6. Auswertung & Darstellung von Testergebnissen Flashcards
Umwandlung von Testwerten in andere Skalen
zWert= x-M/SD Wertpunkte= z*3 + 10 IQ=z*15+100 Standardwerte (Z-Wert)= z*10 + 100 Stanine= z*2+5 T-Werte=z*10 + 50 Sten-Wert= z*2 + 5,5
Vertrauensintervall
Gibt den Bereich an, in dem der wahre Wert der Person unter Inkaufnahme einer vorab festgesetzten Fehlerwahrscheinlichkeit liegt
Die Breite des Intervalls ist abhängig von der Messgenauigkeit des Verfahrens (der Reliabilität) sowie von der gewählten Irrtumswahrscheinlichkeit.
Formel : CI = X z1-/2 * sd * √1 – rtt
X= Testwert einer Person in einer Skala j (z.B. IQ)
z1-/2 = z -Wert der Irrtumswahrscheinlichkeit (bei 5 %= 1,96, bei 1 % = 2,58) rttj = Reliabilität des Tests (meist Interne Konsistenz oder Split Half)
sd = Standardwert der Skala des Testwertes X
Darstellung von Testergebnissen
Ergebnisse der Verfahren immer im Vergleich zur Referenzstichprobe (Normgruppe nach Alter, Geschlecht, Bildung etc.) angeben
Neben Referenzstichprobe sind anzugeben:
o Rohwerte
o Normwerte der Testergebnisse (z.B. neben IQ-Wert, T-Werte, Stanine)
o Vertrauensintervall (Konfidenzintervall) (bei einigen Normtabellen, bzw. Manualen schon berechnet)
o Prozentrang (relativen Anteil der Referenzgruppe, die denselben oder niedrigeren Wert erreicht hat)für Interpretation notwendig!
o Angabe des Wertebereichs (durchschnittlich etc.) verbale Klassifikation Werden im Präteritum (Imperfekt, Vergangenheitsform) berichtet
Einfluss von Verzerrungstendenzen auf falsche Antworten und Aussagen: führen zu…
falschen Testergebnissen zu Fehldiagnosen können Einfluss auf die Konstruktvalidität haben Und schränken somit die Aussagekraft der Befunde ein
Fehlerquellen auf Seiten des …
- Probanden/ Klienten:
Z.B. Soziale Erwünschtheit 2. Diagnostikers
Z.B. Milde-/ Strengefehler 3. Verfahrens
Z.B. bei Fragebögen keine Itempolung (nur positive/ negative Items)
Häufig auftretende Verzerrungstendenzen im Selbstbericht (z.B. Fragebögen)
Antworttendenzen:
Soziale Erwünschtheit (Impression-Management)
Akquisenz (Zustimmungstendenz)
Tendenz zur Mitte (Unabhängig von Iteminhalt)
Tendenz zu Extremantworten ((Unabhängig von Iteminhalt)
Bearbeitungsstrategien (vor allem bei Multiple Choice in Intelligenztests)
Simulation (Vortäuschen von Krankheitssymptomen oder geringer Leistungsfähigkeit):
Aggravation: bewusstes Übertreiben vorhandener Krankheitssymptome
Dissimulation: Bagatellisieren oder Weglassen vorhandener Symptome, obwohl diese vorhanden sind
Verzerrungstendenzen: Messung
Möglichkeiten, z.B. bei sozialer Erwünschtheit:
mithilfe von Skalen aus Fragebogen: „Lügenskala“
Z.B. Lügenskala (22 Items) aus dem Eysenk Personality Questionaire – Revision ( Ruch, 1999)
Beispielitem: Haben Sie jemals ein Lob eingesteckt, obwohl sie wussten, dass es eigentlich ein anderer verdient hätte?
gezielte Entwicklung von Fragebögen zur Erfassung von Verzerrungstendenzen
z.B. Fragebogen Mummendey-Eifler-Skala ( Mummendey & Eifler, 1993)
z.B.FragebogenSozialen-Erwünschtheitsskala(SDS-17,Stöber,1999,2001) Beispielitem: Ich akzeptiere alle anderen Meinungen, auch wenn sie mit meiner eigenen nicht
übereinstimmen?
Erfassung von Verzerrungstendenzen in Persönlichkeitsfragebögen o zusätzliche Skalen zur Erfassung von Verzerrungstendenzen
Beispiel: Skala Offenheit im FPI-R (Vorsicht: Offenheit im NEO-PI-R wird anders definiert!) mithilfe einer Analyse der Antworttendenzen (z.B. bei Extremantworten):
Konsistenz- und Plausibilitätsprüfung (Angaben stimmen logisch überein, sind nicht widersprüchlich)
Erfassung von Simulationstendenzen (Aggravation und Dissimulation):
Methoden zur Validierung
o Exploration/Interview
o Verhaltensbeobachtung
o Standardisierte/normierte Fragebögen
o Fragebogenkontrollskalen/Fragebögen zu Antworttendenzen o körperliche Funktions-und Leistungstests
o psychologische Funktions-und Leistungstests
o Labortests/Kontrolle der körperlichen Leistungsfähigkeit
Einfluss auf die Konstruktvalidität
Einfluss sozial erwünschtes Antwortverhalten auf die Konstruktvalidität (Pauls & Crost, 2005) von Persönlichkeitsfragebögen wie NEO-PI-R:
Vergleich 4 Instruktionen: Standardinstruktion, Faking-Good (so positiv wie möglich) und zwei berufsspezifische Faking-Instruktionen (Manager und Krankenschwester)
Ergebnisse: Im Vergleich zur Standardinstruktion
o Manager-Instruktion: erhöhte Werte bei emotionaler Stabilität (N-), Extraversion
und Gewissenhaftigkeit
o Krankenschwester-Instruktion: erhöhte Werte für emotionale Stabilität, Extraversion, Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit; niedrigere Werte für Offenheit
o Faking-Good-Instrukion zeigte in allen Bereichen erhöhte Werte
o Probanden, die in Richtung „faking-good“ verzerren, haben offenbar eine Vorstellung, welche Persönlichkeitsausprägung eine Person für einen bestimmten Beruf aufweisen sollte
→ Ein gewisses Maß an Selbsttäuschung sei gesund, jedoch wird gerade die Personalauswahl von Spezialkräften durch (bewusst) veränderte Verhaltensweisen beeinflusst (Kersting, 2004)