4.) Diagnostik in der Psychodynamischen Therapie Flashcards

1
Q

❓ Probefrage

A

❓ Was sind Merkmale und Inhalte des psychodynamischen Erstgesprächs

❓ Welche Informationsquellen werden im Erstinterview nach Argelander herangezogen?

❓ Was bedeuten „szenische Informationen“?

❓ Was erfasst die Achse I des OPD-2?

❓ Nennen Sie beispielhaft zwei Konflikte aus der Achse III des OPD-2!

❓ Wie wird die Verfügbarkeit psychischer Funktionen, um sich selbst und seine Beziehung zu inneren und äußeren Objekten zu regulieren mit einem Begriff bezeichnet?

❓ Ein Patient hat große Schwierigkeiten, sich selbst und seine Gefühle wahrzunehmen. Auf welche Achse nach OPD-2 können Sie dies beziehen? Erläutern Sie!

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Q

❓ Was sind Merkmale und Inhalte des psychodynamischen Erstgesprächs

A

(?) (?) (?)

👉 Befragung + Beobachtung
↪️ müssen so ablaufen
↪️ dass unbew interaktive Bez. nicht behindert wird ♥️🙅‍♀️

👉 initiale Beziehung
↪️ sollte durch Therapeuten ohne Bewertung gestaltet werden 👍👎🙅‍♀️

o offene Grundhaltung
o Position d. Zurückhaltung
o T’s geben Pn Raum, ihnen best. Rolle zuzuschreiben

👉 Beziehung wird gestaltet durch Übertragung + Gegenübertragung
↪️ es geht um d. Aufbau eines intersubjektiven Übertragungsraumes

o Welche Dinge überträgt der Patient auf den Therapeuten?
o Was macht das mit mir als Therapeut? Wie reagiere ich?

💭 Grundgedanke:

▫️ Das, was der Patient auf mich überträgt, hat er aus vergangenen Beziehungserfahrungen.

▫️ Daraus kann der Therapeut Schlüsse ziehen.

▫️ So wie es mir in dieser Beziehungssituation geht, wird es auch anderen Personen im Kontakt mit dem Patienten gehen.

🚩Ziel des Erstgespräches:
👉 Bild von Persönlichkeit des Patienten + der psych. Störung erstellen

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Q

❓ Welche Informationsquellen werden im Erstinterview nach Argelander herangezogen?

A

o Interviewinformationen aus 3 versch Quellen

🔺 objektive Infos
👉 persönliche Angaben/ biografische Fakten, die jederzeit nachprüfbar sind

🔺 subjektive Infos
👉 Bedeutungssysteme der Patient:innen
↪️ die mithilfe der Therapeut:innen aufgearbeitet werden

👉 Kriterium für Gültigkeit der Interpretation ist die situative Evidenz

🔺 szenische/situative Infos
👉 Wie wird eine Situation erlebt?
👉 Wahrn. non-verbaler Infos d. Szene (Gefühlsregungen + Vorstellungsabläufe)

➡️ Das Erstinterview in der Psychoanalyse (Argelander)

🏁 Ziel: Bild von der Persönlichkeit der Patient:innen + ihrer psych Störung erstellen

-> guter Lernstoff für PRÜFUNG

  • Ziel: Bild von der Persönlichkeit des Patienten und seiner psychischen Störung erstellen
  • Interviewinformationen aus 3 verschiedenen Quellen

– Objektive Informationen: persönliche Angaben/ biografische Fakten, die jederzeit nachprüfbar sind -> welche Bedeutung misst der P diesen bei

– Subjektive Informationen: Bedeutungssysteme des Patienten, die mithilfe des Therapeuten aufgearbeitet werden. Kriterium für Gültigkeit der Interpretation ist die situative Evidenz

– szenische/situative Informationen: Wie wird eine Situation erlebt? Wahrnehmung non- verbaler Informationen der Szene (Gefühlsregungen und Vorstellungsabläufe) -> durch inszenierte Szene

  • > diese Eindrücke dürfen NICHT durch Vorinfos des Patienten verfälscht sein (WICHTIG, dass es das ERSTINTERVIEW ist ! )
  • > würde sonst überlagert werden
  • > reicht zu wissen welche Infos fürs ERSTINTERVIEW relevant sind

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4
Q

❓ Was bedeuten „szenische Informationen“?

A

• Beziehung zw Therapeut:in + Patient:in wird genutzt
↪️ zur Entwicklung diagn. Hypothesen
↪️ + für Überlegungen zur Indikation

• Therapeut:in wird unbew vonPatient:in als ein Gegenüber erlebt
↪️ das früheren Objekten entspricht (🔺Reinszenierung)

o Der Patient muss sich gefordert fühlen, das
abzurufen, was er aus früheren Beziehungserfahrungen gelernt hat und das auf den Therapeuten übertragen

• Am Anfang dominiert das Erlebnis der Situation
↪️ mit allen darin entstehenden Gefühlsregungen + Vorstellungsinhalten
↪️ + v.a. auch körperlichen Reaktionen (von Patient:in + Therapeut:in)

👉 Haltung des Therapeuten ist offen, nicht wertend, geleitet von der einzigen Absicht den Patienten verstehen zu wollen
-> gleichschwebende Aufmerksamkeit

👉 mögl Erwartungshaltungen von Patienten werden früh thematisiert um Enttäuschung zu vermeiden

👉 Beziehung zw T + P steht im Fokus des Interesses

👉 Nutzung zur Entw. diagn. Hypothesen + für Überlegungen zur Indiaktion
-> Initiale Beziehung wird so weit wie möglich vom Patienten strukturiert

👉 Patient greift in unvertrauten, verunsichernden Situation auf vertraute Beziehungsmuster ‒ auf vertrautes Beziehungsverhalten (infantile Objektbeziehungen) zurück

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5
Q

❓ Was erfasst die Achse I des OPD-2?

A

➡️ Achse 1: Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen 🤒

-> die Achsen grob einordnen können !!

👉 Achse 1: Krankheitserleben u. Behandlungsvoraussetzungen 🤒

👉 Achse 2: Beziehung ♥️
(maladaptive Beziehungsmuster)

👉 Achse 3: Konflikt ⚔️
(zeitl ü.dauernde neurotische Konflikte bzw. Konfliktschemata)

👉 Achse 4: Struktur 🏺
(psychisch-strukturelle Fähigkeiten)

👉 Achse 5: psych. u. psychosomatische Störungen 🤮
(Symptomatologie gemäß ICD-10 bzw. DSM-IV)

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6
Q

❓ Nennen Sie beispielhaft zwei Konflikte aus der Achse III des OPD-2!

A

➡️ Selbstwertkonflikt

( Bemühungen um Selbstwert sind entweder übermäßig stark od. aktuell unzureichend + gescheitert )

➡️ Schuldkonflikt

( Schuld wird über angemessenes Maß d. Verantwortung hinaus entweder sich selbst/anderen aufgebürdet )

❌ Individuation vs. Abhängigkeit

❌ Unterwerfung vs. Kontrolle

❌ Versorgung vs. Autokratie

❌ Selbstwertkonflikt

❌ Schuldkonflikt

❌ ödipaler Konflikt

❌ Identitätskonflikt

-> Konflikte näher erläutert siehe Folien

Was sind 🔺psychodynamische Konflikte?

  • = Innere unbew Konflikte zw Vorstellungen/Motiven, die mit anderen Normen, Werten, Gedanken / Motiven nicht vereinbar sind —> innere Spannung
  • NICHT gemeint:

– äußere Konflikte z.B. Streit mit Freunden/Familie
– bew Konflikte (Einerseits möchte ich dies, aber andererseits…)

• Psychodynamischen Annahmen:

– menschliches Verhalten wird fortlaufend durch unbew Gedanken, Wünsche + Vorstellungen beeinfl

– innere unbew Konflikte spielen bei Entstehung von psych + psychosomatischen Störungen eine entscheidende Rolle

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7
Q

❓ Wie wird die Verfügbarkeit psychischer Funktionen, um sich selbst und seine Beziehung zu inneren und äußeren Objekten zu regulieren mit einem Begriff bezeichnet?

A

➡️ Struktur

🔺 Struktur

▫️ = Verfügbarkeit psych Fkten
↪️ um sich selbst + seine Beziehung zu inneren + äußeren Objekten zu regulieren

➡️ Beurteilung in Bezug auf die letzten 1-2 Jahre

  • hier gehts nicht um Beziehung, sondern um die Fähigkeit !

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8
Q

❓ Ein Patient hat große Schwierigkeiten, sich selbst und seine Gefühle wahrzunehmen. Auf welche Achse nach OPD-2 können Sie dies beziehen? Erläutern Sie!

A

➡️ Achse 4: Struktur

↪️ 1a: Selbstwahrnehmung

– sich selbst + eigene Gefühle differenziert wahrnehmen

– sein eigenes Selbstbild konstant halten können

⚪️ „P scheint körperl Ausdruck von Emotionen + primär körperl Belastungen nicht unterscheiden zu können. Das Bild, das er von sich zeichnet ist wenig facettenreich.“

-> weitere siehe Folien !

↪️ 1b: Objektwahrnehmung

– zw eigenen Gefühlen + Gedanken + denen anderer untersch können + andere in ihren versch Aspekten ganzheitlich + realistisch wahrn können, auch z.B. bei neg Gefühlen

⚪️ „Auch die anderen werden eher eindimensional aus seiner emotionalen Perspektive der Erwartung + Enttäuschung heraus beschrieben.“

↪️ 2a: Selbstregulierung

– Gefühle, Impulse + Selbstwert regulieren können + dabei weder
zu unter/übersteuern

⚪️ „P ist erkennbar übersteuert mit seltenen Durchbrüchen. Seine Kränkbarkeit ist spürbar.“

↪️ 2b: Regulierung des Objektbezugs

– Beziehung zu anderen nicht durch eigene Impulse belasten, eigene +
fremde Interessen angemessen berücksichtigen können

⚪️ „Interessen + Bedürfnisse der anderen werden vom P kaum gesehen + berücksichtigt.“

↪️ 3a: Kommunikation nach innen

– seine Gefühle erleben + innere Dialoge führen können, seinen eigenen Körper
lebendig wahrnehmen können (nicht als Objekt)

⚪️ „P wirkt wenig emotional beteiligt + eher rollenhaft normativ. Bezüglich seiner Körperlichkeit ist er ärgerlich auf den Orthopäden, der ‚das immer noch nicht hingekriegt hat‘.“

↪️ 3b: Kommunikation nach außen

– empathisch sein, Gefühle anderen ggü zulassen + anderen seine Gefühle zeigen können

⚪️ “Kommunikation zum P gestaltet sich vernünftig sachlich, unterschwellig sind Enttäuschung + Misstrauen spürbar. Es entsteht kein Gefühl des ‚Wir‘.“

↪️ 4a: Bindung an innere Objekte

– pos innere Vorstellungen von sich wichtigen anderen Personen haben (🔺Selbst- u. Objektrepräsentanzen) + diese nutzen können, um gut für sich zu sorgen + untersch Beziehungsqualitäten realisieren zu können

⚪️ „Die vom Patienten angesprochenen inneren Objektbilder wirken alle ähnlich; es geht immer darum, dass jemand etwas kritisiert, zum Vorwurf macht, einklagt oder nicht bekommt.“

↪️ 4b: Bindung an äußere Objekte

– sich emotional an andere binden + deren Unterstützung annehmen können, sich aber auch wieder von ihnen lösen können

⚪️ „P ist bemüht, bes selbstständig zu sein; er signalisiert keine Beziehungswünsche, sucht nicht nach Hilfe.“

.

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9
Q

Gestaltung der Gesprächssituation

A
  • Haltung des/der Therapeuten/in: offen, nicht wertend, geleitet von der einzigen Absicht, den Patienten zu verstehen. Stichwort „gleichschwebende Aufmerksamkeit“.
  • Mögliche Erwartungshaltungen von Patient:innen früh thematisieren, um Enttäuschung zu vermeiden.
  • Beziehung zwischen Therapeut:in und Patient:in steht im Fokus des Interesses.
  • Nutzung zur Entwicklung diagnostischer Hypothesen und für Überlegungen zur Indikation —> Initiale Beziehung wird so weit wie möglich von Patient:in strukturiert!
  • Patient:in greift in einer unvertrauten, verunsichernden Situation auf vertraute Beziehungsmuster – auf vertrautes Beziehungsverhalten (infantile Objektbeziehungen) zurück.
  • Therapeut:in wird unbewusst von Patient:in als ein Gegenüber erlebt, das früheren Objekten entspricht.
  • Die Therapeut:in gibt Patient:in den Raum, eine bestimmte Rolle zuzuschreiben.
  • Zugleich ist er handelndes Subjekt in der intersubjektiven Beziehung.

Ablauf

  1. Befragung
  2. Verhaltensbeobachtung
  3. Psychodynamische Wahrnehmung: Erfassung von Übertragungsphänomenen, die auf infantile Wünsche und ihre Abwehr gründen. Therapeut:innenmerkmale sind situative Stimuli, welche die Übertragung anregen.

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Q

Achsen des OPD II

A

—> siehe Folien für weitere über Konflikte hinaus bspw.

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