8.VL Soziologie des Wohlfahrtsstaats Flashcards

1
Q

Wie definieren Sie den Wohlfahrtsstaat?

A

Die Summe aller Staatlichen Interventionen mit dem Ziel, den Bürger*innen ein adäquates Leben durch Absicherung sozialer Risiken und Förderung sozialer Teilhabe zu ermöglichen.

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2
Q

In welche Interventionsformen des Staates wird unterschieden?

A
  1. Regulative Politik (Arbeitsschutz, Muterschutz, Mindestlohn)
  2. Redistributive Politik = monetäre Transfers wie Kindergeld, Rente
  3. Bereitstellung sozialer Dienstleistungen (Pflege, Gesundheitsversorgung)
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3
Q

Wie unterscheidet sich der Begriff Sozialstaat vom Wohlfahrtsstaat?

A
  • Sozialstaat ist ein Deutscher Begriff assoziert mit Sozialversicherung und Sozialgesetzbüchern
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4
Q

Welchen Beitrag leistet die politische Soziologie? Antwort baut auf 5 Prämissen auf. Nennen Sie die 5 Prämissen.

A
  1. Der Wohlfahrtsstaat ist vom Mensch geschaffen
  2. Ideen über Funktion des Wohlfahrtsstaat
    - Normative Ideen -> Gerechtigkeitsvorstellungen
    - Kognitive Ideen ->Kausalzusammenhänge
    - Weltanschaueung -> Ideologien
  3. Ideen unterscheiden sich je nach organisierten Interesse in jeweiliger Gesellschaft
    - Partein, Verbände, Soziale Bewegungen
  4. Ideen und Interessen werden in Gesetze gegossen und es bilden sich Institutionen
  5. Institutionen schaffen soziale Ordnung
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5
Q

Welchen Beitrag leistet die politisch Soziologie?

A
  • Bietet analytische Perspektive aktuelle Geschehnisse zu kritisch zu reflektieren
  • Erklärt Ursprung und Entwicklung von Wohlfahrtsstaaten
  • Vergleich von Wohlfahrtsstaaten
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6
Q

Eine Möglichkeit Wohlfahrtsstaaten zu vergleichen ist die Typenbildung. Erkläre die Typologie der Wohlfahrtsregime nach Esping Andersen.

A

-Für kapitalisitisch geprägte, demokratische Wohlfahrtsregime
-Unterscheidung in 3 Idealtypen
liberal, sozial-demokratisch, konservativ-korporatistisch

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7
Q

Nenne die 3 Unterscheidungsdimensionen der Typen.

A

1.Soziale Rechte und Dekommodifizierung

Wie ( un-)abhängig ist das Individuum vom Markt

  1. Der WS als System der Stratifizierung

In welcher Weise verstärkt, verfestigt oder mindert der
Wohlfahrtsstaat soziale Ungleichheit?

  1. Rolle von Staat , Markt und Familie im WS

Wer ist maßgeblich für das Wohl des Individuums
verantwortlich?

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8
Q

Beschreibe den liberalen Typus.

A

Zentrale Ideen: Individuelle Verantwortlichkeit, Arbeitsethik, maximale Individuelle Freiheit
Zentrale Interessen: Bürgerliche Gruppen, Unternehmer, Freiberufler

Institutionelle Ausgestaltung:

  • Zentrale Rolle des Marktes
  • Geringes Maß an Dekommodifizierung
  • minimaler Effekt auf Statifizierung
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9
Q

Was ist der Grad an Dekommodifizierung?

A

Wie unabhängig ist das Individuum vom Markt

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10
Q

Inwiefern stratifiziert der Wolfahrtsstaat als System?

A

In welcher Weise verstärkt, verfestigt oder mindert der Wohlfahrtsstaat soziale Ungleichheit

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11
Q

Erklären Sie den sozialdemokratischen Typus.

A

Zentrale Ideen: Bändigung des Marktes, Sozialpolitik ist ökonomisch effizient (nur gesunde Arbeiter sind auch gute Arbeiter)

Zentrale Interessengruppen:
Arbeiterbewegung

Institutionelle Ausgestaltung:

  • Hohes Maß an Dekommodifizierung ( Einzahlungen abhängig von Einkommen der Menschen)
  • WS nicht ausgleichend sondern abfedernd
  • Zentrale Rolle des Staates
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12
Q

Erklären Sie den konservativen Typus.

A

Zentrale Idee: Natürliche soziale Ordnung von Gott gegeben (der eine hat nun mal mehr als der andere)
-Kapitalismus ohne Klassenkampf (Kirche und Staat versöhnen widerstreitende Interessen)

Zentralle Interessen:
-Großgrundbesitzer, Bauern, Kirch & chritsliche Arbeiter

Institutionelle Merkmale:

  • Leistungsprinzip
  • Pflichtversicherung
  • Einkommensabhängige Leistungen
  • Dekommodifizierung variiert
  • Einfluss der Kirche und Familie (Absicherung)
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13
Q

Nenne je ein Land pro Typus.

A

liberal: USA
kons.: Deutschland
Sozialdem.: Schweden

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14
Q

Was versteht man unter dem Begriff workfare in Zusammenhang mit den US-Reformen aus Mitte der 90ern?

A

-Aktivierender Sozialstaat
-Rechte an Pflichten geknüpft
(Hartz 4 knüpft daran an)

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15
Q

Welche Ziele hatte die Agenda 2010 von Schröder?

A
  • Senkung der Arbeitslosenzahl
  • Sozialstaat entlasten
  • Förderung des Arbeitsmarktes
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16
Q

Was macht den marktkonformen Arbeitsbürger aus? Nennen sie die 4 Ansatzpunkte

A
  • Dominanz der Erwerbsarbeit (Arbeitszwang, sonst Sanktionierung)
  • Reziprozität von Leistung und Gegenleistung (Annahme Passivmentalität)
  • pädagogisch-autoritärer Sozialstaatpaternalismus (Staat wird zu Erziehender Instanz)
  • ein eigenverantwortlicher Arbeitsbürger (selbst schuld wenn man keine Arbeit hat)
17
Q

Ist der marktkonforme Arbeitsbürger mit dem Sozialstaat vereinbar?

A

Nein der marktkonforme Arbeitsbürger ist nicht mit dem Sozialstaat vereinbar, weil es nicht Aufgabe des Staates ist einen besseren Bürger zu erzeugen. Ebenfalls wird das Recht auf soziale Absicherung verletzt, da es auf einer Pflicht beruht.