7. (Gelegenheits-)Beobachtung Flashcards
(Gelegenheits-)Beobachtung
Unsystematische Beobachtungen, die ökonomisch (während der Untersuchung
begleitend alles aufschreiben) und gleichzeitig informativ sind
Methode, diagnostisch relevante Informationen zu erheben, wo keinen validen Testverfahren/ psychologische Gespräche zur Verfügung stehen
o Hier zum Teil auch Systematisierung (Beobachtungspläne -> Teilstandardisierung)
Ziel?
Verschaffung eines allgemeinen Eindrucks
Beispiele: zur Erfassung von Motivations- und Emotionszuständen, Umgang mit
stressigen Situationen, Umgang mit Misserfolg/Erfolg (Beobachtungsplan)
Zur Validierung von Testleistungen: Einholen von Informationen, mit denen man Ergebnisse neu einordnen kann; z.B. Ablenkungen durch Störungen während der Testung
Formal: Darstellung im Gutachten
Geschrieben im Imperfekt (indirekte Rede: Konjunktiv)
Beschreibung von Verhalten, nicht von Eigenschaften:
o Er warf den Würfel auf den Boden, als er eine Aufgabe des Mosaik-Tests nicht vor Ablauf der Zeit fertiggestellt hatte.
o Nicht: Er war wenig frustrationstolerant
Trennung Verhaltensbeschreibung und Interpretation (die erst später)
Inhaltlich: (teil)-standardisierte Beobachtung
Verhalten während und außerhalb der Testdurchführungen werden
notiert:
o Art, Häufigkeit und Intensität
Relevantes Verhalten benennen
Festhalten von situativen Bedingungen während der Untersuchung
o Z.B. Störungen von Außen, Art der Mitarbeit, Müdigkeitserscheinungen Beobachtung von komplexen Eigenschaften des Probanden
o Z.B.Problemlösestrategien,UmgangmitMisserfolg
systematische Beobachtung
Planung einer standardisierten Situation, um bestimmte Verhaltensweisen zu
beobachten: Wo wird Wann Was beobachtet?
Beispiel: Untersuchung aggressiver Verhaltensweisen eines Sechsjährigen in
einer standardisierten geplanten Situation
o Vorweg definieren, welche Verhaltensweisen notiert werden sollen o Genaue Kriterien festlegen
Auch Gelegenheitsbeobachtungen können systematisiert werden, durch das Festlegen von groben Kriterien: Beispiel Döpfner und Petermann (2008) – Bogen zur Verhaltensbeobachtung während der Untersuchung (VEWU)
Verhaltensbeobachtung während der Untersuchung (VEWU):
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Instruktionsverständis Kooperation Interesse an den Aufgaben Unsicherheit/Ängstlichkeit Frustrationstoleranz Motorische Unruhe Ablenkbarkeit und Konzentration Impulsivität Arbeitsgeschwindigkeit Aufmerksamkeitssuchendes oder demonstratives Verhalten
Weitere Datenquellen: Simulationen
Rollenspiel (verschiedene Anwendungsgebiete):
o Z.B. Erfassung von Kompetenzen zur Bewältigung problematischer Situationen
Beispiel: Situation Umgang mit Kundenbeschwerden o Situationen können konfrontativ oder kooperativ sein
o die zweite Rolle in der Interaktion übernimmt der Gutachter
Arbeitsprobe (Berufseignungsdiagnostik):
o o o o
1 Rückblick
Probeweise das Übernehmen einer Tätigkeit, die bei der angestrebten Arbeit gemacht werden muss (oder realitätsnahe Simulation)
Sind meist standardisiert und gelten u.a. durch Expertenurteile gesichert als inhaltsvalide: z.B. Assessment Center (feste Aufgaben und Anforderungen)- Verhaltensbeurteilung
Mehre Untersuchungen weisen auf die Augenscheinvalidität hin (u.a. Schmidt & Hunter, 1998)
Beziehen sich meist auf motorische Fähigkeiten, können aber auch andere Fähigkeiten prüfen (z.B. Übersetzungsfähigkeiten eines Dolmetschers)
Beispiel Floristin: Binden eines Blumenstraußes