7. Strategische Analyse auf Unternehmensebene Flashcards

1
Q

Kernaussage und Zweck der Portfolioanalyse?

A
  • Kernfrage: Welche Kombinationen von strategischen Geschäftseinheiten führen zur optimalen Erreichung der Unternehmensziele?
  • Zweck: Generierung von strategischen Handlungsempfehlungen für die zukünftige Marktstellung der Geschäftseinheiten im Portfolio.
  • Instrument: Portfolio-Analyse als zweidimensionale Matrix (z.B. Marktanteils-Marktwachstums-Portfolio, Marktattraktivitäts-Wettbewerbsstärken-Portfolio, Technologie-Portfolio).
  • Verdichtung der wesentlichen Erfolgsfaktoren, keine exakte und vollständige Methode.
  • Dient als Entscheidungshilfe für strategische Maßnahmen und ermöglicht eine systematische Bewertung der Geschäftseinheiten.
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Q

Defizite des Marktwachstums Marktanteils Portfolios?

A

Natürlich, hier sind die Kritikpunkte am BCG-Portfolio-Ansatz in kurzen Stichpunkten:

  1. Problem der strategischen Geschäftseinheiten (SGEs):
    • SGEs sind in der Realität oft voneinander abhängig und weisen Synergien auf.
    • Die Methode berücksichtigt nicht immer diese Abhängigkeiten und Synergien.
  2. Relativer Marktanteil und Marktwachstumsrate:
    • Begrenzte Faktoren zur Bewertung der SGEs, andere wichtige Faktoren werden vernachlässigt.
    • Ignoriert das Potenzial von aufstrebenden Produkten/SGEs.
  3. Annahmen zur Profitabilität:
    • Annahme, dass hoher Marktanteil automatisch zu Kostenvorteilen und hohen Gewinnen führt.
    • Übersehen von Kostenstrukturen und möglichen Nischenstrategien.
  4. Statische Analyse:
    • Basierend auf Momentaufnahmen, berücksichtigt Veränderungen im Zeitverlauf nicht.
    • Märkte und Unternehmen sind dynamisch, daher kann eine statische Analyse irreführend sein.
  5. Vernachlässigung der Konkurrenz:
    • Fokussiert sich auf den relativen Marktanteil, ohne die Reaktionen der Konkurrenten angemessen zu berücksichtigen.
    • Konkurrenzstrategien können die Positionierung einer SGE im Markt beeinflussen.
  6. Komplexitätsreduktion:
    • Reduziert komplexe Sachverhalte auf zwei Dimensionen (Marktanteil und Marktwachstum), was zu Informationsverlust führt.
    • Andere relevante Faktoren werden für eine einfachere Darstellung außer Acht gelassen.
  7. Einteilung in Kategorien:
    • Einteilung in “Cash Cows”, “Stars”, “Question Marks” und “Dogs” kann zu starren Denkmustern führen.
    • Unternehmen könnten in mehrere Kategorien gleichzeitig fallen und benötigen differenziertere Betrachtungsweisen.
  8. Fehlende finanzielle Dimension:
    • Obwohl es eine Matrix ist, fließen finanzielle Aspekte nicht direkt in den BCG-Ansatz ein.
    • Gewinnmargen und Kapitalanforderungen werden nicht direkt berücksichtigt.

Diese Kritikpunkte zeigen, dass obwohl das BCG-Portfolio ein nützliches Instrument sein kann, um einen groben Überblick über die Positionierung von SGEs zu erhalten, es doch seine Grenzen hat und nicht alle relevanten Faktoren berücksichtigt, die für eine fundierte strategische Entscheidung notwendig wären.

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3
Q

Wie können die Defizite des BCG Portfolios gelöst werden?

A

Die Defizite des BCG-Portfolios können auf verschiedene Weisen angegangen und gelöst werden. Hier sind einige Lösungsvorschläge in kurzen Stichpunkten:

  1. Integration weiterer Bewertungsfaktoren:
    • Beziehen Sie neben Marktanteil und Marktwachstumsrate auch andere relevante Faktoren wie Wettbewerbsstärke, Kundenbedürfnisse, technologische Trends usw. in die Analyse ein.
  2. Dynamische Analyse:
    • Statt einer statischen Momentaufnahme sollten zeitliche Verläufe und Entwicklungen betrachtet werden, um die Veränderungen im Zeitverlauf zu erfassen.
  3. Berücksichtigung von Wechselwirkungen:
    • Nehmen Sie Synergien und Abhängigkeiten zwischen den strategischen Geschäftseinheiten angemessen in die Bewertung auf.
  4. Flexible Kategorien:
    • Statt starren Kategorien (“Cash Cows,” “Stars,” “Question Marks,” “Dogs”) verwenden Sie eine differenziertere, anpassungsfähige Kategorisierung, die den spezifischen Gegebenheiten des Unternehmens gerecht wird.
  5. Einbeziehung der Konkurrenzanalyse:
    • Berücksichtigen Sie die Reaktionen und Strategien der Konkurrenten, um fundiertere Entscheidungen zu treffen.
  6. Finanzielle Dimension einbeziehen:
    • Direkte Integration finanzieller Kennzahlen wie Gewinnmargen, Kapitalrendite und Kapitalanforderungen in die Bewertung.
  7. Nutzung von Portfolio-Ergänzungen:
    • Kombinieren Sie das BCG-Portfolio mit anderen Analysewerkzeugen, um ein umfassenderes Bild zu erhalten.
  8. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung:
    • Führen Sie regelmäßig Überprüfungen durch, um Änderungen in den Marktbedingungen und der Unternehmensstrategie zu berücksichtigen und das Portfolio entsprechend anzupassen.
  9. Einbeziehung von Expertenwissen:
    • Ziehen Sie das Fachwissen von Experten und relevanten Interessengruppen heran, um eine umfassendere Analyse zu gewährleisten.

Indem diese Lösungsansätze berücksichtigt werden, kann der BCG-Portfolio-Ansatz verbessert und seine Aussagekraft und Anwendbarkeit gesteigert werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass kein Analysewerkzeug perfekt ist, und eine Kombination mehrerer Ansätze oft die besten Ergebnisse liefert.

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4
Q

Was ist die Blue Ocean Strategie?

A

Ziel: Neue, unerschlossene Märkte zu schaffen statt in gesättigten Märkten zu konkurrieren.
- Fokus auf NUTZENINNOVATION, um Nutzen für Kunden zu steigern und Kosten zu senken.
- KundenGruppen: Anstreben neuer Kundengruppen durch Schaffung neuer Nachfrage.
- Beseitigung unwichtiger Merkmale, um Produkte/Dienstleistungen schlanker und effizienter zu gestalten.
- Verbesserung wichtiger Elemente zur Steigerung der Kundenzufriedenheit.
- Strategische Kontur Nutzung analytischer Werkzeuge zur Identifikation und Umsetzung vielversprechender Marktchancen.

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5
Q

Wie baut man eine Blue Ocean Strategie auf?

A
  1. Verstehen des Marktes: Analysieren Sie den derzeitigen Markt, die bestehende Konkurrenz und die Bedürfnisse der Kunden.
  2. Identifikation der Konkurrenzfaktoren: Erkennen Sie die Merkmale, auf die in der Branche üblicherweise konkurriert wird.
  3. Erkennung unerfüllter Kundenwünsche: Identifizieren Sie Elemente, die den Kundenwünschen nicht gerecht werden oder in der Branche vernachlässigt werden.
  4. Schaffen neuer Faktoren: Entwickeln Sie innovative Merkmale oder Dienstleistungen, die bisher noch nicht angeboten wurden.
  5. Reduzieren: Eliminieren Sie Faktoren, die keinen wesentlichen Beitrag zum Kundennutzen leisten.
  6. Erhöhen: Stellen Sie bestimmte Merkmale, die für den Kundenwert wichtig sind, auf einem hohen Niveau bereit.
  7. Umsetzung: Setzen Sie die entwickelte Strategie in die Realität um und schaffen Sie Ihr neues Marktsegment.
  8. Kommunikation: Teilen Sie Ihre Blue Ocean Strategy mit den Kunden, um sie von Ihrem innovativen Ansatz zu überzeugen.
  9. Bewertung und Anpassung: Überwachen Sie die Umsetzung und passen Sie die Strategie bei Bedarf an, um den Erfolg sicherzustellen.
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6
Q

Was ist der Unterschied zwischen Blue Ocean und Differenzierungsstrategie?

A

Blue Ocean Strategie:

  • Ziel: Erschaffung neuer, unumkämpfter Märkte (Blue Oceans) mit wenig oder keiner Konkurrenz.
  • Fokus: Schaffung von neuem Kundennutzen und Innovation.
  • Vorgehen: Kombination aus Differenzierung (Schaffen einzigartiger Produkteigenschaften) und Kostenführerschaft (Effizienz, um Werte zu liefern).
  • Ergebnis: Möglichkeit, langfristig hohe Gewinne zu erzielen und Wettbewerbsvorteile zu erhalten.

Differenzierungsstrategie:

  • Ziel: Hervorhebung und Kommunikation der Einzigartigkeit eines Produkts oder einer Dienstleistung.
  • Fokus: Betonung des Alleinstellungsmerkmals, um loyalere Kunden anzuziehen.
  • Vorgehen: Investition in Forschung, Marketing und Produktentwicklung, um das Produkt oder die Dienstleistung von der Konkurrenz abzuheben.
  • Ergebnis: Ermöglicht höhere Preise aufgrund der wahrgenommenen Einzigartigkeit und möglicher höherer Kundentreue. Kann aber auch zu intensiverem Wettbewerb führen.
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7
Q

Beispiel der Blue Ocean Strategie, und Erläuterung

A
  • Cirque du Soleil: Erfolgreich mit Blue Ocean Strategy.
  • Keine traditionellen Zirkus-Elemente
    • Tiershows
    • Mehrere Manegen
  • Stattdessen: Theater, Akrobatik, Musik.
  • Zielgruppe: Erwachsene, anspruchsvolles Publikum.
  • Aestetik: Einzigartige, ästhetische und künstlerische Vorstellungen. Besseres Ambiente
  • Höhere Preise, weniger direkte Konkurrenz.
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