Angebots-, Auftrags- & Arbeitskalkulation 2 Flashcards
Fremdleistungen
- Solche Leistungen, die zwar Bestandteil der vertraglich zu erbringenden Bauleistung sind, jedoch nicht selbst
ausgeführt werden - Ausführung durch „fremden“ Unternehmer (sog. Sub- oder Nachunternehmer)
- Unterscheidung hinsichtlich Gewährleistungsübernahme zwischen Fremdarbeitskosten und Kosten der Nachunternehmerleistungen
Fremdleistungen – Fremdarbeitskosten
- Kosten für Leistungen, die an andere Unternehmen weitergegeben werden
- Bestandteil der Leistung des Hauptunternehmers, der auch die
Gewährleistung übernimmt - Typische Fremdarbeiten sind z.B.:
Schal- und Bewehrungsarbeiten
Montage von Fertigteilen
Auf- und Abbau von Geräten durch fremde Montagekolonnen
Verkleidung von Baugruben und
Verankerung von Baugrubenverkleidung
Fremdleistungen – Nachunternehmerkosten
- In sich abgeschlossene gewährleistungsfähige Leistungen
- Im Allgemeinen werden NU-Leistungen zu gleichen Vertragsbedingungen ausgeführt, wie sie für den Hauptunternehmer gelten
- Typischerweise kommt es zu NU Leistungen beim Schlüsselfertigbau, z.B.:
Ausbauarbeiten
Gebäudetechnik
Fassade
Abdichtungen
Baustellengemeinkosten (BGK)
- Kosten, die keiner Teilleistung direkt zugerechnet werden können
- entstehen durch das Betreiben der Baustelle
- werden in gesonderten Berechnung erfasst und entweder
bei Bildung der Einheitspreise den Teilleistungen als Bestandteil der
Kalkulationsumlage zugerechnet, oder ganz oder teilweise als gesonderte Position (wie EKT) ausgewiesen - Unterschieden wird in zeitunabhängige und zeitabhängige BGK
Zeitunabhängige BGK
Zeitabhängige BGK
Auswirkungen einer Bauzeitverlängerung
Allgemeine Geschäftskosten
- Kosten, die in einem Unternehmen anfallen und weder einzelnen
Teilleistungen/Positionen noch einzelnen Baustellen zuzurechnen sind - Kosten, die in einem Unternehmen zur Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft entstehen
Beispiele für AGK
- Personalkosten der Unternehmensleitung und zentraler Verwaltungs- und Organisationseinheiten
- Investitions- und Betriebskosten
- Steuern und öffentliche Abgaben
- Fuhrpark, Bauhof
- Beiträge zu Verbänden
- Prämien zu Versicherungen
- Kalkulatorische Zinsen
- Kosten für Werbung, Repräsentation, Rechtsberatung, Reisen, etc.
Zurechnungsverfahren
- Der Deckungsbeitrag der Allgemeinen Geschäftskosten kann der Baustelle nur mit einem Verrechnungssatz zugewiesen werden.
- regelmäßig Ansatz des Verhältnisses von Allgemeinen Geschäftskosten und Gesamtumsatz des jeweils letzten Geschäftsjahres
Probleme:
- keine sparten- oder risikoorientierte Differenzierung, wenn der Zuschlagssatz aus dem Verhältnis der Allgemeinen Geschäftskosten zum Gesamtumsatz des Unternehmens gebildet wird
− Zuschlagssatz wird in der Regel auf der Grundlage eines prognostizierten Soll-Umsatzes für die kommende Periode geplant:
… wird der Soll-Umsatz nicht erreicht, werden die Allgemeinen Geschäftskosten kurzfristig nicht gedeckt
… fallen die Allgemeinen Geschäftskosten (ungeplant) höher aus als im Vorjahr, können Sie bei Erzielung des Soll-Umsatzes nicht gedeckt werden-
Arten des Zuschlagssatz für AGK
Einheitlicher Zuschlagssatz
- Einsatz, wenn die Baustellen eine vergleichbare Kosten- und
Leistungsstruktur aufweisen
- liegt üblicherweise zwischen 6% und 12 % der Angebotssumme
Differenzierter Zuschlagsatz
- Einsatz, wenn sich die Auftrags- und Kostenstrukturen der einzelnen Bauaufträge sehr stark unterscheiden
- Für einen erfolgreichen Einsatz bedarf es eingehender
betriebswirtschaftlicher Analysen
- Differenzierung bspw. nach:
Kostenarten
Bausparten
Auftragsgröße
Wagnis und Gewinn
Gewinn
- dient der Erwirtschaftung einer angemessenen Kapitalverzinsung eines Unternehmens
- beinhaltet Mittel für notwendige Investitionen zum Ausbau des Unternehmens
Wagnis
- Synonym: Risiko
- Risiken im Bauwesen: Gefahr von Verlust und ebenso Chance für zusätzliche Gewinne
Trennung von Wagnis und Gewinn nicht sinnvoll; trotzdem teilweise
vorgenommen/vorgegeben.