3. Sitzung Flashcards
1
Q
Was ist der Unterschied zwischen Gedächtnis & Lernen?
A
- Lernen: Erfahrungen, die zu Veränderungen im Verhaltenspotential führen
- Gedächtnis: Bewahrung & Reproduktion der vollzogenen Änderungen im Verhaltenspotenzial
-> gemeinsames Moment: Wirkungen von in der Vergangenheit gemachte Erfahrungen auf das gegenwärtige Verhalten
2
Q
Was sind die Prozesse des menschlichen Gedächtnisses?
A
- Enkodierung
- Speicherung
- Abruf
3
Q
Was sind die Komponenten des menschlichen Gedächtnisses?
A
- Einspeichermodelle (ein Speicher, der über verschiedene Speicher- & Verarbeitungsprozesse unterschiedlich genutzt wird)
- Mehrspeichermodell (Atkinson & Shiffrin, 1968)
-> Sensorisches Gedächtnis
-> Arbeitsgedächtnis (Baddeley & Hitch, 1974)
-> Langzeitgedächtnis
4
Q
Wie schaut das Mehrspeichermodell von Atkinson & Shiffrin aus?
A
- Sensorisches Register: Selektion (ikonisches Gedächtnis & echoisches Gedächtnis)
- Kurzzeitgedächtnis: Organisation (phonologische Schleife, zentrale Exekutive, visuell-räumlicher Notizblock)
- Langzeitgedächtnis: Integration (deklarativ/explizit, nondeklarativ/prozedural/implizit)
5
Q
Wie funktioniert das sensorische Gedächtnis?
A
- Ultrakurzzeitgedächtnis/speicher
- ikonisches Gedächtnis (Verarbeitung visueller Informationen)
- echoisches Gedächtnis (Verarbeitung auditiver Informationen)
- sensorisches Register zerfällt in wenigen Sekunden, wenn keine Aufmerksamkeit darauf gerichtet ist -> selektive Aufmerksamkeit als angenommener Filter zwischen dem sensorischen Register & Kurzzeitgedächtnis
6
Q
Wie funktioniert das Kurzzeitgedächtnis?
A
- Mittlerrolle zwischen eingehenden Infos & Abruf aus Langzeitgedächtnis
- zeitliche Limitierung von wenigen Sekunden
- durch Rehearsal (ständige Wiederholung) kann der Verfall aufgehalten werden
- Annahme von Atkinson & Shiffrin, dass Speichersysteme unabhängig arbeiten wurde wiederlegt
- Kurzzeigedächtnis: bloße Speicherung von Infos
- Arbeitsgedächtnis: Speicherung & Verarbeitung von Infos -> Schnittstelle zwischen neu eingehender Infos & Langzeitgedächtnis
7
Q
Wie funktioniert das Arbeitsgedächtnis nach Baddeley & Hitch (1974)?
A
- zentrale Exekutive (Kontrolle von Enkodier- & Abrufstrategien)
-> visuell-räumlicher Notizblock (visuelle Infos wie Form, Farbe, Maserung eines Reizes & räumliche Infos wie Position eines Reizes im Raum/Relation zu anderen Reizen/Bewegung eines Reizes)
-> Phonologische Schleife (akustische & bedeutungstragende Merkmale der Sprache; musikbezogene Aspekte, phonologische Infos, die visuell erfasst werden)
-> episodischer Puffer (Integration von Infos aus den Subsystemen phonologische Schleife & visuell-räumlicher Notizblock; Einbindung von längerfristig gespeicherten Infos)
8
Q
Wie funktioniert das Langzeitgedächtnis?
A
- deklaratives Gedächtnis:
-> epsiodisch-autobiografische Ereignisse
-> episodisch: Speicherung von konkreten autobiografischen Ereignissen
-> semantisch: allgemeine, weniger kontextabhängige Fakten, Wissen zu komplexen Zusammenhängen, Wortbedeutungen - non-deklaratives Gedächtnis:
-> Fähigkeit zum Erinnern verhaltensbezogener Phänomene
-> Verhaltensweisen, wahrnehmungsbezogene, motorische oder automatisiert ablaufende kognitive Fertigkeiten
-> prozeduraler Charakter (Instrument spielen)
-> seriell ablaufende Handlungsweisen (Anwendung von Lösungsalgorithmen)
9
Q
Wie ist Wissen im LG repräsentiert?
A
- Schemata: Wissensaspekte, die als organisierte Wissenskomplexe typische Zusammenhänge eines Realitätsbereiches charakterisieren; verallgemeinerte Erfahrungen, die mit Gegenständen gemacht worden sind
- Skripte: spezielle Formen sehr komplexer Schemata, die verallgemeinertes Wissen über Handlungsmuter & Ereignisabfolgen in wohldefinierten Situationen stellen
10
Q
Abruf vs. Wiedererinnern?
A
- Wiedererkennen (Rekognition)
-> aus einer Frage mit Antwortmöglichkeiten die richtige Auswählen (mc)
-> einfachere Rekognitionsphase, da die richtigen von den falschen unterschieden werden müssen
-> eine Prozessphase - Wiedererinnern (Recall)
-> zu einer Frage freie Antworten nennen
-> potenzielle Antworten werden generiert & dann geprüft, ob diese tatsächlich übereinstimmen
-> 2 Prozessphasen
11
Q
Was sind die Modellannahmen zu Erinnerungs- & Vergessensprozessen?
A
- Abruf vs. „Wiedererinnern“
- Vergessen
12
Q
Was versteht man unter Vergessen?
A
- Abruf von Lerninhalten gelingt nur teilweise oder gar nicht
- LG theoretisch unbegrenzte Speicherkapazität, aber Fähigkeit zum Abruf unterliegen einer Begrenzung
-> Schutz, um sinnvoll & effizient agieren zu können - oftmaliger Abruf erhöht Verfügbarkeit
- selten genutzte Infos sind nicht automatisch gelöscht, sondern unzugänglicher & können reaktiviert werden -> Stören den Abrufprozess nicht
13
Q
Was sind Vergessensmechanismen?
A
- Zerfall von Gedächtnisspuren
- wechselseitige Hemmung von Gedächtnisinhalten
- fehlender Abrufhinweis
- Enkodierspezifität (Tulving & Thomas, 1973)
14
Q
Was sind Vergessensphänomene?
A
- serielles Wiedererinnern (serial Recall)
-> Primarcy-Effekt (zuerst dargestellte Infos können besser behalten werden als Listenmitte -> Speicherung in LG wahrscheinlicher)
-> Regency-Effekt (zuletzt dargestellte Infos können besser behalten werden als Items in Listenmitte -> Speicherung eher in KG)