AKFs Lektion 2 Flashcards
Welche Perspektive klassischer Ansätze der Führungsformen ist die Weg-Ziel-Theorie? (MC)
Neuere Perspektive
Situative Perspektive
Eigenschaftsorientierte Perspektive
Verhaltensbasierte Perspektive
Situative Perspektive
Wo überschneiden sich Kontingenztheorie Fiedler und Macht in Organisationen? (MC)
Positionsmacht
Expertenmacht
Hierarchischemacht
Demokratischemacht
Positionsmacht
In welchen führungssstil fließt die charismatische Führung ein? (MC)
Transformationale Führung
Weg Ziel Theorie
Kontingenz
Reifegrad
Transformationale Führung
Welcher Stil ist niedrig in Mitarbeiter und leistungsorientierung (Ohio State Modell) (MC)
Autoritärer Führungsstil
Kooperativer Führungsstil
Bürokratischer Führungsstil
Beziehungsorientierter Führungsstil
Bürokratischer Führungsstil
Wo ist Führung zu finden? (MC)
Organisationen
Überall wo soziales Leben ist
Unternehmen und Vereine
Ausschließlich Organisationen
Überall wo soziales Leben ist
Wurde die Kontingenztheorie nach Fiedler empirisch validiert? (MC)
Ja, die Theorie wurde in Laborexperimenten bestätigt, jedoch nicht in Feldstudien.
Ja, die Theorie wurde umfassend in Feldstudien bestätigt.
Nein, die Theorie wurde weder in Labor- noch in Feldstudien bestätigt.
Ja, die Theorie wurde nur in theoretischen Modellen überprüft.
Ja, die Theorie wurde in Laborexperimenten bestätigt, jedoch nicht in Feldstudien.
Iowa Studie erklären und Relevanz für moderne Führungsansätze aufzeigen (18p)
Die Iowa-Studien, durchgeführt von Kurt Lewin und seinen Kollegen im Jahr 1939, hatten zum Ziel, die Effektivität und Konsequenzen verschiedener Führungsstile zu untersuchen. Diese Studien gehören zu den frühen empirischen Untersuchungen im Bereich der Führungsforschung.
Die Studien untersuchten drei Hauptführungsstile:
• Autoritärer Führungsstil: Der Gruppenleiter traf alle Entscheidungen alleine und diktierte den Kindern, wie sie ihre Aufgaben zu erledigen hatten.
• Demokratischer Führungsstil: Der Gruppenleiter integrierte sich in die Gruppe, förderte Diskussionen und ermöglichte den Kindern, Feedback zu geben und bei Entscheidungen mitzuwirken.
• Laissez-faire-Führungsstil: Der Gruppenleiter bot kaum Anweisungen und überließ die Kinder sich selbst.
Die Studien wurden mit zehnjährigen Jungen durchgeführt, die in Gruppen eingeteilt und jeweils einem der drei Führungsstile ausgesetzt wurden.
Untersucht wurden die folgende Themen:
• Die Studien erfassten, wie zufrieden die Kinder mit ihrem Gruppenleiter waren und wie sie auf die verschiedenen Führungsstile reagierten.
Ergebnis: Die demokratische Führung führte zu der höchsten Zufriedenheit unter den Kindern, gefolgt von der Laissez-faire-Führung. Autoritäre Führung wurde am wenigsten geschätzt.
• Die Leistung der Kinder bei verschiedenen Bastelprojekten wurde beurteilt, um den Einfluss der Führungsstile auf die Produktivität zu messen.
Ergebnis: Die demokratisch geführten Gruppen waren am produktivsten, während die Laissez-faire-Gruppen am unproduktivsten waren.
• Insbesondere wurde das Verhalten der Kinder untereinander beobachtet, um zu sehen, wie die Führungsstile das soziale Verhalten und die Aggression innerhalb der Gruppe beeinflussten.
Ergebnis: In den autoritären Gruppen war die Aggression unter den Kindern am höchsten, während sie in den demokratisch geführten Gruppen am niedrigsten war.
Die Iowa-Studien haben wesentliche Erkenntnisse geliefert, die auch heute noch relevant sind:
• Bedeutung der Partizipation: Die Studien betonen, wie wichtig es ist, Gruppenmitglieder in Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Demokratische Führungsstile fördern die Zufriedenheit und Produktivität und reduzieren aggressive Verhaltensweisen innerhalb der Gruppe.
• Situative Führung: Die Ergebnisse der Studien legen nahe, dass der optimale Führungsstil situationsabhängig ist. Dies hat zur Entwicklung situativer Führungsmodelle beigetragen, die vorschlagen, den Führungsstil an die jeweilige Situation und die Bedürfnisse der Mitarbeiter anzupassen.
Obwohl diese Studie den Grundstein gelegt hat für die weitere empirische Erforschung zur Effektivität unterschiedlicher Führungsstile, sind ihre Limitationen unübersehbar. Inwieweit das Verhalten zehnjähriger Kinder (ausschließlich Jungen) auf eine hochqualifizierte Belegschaft beider Geschlechter übertragen werden kann, ist äußerst fraglich. Die Effektivität der eindimensionalen Führungsstile ist daher vor dem Hintergrund dieser Studie zumindest als fragwürdig einzustufen.
Inhalte und Untersuchungsobjekte von IOWA Studien? Alternativ: Was waren die Untersuchungsobjekte der Iowa-Studie? (6p)
Die Iowa-Studien, durchgeführt von Kurt Lewin und seinen Kollegen, hatten zum Ziel, die Effektivität und Konsequenzen verschiedener Führungsstile zu untersuchen.
Die Studien wurden mit zehnjährigen Jungen durchgeführt, die in 3 Gruppen eingeteilt und jeweils einem der drei Führungsstile ausgesetzt wurden:
• Autoritärer Führungsstil: Der Gruppenleiter traf alle Entscheidungen alleine und diktierte den Kindern, wie sie ihre Aufgaben zu erledigen hatten.
• Demokratischer Führungsstil: Der Gruppenleiter integrierte sich in die Gruppe, förderte Diskussionen und ermöglichte den Kindern, Feedback zu geben und bei Entscheidungen mitzuwirken.
• Laissez-faire-Führungsstil: Der Gruppenleiter bot kaum Anweisungen und überließ die Kinder sich selbst.
Untersucht wurden die folgende Themen:
• Die Studien erfassten, wie zufrieden die Kinder mit ihrem Gruppenleiter waren und wie sie auf die verschiedenen Führungsstile reagierten. Ergebnis: Die demokratische Führung führte zu der höchsten Zufriedenheit unter den Kindern, gefolgt von der Laissez-faire-Führung. Autoritäre Führung wurde am wenigsten geschätzt.
• Die Leistung der Kinder bei verschiedenen Bastelprojekten wurde beurteilt, um den Einfluss der Führungsstile auf die Produktivität zu messen. Ergebnis: Die demokratisch geführten Gruppen waren am produktivsten, während die Laissez-faire-Gruppen am unproduktivsten waren.
• Insbesondere wurde das Verhalten der Kinder untereinander beobachtet, um zu sehen, wie die Führungsstile das soziale Verhalten und die Aggression innerhalb der Gruppe beeinflussten. Ergebnis: In den autoritären Gruppen war die Aggression unter den Kindern am höchsten, während sie in den demokratisch geführten Gruppen am niedrigsten war.
Beschreiben Sie die Great-Man-Theory und beziehen Sie sich auf Entwicklung und Genese
Die “Great-Man-Theory” (gehört zu den Eigenschaftsorientierten Ansätzen) bekannt, wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt, einer Zeit, in der sozialdarwinistisches Elitedenken vorherrschte. Sie ist komplementär zum Taylorismus, der davon ausgeht, dass Arbeiter jeweils nur begrenzt agieren können, woraus eine starke Arbeitsteilung resultiert. Werden Mitarbeiter als mental begrenzt angesehen, ist Partizipation praktisch ausgeschlossen, und es bedarf einer starken Führungskraft.
Diese Theorie geht davon aus, dass Führungskräfte aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften und Wesenszüge erfolgreich sind. Die Theorie war geprägt von der Vorstellung, dass Führungstalente vererbt werden und daher vor allem in Adel, Klerus und Industrie zu finden seien.
Die Eigenschaftstheorie wird als statischer Ansatz beschrieben, der die Führungssituation nicht berücksichtigt, sondern lediglich die Eigenschaften der Führungspersonen in den Mittelpunkt stellt.
Entwicklung und Genese:
• Die Theorie entstand in einer Ära, in der erfolgreiche Männer wie Werner von Siemens, Gottlieb Daimler oder Alfred Krupp durch ihre Erfolge und alleinige Entscheidungsmacht beeindruckten.
• Diese Theorie basiert auf der Annahme, dass bestimmte Eigenschaften wie Intelligenz, Willensstärke und Entschlusskraft angeboren sind und die Grundlage für effektive Führung bilden.
• Die frühen Studien konzentrierten sich auf äußere Merkmale wie Größe und Gesundheit, später auf innere Merkmale wie Intelligenz und Urteilskraft.
• Eine Metaanalyse von Stogdill (1948) identifizierte zentrale Eigenschaften für Führungserfolg, darunter Fähigkeit, Leistung, Verantwortung, Partizipation und Status.
• Die Arbeiten von Stogdill wurden seit den 1990er-Jahren fortgeführt von Autoren wie Timothy A. Judge, Joyce Bono, Fred Luthans sowie Robert und Joyce Hogan. Die meisten Studien verwendeten die Persönlichkeitsskala „Big Five“ (Extraversion, Verträglichkeit, Offenheit, Gewissenhaftigkeit, emotionale Stabilität) bzw. den Hogan Development Surveyzur Persönlichkeitsbestimmung
Was versteht man unter ,,State-Like’’ Persönlichkeitseigenschaften (6p)
Unter “State-Like” Persönlichkeitseigenschaften versteht man Eigenschaften, die durch Training und Entwicklung gezielt beeinflusst und verbessert werden können. “State-Like” Eigenschaften können durch gezielte Maßnahmen, wie z. B. Training, Coaching oder kontinuierliches Lernen, gestärkt werden. Ein Beispiel für eine solche Eigenschaft ist “Grit”, das Durchhaltevermögen und die Ausdauer beim Verfolgen langfristiger Ziele beschreibt.
Welche Auffassung vertritt Stogdill? Alternativ: Welche Faktoren wurden in der Metaanalyse (Stogdill) als Führungsfähigkeit identifiziert? (6p)
Eine frühe Metaanalyse von Stogdill (1948) ergab folgende Eigenschaften als zentral für Führungserfolg:
• Fähigkeit (Intelligenz, Urteilskraft, Eloquenz)
• Leistung (Wissen, Schulerfolg, sportlicher Erfolg)
• Verantwortung (Zuverlässigkeit, Initiative, Selbstsicherheit)
• Partizipation (Kooperation, Anpassungsfähigkeit, Humor)
• Status (sozioökonomische Position, Herkunft, Popularität)
Stogdill untersuchte / beschrieb die bedeutsamen Merkmale einer FK, kam aber auch zu dem Schluss, dass es nicht das eine ideale Profil (definierte Ausprägungen der einzelnen Merkmale) einer FK gibt, sondern dass es auch auf gewissen Kontextfaktoren ankommt.
Eigenschaften als zentral für Führungserfolg nach Stogdill (MC)
Kreativität, Flexibilität, Empathie
Intelligenz, Zuverlässigkeit, Kooperation
Mut, Anpassungsfähigkeit, Ehrlichkeit
Durchsetzungsvermögen, Freundlichkeit, Humor
Intelligenz, Zuverlässigkeit, Kooperation
Ausführliche Beschreibung des Führungsstilkontinuums (inkl. Empfehlung des Optimalen Führungsstils) (18p)
Das Führungsstilkontinuum nach Tannenbaum und Schmidt beschreibt verschiedene Führungsstile auf einem Kontinuum von autoritär (Entscheidungsmacht FK) bis hin zu demokratisch und partizipativ (Mitsprache der MA).
• Autoritär: Der Vorgesetzte trifft alle Entscheidungen alleine ohne Konsultation der Mitarbeiter.
• Patriarchisch: Der Vorgesetzte entscheidet ebenfalls alleine, ist jedoch bemüht, die Mitarbeiter von der Richtigkeit seiner Entscheidungen zu überzeugen.
• Informierend: Die Führungskraft entscheidet, lässt jedoch Fragen zur Entscheidung zu.
• Beratend: Die Führungskraft informiert die Mitarbeiter über geplante Entscheidungen. Im Anschluss haben die Mitarbeiter Gelegenheit, ihre Meinungen einzubringen, bevor die Entscheidung durch die Führungskraft getroffen wird.
• Kooperativ: Das Team entwickelt Vorschläge. Aus dem Pool der erarbeiteten Vorschläge identifiziert die Führungskraft den Vorschlag, der umgesetzt werden soll.
• Delegativ: Der Freiraum der Gruppe ist so groß, dass die Gruppe nach Vorgabe des Problems und der „Leitplanken“ durch die Führungskraft selbst entscheidet.
• Teilautonom: Diese Gruppen entscheiden komplett selbst, und der Vorgesetzte fungiert eher als Berater.
Die Frage, wann welcher Führungsstil am effektivsten ist, kann nicht grundsätzlich beantwortet werden. Vielmehr gilt es, Rahmenbedingungen wie Persönlichkeitsmerkmale der Führungskraft, Teamgröße, Branche und Arbeitsinhalt, Qualifikation der Mitarbeiter und Akzeptanz der Führungskraft im Team zu berücksichtigen und darauf aufbauend einen angemessenen Führungsstil auszuüben.
Definieren Sie den autoritären Führungsstil des Führungsstilkontinuums nach Tannenbaum (6p)
• Autoritärer Führungsstil: Der Vorgesetzte trifft alle Entscheidungen alleine ohne Konsultation der Mitarbeiter.
• Vorteile: Schnelle Entscheidungsfindung, klare Anweisungen.
• Nachteile: Geringe Motivation und Kreativität der Mitarbeiter
Was ist kooperative Führung im Führungsstilkontinuums nach Tannenbaum (6p)
• Kooperativer Führungsstil: Das Team entwickelt Vorschläge, aus denen der Vorgesetzte den umzusetzen Vorschlag auswählt.
• Vorteile: Hohe Beteiligung und Motivation der Mitarbeiter.
• Nachteile: Entscheidungsprozess kann länger dauern
Abgrenzung des delegativen und teilautonomen Führungsstils (6 Punkte)
Die beiden Führungsstile gehören zu dem Führungskontinuum von Tannenbaum. Das Modell unterscheidet verschiedene Führungsstile in den eine Aufteilung von Führungsentscheidung und Mitarbeiterbeteiligung ausgeht.
• Beim delegativen Führungsstil gibt die Führungskraft das Problem sowie die Rahmenbedingungen (die „Leitplanken“) vor, innerhalb derer die Gruppe selbstständig Entscheidungen trifft. Die Führungskraft überlässt der Gruppe somit einen großen Freiraum, um eigenständig Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.
• Im teilautonomen Führungsstil gehen die Freiheiten der Gruppe noch weiter als im delegativen Führungsstil. Hier entscheiden die Gruppen komplett selbstständig über ihre Arbeitsprozesse und Aufgaben. Die Rolle der Führungskraft ist eher die eines Beraters, der nur bei Bedarf Unterstützung bietet.
Abgrenzung
• Freiheitsgrad: Beide Führungsstile zeichnen sich durch einen hohen Grad an Selbstbestimmung der Mitarbeiter aus. Im delegativen Führungsstil werden jedoch vom Vorgesetzten noch bestimmte Rahmenbedingungen vorgegeben, während teilautonome Gruppen komplett frei entscheiden.
• Rolle der Führungskraft: Im delegativen Stil übernimmt die Führungskraft die Rolle des Rahmensetzers und Problemlösers, während sie im teilautonomen Stil als Berater fungiert.
• Entscheidungsprozess: Delegative Führung beinhaltet eine gewisse Struktur und Vorgaben durch die Führungskraft, wohingegen teilautonome Gruppen vollständig selbstorganisiert arbeiten und entscheiden.
Informierende Führungsstil nach Tannenbaum erklären
• Informierende Führungsstil: Die Führungskraft entscheidet, lässt jedoch Fragen zur Entscheidung zu.
• Vorteile: Bessere Information der Mitarbeiter, leichte Erhöhung der Akzeptanz.
• Nachteile: Geringe tatsächliche Mitbestimmung der Mitarbeiter.
Definition beratender Führungsstil nach Führungsstilkontinuum nach Tannenbaum und Schmidt (6p)
• Beratender Führungsstil: Der Vorgesetzte informiert die Mitarbeiter über geplante Entscheidungen und holt deren Meinung ein, bevor er die Entscheidung trifft.
• Vorteile: Höhere Mitarbeiterbeteiligung, bessere Entscheidungsakzeptanz.
• Nachteile: Kann zeitaufwändiger sein.
Kontingenztheorie und Machtarten nach Fiedler (6p)
Die Kontingenztheorie geht der Frage nach, welcher Führungsstil in welcher Situation am erfolgversprechendsten ist.
• Führungskraft-Mitarbeiter-Beziehung: Das Maß, in dem die Mitarbeiter der Führungskraft vertrauen und sie akzeptieren. Die dyadische Beziehung ist somit die wichtigste situative Variable.
• Positionsmacht: Das Ausmaß an Autorität und Macht, das eine Führungskraft innehat. Sie ergibt sich insbesondere aus ihrer hierarchischen Stellung im Unternehmen. Je größer die Positionsmacht einer Führungsperson ist, desto mehr Ansatzpunkte (z. B. im Rahmen der Mitarbeiterförderung, Vergütung) stehen ihr zur Verfügung, um die Verhaltensweisen der geführten Mitarbeiter zu beeinflussen.
• Strukturierungsgrad der Aufgabe: Wie gut Aufgaben definiert und strukturiert sind.
Jeder der genannten Aspekte kann hoch oder niedrig ausgeprägt sein, wonach sich 8 verschiedene „Situationen“ ergeben:
• 3 x Kategorie hoch (nur einer der Aspekt ist niedrig ausgeprägt)
• 3 x Kategorie mittel (2 Merkmal niedrig ausgeprägt; Ausnahmen 1x niedrig bei Dyade (zählt so gesehen doppelt, weil wichtigster Faktor)
• 2 x Kategorie niedrig (alle niedrig ausgeprägt)
Die Theorie postuliert, dass ein leistungsorientierter Führungsstil in sehr günstigen oder ungünstigen Situationen besser funktioniert, während ein mitarbeiterorientierter Stil in mittleren Situationen effektiver ist .
Ist Kontingenztheorie empirisch validiert? (6p)
Im Rahmen der empirischen Überprüfung der Kontingenztheorie konnte Fiedler (1967) die These belegen, dass in verschiedenen Führungssituationen unterschiedliche Führungsstile geeignet sind. Zum einen wird gezeigt, dass in besonders günstigen oder ungünstigen Führungssituationen Personen mit einem leistungsorientierten Führungsstil erfolgreicher sind als mitarbeiterorientiert agierende Führungskräfte. Dagegen erweist sich in Führungssituationen mit mittlerer Günstigkeit der mitarbeiterorientierte Führungsstil als besonders geeignet.
Während die grundlegenden Annahmen der Kontingenztheorie von Fiedler (1967) unter Laborbedingungen empirisch belegt wurden, können Studien diese in einem realen Umfeld nicht bestätigen. Trotz aller Kritik ist jedoch festzuhalten, dass durch Fiedler erstmalig situative Bedingungen in einem empirisch überprüfbaren Führungsmodell berücksichtigt wurden.
Reifegradmodell Hersey/ Blanchard plus Beispiele für die einzelnen MA Typen (18p)
Das Reifegradmodell nach Hersey und Blanchard ist ein situatives Führungsmodell, das die Anpassung des Führungsstils an den Reifegrad der Mitarbeiter empfiehlt. Damit sprachen sich Hersey und Blanchard erstmals für eine individualisierte Führung und gegen das „Gießkannenprinzip“ aus.
Der Reifegrad wird durch zwei Hauptfaktoren bestimmt: die psychologische Reife und die funktionale (arbeitsbezogene) Reife der Mitarbeiter.
o Psychologische Reife: Leistungsmotivation / Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen
o Funktionale Reife: Ausbildung / Erfahrung / fachliche Kompetenzen
Vier Einstufungen des Reifegrades:
Bei M4 und M3 leitet mehr der MA; bei M1 und M2 leitet die FK
• M1 - Insgesamt niedrige Reife: Psychologisch (Tief) Funktional (Tief)
o Beispiel: Ein neuer, 18-jähriger Praktikant in einer Abteilung, der wenig Erfahrung und geringes Selbstvertrauen in die Aufgabenbewältigung hat.
o Führungsstil: Unterweisend (hohe Aufgabenorientierung, niedrige Beziehungsorientierung). Die Führungsperson trifft die Entscheidungen im Wesentlichen autonom; die geführten Mitarbeiter müssen diese entsprechend ausführen.
• M2 - Wenig Erfahrung, hohe Motivation: Psychologisch (Hoch) Funktional (Tief):
o Beispiel: Ein Mitarbeiter, der viel Enthusiasmus und Potenzial zeigt, aber erst kürzlich vom Einkauf in den Vertrieb gewechselt ist.
o Führungsstil: Verkaufend (hohe Aufgabenorientierung, hohe Beziehungsorientierung). Es sollen die Fähigkeiten der Mitarbeiter durch relativ hohe Leistungsorientierung ausgebaut werden. Die Mitarbeiterorientierung der Führungsperson ist dagegen lediglich mittelmäßig ausgeprägt.
• M3 - Erfahren, aber wenig Motivation: Psychologisch (Tief) Funktional (Hoch):
o Beispiel: Ein erfahrener Mitarbeiter, der die Aufgaben gut bewältigen kann, aber wenig Eigeninitiative zeigt.
o Führungsstil: Partizipierend (niedrige Aufgabenorientierung, hohe Beziehungsorientierung). Die Führungsperson zeigt den Mitarbeitern Probleme auf, deren Lösung sie dann eigenständig verantworten. Die Leistungen werden seitens der Führungsperson nur selten oder gar nicht kontrolliert. Von zentraler Bedeutung ist vielmehr die Beziehung zwischen der Führungsperson und den geführten Mitarbeitern.
• M4 - insgesamt hohe Reife: Psychologisch (Hoch) Funktional (Hoch):
o Beispiel: Eine langjährige Mitarbeiterin in der Buchhaltung, die bereits viele schwierige Fälle souverän abgewickelt hat.
o Führungsstil: Delegierend (niedrige Aufgabenorientierung, niedrige Beziehungsorientierung). Die Führungsperson beeinflusst die Aufgabenerfüllung seitens der geführten Mitarbeiter minimal. Selbst die Leistungsziele werden durch die Mitarbeiter selbst festgelegt. Die Führungsperson kontrolliert lediglich punktuell.
Zuordnung Reifegrad und Führungsstile (6p)
Vier Einstufungen des Reifegrades: Bei M4 und M3 leitet mehr der MA; bei M1 und M2 leitet die FK
• M1 - Insgesamt niedrige Reife: Psychologisch (Tief) Funktional (Tief)
o Führungsstil: Unterweisend (hohe Aufgabenorientierung, niedrige Beziehungsorientierung). Die Führungsperson trifft die Entscheidungen im Wesentlichen autonom; die geführten Mitarbeiter müssen diese entsprechend ausführen.
• M2 - Wenig Erfahrung, hohe Motivation: Psychologisch (Hoch) Funktional (Tief):
o Führungsstil: Verkaufend (hohe Aufgabenorientierung, hohe Beziehungsorientierung). Es sollen die Fähigkeiten der Mitarbeiter durch relativ hohe Leistungsorientierung ausgebaut werden. Die Mitarbeiterorientierung der Führungsperson ist dagegen lediglich mittelmäßig ausgeprägt.
• M3 - Erfahren, aber wenig Motivation: Psychologisch (Tief) Funktional (Hoch):
o Führungsstil: Partizipierend (niedrige Aufgabenorientierung, hohe Beziehungsorientierung). Die Führungsperson zeigt den Mitarbeitern Probleme auf, deren Lösung sie dann eigenständig verantworten. Die Leistungen werden seitens der Führungsperson nur selten oder gar nicht kontrolliert. Von zentraler Bedeutung ist vielmehr die Beziehung zwischen der Führungsperson und den geführten Mitarbeitern.
• M4 - insgesamt hohe Reife: Psychologisch (Hoch) Funktional (Hoch):
o Führungsstil: Delegierend (niedrige Aufgabenorientierung, niedrige Beziehungsorientierung). Die Führungsperson beeinflusst die Aufgabenerfüllung seitens der geführten Mitarbeiter minimal. Selbst die Leistungsziele werden durch die Mitarbeiter selbst festgelegt. Die Führungsperson kontrolliert lediglich punktuell.
Parallelen und Unterschiede Kontingenz-Theorie und Reifegrad-Modell (6p)
Kontingenztheorie nach Fiedler: Die Leistung einer Gruppe hängt von der Beziehung zwischen dem Führungsstil und dem Ausmaß ab, in dem die Gruppensituation der Führungskraft erlaubt, Einfluss auszuüben.
Reifegradmodell nach Hersey und Blanchard: Der Führungsstil sollte an den Reifegrad der Mitarbeiter angepasst werden, der durch ihre psychologische und funktionale Reife bestimmt wird.
Gemeinsamkeiten:
• Situativer Ansatz: Beide Modelle betonen die Notwendigkeit, den Führungsstil an situative Gegebenheiten anzupassen.
• Anpassung des Führungsstils: Sowohl Fiedlers Kontingenztheorie als auch das Reifegradmodell von Hersey und Blanchard verlangen eine flexible Anpassung des Führungsstils je nach spezifischen Anforderungen.
Unterschied:
• Fokus: Die Kontingenztheorie nach Fiedler fokussiert sich auf die situativen Variablen, die die Effektivität des Führungsstils beeinflussen während das Reifegradmodell sich auf den individuellen Reifegrad der Mitarbeiterfokussiert.
Definition autoritärer Führungsstil (MC)
Die Führungskraft trifft Entscheidungen gemeinsam mit den Mitarbeitern und fördert deren Beteiligung.
Die Führungskraft ordnet an und entscheidet ohne Konsultation der Mitarbeiter.
Die Führungskraft lässt die Mitarbeiter selbstständig Entscheidungen treffen und greift nur bei Bedarf ein.
Die Führungskraft stellt sicher, dass alle Entscheidungen durch einen demokratischen Abstimmungsprozess getroffen werden.
Die Führungskraft ordnet an und entscheidet ohne Konsultation der Mitarbeiter.