Blut Flashcards
Welche Eiweiße kommen vermehrt im Blut vor?
- Albumine
- Globuline
- Fibrinogene
Anzahl von Blutzellen
- Erythrozyten: 4,5 Mio. – 6 Mio./μl Blut
- Thrombozyten: 150.000 – 400.000/μl Blut
- Leukozyten: 4.000 – 10.000/μl Blut
Lebensdauer von Blutzellen
- Erythrozyten: 120 Tage im Blut, Neubildung dauert ca. 8 Tage
- Thrombozyten: 5-14 Tage Tage im Blut, Neubildung dauert ca. 8 Tage
- neutrophiler Granulozyt: < 1 Tag im Blut, 1-2 Tage im Interstitium, Neubildung dauert ca. 8 Tage
- Monozyt: 1-3 Tage im Blut. monatelang als Makrophage im Interstitium, Neubildung dauert ca. 6 Tage
hämatologische Standarduntersuchungen
- Bestimmung der Zellzahlen pro Volumeneinheit Blut
- lichtmikroskopische Betrachtung der Zellen im Blutausstrich mit Standardfärbung nach Pappenheim
Pappenheim-Färbung
- Färbung: May-Grünwald (Methylenblau + Eosin)
- 2. Färbung: Giemsa (Azurfarbstoff)
Eigenschaften der Erythrozyten
bikonkave Form, 2 μm dick, 7,5 μm breit, kein Zellkern, keine Zellorganellen
normale Anzahl: 4,5 Mio. – 6 Mio./μl Blut
- weniger: Anämie
- mehr: Polyglobulie
Wandaufbau der Erythrozyten
- Scheibenform durch Membranskelett
- keine aktive Beweglichkeit, aber reversible Verformbarkeit (relevant für Passage durch Kapillaren und Aussortierung „alter“ Erythrozyten)
Membran-Skelett der Erythrozyten
- Spektrin-Filamente -> Zusammenhalt durch Aktin-Filamente
- Verankerung an Transmembranproteinen (Bande 3-Protein, Glykophorin) durch Ankyrin
- optimale Oberflächengröße: 140 μm2 für Gasaustausch
Wie ist CO2 an Hämoglobin gebunden?
an Aminogruppen des Hämoglobins (= Carbaminoverbindung)
Retikulozytose
erhöhter Anteil an Retikulozyten = Zeichen der Hyperregeneration des Knochenmarks
Eigenschaften der Retikulozyten
enthalten noch Mitochondrien und Ribosomen sowie RNA-Reste im Zytoplasma
- körnige, fädige oder netzförmige Innenstruktur = Substantia granulofilamentosa
- Nachweis mit Brilliantkresylblau (Supravitalfärbung)
Eigenschaften der Thrombozyten
diskusförmig, 1-4 μm breit, kein Zellkern, aber Zellorganellen
normale Anzahl: 150.000 – 400.000/μl Blut
- weniger: Thrombozytopenie
- mehr: Thrombozytose
Aufbau der Thrombozyten
- Hyalomer am Rand (schwach basophil)
- Granulomer im Zentrum (stark basophil)
Hyalomer
- Mikrotubuli zur Aufrechterhaltung der Zellform
- Aktin- und Myosinfilamente
- offenes kanalikuläres System durch Invagination der Oberflächenmembran
(Kanälchen werden nach Aktivierung der Thrombozyten zur Oberflächenvergrößerung nach außen gestülpt)
Granulomer
- Zellorganellen
- Granula mit Inhaltsstoffen, die bei Hämostase freigesetzt werden
primäre Hämostase (Kurzfassung)
nach 1-3 Minuten (weißer Thrombus)
- Ausbildung von Pseudopodien
- Ausschüttung der Inhaltsstoffe der Granula
- Kontraktilität durch Myofilamente
- Vasokonstriktion, Adhäsion, Aggregation
sekundäre Hämostase (Kurzfassung)
nach 6-9 Minuten (roter Thrombus)
- Umwandlung von Fibrinogen in Fibrin, welches ein loses Netz über dem Pfropfen bildet
- Einschluss von Thrombozyten und Erythrozyten
- Verfestigung des Thrombus durch Zug der kontraktilen Thrombozyten an Fibrinfäden
- Bildung des Blutgerinnsels
Auflösung des Thrombus (Kurzfassung)
durch Plasmin (Vorläufer: Plasminogen)
- Aktivierung von Plasminogen durch tPA (tissue Plasminogen Activator), welches durch Endothelzellen gebildet wird
- zusätzlich: Unterstützung der Gewebereparatur durch Ausschüttung von Wachstumsfaktoren (PDGF), die durch Thrombozyten aktiviert werden
- > Stimulation von glatten Muskelzellen und Fibroblasten
Selbstregulierung der Thrombozyten
= Verhinderung eines unkontrollierten Wachstums eines Blutgerinnsels durch Scherkräfte
- je größer ein Gerinnsel, desto mehr Scherkräfte
- Bildung von Stickstoffmonoxid (NO) und cyclischem Guasinmonophosphat (cGMP)
- > Auflösung des Gerinnsels
Fragmentierung der Megakaryozyten
- ungewöhnlich großer, polyploider Kern (16n-32n, max. 128n) durch wiederholte Kernverdopplung ohne Kernteilung (= Endomitose)
- Unterteilung des Zytoplasmas in Thrombozytengröße durch Kanälchen -> Zerfall in Fragmente
- Abschnürung von Fortsätzen, von denen aus Thrombozyten abgeschnürt werden
Emigration der Leukozyten ins Gewebe
- „Rollen“ der Leukozyten auf dem Endothel
- Adhäsion der Leukozyten am Endothel
- Diapedese
„Rollen“ der Leukozyten auf dem Endothel
Aktivierung des Endothels durch Reize (z.B. Zytokine) -> Selektine gelangen an Oberfläche
Adhäsion der Leukozyten am Endothel
- Bildung von Adhäsionsmolekülen (z.B. ICAM-1)
- Aktivierung von Integrinen
- Abflachung der Leukozyten durch Umlagerung des Zytoskeletts
Definition Diapedese
Durchwanderung von Endothel und Basalmembran
Eigenschaften von Granulozyten
- segmentierter Kern und typische Granula (50-200/Zelle)
- Aufgabe: Phagocytose
- Emigration ins Gewebe (Diapedese durch Chemotaxis)
Eigenschaften von neutrophilen Granulozyten
ca. 12 μm breit, junge Kerne sind stabkernig, reife Zellen besitzen 2-5
Kernsegmente (verbunden durch Chromatinbrücken) ohne Nucleolus
- mehr als 5 Segmente = „übersegmentiert“
normale Anzahl: ca. 3.000/μl
- weniger: Granulopenie (Neutropenie)
- mehr: Granulozytose (Neutrophilie)
Granula der neutrophilen Granulozyten
Granula < 1 μm, blassrosa bis fliederfarben
- azurophile Granula
- spezifische Granula
Funktion der neutrophilen Granulozyten
- Hauptvertreter der angeborenen Immunabwehr, Hauptbestandteil des Eiters
- Aktivierung durch Reize (z.B. Zytokine) -> Emigration
- Vernichtung von Bakterien durch Phagocytose
- Bildung extrazellulärer Netze (NETs) aus entfalteter DNA und assoziierten Proteinen (Enzyme, Histone, antimikrobielle Proteine)
- Abräumung von Trümmern körpereigener Zellen (z.B. nach Schädigung)
Was passiert nach Erfüllung ihre Funktion mit den neutrophilen Granulozyten?
Apoptose und Abräumung durch Makrophagen (viele abgestorbene NGs an einem Entzündungsort = Eiter = Suspension von toten NGs in Gewebsflüssigkeit)