Auswertung Qualitativer Daten 3- Narrationsanalyse Flashcards
Narrationsanalyse Hintergründe
„Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen“ (etwa ab den 1970er Jahren)
durch Fritz Schütze: Entwicklung des narrativen Interviews und der Narrationsanalyse
Einführung der Ideen der
- Ethnomethodologie
- Symbolischer Interaktionismus
- Wissenssoziologie
Einsatz der Narrationsanalsye
-längere narrative Passagen (narrative Interviews, Zeitungsartikel…)
Analysefokus der Narrationsanalyse
-inhaltliche Ebene sowie sprachlicher Ausdruck:
sinnenhafte Orientierung der Akteure
Homologie von Erzählung und Erfahrung
Wie wurde gehandelt so, wie wurde erzählt ?
–>Rekonstruktion von den Zusammenhängen dieser Prozesse
Merkmale der Narrationsanalyse
- langfristige Prozesse
- subjektive Perspektive
- Äußere und innere Aspekte
Was ist eine Erzählung- Definition
Differenzierte Darstellung eines selbsterlebten konkreten Ereignisses (oder Prozess) in einem zeitlichen Ablauf.
-hoher Detaillierungsgrad: Angaben über Ort, Zeit, Kontexte…
Struktureller Aufbau einer Erzählung
*Anmerkung
Zugzwänge des Erzählens (siehe…)
- Abstrakt: Worum handelt es sich? Warum wird die Geschichte erzählt?
- Orientierung: W-Fragen
- Handlungskomplikation: Was passierte dann?
- Evaluation: Was soll das Ganze?
- Resultat: Wie ging es aus?
- Koda: Brückenschlag zur Gegenwart
Narrationsanalyse
Bezüge zur Biographieforschung
-Interesse am Lebenszyklus von Personengruppen mit bestimmten Merkmalen (soziale Merkmale,Alter…)
Prozessstrukturen des Lebenslaufs
Idealtypische Form von biographischen Episoden
(Schütze 1983)
- Biographische Handlungsschemata
(Man macht einen Plan für das Leben uns verfolgt ihn).
2.Institutionelle Ablaufmuster
Strukturierung durch Institutionen
3.Verlaufskurven
Überwältigung, Kontrollverlust über das eigene Leben
4.Wandlungsprozesse
Ereignisse entwickeln sich überraschend, grundlegende. biographische Veränderung
Andere Darstellungsformen (und wie drücken sie sich sprachlich aus)
Beschreibung
Zusammenfassende Darstellung sich wiederholender Sachverhalte
(generalisierende sprachliche Hinweise)
Andere Darstellungsformen (und wie drücken sie sich sprachlich aus)
Argumentation
kausale Zusammenhänge mit Ziel Begründung eines Verhaltens.
Auswertung der Narrationsanalyse nach
1) formale Textanalyse
- ->Strukturierung in Sequenzen und Abschnitte
- -> Blick auf die Gesamterzählung/Ausklammerung nicht narrativer Passagen
Auswertung der Narrationsanalyse
2) strukturelle inhaltliche Beschreibung
- ->Bennenung und Beschreibung der einzelnen Sequenzen
- ->Herausarbeitung der Prozessstrukturen des Lebenslaufs
Auswertung der Narrationsanalyse
3) Analytische Abstraktion
–> Haltung gegen über den Ereignissen der Lebensgeschichte stehen im Vordergrund
Auswertung der Narrationsanalyse
4) Wissensanalyse
–>Einbezug subjektiver Theorien und Argumentation
Wie wurden bestimmte Erfahrungen gedeutet, verarbeitet und legitimiert?
Kritik an der Narrationsanalyse (Küsters 2009)
1) zu enger Fokus auf biographische Prozesse
2) Hoher Aufwand und begrenzte Einsatzmöglichkeiten
3) Angenommener Zusammenhang von Erzählung und Erfahrung; potenzielle Verzerrung (lügen) der Erlebnisse