7.) Diagnostik im höheren Lebensalter Flashcards

1
Q

❓ Probefragen

A

❓ Erklären Sie unterschiedliche Aspekte des Alterns

❓ Nennen Sie eine psychologische Alternstheorie und erklären Sie deren Annahmen

❓ Welche Erklärungen für geringere Prävalenzen psychischer Störungen bei Älteren Menschen kennen Sie?

❓ Was sollte bei der Durchführung diagnostischer Interviews bei älteren Menschen beachtet werden?

❓ Welche Arten von Demenzen lassen sich unterscheiden?

❓ Worin unterscheiden sich Demenzen von normaler Altersvergesslichkeit?

❓ Nennen Sie 2 Testverfahren zur Erfassung von kognitiven und Gedächtnisdefiziten. Beschreiben Sie eines davon genauer.

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Q

❓ Erklären Sie unterschiedliche Aspekte des Alterns

A

➡️ Aspekte des Alterns

👉 Kalendarischer Aspekt
• Alter in Jahren

👉 Biologischer Aspekt
• Altern der Organe + d. Körpers
• Fortschreiten von körperlicher Degeneration

👉 Psychologischer Aspekt
• subj Alter, wie alt fühlt man sich?

👉 ökologischer/kontextueller Aspekt
• Rolle d. Umwelt + d. Gesellschaft, wie werde ich in meiner Umwelt gesehen?

.

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Q

❓ Nennen Sie eine psychologische Alternstheorie und erklären Sie deren Annahmen

A

🔺 Disengagement-Theorie (Cumming und Henry, 1961)

👉 = Altern hat mit einem Abschluss d. Aufgn ü d. Lebensspanne zu tun

▫️ Rückzug aus gesellschaftlichen + sozialen Verpflichtungen

▫️ wird am deutlichsten beim Austritt aus d. Erwerbsleben

▫️ Rückzug findet immer von beiden Seiten statt: Gesellschaft zieht sich vom Individuum zurück + umgekehrt

▫️ Krankheit + Tod d. Individuums werden mit zunehmendem Alter immer wahrscheinlicher
↪️ was die Bereitschaft zum Engagement der Individuen reduziert
↪️ + „reibungslose Funktionieren“ gesellschaftlicher Organisationen bedroht

➡️ Biologische Alternstheorien

👉 Altern auf Zellebene
• genetisch
• metabolisch

👉 Altern auf Organebene
• ⚪️ Herz, Schilddrüse, Immunsystem etc.

👉 Altern auf Organismusebene
• ⚪️ Störungen d. Nervensystems

—> Abb.

➡️ Psychologische Alternstheorien

=> grobe Kernidee kennen + Namen 1-3

👉 Defizitmodell der geistigen Entwicklung (Wechsler, 1944)

👉 Aktivitätstheorie (Tartler, 1961)

👉 Kognitive Alternstheorie (Thomae, 1970)

👉 Kompetenzmodelle des Alterns (Olbrich, 1987)

👉 Disengagement – Theorie (Cumming & Henry, 1961)

👉 Austauschtheorie (Homans, 1968)

👉 Kontinuitätstheorie (Fischer, 1988)

👉 Ökologisches Modell des Alterns (Zubin, 1973)

❓ Welche Schlussfolgerungen ergeben sich dadurch?

=> siehe nächste Seite

👉 Aktivitätstheorie —> aktives Altern <= möglichst lange ein hohes Aktivitätsniveau zu behalten

👉 Kognitive Alternstheorie —> subjektive Wahrnehmung <= man ist so alt wie man sich fühlt + Akzeptanz bewältigt worden

👉 Kompetenzmodelle des Alterns —> Ressourcen nutzen <= was kann man noch + vllt auch besser als vorher (mehr Zeit)

👉 Austauschtheorie —> soziale Interaktion <= zwmenschlich

👉 Kontinuitätstheorie —> Beibehalten von Lebensstilen

👉 Ökologisches Modell des Alterns —> positive Umweltfaktoren schaffen

➡️ Der physiologische Alterungsprozess

– Verlust an Leistungsfähigkeit (1% pro Jahr ab 30 Lj.)
– Kraft: Verringerung der Muskelmasse
– Ausdauer: Verringerung des maximalen aeroben Energieumsatzes
– Spitzenleistung nimmt ab
– Zunahme von Krankheiten eher später (60 Lj.)
– Herz-/Kreislauf
– Demenzen

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4
Q

❓ Welche Erklärungen für geringere Prävalenzen psychischer Störungen bei Älteren Menschen kennen Sie?

A

🔺 altersbedingter Recall Bias

▫️ früher erlebte Symptomen vergessen werden

🔺 Stichprobenselektionseffekte
▫️ durch untersch Sterblichkeit + Institutionalisierung

🔺 Survivor effect“

▫️ erkrankte Personen sind u.U. schon verstorben
▫️ / befinden sich bereits in Einrichtungen (⚪️Pflegeheimen)

👉 wodurch sie für Studien schlechter zugänglich sind

👉 wirklich Kranke können schlechter erreicht werden

<= schon verstorben/weniger zugänglich

🔺Vermutung, dass ältere Menschen ihre Symptome eher seltener als psych. Probleme wahr, sondern gehen eher von körperl Ursachen aus

👉 Coping-Strategie: Diagnosen werden m.H. von Interviews gestellt.

❌ Problem solcher Interviews ist, dass es aus sehr komplexen Fragen besteht. Der Patient muss also idL sein, jede einzelne Proposition zu verstehen, diese mitein. zu kombinieren, darüber nachzudenken, ob das im Leben schon einmal der Fall war, das bewerten und dann noch eine Antwort darauf geben

👉 kognitiv hoch anspruchsvoll + erfordern von Arbeitsgedächtniskapazität, die im Alter jedoch abnimmt, zudem müssen Ältere auf eine viel größere Lebensspanne zurückblicken

👉 Werden Symptome als körperlich eingeschätzt, ist dies meist Ausschlusskriterium für psychische Diagnose

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5
Q

❓ Was sollte bei der Durchführung diagnostischer Interviews bei älteren Menschen beachtet werden?

A

☝️ untersch Verarbeitung d. tw komplexen Symptomfragen, die typischerweise in diagn. Interviews für psych. Störungen verwendet werden

☝️ Interviews erfordern das parallele Speichern, Abrufen, Organisieren + Bewerten komplexer Infos, d.h. sie erfordern Arbeitsgedächtniskapazität
(zuhören, Inhalt d. Frage verstehen, mit individuellen Erfahrungen in Verbindung bringen, eine Entscheidung treffen + angemessene Antw. geben)

☝️ mit zunehmender Lebensdauer muss eine größere Zeitspanne beurteilt werden

☝️ gleichzeitig nimmt die Arbeitsgedächtniskapazität ab

🔴 „Gab es in Ihrem Leben einmal eine Zeitspanne von 2 Wochen oder länger, in der Sie sich fast täglich, die meiste Zeit über traurig, niedergeschlagen oder deprimiert fühlten?“

-> sehr kognitive anspruchsvolle Aufgabe 🧠❌

  • man sollte also eine Version für Ältere machen (ist noch nicht vorhanden)
  • bei strukturierten Interviews kann man auch herunterbrechen + erklären

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6
Q

❓ Welche Arten von Demenzen lassen sich unterscheiden?

A

➡️ degenerative vs vaskuläre Demenzen

🔺 degenerative Demenzen
▫️ = Abbauprozesse

🔺 vaskuläre Demenzen
▫️ = bezeichnet sich auf die Blutgefäße

➡️ Neurodegenerative Demenzen:

👉 morphologische + neurologische Abbauprozesse

  • 🔺 Morbus Alzheimer

o 1-4% der 70 Jährigen, dann Verdopplung/ 5 Jahre
o schleichender Verlauf

o Frühphase: Kurzzeitgedächtnisstörungen, Orientierungsstörungen, Aphasie, Apraxie, Agnosie

o im Verlauf: Myoklonien, epileptische Anfälle, Delir

- 🔺 Lewy-Köper-Demenz:
o Zweithäufigste Demenz im Alter
o Frühsymptom: Depressivität
o Rigor/ Akinese
o Fluktuation von Aufmerksamkeit und Vigilanz
o Visuelle Halluzinationen

➡️ Vaskuläre Demenzen:

👉 bezieht sich auf die Blugefäße

  • plötzlicher Beginn
  • schrittweise
  • 🔺 Multiinfarktdemenz
    o Verstopfen von großen Hirngefäßen ➡️ Makroangiopathie
  • 🔺 Vaskuläre Leukenzephalopathie (Morbus Binswanger)
    o Infarkte in kleinen Blugefäßen ➡️ Mikroangiopathie)
    o durch best. Risikofaktoren: Hypertonie, Diabetes, Hypercholesterinämie

🔺 Demenzen

▫️ Hirnorganischer Abbauprozess (Gedächtnisstörung plus weitere kognitive Störung)

▫️ Reduktion der Leistungen

▫️ verschiedene Krankheiten als Ursache (Alzheimer, vaskulär (gefäßbedingt), andere degenerative Gehirnerkrankungen, Vergiftungen etc.

▫️ Verlauf sehr heterogen

➡️ degenerative vs vaskuläre Demenzen

🔺 Neurodegenerative Demenzen

– Morbus Alzheimer

  • Prävalenz: 1-4% der 70 jährigen, dann Verdoppelung/5 Jahre
  • selten auch früher Krankheitsbeginn (ab 40. Lj möglich)
  • schleichender Verlauf
  • In der Frühphase: Kurzzeitgedächtnisstörungen, räuml. Orientierungsstörung, Benennstörungen (Aphasie), Apraxie, Agnosie
  • Im Verlauf: Myoklonien, epileptische Anfälle, Delir
  • CT/MRT: temporale Atrophie, Liquor, EEG
  • Familienanamnese

Neurodegenerative Demenzen

– Lewy-Köper-Demenz

  • zweithäufigste degenerative Demenz im Alter
  • Depressivität häufig als Frühsymptom (Melancholie)
  • Rigor/Akinese
  • Fluktuationen von Aufmerksamkeit und Vigilanz
  • Visuelle Halluzinationen

Vaskuläre Demenzen

— plötzlicher Beginn, schrittweise (nicht schleichende) Progredienz, oft mit fokal neurologische Symptomen, Verwirrtheit häufig zu Beginn der Demenz

— Multiinfarktdemenz
• Embolische Infarkte durch Stenosen großer Hirngefäße (Makroangiopathie)

— Vaskuläre Leukenzephalopathie (Morbus Binswanger)
• Subkortikale arteriosklerotische Enzephalopathie (Mikroangiopathie)

–> Art. Hypertonie, Diabetes mellitus, Hypercholesterinämie
–> Selten durch Vaskulitiden oder Autoimmunerkrankungen (Syst. Lupus erythematodes)

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7
Q

❓ Worin unterscheiden sich Demenzen von normaler Altersvergesslichkeit?

A

=> ANSCHAUEN !!

❓ Demenz oder Altersvergesslichkeit?

👉 Merkmale der normalen Altersvergesslichkeit

▫️ Vergesslichkeit ist vorübergehend
▫️ bei längerem Nachdenken fällt einem das Vergessene wieder ein
▫️ Vergesslichkeit + Verlegen von Gegenständen zeigen sich nur manchmal als Problem
▫️ soziale Kontakte bleiben erhalten

👉 Merkmale einer Demenz

▫️ Vergesslichkeit ❗️dauert an❗️
▫️ selbst bei ❗️längerem Nachdenken❗️ fällt einem das Vergessene ❗️nicht mehr ein❗️
▫️ ❗️Vergesslichkeit + Verlegen von Gegenständen❗️ zeigen sich rglm. als Problem
▫️ sozialer ❗️Rückzug❗️

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8
Q

❓ Nennen Sie 2 Testverfahren zur Erfassung von kognitiven und Gedächtnisdefiziten. Beschreiben Sie eines davon genauer.

A

👉 🔺 Mini-Mental-Status-Test

▫️ Screening-Verfahren zur Feststellung kogn. Defizite

▫️ meistverwendete Instrument bei der Diagnose von Demenz + Alzheimer

▫️ als Interview mit P durchgeführt

▫️ anhand von 9 Aufgnkomplexen werden zentrale kogn. Fktn ü.prüft

  • zeitl Orientierung
  • räuml Orientierung
  • Merk- u. Erinnerungsfähigkeit
  • Aufmerksamkeit
  • Sprache + Sprachverständnis
  • lesen
  • schreiben
  • zeichnen
  • rechnen

—> Abb.

👉 🔺 Montreal-Cognitive-Assessment (MoCA)

▫️Test auf Gedächtnisstörungen

▫️ wurde entw. als ein schnell durchzuführendes Screening-Instrument für leichte kogn. Einbußen

▫️ berücksichtigt untersch. kogn. Bereiche: 
o Aufmerksamkeit u. Konzentration
o Exekutivfunktionen
o Gedächtnis
o Sprache
o visuokonstruktive Fähigkeiten
o konzeptuelles Denken
o Rechnen 
o Orientierung

▫️ Dauer ca. 10min

▫️höchstmögliches Auswertungsergebnis = 30 Punkte

▫️normal = Ergebnis von 26/ mehr Punkten

—> Abb.

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