Autorschaft, Theorien und Methoden Flashcards

1
Q

lat. auctor

A

‚Förderer, Urheber, Schöpfer‘

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2
Q

Der Autor ab dem 18. Jh. und 19. Jh.

A

… als Produzentin/‚Schöpferin‘ eines individuellen, autonomen und Bedeutung tragenden Werks

… als Repräsentant*in der bürgerlichen Gesellschaft

… als Produzent*in für einen v. a. im 19. Jh. stark wachsenden
Literaturmarkt

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3
Q

Tod des Autors‘ (Roland Barthes)

A

Autor nicht mehr ‚Sinngarant‘

o im Poststrukturalismus: Autor als bloße „textuelle Imagination“

o in der Diskursanalyse: „Autor als diskursive Funktion“

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4
Q

poeta doctus/poeta eruditus

A

Der gelehrte Dichter; das Idealbild mit Kenntnis der/Bezugnahme auf Tradition (Mythologie, Geschichte, ect.)

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5
Q

poeta faber

A

gelernte Fachperson, beherrscht Dichtkunst durch Ausbildung und handwerkliches Vermögen (cf. heutige creative writing-Kurse)

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6
Q

Genie

A

hat Charakteristika wie Authentizität, Kreativität, Originalität,
Individualität, Subjektivität, Autonomie, natürliche oder
gottgegebene Schöpferkraft, Gefühlsbetonung,
Traditionsunabhängigkeit,ect.

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7
Q

poète maudit

A

Der verfluchte Autor (Stichwort Kapitalismus, „muss schreiben“, kann davon aber nicht leben)

& Der ‘verfemte’ Dichter; der begabte avantgardistische Schriftsteller am Rand der Gesellschaft. Findet deren Werte vulgär und stößt sie in provokanter und oft selbstzerstörerischer Weise zurück. Zum Typ und Topos des Poète maudit gehört auch, dass sein künstlerisches Werk erst nach seinem (oft frühen) Tod Anerkennung findet.

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8
Q

poeta vates

A

Der Dichter-Prophet: Inspiriert, u. a. durch göttliche Eingebung

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9
Q

‚Das Kreuz mit den Zugangsebenen‘

A

Kontext

Autoren ← Text → Leser

Text(e)

o horizontal: Produktionsaspekte vs. Rezeptionsaspekte

o vertikal: Sozialsystem vs. Symbolsystem

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10
Q

Transtextualität

A

Beziehungen von Texten zu anderen Texten; Oberbegriff

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11
Q

Intertextualität

A

Anspielung auf andere Texte in unterschiedlichsten Formen

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12
Q

Paratextualität

A

Paratexte werden gemeinsam mit dem Text präsentiert, gehören aber nicht unmittelbar zu dessen Inhalt, z.B. Titel, Vorwort oder Klappentext eines Romans.

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13
Q

Hypertextualität

A

Beziehung eines Textes (Hypertext) zu einem Prätext (Hypotext)

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14
Q

Metatextualität

A

Wenn ein Text einen anderen reflektiert, kritisiert oder kommentiert.

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15
Q

Architextualität

A

Systemreferenz, Bezug zu Gattungskonzepten, Fokus auf Schemaerfüllung, -variation oder -brechung)

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16
Q

Strukturalismus

A

Ersetzen historischer und individueller Untersuchung eines einzelnen Textes durch die strukturale Analyse von mehreren Texten, um gemeinsame Strukturen erfassen zu können

17
Q

Unterscheiden Sie die Begriffe Literaturtheorie und Methode.

A

Literaturtheorie => beschäftigt sich mit allen theoretischen und abstrakten Fragen. (Was ist Literatur?)

Als was Literatur definiert wird, bestimmt welche Methode verwendet werden muss um sich mit dieser auseinander zu setzen.

Methode: Regelgeleitetes Verfahren um wissenschaftliche Kenntnisse zu erlangen.

Methoden müssen von Theorien begründet sein: Es wird sich für eine Methode entschieden indem man einen „Blickwinkel“ auf einen Text wählt.

18
Q

Methodenpluralismus

A

Einige schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich.

19
Q

Paradigma (Jahraus)

A

Kombination aus der Entscheidung was Literatur sei und wie man mit ihr umgehen solle. Forschungsparadigma: Rahmen in dem man mit einem Text umgeht.

20
Q

Sammeln Sie Beispiele für Intertextualität.

A

Beowulf => Volsünga-Saga über „Sigurd“

Hexenhammer => Viel Bezug auf griechische Mytholgie (Sirenen: Stimme der Frau ist von lügnerischer Natur, Helena von Troja, Königin Isebel und Atilja aus der Bibel)

Prinz von Ägypten => Intermedialität, Adaptionen gelten scheinbar auch als Intertexutell, dann Intertextualität schließt kleine Details ein aber auch komplette Adaptionen

21
Q

Inwiefern wird in der Literaturtheorie (insbesondere ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts) das Konzept Autor problematisiert?

A

o im Zusammenhang mit der Suspendierung eines fixierbaren Sinns und des Texts als autonomer Einheit; Autor nicht mehr ‚Sinngarant‘
o im Poststrukturalismus: Autor als bloße „textuelle Imagination“
o in der Diskursanalyse: „Autor als diskursive Funktion“ (vgl. Jahraus [2004], 235 f.)

  • Autorschaft ist selbst interpretationsbedürftig
  • noch immer eine Ordnungsgröße im literarischen Feld, z. B. für Leser, in Institutionen der Literaturvermittlung, in der Literaturwissenschaft (reflektiert in der Literaturtheorie)
22
Q

Interpretation

A
  • methodisch gesteuertes Verstehen
  • klassische Hermeneutik
  • Hermeneutik des Verdachts
  • surface reading vs. close reading
23
Q

Interpretationsschritte:

A
  1. Befunde und Beobachtungen
  2. Deutung: Abstraktion, Perspektive auf übergeordnete Zusammenhänge
24
Q
A