2 Besonderheiten und spezifische Verfahren bei KiJu Flashcards
Warum ist die Arbeit mit Eltern und Bezugspersonen in der Arbeit mit KiJu so wichtig?
Psychopathologische Phänomene im KiJu-Alter sind oft mit familiären und schulischen Erziehungsschwierigkeiten verknüpft
Berücksichtigung von:
- Spannungsfeld zwischen Persönlichkeit des Kindes und erzieherischen Absichten
- Besonderheiten der Eltern-, Lehrer-, Kind-Beziehungen
Nenne Besonderheiten in der Arbeit mit KiJu im Gegensatz / zusätzlich zur Erwachsenentherapie
- Vorgehen, Methoden und Ziele in der Therapie fortlaufend an individuellen Entwicklungsstand anpassen
- Einbezug von Eltern und Bezugspersonen
- Dilemma der Eltern-Loyalität berücksichtigen
- oft keine Änderungsmotivation / Veränderungsziele
- spielerische und erlebnisorientierte Vorgehen
Was ist schwierig daran, dass Kinder ihren Eltern ggü. oft loyal (weil abhängig) sind?
- schwierig für Kinder, über Eltern evtl. negativ reden zu müssen
- Kinder haben keinen Bezug dazu, dass Schläge, Misshandlungen etc. als Ursache ihrer Probleme infrage kämen
–> erschwert Identifizierung von Problemen
Wie geht man als Therapeut damit um, dass Kinder häufig fremdmotiviert kommen und den Besuch beim Therapeuten ggf. sogar als Strafe erleben?
- Gefühle des Kindes ernst nehmen
- vermitteln, dass Ziel = mit Umgebung, Familie, Schule, Freunden usw besser klarzukommen
- Transparenz u klare Absprachen
Wozu können spielerische Vorgehen (ggf. mit Einbezug Erwachsener) gut sein?
- Stabilisierung von Bindungsverhalten
- neue Erfahrungen, Üben von Durchhaltevermögen
- Aufbau sozialer und sonstiger Fertigkeiten
- Kind erlebt Unterstützung, Zuwendung
- Eltern finden Zugang zur inneren Erfahrungswelt des Kindes
Welche Aspekte der Rahmenbedingungen sollten bei KiJu beachtet werden?
- Raumausstattung
- Gesprächsteilnehmer (Erstkontakt am besten allein!)
- Interaktionssituationen (erstmal normale Gespräche / Spiel)
Wozu ist die Plananalyse gut?
- als hilfreiche Diagnostik
- zur Identifikation handlungsleitender Motive und Verhaltensziele
- damit auch zur zur Gestaltung der therapeutischen Beziehung
Welche Fragen beinhaltet die Plananalyse?
- Welche Gefühle / Handlungsimpulse werden durch das Kind bei mir ausgelöst?
- Welche SELBSTDARSTELLUNG lässt sich aus dem Verhalten ableiten?
- Welcher APELL lässt sich aus dem Verhalten ableiten?
- Welches Verhalten von mir würde überhaupt nicht zum Verhalten des Kindes passen? Welches würde ihm gut tun?
Wozu dienen Erlebnisorientierte Verfahren?
- kindgerechte Belebung einer Therapiesituation
- implizite Vermittlung von Informationen
- Transportieren von Fachwissen in kindgerechter Sprache
Nenne erlebnisorientierte Verfahren
- Problemtopf
- Was ich alles kann
- Mein innerer Helfer
- diverse Kurzinterventionen
Einflussfaktoren therapeutischer Prozesse?
- besonders wirksam, wenn in der therapeutischen Situation in Bezug auf die psychologischen Grundbedürfnisse nach
- Bindung
- Orientierung
- Kontrolle
- Selbstwerterhöhung
- Lustgewinn
viele bedürfnisbefriedigende Erfahrungen gemacht werden können.
- EMOTIONALE BEURTEILUNG in der therapeutischen Situation führt zu besonders wirksamen Veränderungen bei den Patienten (prozessuale Aktivierung von Erleben und Verhalten)
Nenne theoretische Grundlagen operabler Verfahren
- SRS-Pradigma
- Primäre (natürliche) und sekundäre (erlernte) Verstärker
- Belohnung und Bestrafung
- Verstärkerraten (sozial, materiell, Handlung)
- Prozess der Verstärkung (Kausalität, Diskrimination, Wdh., Extinktion…)
Was besagt das SRS-Paradigma?
Konsequenz eines Verhaltens = Verstärker, der zukünftiges Verhalten beeinflusst
Nenne therapeutische Techniken operanter Verfahren
- chaining (forward, backward)
- shaping (sukzessive Annäherung an erwünschtes Verhalten verstärkt)
- Prompting (Hilfestellung: Kontingentes Lob für erwünschtes Verhalten)
- Fading (schrittweise Reduktion von Hilfestellungen)
- Time-Out (inidirekte Bestrafung: temporärer Entzug von Verstärkern)
Wann können Verstärkerpläne angewandt werden?
- immer dann, wenn Verhalten aufgebaut werden soll
- unabhängig von kognitiven Kompetenzen
- auch bei Säuglingen, sehr jungen Kindern oder retardierten Jugendlichen