9. Sitzung Flashcards
1
Q
Was ist Resilienz?
A
- psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber biologischen, psychischen & psychosozialen Entwicklungsrisiken
- Fähigkeit des Individuums, erfolgreich mit belastenden Lebensumständen & negativen Stressfolgen umgehen zu können (Verlust einer nahen Bezugsperson, Aufwachsen in Armut)
- keine Persönlichkeitseigenschaft, sondern an zwei Bedingungen geknüpft (besteht eine Risikosituation, Individuum bewältigt diese positiv aufgrund vorhandener Fähigkeiten)
- dynamischer Entwicklungs- & Anpassungsprozess, variable Größe, situations- & lernbereichsspezifisch
2
Q
Was bedeuten Risikofaktoren?
A
- werden als krankheitsbegünstigende, risikoerhöhende & entwicklungshemmende Merkmale definiert, von denen potentiell eine Gefährdung der gesunden Entwicklung des Kindes ausgeht
- Vulnerabilitätsfaktoren, kindbezogene Faktoren (biologische & psychologische Merkmale des Kindes) -> primäre Faktoren (von Geburt an) & sekundäre Faktoren (in der Interaktion mit der Umwelt erworben)
- psychosoziale Risikofaktoren bzw. Stressoren der Umwelt (VARIABEL) -> diskrete Faktoren & kontinuierliche Faktoren
3
Q
Was sind Schutzfaktoren?
A
- werden als Merkmale beschrieben, die das Auftreten einer psychischen Störung oder einer unangepassten Entwicklung verhindern oder abmildern sowie die Wahrscheinlichkeit einer positiven Entwicklung erhöhen
- auch als entwicklungsfördernde, protektive oder risikomildernde Faktoren bezeichnet
- Schutzfaktoren vs. Förderliche Bedingungen -> Puffereffekt
4
Q
Welche Arten von Schutzfaktoren gibt es?
A
- Personale Ressourcen -> Individuelle Eigenschaften -> Kindbezogene Faktoren -> Resilienzfaktoren
- soziale Ressourcen -> mikrosoziale Faktoren (innerhalb der Familie, in den Bildungsinstitutionen) -> Faktoren innerhalb des Makrosystems (in den Bildungsinstitutionen, im weiteren sozialen Umfeld)
5
Q
Was sind Relienzfaktoren?
A
- Eigenschaften, die das Kind in der Interaktion mit der Umwelt sowie durch die erfolgreiche Bewältigung von altersspezifischen Entwicklungsaufgaben im Verlauf erwirbt, diese Faktoren haben bei der Bewältigung von schwierigen Lebensumständen eine besondere Rolle
6
Q
Wie funktioniert die Wechselwirkung von Risiko- & Schutzfaktoren?
A
- risikoerhöhende Bedingungen (Phasen erhöhter Vulnerabilität, Kindbezogen, umgebungsbezogen, sekundäre Vulnerabiliät -> Belastungen)
- risikomildernde Bedingungen (kindbezogen -> Resilienz; umgebungsbezogen, entwicklungsförderliche Bedingungen -> Kompetenz -> Ressourcen)
-> Bilanz: Belastungen vs. Ressourcen
7
Q
Welche Forschung gibt es zu Resilienz?
A
- Kauai Studie (Werner/Smith) -> resiliente Probanden wiesen protektive Faktoren wie z.B. emotionale Bezugsperson, stabiler Familienzusammenhalt auf
- Mannheimer Risikokinderstudie (Laucht) -> bestätigt Ergebnisse der Kauai-Studie, macht deutlich, welche Risiken die Entwicklung von Kindern beeinträchtigen
- Bielefelder Invulnerabilitätsstudie (Lösel) -> explizite Untersuchung der Resilienz von Kindern, die ein hohes Entwicklungsrisiko tragen & Schutzfaktoren außerhalb der Familie
8
Q
Wie kann Resilienzförderung stattfinden?
A
- Prävention versucht durch gezielte Maßnahmen, das Auftreten von unerwünschten Zuständen (Verhaltensauffälligkeiten) weniger wahrscheinlich zu machen oder zu verhindern
- Programmkonzept sollte auf klaren theoretischen Fundierung beruhen, die eine Def. der einbezogenen Variablen wie Resilienz beinhaltet
- Kombination aus Verhaltens- & Verhältnisprävention empfohlen
- Fokus auf Schutz- & Resilienzfaktoren
- universelle oder individuelle & risikospezifische Förderung möglich
9
Q
Auf welchen Ebenen findet Resilienzförderung statt?
A
- Ebene Organisation Schule (positives Schulklima)
- Ebene Klasse/Gruppe (Beziehungen zwischen LK & SuS, prosoziales Verhalten fördern, Klassenkultur)
- Ebene Lehrerkollegium & pädagogische Fachkräfte (Fortbildungen)
- Ebene Eltern / familiäre Bezugspersonen (Informations- & niedrigschwellige Beratungsangebote, gute Beziehung herstellen vor auftretenden Problemen)
- Ebene einzelne SuS (individuelle Förderung & Stärkung der Bedürfnisse, Weitervermittlung)
- Netzwerke & Sozialraum (Vereine, Jugensozialarbeit)
10
Q
Wie kann Resilienzförderung im (schulischen) Alltag stattfinden?
A
- Selbst- & Fremdwahrnehmung
- Selbststeuerung
- Selbstwirksamkeit
- Soziale Kompetenz
- Problemlösefähigkeiten
- aktive Bewältigungsfähigkeiten