8 Essstörungen: Epidemiologie und Prognose Flashcards
Prävalenz und Frauen:Männer-Verhältnis von AN?
1%
10:1
Prävalenz und Frauen:Männer-Verhältnis von BN?
1%
20:1
Prävalenz und Frauen:Männer-Verhältnis von Binge-Eating-Störung?
2%
1.5:1
Prävalenzen bei Frauen und Männern von Übergewicht / Adipositas?
53% der Frauen
67.1% der Männer
Nenne Risikopopulationen für Essstörungen
- Models
- Balletttänzerinnen, Jockeys, Leistungssportler
- Pubertierende, Adoleszenten
- College-Stichproben
In welchem Altersabschnitt treten Essstörungen idR auf? Was sind jeweils Erkrankungsgipfel für AN, BN und BED?
- Adoleszenz / frühes Erwachsenenalter vor dem 25. LJ
AN: 15.-17. LJ
BN: 18.-19. LJ
BED: 17.-25. LJ
Wie ist die Mortalitätsrate bei Essstörungen?
5-10%, die höchste unter den psychischen Erkrankungen
Nenne allgemeine biologische Funktionsstörungen / somatische Komplikationen, die aus wiederholten Diätperioden oder gezügeltem Essverhalten resultieren können.
- Mangelernährungszeichen wie erniedrigter Glucosespiegel
- Stimmungsbeeinträchtigung
- Konzentrationsschwierigkeiten
- körperliche Beschwerden wie Müdigkeit
- Neurotransmitterstörungen
Zu welchen Komplikationen / somatischen Störungen kann anorektisches Essverhalten führen?
- Nebennierenrinde
- Keimdrüsen
- Schilddrüse
- zentrale Regulation dieser durch Hypophyse / Hypothalamus
- sympathisches Nerbensystem
Welche sehr bedenkliche körperliche Störung findet sich bei 80% der anorektischen und 50% der bulimischen Patienten?
Pseudoatrophie = morphologische Veränderungen des Gehirns
Welche (häufig beobachtbaren) körperlichen Probleme können sich durch Anorexie entwickeln?
- Lanugobehaarung
- Östrogenmangel –> Amennorhoe
- Mangeldurchblutung –> Blässe
- gastrointestinale Störungen (zB Obstipation)
- Ödeme, trockene Haut Akne
Welche körperlichen Probleme können sich durch Bulimie entwickeln?
- Zahnschäden
- gastrointenstinale Störungen (Reflux)
- HYPOKALIÄMIE –> Herzrythmusstörungen, Niereninsuffizienz
Welche Faktoren beeinflussen die Prognose bei AN
a) günstig
b) ungünstig?
a) günstig:
- jüngeres Alter bei Erkrankungsbeginn
- kürzere Erkrankungsdauer
- histrionische PS-Züge
b) ungünstig:
- längere Krankheitsdauer / Chronizität
- Vorliegen von Essanfällen u Erbrechen
- bes. niedriges Gewicht zu Behandlungsbeginn
- erhöhte Zwanghaftigkeit oder Vorliegen einer zwanghaften PS-Störung
Warum ist die langfristige Prognose bei AN deutlich negativer als bei BN?
bulimische Patientinnen suchen idR aus eigener Motivation eine Behandlung auf, anorektische dagegen haben häufig eine deutliche Ambivalenz ggü. der Behandlung (Freiwillige Inanspruchnahme BN 92%, AN 19%)
Nenne den Behandlungsoutcome bei AN (langfristig geheilt, gebessert, chronisch)
- 47% langfristig (4-10J) geheilt
- 33% gebessert
- 20% chronischer Verlauf
Welche Faktoren beeinflussen die langfristige Prognose bei BN negativ?
- Reduktion des Erbrechen um weniger als 70% in den ersten 6-8 Sitzungen
- Vorgeschichte von Substanzmissbrauch
- erhöhte Impulsivität
Nenne den Behandlungsoutcome bei BN (Voll-, Teilremission).
- 50-75% vollst.Remission
- 30% tw. Remission
Nenne prognostisch ungünstige Faktoren für die Diagnose einer Adipositas.
- niedriger SES
- Adipositas bei Müttern / Eltern
- frühe Manifestation einer Adipositas im Kindesalter / Fortdauer bis nach Pubertät
- extremes Übergewicht
- Adiposity-rebound
Was ist unter “adiposity-rebound” zu verstehen?
Während Gewichtsentwicklung in KiJu beschreibt der BMI ein charakteristisches Bild:
- starker Anstieg bis zum 1. LJ
- stetes Absinken bis zum 6. LJ
- dann erneuter Anstieg (“rebound”)
–> Fängt der BMI schon VOR dem 6. LJ wieder an zu steigen (“adiposity rebound”), ist das ein sicherer Anhaltspunkt für erhöhtes Übergewichtsrisiko in der Adoleszenz
Nenne Faktoren, in denen sich die Symptomatik essgestörter Männer von der essgestörter Frauen unterscheidet.
- späterer Beginn (18-26 statt 12-18)
- häufiger prämorbides Übergewicht (64% statt 37%)
- bei AN eher Sport
- schlechtere Outcome-Ergebnisse: je 1/3 remittiert, teilremittiert, nicht gebessert
Nimm Stellung zur Prävalenz klinischer Essstörungen und essgestörter Symptome / subklinischer Essstörungen.
- klinische Essstörungen: Prävalenz niedrig relativ zu anderen psychischen Störungen
- essgestörte Symptome / subklinische Essstörungen: deutlich höher, v.a. in Risikopopulationen