4. Sitzung Flashcards
1
Q
Was ist die Historie der Intelligenz?
A
- Hilfsschulen: SuS nach der intellektuellen Begabung voneinander abgrenzen („schwachsinnig“ vs. normalbegabt vs. „Idiotisch“)
- Einführung der Schulpflicht in Frankreich
- erster Intelligenztest von Binet & Simon (1905)
- IQ nach William Stern (1912)
- Abweichungsquotient nach Wechsler (1939) (Abstand des individuellen Testwerts vom Durchschnittswert)
2
Q
Was ist die Definition von Intelligenz?
A
- Konsens, dass die folgenden 3 Fähigkeiten wichtige Aspekte von Intelligenz sind:
-> die Fähigkeit mit Abstraktionen umzugehen
-> die Fähigkeit Probleme zu lösen &
-> die Fähigkeit zu lernen - Definitionen & Annahmen zur Struktur von Intelligenz sind ausschlaggebend für die Konstruktion der Tests
3
Q
Welche Intelligenzmodelle gibt es?
A
- A priori Modelle
-> Alltagserfahrungen & Einzelfälle als Grundlage - A posteriori Modelle
-> auf Basis kontrollierter erfahrungswissenschaftlicher Erhebungen & bestenfalls fortlaufend aufgrund empirischer Erkenntnisse überholt - zwischen den Ansätzen
-> Ausgang einer begrifflich-logischen Klassifikation intellektueller Fähigkeiten & systematische Kombination, danach empirisch belegen
4
Q
Welche Intelligenzstrukturmodelle gibt es?
A
- nicht-hierarchische Modellvorstellungen
-> z.B. Theorie der Begabung (Wenzl), Generalfaktor g (Spearman), Sieben primäre Gruppenfaktoren (L.L. Thurstone), Struktur des Intellekts (J.P. Guilford) - hierarchische Modellvorstellungen
-> englische Schule (C. Burt, P.E. Vernon), fluide Intelligenz & Kristalline Intelligenz (R.B. Catell & J.L. Horn), Drei Intelligenzschichten (Carroll), Berliner Intelligenzstrukturmodell (Jäger)
5
Q
Was bedeutet fluide Intelligenz & was ist kristalline Intelligenz?
A
- fluide Intelligenz: genetisch bedingte „Grundfähigkeiten“ des Denkens
- kristalline Intelligenz: kulturbedingtes Wissen, Lernerfahrungen
6
Q
Was ist die Bedeutung von Intelligenz?
A
- umstrittenes Konstrukt
- Aussagekraft wird in Frage gestellt vs. Es wird ihm weitreichende Wirkmacht zugeschrieben
- oft mit Meinungen, Mutmaßungen, Vorurteilen & Mythen verbunden
- aber großer wissenschaftlicher Konsens, dass Intelligenz ein Persönlichkeitsmerkmal ist (reliabel & valide messbar)
7
Q
Was ist die Bedeutung von Intelligenz für das Individuum?
A
- korreliert mit beruflichem Erfolg
- hohe Intelligenz wirkt sich förderlich auf die Gesundheit & die Lebenserwartung aus
8
Q
Wie schaut die gesellschaftlich-politische Debatten um Intelligenz aus?
A
- Intelligenzunterschiede zwischen Gruppen (ethnich, Geschlecht)
- Erblichkeit von Intelligenz
- Zusammenhang von Intelligenz & sozialer Lage
9
Q
Was bedeutet Intelligenz für das schulische Leben?
A
- Zusammenhang von Intelligenz & Lernen bzw. Schulleistung
- unterscheidet sich je nach Alter, gemessenem Intelligenzfaktor & schulischer Domäne erheblich
- höherer Einfluss als nichtkognitive Variablen wie Motivation (global betrachtet)
- in einzelnen Domänen hat das bereichsspezifische Vorwissen stärkste Vorhersagekraft für zukünftige Leistungen
10
Q
Wie funktioniert Intelligenzdiagnostik im schulischen Kontext?
A
- Nutzen von Intelligenztests für Unterrichtsansatz, Bildungsgangsempfehlungen & der Diagnostik von Lernstörungen wird bezweifelt
- sinnvoll, wenn Lernschwierigkeiten umfassen & persistierend sind & Fördermaßnahmen nicht wirken
-> mehrdimensionaler Intelligenztest, um die Stärken & Schwächen herauszuarbeiten (z.B. AG, Diskrepanz zwischen fluider & kristalliner Intelligenz) - Feststellungsverfahren zum sopäd. Unterstützungsbedarf
11
Q
Was sind Instrumente der Intelligenzdiagnostik?
A
- Unterschiede je nachdem welche & wie viele Intelligenzfaktoren berücksichtigt werden
- eindimensionale Verfahren für Gruppentestungen als Screeninginstrument oder für Forschungszwecke sinnvoll (CFT 20-R)
- mehrdimensionales Verfahren für die Einzelfalldiagnostik (K-ABC 2)
12
Q
Wie sind IQ-Werte?
A
- normal: 85-115
- unterdurchschnittlich: 70-85
- minderbegabt: 55-70
- überdurchschnittlich: 115-130
- hochbegabt: 130-145