m Fehlstartleine, 25°, deutliche Markierung und T,
59
Q

4.2 Organisation und Durchführung von schwimmsportlichen Wettbewerben

A
  • vieles organisatorisches im Vorfeld, alles schriftlich festhalten

Aktivitäten vor dem Wettbewerb
Termine, Ausschreibungen, Kopien, Ansprechen versch. Leute, Spenden organisieren, Preise organisieren, Verkauf, Helfer, Einladungen, Sitzplätze, Presse, Zeitmessanlage, Plakate, Essen, Mülleimer, Ordnungsamt, Sanitär, uvm.

Aktivitäten während des Wettkampfes
Begrüßung, Zugang, Ergebnisse ausdrucken, Urkunden

Aktivitäten nach dem Wettbewerb
Pressearbeit, aufräumen, Protokolle verschicken

60
Q

4.3 Bedingungen für Schwimmprüfungen

A
  • einheitlich in ganz Deutschland
  • von verschiedenen Verbänden

Frühschwimmer (Seepferdchen)
- Sprung vom Beckenrand
- 25m schwimmen
- Herauftauchen Gegenstand aus schultertiefen Wasser

Deutsches Jugendschwimmabzeichen Bronze
- Kopfsprung vom Beckenrand
- 15min schwimmen, mind 200m, 150m in Bauch oder Rücken in erkennbaren Schwimmart, 50m in der anderen Lage
- 2m tieftauchen und Gegenstand holen
- Paketsprung vom Block oder 1m
- Kenntnis von Baderegeln

  • Jugend Silber und Gold
  • Erwachsene Bronze, Silber, Gold

Allg. Ausführungsbestimmungen
- Ärztliche Untersuchung empfohlen, alle Leistungen zügig durchführen, mind 1.8m tief, Tauchende unter Beobachtung, tauchen ganz unter Wasser, ohne festhalten
- Abzeichen gibt es, Reihenfolge der Prüfungen
- berechtigt zu Abnahme: Lehrschein Inhaber, Lehrer, Inhaber Rettungsschwimmer Silber, Schwimmlehrer, Bademeister, Mitglieder DSV

Rettungsschwimmabzeichen
- Junior Retter: mind. Silber und Gold vorher, 10 Jahre,
- Schnorcheltauchabzeichen
- Rettungsschwimmabzeichen Bronze, Silber, Gold: Theorie und Praxis

Abzeichen des DSV
- Seehund Trixi: etws mehr als Seepferdchen, weniger als Bronze
- Deutsches Leistungsschwimmabzeichen Bronze (Hai), Silber, Gold
- Springerabzeichen rot, grün, Silber, Gold

61
Q

4.4 Allgemeine Baderegeln

A
  • nie mit vollem oder ganz leeren Magen baden
  • vorher abkühlen und reinigen
  • auf andere Rücksicht nehmen
  • Wasser und Strand nicht verunreinigen
  • Nur springen wenn frei und tief genug
  • nie im Scherz um Hilfe rufen
  • Nach dem Baden nasse gegen trockene Kleidung tauschen
  • bei Gewitter ist Baden lebensgefährlich
  • sumpfige, stellen mit Pflanzen vermeiden
  • unbekannte Ufer bergen gefahren
  • Schifffahrtswegen, Buhnen, schleusen, wehre nicht schwimmen
  • Meer besondere Gefahren
  • intensive Sonnenbäder meiden
  • nur an bewachten Badestellen ins Wasser
  • im Notfall in Rückenlage ruhig zum Ufer schwimmen
  • bei kalter Strömung umkehren
  • Achtung bei luftmatratzen auf Windrichtung
  • nicht bei Ebbe Baden
  • Anweisungen des Personals folgen
  • nie gegen die Strömung schwimmen
  • nie alleine tauchen
62
Q

5 Trainingslehre
5.1 Biomechanische Aspekte zum Schwimmen

A

Der statische und dynamische Auftrieb
- Statischer Auftrieb: Kraft die auf einen Körper im Wasser in Ruhe wirkt
- verliert soviel Gewicht, wie das von ihm verdrängte Wasser (Arhimedes)
- Gewichtskraft (im Körperschwerpunkt) wirkt gegen Auftriebskraft (im Volumenschwerpunkt). GK = AK schwebt, GK > AK sinkt, GK < AK steigt
- Stärke des Auftriebs hängt von der Dichte ab (Fett, Hohlkörper, Muskeln, Knochen, Alter, Geschlecht)
- Dynamischer Auftrieb: entsteht, wenn sich ein Körper im Wasser bewegt
- Faktoren:
Winkelstellung zwischen Körperlängsachse und Wasseroberfläche: beeinflusst die Strömungsverhältnisse um den Körper, Strömungsverlangsamung = Druckzunahme an der Unterseite, Strömungsbeschleunigung = Druckabnahme an der Oberseite,
- Geschwindigkeit: je schneller, desto größer ist der Auftrieb,
- Größe der Körperfläche: breites Kreuz
- Mit möglichst viel Fläche abdrücken gegen möglichst viel ruhendes Wasser (ellipsenförmig)
- Gleitbootlage anstreben

Der hydrodynamische Lift
- bestimmte Handstellung, die den Auftrieb/Vortrieb unterstützt
- etwa 30° zur Bewegungsrichtung
- Lift durch göserem Druck Handunterseite, kleinerer Druck Handrückenseite
- Rückenschwimmen unter Wasser

Der Wasserwiderstand
- in Schwimmrichtung verringern, für Vortrieb aber benötigt
- Frontalwiderstand: wirkt auf die Flächen, die der vorwärtsbewegung entgegengerichtet sind
- Formwiderstand: breite Schultern, Kopfform, Brustumfang
- Lagewiderstand: fehlerhafte Schwimm-, Kopf-, Fußhaltung, Vorbringen der Arme, Beinschlag
- Reibungswiderstand: durch Reibung an der Körperoberfläche, kleiner wenn rasiert
- Wirbelwiderstand: hinter dem Körper, wirkt wie ein Sog, der bremst
- Form-Wirbelwiderstand: Größe Gesäß, Bauch, Füße
- Lage-Wirbelwiderstand: fehlerhafte Schwimmlage, Kopfhaltung, Fußhaltung, Beinschlag
- Wellenwiderstand
- Verbesserungen:
- minimieren durch Gleitbootlage
- Flächen gegen Schwimmrichtung möglichst gering halten (zb Arme über Wasser vor, nicht unter den Bauch anhocken)
- Pendelbewegungen durch zu weites Schwingen der Arme vermeiden
- eng anliegende Kleidung

Der hydrostatische Druck
- abhängig von der Höhe der Wassersäule, die auf eine Fläche drückt, erzeugt durch die Erdanziehung
- je tiefer desto höher
- wahrnehmbar nur in den Hohlräumen (Lunge , Nasennebenhöhlen, Mittelohr)
- Druckausgleich nötig
- Druck auf den Brustkorb steigt, einatmen erschwert –> Schnorchel max. 40cm
- oberflächlichen Hautgefäße (Venen) werden zusammen gedrückt, drückt Blut verstärkt in dem Brustraum
- Herzschlagvolumen vergrößert sich, der Puls sinkt
- Einatmung wird gestärkt, Ausatmung begünstigt und damit vertieft, Luftdurchmischung besser
- Auftrieb entspannt die Muskulatur und entlastet die Wirbelsäule
- Massage durch das Wasser, Blutgefäße bleiben elastisch, Stoffaustausch begünstigt

63
Q

5.2 Das Training

A

Was ist Training
- Jede Tätigkeit die eine Steigerung der Leistungsfähigkeit zum Ziel hat

Faktoren der sportlichen Leistung
- psychische Faktoren: Bereitschaft, Motivation, Willenskraft, Entschlossenheit
- physische, motorische Fähigkeiten = Kondition: Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit, Technik, Schnelligkeit
- Ausdauer: wichtigster Faktor, wie lange kann man sich der Müdigkeit widersetzen
- Kraft: motorische Komponente, die es erlaubt den Widerstand zu überwinden
- Beweglichkeit: Fähigkeit die Gelenke zu dehnen, große Bedeutung beim Schwimmen (Schultern, Füße)
- Technik: charakterisiert den Ablauf einer Bewegung
- Schnelligkeit: Leistungsgeschwindigkeit der sensomotorischen Nerven spielt entscheidende Rolle
- taktische Fähigkeiten: Verhaltensweisen (Gegner) erkennen und nutzen
- situative Bedingungen: materiell (Hallenausstattung), sozial (Verein, Ansporn)

Belastungsformen im Training
- hoher Widerstand verbessert Kraft, häufige Wiederholungen die Ausdauer
- isotonisch dynamisches Training: Muskel kann sich verkürzen
- Schwimmen: Ausdauer, Kraft und Kreislauf
- isometrisch statisches Training: Länge des Muskels bleibt unverändert, Arbeit gegen einen unbeweglich Gegenstand
- keine Vorbereitung, keine Geräte, Zuhause möglich, bestimmen Muskelgruppen möglich

Die Trainingsmethoden
- Belastungsmerkmale: Reizintensität, Reizdauer, Reizumfang, Reizdichte
- Reizintensität: Höhe der Belastung, gemessen an der besten Zeit (best. 1:20, 1:36 sind 80% Reizintensität)
- Reizdauer: wie lange wirkt der Reiz auf den Körper (hier 1:36), s oder min
- Reizumfang: Summe aller Reize, m oder km, (1500m)
- Reizdichte: Anzahl und Länge der Pausen (lange Pause, Reizdichte gering)
- Die Ausdauermethode:
- wird trainiert durch langanhaltende, wenig anstrengende Belastung, lange Strecken
- wenig Intensität, keine Pausen
- Aerob: Muskeln verbrennen Sauerstoff, tiefe Atmung
- 135-140 Puls
- Wechselmethode: kurzzeitig schnelleres Tempo, anaerob (Sauerstoffschuld), Sauerstoffaufnahme wird verbessert

Intervalltraining: Belastung 30-90s, dann Pause bis Puls wieder 120, aber keine vollständige Erholung
- extensives Intervalltraining: häufige Wiederholungen von geringer bis mittlerer Intensität, lange Belastung, kurze passive Pausen (festhalten), 150-160 Puls, aerob anfangs dann anaerob,
- intensives Intervalltraining: wenige Wiederholungen, hohe bis submaximale Belastung, kürzere Belastungsdauer, weniger Umfang, längere Pausen, 170-180 Puls, anaerob, aktive Pausen (locker schwimmen = bessere Durchblutung), weiter wenn Puls 120
- Wiederholungstraining: wenige Wiederholungen, maximale Reizintensität, reizdauer am kürzesten, Reizumfang am geringsten, ausschließlich anaerob, 180+ Puls, lange Pausen mit vollständiger Erholung (5min+), Schnelligkeit und Schnellkraft und Gefühle für gleichbleibende Geschwindigkeit

64
Q

5.3 Trainingsaufbau, -planung

A
  • wird von der Leistungsfähigkeit und dem Trainingszustand bestimmt (Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit, Motivation)
  • Erholungsfähigkeit bestimmt wie oft man trainieren kann
  • Ausdauer als erstes trainieren (langes Radfahren, Schwimmen, Joggen)
  • Grundausdauer stellt sich ein, dann Intervalltraining, aber immer wieder Ausdauer
  • Kraft, Schnelligkeit, Kurzzeitausdauer verbessern durch intensives Intervalltraining
  • systematisches Training über längeren Zeitraum (Trainingsprotokoll) zur Leistungskontrolle und Motivation
  • isotonisch: Verkürzung des Muskels bei gleichbleibender Spannung
  • isometrisch: keine Verkürzung möglich bei wechselnder Belastung
65
Q

5.4 Kontrollmöglichkeiten im Training

A

Pulskontrolle
- 3 Finger einer Hand an der Karotis oder Handgelenk Daumenseite
- direkt nach der Belastung, dann nach aktiver Pause um Erholung festzustellen, die Pause notfalls verlängern
- Maximal- (200-Alter-10%) und Ausdauerpuls (max - 20%)
- Ruhepuls

Ermüdung des Sportlers
- Ermüdung nach individueller Zeit
- Erste Belastungen gehen ohne Ermüdung = steady state
- objektiv: Zeitnahme = wird langsamer, Koordination = nicht mehr exakt, Puls- und Atemfrequenz in Ruhe erhöht
- subjektiv: Grad der Anstrengung, Muskelschmerzen, Gähnen, Lustlosigkeit, abnehmende Aufmerksamkeit
- Erholungsmaßnahmen: Wechseldusche, Massage, Sauna, genug Schlaf, gesunde Ernährung

66
Q

5.5 Ernährung und Sport

A
  • möglichst naturbelassen
  • vollwertige komplexe Kohlenhydrate (Naturreis, Kartoffeln, Nudeln) liefern Energie über längeren Zeitraum -> besser als Zucker
  • Traubenzucker etwa 20min vor Sprintwettkampf
  • komplexe Kohlenhydrate mind. 3h vor Training-> Glykogenspeicher auffüllen
  • Öle und Fette mäßig, Versorgung mit essentiellen Fettsäuren, die der Körper nicht herstellen kann -> Langzeitbelastung
  • nach ca. 30min Training setzt die Fettverbrennung ein
  • Eiweißbedarf
  • Ballaststoffe und Vitamine mit Obst jnd Gemüse
  • Flüssigkeit ausreichend: Verdünnung des Blutes und damit Sauerstoffzufuhr, Spurenelemente
  • Verzicht auf Drogen
67
Q

5.6 Physiologische Wirkung des Trainings

A

Trainingswirkung auf Herz und Kreislauf
- Herz reagiert wir jeder Muskel mit Verlängerung der Muskelfasern und Erweiterung der Höhlen
- untrainiert: Schlaganzahl wird erhöht
- trainiert: Schlagvolumen wird erhöht, erst dann auch die Anzahl = Herzminutenvolumen
- Kapillarisierung wird verbessert -> Schongang
- Herzkranzgefäße werden erweitert
- Cool down sehr wichtig, damit Blut nicht absackt nach Belastung
- Wirkung des Wassers: hydrostatischer Druck sorgt für vermehrten Rücklauf zum Herz, rechte Kammer größer, höherer Blutauswurf, langsameren Puls

Trainingswirkung auf die Skelettmuskulatur
- Kapillarisierung und bessere Sauerstoffaufnahme
- bis der Muskel durch Anpassung des Schlagvolumens genug Sauerstoff erhält entsteht eine anaerobe Phase, dabei entsteht Milchsäure (Laktat), der Muskel verhärtet und Muskelkater
- genug Sauerstoff: aerob
- Bei starker Belastung wieder anaerob, Zahl der Kapillare steigt, Abtransport Schlackstoffe besser, Muskel erholt sich schneller
- Muskel gewinnt an Kraft, lokale Ausdauer verbessert sich, kann sich schneller verkürzen
- Kraft: je größer der Querschnitt desto höher die Kraft, Training erezugt keine neuen Fasern sondern verdickt die Fasern, Reizintensität bestimmt oft Kraftzuwachs (25-100%) oder Ausdauer (<25%)
- Lokale Muskelausdauer: kann einer Belastung länger widerstehen, erhöht sich durch die Vermehrung der Blutgefäße/bessere Versorgung
- Alkalireserve: Puffersubstanz im Blut, neutralisiert die sauren Produkte
- Biochem. Veränderungen: Kohlenhydrate werden in Glykogen umgewandelt und in Leber und Muskeln gespeichert, wird beim Training in Energie umgewandelt, Gefälle zwischen Kalium (in der Zelle) und Natrium (außerhalb), Austausch der Stoffe schränkt die Muskelarbeit ein, Myoglobin (sauerstoffbindendes Protein) vermehrt sich
- Schnelligkeit: wird verbessert, Geschwindigkeit der Nerven ist anlagebedingt, Zusammenspiel soll verbessert werden, Übung

Trainingswirkung auf die Atmung
- verstärktes Ein- und Ausatmungsreservevolumen, begünstigt O2-Spannung, wichtig bis zum Schluss ausatmen
- Residualvolumen: verbleibt nach tiefstem Ausatmen
- Vitalkapazität: Menge an Luft, die nach max Einatmen ausgeatmet werden kann, steigt beim Training, wichtig fürs Tauchen
- Atemfrequenz: 15/min in Ruhe normal, trainiet 8-10/min, Gasaustausch verbessert sich, tiefere Atmung begünstigt venösen Rückstrom, Herz word gedehnt, größeres Schlagvolumen, langsamerer Puls

68
Q

5.7 Regeneration, Überkompensation, Übertraining

A
  • Häufigkeit und Intensität des Trainings bestimmen die Ermüdung, wird besser
  • Körper antwortet auf Belastung mit Überkompensation: Energie wird über das vorherige Level aufgefüllt
  • Belastung: Leistungskurve fällt ab -> Ermüdung, Regeneration: Leistung steigt über den vorherigen Punkt, erfolgt kein Training, klingt die Kurve wieder ab
  • neuer Reiz zu spät: kein Trainingseffekt
  • neuer Reiz zu früh: Übertraining, starke Müdigkeit, Ruhebesürfnis, blaue Lippen, Koordinationsschwierigkeiten, stark erhöhte Atemfrequenz und Puls in Ruhe, unklare Antworten, kann Körper schädigen
  • richtiger Zeitpunkt im Kulminationspunkt der Überkompensation (kurz nach dem Höhepunkt)
  • hoher Leistungsstand ist schwer noch höher zu trainieren,
69
Q

6 Der Schwimmunterricht
6.1 Didaktik und Methodik des Schwimmunterrichts

A
  • Didatik: Was lerne/lehre ich
  • Methodik: Wie gehe ich dabei vor, Grundlage: methodische Übungsreihe

Methodische Prinzipien in der Unterrichtsvorbereitung
- vom Leichten zum Schweren (Prinzip der Systematik)
- vom Bekannten zum Unbekannten
- Prinzip der Fasslichkeit (nicht überfordern)
- Prinzip des individuellen Eingehens (Leistingsstand der Kinder)
- Prinzip der Bewusstheit (aktives Einbinden)
- Prinzip der Verbindung von Theorie und Praxis (auch durch Beschreibung wiederholen)
- Aus der Schule: - vom Leichten zum Schweren - vom Bekannten zum Unbekannten - vom Ökonomischen zum Unökonomischen - von der Teilbewegung zur ganzen Bewegung -

Methodische Hilfsmittel
- erleichtern dem Schüler das Erlernen
- Beschreibung: altersgerecht, kurz, einfach
- Erklärung: detaillierter und fachlicher als Beschreibung
- Demonstration: vormachen ist die wichtigste Informationsghilfe, Anfängerunterricht Lehrer immer im Wasser -> Lehrerdemo, Fortgeschrittenenkurs außen -> Schülerdemo
- Korrektur: immer direkt an die Aufgabe anschließen, nur einen Fehler korrigieren, mit Lob beginnen,
- Anweisung: klare Bewegungsausführung, kein Spielraum, schneller Lerneffekt
- Aufgabe: individuelle Lösungen sollen gefördert werden, Ziel wird nicht so schnell erreicht, Enttäuschung über falsche Lösungen, den Ansatz nimmt man nur in der Wassergewöhnung
- sonstige Hilfen: Auftriebshilfe/passiv: Bretter, Pull-buoys, Vortrieb/aktiv: Flossen, Paddles, Partnerübungen: zum Erleichtern oder auch zum Erschweren, Erklärungen des Lehrer wichtig, somit klar ist, was gemacht werden soll, Helfer selbst kann nicht üben
- Übungs- und Spielformen: Übungen festigen das erlernte (meiste Zeit damit verbringen), Spiele helfen Ängste abzubauen, befriedigen den Spieltrieb

Organisationsformen im Schwimmunterricht
- wie stellen sich die Schüler auf
- Kreis: Lehrer mit drin, tiefste Stelle
- Linie: Lehrer an der tiefsten Stelle, bleiben am Ort, gleichzeitig Start, nacheinander Start
- Reihe, Staffel, Querbahn, Freie Aufstellung, laufendes Band
- Welle: nach einer Bahn raus und laufen
- Wechsel- oder Ablöseschwimmen: Staffel, Stationen

Die Lehr- und Lernmethoden
- Lernmethode durch den Lehrer, lernen durch den Schüler, einfach oder komplex
- Direkte Methode/ Ganzheitsmethode: Kinder können die ganze Bewegung schon, es soll ein Schwerpunkt gesetzt werden (z.B. Brustbeinschlag), Bewegung muss aber nicht in einzelne Bewegungen zerlegt werden
- Indirekte Methode/analytisch-synthetische Methode: Gesamtbewegung analysieren, in Einzelschritte zerlegen, synthetisieren zur Gesamtbewegung
- Deduktive Methode: klare Anweisungen, kein Spielraum für die Schüler, führt sicher und schnell zum Ziel, schwache Schüler kommen nicht in die Erfahrung etwas falsch zu machen
- Induktive Methode: Bewegungsaufgabe, Schüler kommen auf verschiedenen Wegen zum Ziel, Kreativität, Entscheidungsfreiheit, nur bei Wassergewöhnung

Die Wahl der Erstschwimmart
- Schmetterling: Nein!, enormer Kraftaufwand in den Schultern, erschwerte Atmung
- Brust: + großer hydrostatischer Auftrieb (alle Gliedmaßen unter Wasser), + erleichterte Atmung, + gute Orientierung, + gute Kommunikation, + gute Dauerschwimmmethode, + Mobilisierung Hüfte und Füße, - schwierige Beinbewegung, - langsamste Stilart, - Belastung für Nacken, Kreuz, Knie, - Rücken und Nackenmuskeln dauerhaft angespannt, - Keine Parallelen zu anderen Schwimmarten
- Rücken: + hydrostatischer Auftrieb recht groß, + unbehinderte Atmung, + Wirbelsäule entlastet, rückenstärkend, + Wirbelsäule, Schultergürtel mobilisiert, + Nackenmuskeln entspannt, - keine Orientierung/Kommunikation, - schwierige Koordination, - Tendenz zur Sitzbeuge, - schwierige Fußüberstreckung
- Kraul: + hydrostatischer Auftrieb relativ groß, + schnellste Stilart, + einfache Koordination, + ähnlich wie Rücken, + Wirbelsäule mobilisiert, - Atmung schwierig, - eingeschränkte Orientierung/Kommunikation, - schwierige Fußüberstreckung

Die Angst des Anfängerschwimmers
- Probleme: Kind geht ungern ins Wasser, hat keine Lust auf Schwimmen, lernt es nur langsam
- pädagogisches Geschick erforderlich
- psychische (spontan unterbewusst) und motorisch-vegetative Reaktionen (Bewegungshemnung, Zittern, schnelle Atmung etc)
- Ursachen: Neue Situation, Sinne unter Wasser ausgeschaltet, Bodenkontakt durch Auftrieb anders, Geschrei, direkte Erfahrung (rein geschubst worden), Indirekte Erfahrung (Erzählungen)
- Überwindung: optimale äußere Bedingungen schaffen (Temperatur, Wassertiefe, wenig Chlor), pädagogisch-psychologische Grundsätze (Anregung durch Lehrer, Körperkontakt anbieten, in der Nähe bleiben, Blickkontakt, Angst nicht abwerten, gut zureden, Lob), viele Übungen und Spiele (altersgerecht, kurzweilig), Hilfsmittel
-

70
Q

6.2 Stundenvorbereitung

A
  • Fragen: Leistungsstand, Gruppengröße, Hilfsmitteleinsatz, Becken Gegebenheiten, Unterrichtslänge, welche Übungen, mögliche Fehler
  • Einleitung: 5min, geistige und körperliche Vorbereitung auf die Stunde, Spiel, Gymnastik, überprüfen des Leistungsstandes
  • Hautpteil: 20min, Schwerpunkt, Einführung oder Festigen eines Themas
  • Schluss: 5min, Beruhigung, Ausschwimmen, Spiel, Staffel
  • Schriftlich: Dauer der Übung, methodischer Weg, didaktisches Ziel, Ort, Geräte, Organisationsform, Fehler/Korrektur
71
Q

6.3 Kriterien für die Beurteilung des Lehrenden im Schwimmunterricht

A

Einleitung
- Wie wird das Thema vorgestellt
- Kontakt zu den Schülern
- passende Übungen zum vorbereiten auf die Stunde

Hauptteil
- werden die Übungen demonstriert
- entspricht der didaktische Aufbau dem Alter und Leistungsstand
- methodischer Aufbau der Übungen
- welche Geräte und wie
- ist der Unterricht lebhaft und spaßbetont
- Belastung altersgerecht
- welche Organisationsformen
- Thema vollständig

Schluss
- Ausklang sinnvoll und passend zum Hauptteil
- Zeitrahmen eingehalten

Lehrerpersönlichkeit und Verhaltensweisen
- wechselnde Standorte während der Stunde oder statisch
- für Anfänger im Wasser, für Fortgeschrittene außen
- laute, klare Stimme
- alle ansprechen und Blickkontakt
- altersgerechte Erklärungen und Formulierungen
- freundliche Autorität
- Erkennen von typischen Fehler und Korrektur
- individuell auf Schüler eingehen
- Lob in angemessenem Rahmen

72
Q

6.4 Kriterien für die Beurteilung des Lehrenden im Bereich Animation/Besucherbetreuung

A

Einleitung
- Thema vorstellen, Kontaktaufnahme
- Geräte bereit gestellt und Einweisung
- Organisation der Gruppe

Hauptteil
- werden die einzelnen Übungen demonstriert
- Aufbau der Stunde in didaktischen Prinzipien
- methodisches Vorgehen
- Thema interessant und abwechslungsreich
- zum Mitmachen animiert
- Wechsel von Be- und Entlastung
- Thema vollständig

Schluss
- Ausklang sinnvoll, Phase der Beruhigung
- Zeitrahmen eingehalten

73
Q

6.5 Häufige Fehler des Lehrers während des Unterrichts und Korrekturvorschläge

A
  • Nur erklären -> alles vormachen oder lassen
  • zu viele Worte-> kurze klare Beschreibung
  • zu viele Fehler auf einmal korrigiert -> einen einzigen Fehler korrigieren
  • von oben herab erklären -> ins Wasser auf Augenhöhe hocken
  • nur die Schüler direkt am Lehrer angesprochen -> etwa mehr Distanz, alle ansprechen
  • neue Übung erklären bevor alle fertig sind -> warten auf alle
  • Körpersprache drückt aus, dass er sich unwohl fühlt, distanziert, gleichgültig -> engagieren, jedem das Gefühl geben der Wichtigste zu sein
  • sture Aneinanderreihung der Übungen -> situationsgerechtes Handeln
  • pauschales Lob -> direktes Ansprechen
74
Q

6.6 Stundenverlaufspläne für den Anfänger- und Fortgeschrittenen- Schwimmkurs

A
  • Einführung in die Schwunggrätsche
  • Verbesserung der Schwunggrätsche
  • ungeformte Sprünge zu Mutschulung
  • Einführung des Startsprungs
  • Animation mit dem Brett
  • Aquajogging
  • Einführung in das Tauchen
  • Einführung in das Streckentauchen
75
Q

7 Rettungslehre
7.1 Rettungsschwimmen

A

Didaktik und Methodik des Rettungsschwimmens
- Didatik: was sind Inhalte, die gelehrt werden sollen (altersgerecht, Interesse, Leistungsstand), schob ab 10 Jahren, Prinzipien: Übungen durch Demonstration veranschaulichen, Schüler nicht überfordern, nicht abwerten/übermäßig loben, zum bewussten mitmachen animieren, leicht zu schwer, grob zu fein
- Methodik: wie geht der Lehrer vor, welche Übungen, methodischer Reihe
- Tauchen: Sicherheit beachten, Strecke wenn Ort des Unglücks nicht bekannt, tief wenn Opfer angesunken, Taucherbrille (nicht Schwimmbrille!) und Flossen, keine Ohrenstöpsel

Das Anschwimmen, Befreien und Transportieren des Verunglückten
- unnötige Gefahren vermeiden
- erst denken, dann handeln
- kein Kopfsprung, besser Fuß oder Paket
- Erste Phase: zügig von vorne anschwimmen, Umklammerung vermeiden, warten bis beruhigt
- Rettungsaufnahme: umschwimmen, Schleppgriff bei bewusstlos, Fesselgriff bei Gegenwehr, Schieben/Ziehen bei Ermüdung, zu zweit
- Befreiungsgriffe: Halswürgegriff von hinten/vorne, Halsumklammerung von hinten/vorne, Bauchumklammerung von hinten/vorne,
- abtauchen, ansetzen, hebeln, fesseln, abschleppen

Bergen eines Verunglückten
- flaches Wasser: “Rautek-Griff”, Schultertragegriff (bei Einsteigen, Kaimauern), Hebegriff mit Kreuzgriff, Hebegriff bauchwärts-Methode (besser bauchwärts, um Rückenverletzungen zu vermeiden, Hebegriff zwei Retter (Helfer im Wasser bildet Rutsche mit Rücken pder zu zweit oben ziehen)

76
Q

7.2 Bade- und Bootsunfälle

A
  • Ursachen: rücksichtsloses Verhalten: kreuzen von Surfern, Luftmatratzen, untaugliche Schwimmhilfen, Alkohol/Drogen, mutwilliges Schaukeln in Booten
  • Hilfsmittel einsetzen um Körperkontakt zu meiden: Ring, Stange, Leiter, Strickleiter
  • Boot: schnelle Rettung, von vorne mit Heck voraus anfahren, nicht aussteigen!, besser zu zweit (falls man tauchen muss, immer mit öeine sichern!), Verunglücktem ein Hilfsmittel reichen und abschleppen, Achtung vor Kentern!
77
Q

7.3 Rettung bei Eisunfällen

A
  • Ursachen für zu dünne Eisschicht: bewachsene Uferbereiche, unterschiedliche Strömungen, unterschiedliche Wasserstände, Einmündung von Abwässern, mit Schnee bedeckt

Selbstrettung
- bei ersten Anzeichen wie knacken oder Risse sofort hinlegen, möglichst große Fläche, zum Ufer robben
- Bei Einbruch sofort Hilfe nötig
- Arme und Beine weit spreizen, Oberkörper weit vor oder zurück, Eis zerbrechen um vorwärts zu kommen

Fremdrettung
- Hilfsmittel reichen (Ast etc) nicht die Hanf
- nur in Bauchlage auf Eis robben, mit Gegenständen Gewicht verteilen, mit Seil sichern
- Tauchen sobald das Opfer unter der Eisdecke ist, in Kleidung, <20s
- Kette bilden

78
Q

7.4 Gefahren an Naturgewässern

A
  • Flüsse und Kanäle mit Wehren, Seen, Meeresbuchten, Priele, Strand
  • stehende Gewässer:
  • Pflanzen unter der Oberfläche lösen Schreck/Panik aus, wickeln sich um Beine -> Ruhe bewahren, auf den Rücken legen, kleine Paddelbewegungen
  • Müll im Wasser-> kein Kopfsprung, wenn Paket
  • Kaltwasserzonen: Krämpfe, Schock, Herz- oder Atemstillstand -> nicht mutwillig springen/tauchen
  • fließende Gewässer:
  • Strömungen
  • Wirbel: entstehen wenn zwei Flüsse zusammen fließen (untersch. Geschwindigkeiten aufeinander treffen) -> Ruhe bewahren, schräg gegen die Strömung schwimmen, flach auf dem Wasser, kräftige Bewegungen, unter Wasser schräg weg tauchen
  • Wehre und Wasserfälle: Wasserwalze unterhalb, Gegenstände dort gefährlich, Walze zieht einen immer wieder zurück -> schwimmen oder weg tauchen
  • Öffnungen oder Abflüsse in Stauseen: Strudel bildet sich, man wird angesaugt
  • Meer:
  • Gezeiten: bei Ebbe verboten, weil Wasser schnell ins Meer läuft, Vorsicht Priele,
  • schwimmen nur bei mäßigem Wellengang, Hilfe bei stärkerem Wellengang kaum möglich, da keine Kontaktmöglichkeit mehr
  • Baden in der Brandung gefährlich: Strömung oben wirft zum Strand, Unterströmung zieht aufs Meer
  • Abtragen von Land durch Strömungen -> Buhnen, nicht anschwimmen oder klettern
  • Regeln: auf die Zeichen achten, nicht bei hohen Wellen, Buhnen meiden, nicht bei Ebbe, Luftmatratzen nur wenn Wind landeinwärts, nicht gegen die Strömung, Vorsicht Landabtrag, mit der Strömung Richtung Land schwimmen, wenn Flut überrascht möglichst Insel finden, Kleidung ausziehen
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Q

7.5 Selbstrettung

A
  • Erschöpfung: Kräfte sparen -> auf den Rücken drehen, kleine Paddelbewegungen, Kraulbeinschlag
  • Atemprobleme: senkrecht bleiben, Arme wie eine 8 bewegen, Füße Wassertreten
  • Krampf: ständige Kontraktion des Muskels, durch Unterkühlung, sofort dehnen, wieder lockern, wiederholen, Wasser verlassen, erwärmen, immer wieder anspannen und entspannen
80
Q

7.6 Rettungshilfen und ihr Einsatz

A

Rettungsring
- Styropor, rot weiß
- Halteschlaufen
- mit und ohne Leine
- weite Würfe möglich

Rettungsball
- ähnliches Material wie Ringe
- Nylonnetz zur besseren Griffigkeit
- 25m Leine, kann sofort zurück gezogen werden
- Ball über den Verunglückten hinweg werfen und mit Leine den Ball zu ihm ziehen
- Leineende sichern! Und nicht verheddern

Rettungswurfleine
- länglicher Beutel mit 25m Leine
- Große Wurfweite möglich
- Beutel mit Wasser füllen und nochmal probieren

Rettungsstange
- 3-5m Alu mit 60cm Ring
- kurze Distanzen z.b. m Beckenrand

Rettungsgurt mit Seil
- Retter zieht den Schultergurt an, schwimmt zum Verunglückten
- Seilwinde zieht zurück
- Ideal für Flüsse oder Seen mit Strömungen

DLRG-Gurtretter
- Gurt, flexible Schlaufe mit Haken, Schwimmkörper
- Retter kann in Bauch-, Seiten- oder Rückenlage schwimmen
- Opfer kann greifen oder bekommt angelegt
- größere Gewässer

Rettungsbrett
- größere Gewässer
- Doppelarmzüge auf dem Bauch
- Opfer kann sich festhalten, kein Angriff,
- Wenn bewusstlos über die Seite des Boards aufnehmen

Rettungsboje

Boot und Rettungsweste
- Meere, Flüsse, Seen
- Weste für die Sicherheit am Boot gedacht, immer anziehen!
- Weste auch für Surfer gut

81
Q

7.7 Einfache Wiederbelebungsgeräte

A

**Beutelbeatmer/Ambubeutel”
- Silikonbeutel, Lufteinlassventil, Patientenventil, Gesichtsmaske, kleine Tülle für O2 Anschluss
- gut wenn Patient im Gesicht blutet
- ermüdungsarm mit Hand auf Oberschenkel drücken
- optimale Luftmenge (1.2l)
- luftdicht anlegen durch Abrollen von Kinn zu Nase

Balgbeatmer
- ähnlich wie Balgpumpe
- Balg, Überdruckventil, Faltenschlauch, Beatmungsmaske, Sauerstoffzufuhr möglich

Taschenmaske
- Maske mit Beatmungsventil -> Mund oder Beutel
- kein direkter Körperkontakt

Beatmungstuch
- luftdurchlässiges Gaze
- Zumindest kleiner Schutz vor Infektion

82
Q

7.8 Schritte der HLW
Das Übungsphantom der Firma Laerdal

A
  • 1. Überprüfung des Bewusstseins: rütteln, hallo hallo können sie mich hören?
  • 2. Hilferuf: Umstehende bitten den Kollegen zu rufen, Notruf
  • 3. Atemwege befreien: nicht überstrecken!, überprüfen ob frei ist, Kopf zur Seite drehen und ausräumen,
  • 4. Atmung kontrollieren: Kopf überstrecken, 5-8s prüfen, Blick Richtung Brust, Ohr an Mund, Hand auf Brust
  • 5. Notruf absetzen, disgnostischer Block: Wo ist es passiert, Was ist passiert, Wie viele sind betroffen, Welche Verletzungen, Warten auf Rückfragen
  • 6. HLW beginnen: 100-120bpm, 5-6cm Drucktiefe, sauber Entlasten
  • 7. Beatmen: 2 mal beatmen, Kopf deutlich heben und auf Brustkorb schauen, überstrecken, Nase zuhalten, etwa 500-800ml, Pausen bis zur Massage <10s

-