1.) Übersicht, Grundlagen psychologischer Diagnostik Flashcards

1
Q

❓ Probefragen

A

❓ Beschreiben Sie den Ablauf des diagnostischen Prozesses (inkl. Rückmeldungsschleifen) anhand einer eigenen praktischen Fragestellung

❓ Bei welchen Gegebenheiten sollte ein Diagnostiker einen Auftrag ablehnen?

❓ Wenden Sie das KSA + P - Modell auf ein eigenes Beispiel zur Hypothesenbildung an

❓ Welche Arten diagnostischer Daten lassen sich unterscheiden? Nennen Sie jeweils das Charakteristikum der Datenart und ein Beispielverfahren um solche Daten zu erheben

❓ Worin besteht das sogenannte Kompetenz-Performanz- Problem?

❓ Was sind Besonderheiten der Testdurchführung bei Kindern und wie kann man damit umgehen

❓ Nennen Sie Beispiele für verschiedene Arten von Persönlichkeitsfragebögen sowie deren Grenzen

❓ Nennen Sie Möglichkeiten zum Umgang mit sozialer Erwünschtheit

❓ Welche Besonderheiten hinsichtlich Reliabilität, Validität und Normierung muss man bei Fragebögen zur Zustandsmessung (States) beachten?

❓ Erläutern Sie die Begriffe Sensitivität, Spezifität, positiver und negativer Prädiktionswert anhand von Beispielen

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Q

❓ Beschreiben Sie den Ablauf des diagnostischen Prozesses (inkl. Rückmeldungsschleifen) anhand einer eigenen praktischen Fragestellung

A

BEISPIELE FÜR FRAGESTELLUNGEN

⁉️ Liegt eine psychische Störung vor (z. B. Depression, Schizophrenie, neurotische bzw. Persönlichkeits-/Verhaltensstörung)?

⁉️ Ist die kognitive Leistungsfähigkeit (z. B. Konzentration, Aufmerksamkeit, Reaktion, Gedächtnisfunktionen) beeinträchtigt (z. B. nach Rehaaufenthalten, Schlaganfällen, Schädel-Hirn-Traumata oder durch Alkoholabusus, Drogen-/Medikamentenabhängigkeit)?

( für die Unterstützung des weiteren Verlaufs: diagnostische Tests noch mal genauer anschauen, um Beispiele für Anwendung/Durchführung machen zu können für spezielle Beispiele {Konzentration: ADHS, BDI: Depression, … Persönlichkeitsstörung, Schizophrenie usw.} )

Der diagnostische Prozess

—> Abb.

START

📍 Auftraggeber

↪️ Fragestellung / Auftrag
➡️ unklar? nicht beantwortbar? nicht verantwortbar?
↩️ *zurück zu: „Auftraggeber“

‼️ Zielgerichteheit
‼️ Trennung Fakten + Bewertungen

↪️ Hypothesenbildung u. -bearbeitung
➡️ Untersuchungsanlass; vorliegende Infos (Erstgespräch wäre dort !!)

‼️ Psychologisches Grundwissen

↪️ Planung Datenerhebung + Auswahl von Verfahren

‼️ Zielgerichtetheit
‼️ Methodenexpertise

↪️ Datenerhebung und Datenauswertung

‼️Trennung Fakten + Bewertungen
‼️ Methodenexpertise

↪️ Datenkombination

➡️ Daten nicht ausreichend?
↩️ zurück zu: „Planung Datenerhebung + Auswahl von Verfahren“

➡️ neue Hypothesen?
↩️ *zurück zu: „Hypothesenbildung u. -bearbeitung“

‼️ Zielgerichtetheit
‼️ Psychologisches Grundwissen

↪️ Bericht / Diagnose / Entscheidung
↩️ *zurück zu: „Auftraggeber“ (Schleife ♾)

‼️ Zielgerichtetheit

⁉️ Die Fragestellung

✔️ Ist der Auftrag ethisch vertretbar?
✔️ Sind institutionelle und gesetzliche Rahmenbedingungen erfüllt?
✔️ Ist die Fragestellung klar?
✔️ Ist die Fragestellung prinzipiell beantwortbar?
✔️ Kann ich die Fragestellung sinnvoll beantworten?

** DEFINITION PD **

  • Teildisziplin der Psychologie.
  • dient Beantwortung von KLINISCHEN Fragestellungen, die sich auf die
  • Beschreibung
  • Klassifikation
  • Erklärung
  • Vorhersage
  • ODER VERÄNDERUNG

=> menschlichen Verhaltens + Erlebens beziehen

  • schließt gezielte Erhebung von Infos übers Verhalten + Erleben eines/mehrerer Menschen
  • sowie deren relevante disponierende, auslösende und aufrechterhaltende Bedingungen ein
  • erhobene Infos werden für Beantwortung d. klinischen Fragestellung interpretiert
  • diagnostisches Handeln wird von psychologischem Wissen geleitet
  • zur Erhebung von Infos werden Methoden verwendet, die wissenschaftlichen Standards genügen

Wichtige Merkmale

  1. ) versch (zu diagnostizierende) Merkmalsträger
  2. ) Sammlung von (diagnostischen) Informationen
  3. ) Zielgerichtetheit - konkrete Fragestellungen
  4. ) Trennung von Fakten und Bewertungen
  5. ) grundwissenschaftliche Fundierung
  6. ) wissenschaftliches „Methodenarsenal“

B E I S P I E L

  • Ein Patient kommt in die psychologische Praxis der Therapeutin XY. Er erklärt seine aktuelle Situation und bittet die Therapeutin herauszufinden, wieso er „zu blöd“ für alles ist.
  • Diese Frage ist weder direkt beantwortbar, noch ist sie klar genug gestellt.
  • Rückkopplungsschleife: Die Therapeutin sucht das Gespräch mit dem Patienten und gemeinsam wird sein Anliegen konkretisiert. Es kristallisiert sich die Fragestellung heraus, ob bei dem Patienten möglicherweise eine Depression vorliegt.
  • Die Therapeutin entwickelt dahingehend Hypothesen unter Berücksichtigung des Untersuchungsanlasses -> Patient begibt sich freiwillig in therapeutische Untersuchung und spekuliert nicht auf frühere Berentung o.Ä.
  • Anschließend plant die Therapeutin ihr weiteres Vorgehen. Sie überlegt sich den PSWQ und das BDI durchzuführen, um die Sorgen und depressiven Symptome des Patienten zu überprüfen.
  • Es kommt zur Datenerhebung, indem der Patient die ausgewählten Fragebögen bearbeitet. Nach erfolgreicher Bearbeitung wertet die Therapeutin
    die Fragebögen aus.
  • Mögliche Rückkopllungsschleife: Die erhobenen Daten sind noch nicht eindeutig und reichen nicht aus. Dann sollten weitere Daten erhoben werden.
  • Darauf folgt die Datenkombination. Die Ergebnisse, die dabei herauskommen, werden aufbereitet und kombiniert unter Beachtung der zu Beginn festgelegten Hypothesen.
  • Zum Schluss wird dann eine Entscheidung getroffen, bzw. die ursprüngliche Frage des Auftraggebers wird beantwortet. Liegt eine Depression vor, ja oder nein? Wenn ja, wie stark? Gibt es Begleiterscheinungen?

.

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Q

❓ Bei welchen Gegebenheiten sollte ein Diagnostiker einen Auftrag ablehnen?

A

❌ Auftrag ethisch nicht vertretbar
⚪️ ? (ausdenken)

❌ institutionelle und gesetzliche Rahmenbedingungen nicht erfüllt
⚪️ ? (ausdenken)

❌ Fragestellung unklar
⚪️ ? (ausdenken)

❌ Fragestellung prinzipiell nicht beantwortbar
⚪️ ? (ausdenken)

❌ Fragestellung selber nicht sinnvoll beantworten können
⚪️ ? (ausdenken)

  • mangelnde Sachkenntnis + Kompetenz (kennt sich nicht mit ICD-10/DSM-IV aus)
  • Unvereinbarkeit mit Gesetz & Gewissen (Gefälligkeitsgutachten)
  • fehlende Neutralität (Ergebnis nicht offen)
  • geringer Erkenntnisgewinn bei zu großem Aufwand/zu viele Kosten für Beteiligte

Wenn folgende Pkte NICHT zutreffend sind:

  • Ist der Auftrag ethisch vertretbar? ❌
  • Sind institutionelle und gesetzliche Rahmenbedingungen erfüllt? ❌
  • Ist die Fragestellung klar? ❌
  • Ist die Fragestellung prinzipiell beantwortbar? ❌
  • Kann ich die Fragestellung sinnvoll beantworten? ❌

.

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4
Q

❓ Wenden Sie das KSA + P - Modell auf ein eigenes Beispiel zur Hypothesenbildung an

A

🔺KSAs+P

👉 K = Knowledge (Allgemeinwissen, spezif. Wissen)

👉 S = Skills (erlernbare/trainierbare Verhaltensweisen)

👉 A = Abilities (stabile kognitive Leistungen)

👉 P = Personality (emotionale, motivationale u. soziale Persönlichkeitseigenschaften)

▫️ man kann das KSAs + P Modell anwenden, um Hypothesen abzuleiten

▫️ Man könnte sich fragen, welche

👉 Wissensinhalte (z.B. Biologie: Besitzt X Kenntnisse über den Aufbau einer Nervenzelle?)

👉 Fertigkeiten (z.B. Englisch: Besitzt X die nötigen Sprachkenntnisse in Englisch?)

👉 + Fähigkeiten (z.B. Intelligenz: Besitzt X die nötigen Fähigkeiten, um eine Hochschulstudium zu absolvieren?)

➡️ eine Person benötigt, um Psychologie zu studieren.

▫️ Man kann auch versuchen abzuleiten, welche

👉 Persönlichkeitseigenschaften Personen haben sollten (Ist X gewissenhaft genug für ein Psychologiestudium?)

🔺 Hypothesen

  • Formulierung spezif. psycholog. Fragen, um das in Fragestellung formulierte Problem zu lösen
  • dabei Berücksichtigung von Vorinformationen, von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Wissen um Rahmenbedingungen, spezifisches Bedingungswissen
  • Hinweise zur Hypothesenbildung:

– ein Sachverhalt pro Hypothese
– als Frage formulieren
– Trennscharfe Hypothesenformuliere
– auf Bezug zur globalen Fragestellung achten

🌟 Modelle der Hypothesenbildung 🌟

➡️ 🔺 Verhaltensgleichung: V = f(U, O, K, E, M, S)

👉 U = Umgebungsvariablen (⚪️ Wohnsituation, Zeit)

👉 O = Organismusvariablen (⚪️ körperl. Belastbarkeit, Alter, Ernährung, Beeinträchtigungen, Behinderungen)

👉 K = Kognitive Variablen (⚪️ Intelligenz, Konzentration, Wissen, Kreativität)

👉 E = Emotionale Variablen (⚪️ emotionale Stabilität, Umgang mit Belastungen, emotionale Bindungen)

👉 M = Motivationale Variablen (⚪️ Motive, Interessen, Werte)

👉 S = Soziale Variablen (⚪️ soziale Kompetenzen, Normen, Pflichten)

➡️ 🔺KSAs+P

👉 K = Knowledge (Allgemeinwissen, spezif. Wissen)

👉 S = Skills (erlernbare/trainierbare Verhaltensweisen)

👉 A = Abilities (stabile kognitive Leistungen)

👉 P = Personality (emotionale, motivationale u. soziale Persönlichkeitseigenschaften)

➡️ 🔺Klinische Klassifikationssysteme (ICD-10, DSM-V)

🤓 Planung d. Datenerhebung

• 2 Aspekte:

👉 strategische Planung („Was soll erhoben werden?“)
👉 + taktische Planung („Wie kommt man an die Infos?“)

• Auswahl der Verfahren

❓Ist das Verfahren zur Beantwortung der Fragestellung geeignet? Hauptgütekriterien beachten!

❓Ist das Verfahren für die zu untersuchende Person angemessen?

  • > Allgemeines Prozessmodell (Wittchen et al.)
  • > Das Prozessmodell des Problemlösens (Bartling et al.)
  • > Das 7-Phasen-Modell im Selbstmanagement-Ansatz (Kanfer)

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5
Q

❓ Welche Arten diagnostischer Daten lassen sich unterscheiden?

Nennen Sie jeweils das Charakteristikum der Datenart und ein Beispielverfahren um solche Daten zu erheben

A

➡️ Arten von Daten

„🔺maximum performance“

▫️ = Fähigkeits- u. Leistungstests

🔸 Intelligenztests (⚪️ WIE: Wechsler Intelligenztest für Erwachsene)
🔸 spezielle Fähigkeitstests (⚪️ Raven Matrizentests (fluide Intelligenz))
🔸 Entwicklungstests (⚪️ WET: Wiener Entwicklungstest {für Kindergartenkinder})
🔸 Schultests

-> im Einzelnen erläutert siehe Folien (wichtig ?!)

„🔺typical performance“

▫️ = Erfassung Persönlichkeit im engeren Sinne

🔹 L-Daten: ohne Zutun + ohne Beeinflussung d. betroffn. Person registrierbare Daten aus tägl Leben

⚪️ Dokumentenanalyse, Verhaltensbeobachtung, Fremdbeurteilung

🔹 Q-Daten: Auskünfte d. btrfn Person ü sich selbst

⚪️ Inhalte aus Interview/Exploration, Fragebögeninhalte

🔹 T-Daten: Ergebnisse von Tests, bei denen keine mit der Messintention
ü.einstimmende Augenscheinvaliditaẗ besteht

⚪️ physiologische Messungen, projektive Verfahren, reaktionszeitbasierte indirekte Tests

🔸 Intelligenztests für Erwachsene

  • Wechsler Intelligenztest für Erwachsene (WIE)
  • Intelligenz-Struktur-Test (IST-2000-R)
  • Wilde Intelligenz-Test (WIT-2)
  • Kognitiver Fähigkeitstest (KFT4-12+R)
  • Berliner Intelligenzstrukturtest (BIS, BIS-HB)

🔸 Intelligenztests für Kinder

  • Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Kinder (HAWIK-IV)
  • Hannover-Wechsler-Intelligenztest für Vorschulalter (HAWIVA-III)
  • Adaptives Intelligenzdiagnostikum (AID 2)
  • Kaufman Assessment Battery for Children (K-ABC)
  • Snijders-Oomen nonverbale Intelligenztests

🔸 spezielle Fähigkeitstests

👉 diverse Tests zur Messung spezifischer Fähigkeitsaspekte

↪️ Tests zur Messung spezif. Intelligenzkomponenten
• Raven Matrizentests (fluide Intelligenz)
• Mehrwachwahl-Wortschatz-Intelligenztest

  • Lern- u. Gedächtnistests
  • Kreativitätstests
  • Tests zur auditiven Wahrnehmung
  • Auch Aufmerksamkeits- und Konzentrationstests
  • fluide Intelligenz = grundlegende Prozesse d. Denkens (logisches Denken + Problemlösung, Lernen, Mustererkennung {unabh von Erfahrungen})
  • kristalline Intelligenz = Fähigkeit erworbenes Wissen anzuwenden (generelle Infos, Vokabelwissen)

🔸 Entwicklungstests

🎯 Ziel ist typischerweise Überprüfung d. Entw.standes von Vorschulkindern
👉 allg Entwicklungstests

  • Intelligence and Development Scales (IDS; Grob et al., 2010) fur̈ 5 bis 10-jaḧ rige Kinder
  • Wiener Entwicklungstest (WET; Kastner-Koller & Deimann, 1998; 2. Auflage: 2002) für Kindergartenkinder
  • Griffiths-Entwicklungsskalen (GES; Brandt & Sticker, 1983) für unter 2-jährige Kinder
  • spezif. Entwicklungstests, z.B. Frostigs Entwicklungstest (FEW) zur visuellen Wahrnehmung

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6
Q

❓ Worin besteht das sogenannte Kompetenz-Performanz-Problem?

A

=> Unterschied zw Kompetenz (Fähigkeit) und Performanz (Leistung)

  • Erzielte Leistung einer Aufgabe hängt von der Fähigkeit UND der Anstrengung ab
  • Es gelten also nur dann Leistungsunterschiede, wenn sich die VPN im Test gleichermaßen angestrengt haben
  • Die realisierte Leistung in einer Aufgabe ist nur bei gleicher Motivationsstärke ein geeignetes Maß für Kompetenz.
  • Das Leistungsergebnis (Performanz) in einer Aufgabe ist nur bei gleicher Motivationsstärke ein geeignetes Maß für Intelligenz.
  • Leistungsunterschiede zw VPN lassen nur dann auch auf Fähigkeitsunterschiede schließen, wenn sich die VPN beim Test gleich anstrengen.

📖 “Persönlichkeitspsychologie”

🔺Fähigkeiten
▫️ sind Persönlichkeitseigenschaften,
↪️ die Leistungen ermöglichen

Fähigkeiten ermöglichen Leistungen, die wiederum Ergebnisse von Handlungen sind, die nach einem Gütemaßstab bewertbar sind: Das Ergebnis (also die erbrachte Leistung) ist gut oder schlecht.

Die erzielte Leistung bei einer bestimmten Aufgabe hängt sowohl von der Fähigkeit als auch von der Anstrengung ab (der Stärke der Leistungs- motivation beim Lösen der Aufgabe; 7 Abschn. 4.4).

Deshalb bilden Leistungstests nur dann Fähigkeitsunterschiede ab, wenn die Testteilnehmer sich beim Test in gleicher Weise anstrengen.

🔺Kompetenz-Performanz-Problem

Dieses Grundproblem bei der Erfassung von Fähigkeiten wird auch als 🔺Kompetenz-Performanz-Problem bezeichnet:

Die Performanz (realisierte Leistung) in einer Aufgabe ist nur bei gleicher Motivationsstärke ein gutes Maß der Kompetenz (Fähigkeit).

Dieses Problem lässt sich auf verschiedene Weise angehen.

Besonders verbreitet ist das Verfahren, durch eine entsprechende Gestaltung der Testsituation für eine maximale Anstrengung bei den Testteilnehmern zu sorgen, indem versucht wird, Unter- oder Überforderungen möglichst zu vermeiden und eine hohe Anstrengung durch Belohnung für gute Leistung oder durch entsprechende Instruktion herzustellen.

Ein zweites Verfahren verwendet Testwiederholungen, wobei nicht so sehr die mittlere Leistung eines Probanden interessiert, sondern seine maximale Leistung.

Dabei wird angenommen, dass die Leistungsschwankungen von Testung zu Testung auf Schwan- kungen in der Anstrengung zurückgehen, so dass die maximale Leistung die bestmög- liche Schätzung der Fähigkeit ist.

💡☝️ Fähigkeiten sind Persönlichkeitseigenschaften, die Leistungen ermöglichen, welche von der Fähigkeit und der Anstrengung abhängen.

💡☝️ Verfahren zur Erfassung von Fähigkeiten müssen das Problem lösen, dass die Performanz nicht nur von der Kompetenz abhängt, sondern auch von der Anstrengung.

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7
Q

❓ Was sind Besonderheiten der Testdurchführung bei Kindern und wie kann man damit umgehen

A

👉 Länge d. Durchführung + Aufgn.einstieg ist altersabhängig ⏳ + 📋🧊 ➡️ 👧🔞

👉 Ziel = max. Leistung zu erhalten, daher ⚪️ungezwungene Atmosphäre schaffen 🏁🏆🔝 🧸

👉 Bspiele für Verhaltensanweisungen an den Testleiter ⚪️🤝☝️ ➡️ 👩‍⚕️

👉 wenn Kind zappelig, unruhig ist: Pause machen, herumlaufen lassen 👦⚡️ ➡️ ⏯🏃‍♂️

👉 falls das Kind bittet, dass man ihm hilft: „Ich möchte gerne sehen, ob Du es alleine kannst.“ 👦😩 ➡️ 👩‍⚕️🥰💪

👉 keine Rückmeldung über „richtig“ vs. „falsch“ 🙅‍♀️ ✅/❌

👉 Stoppuhr unauffällig benutzen ⏱👻

.

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8
Q

❓ Nennen Sie Beispiele für verschiedene Arten von Persönlichkeitsfragebögen sowie deren Grenzen

A

➡️ Arten Persönlichkeitsfragebögen

👉 Persönlichkeitstestsysteme bzw. Testbatterien 👤♻️ / 📝🔋
⚪️ (NEO- FFI, NEO-PI-R, BFI, FPI-R, BIP, TIPI, MMPI, …)

👉 Fragebögen, die einzelne Dimensionen der Persönlichkeit erfassen 📄☝️🌏 👤
⚪️ (STAI, BIS, …)

👉 Verfahren zur Erfassung aktueller Zustände bzw. States ☺️ / 😢 / 😡
⚪️ (PANAS, EWL, SCL-90-R, …)

👉 Interessen 🥰🏇
⚪️ (Explorix, AIST-R, BIT-II, …)

👉 Motivation 🤩💪
⚪️ (LMT, LMI, …)

👉 Fragebögen zur Messung von ⚪️Einstellungen, ⚪️Werten, ⚪️… 📐 👩‍🎤/💎

🙅‍♀️ Grenzen von Persönlichkeitsfragebögen

❌ mangelnde MOTIVATION, Wissen ü sich selbst akkurat zu berichten (🔺response factors)

👉 Verfälschung
👉 soziale Erwünschtheit

❌ mangelnde FÄHIGKEIT, ü sich selbst akkurat zu berichten (🔺introspective limits)

👉 komplexe Urteils- u. Erinnerungsprozesse
👉 begrenzte introspektive Zugänglichkeit best. mentaler Repräsentationen + Verhaltensweisen

.

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9
Q

❓ Nennen Sie Möglichkeiten zum Umgang mit sozialer Erwünschtheit

A

✔️ Begrenzung d. Antwortzeit 🗣⏱🤏

✔️ Instruktion: ehrlich antworten 😌☝️😇

✔️ Forced-Choice-Format mit ähnlich (un)erwünschten Alternativen ☑️🤬 ☑️😈 ☑️👹 / ☑️🥰 ☑️😍 ☑️😘

✔️ Kontrollskalen 🧐📏

.

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10
Q

❓ Welche Besonderheiten hinsichtlich Reliabilität, Validität und Normierung muss man bei Fragebögen zur Zustandsmessung (States) beachten?

A

📐 Erfassung aktueller Zustände (🔺States)

• Bereiche: emotionale, leistungsbezogene, körperl. Befindlichkeit

☝️ Anforderungen an Reliabilität

▫️ hohe interne Konsistenz
▫️ niedrigere Retest-Reliabilität

▫️ untersch Skalenwerte bei entspr situativer Manipulation

☝️ Anforderungen an Validität (??)

▫️ Korrelationen zu anderen State-Variablen zum gleichen Konstrukt sollten höher sein als zu Trait-Variablen

☝️ Anforderungen an Normierung

▫️ Normierung bei State-Tests nur situationsspezifisch sinnvoll

.

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11
Q

❓ Erläutern Sie die Begriffe Sensitivität, Spezifität, positiver und negativer Prädiktionswert anhand von Beispielen

A

➡️ Güte von Entscheidungen

🔺 positiver Prädiktionswert

▫️ = Wahrsch mit der eine POSITIVE Diagnose zutreffend ist
▫️ (VP/VP+FP)

⚪️ Rechnung: Anz. richtig pos getestete Personen / geteilt durch Anz. ALLER POS getesteten Personen

🔺 negativer Prädiktionswert

▫️ = Wahrsch. mit der eine NEGATIVE Diagnose zutreffend ist
▫️(VN/VN+FN)

⚪️ Rechnung: Anz. richtig NEG getesteter Personen / geteilt durch Anz. ALLER NEG getesteten Personen

🔺 Sensitivität

▫️ = Wahrsch. mit der ein vorliegender POSITIVER Zustand als solcher erkannt wird
▫️(VP/VP+FN)

⚪️ Prozentsatz der Kranken, die korrekt als solche erkannt werden

🔺 Spezifität

▫️ = Wahrsch. mit der ein vorliegender NEGATIVER Zustand als solcher erkannt wird
▫️(VN/VN+FP)

⚪️ Anteil der gesunden Menschen, dir korrekt als nicht krank erkannt werden

=> BEISPIELE DAZU FINDEN !!! ( zur Not in VL Video reinschauen )

.

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12
Q

🔺 Allgemeines Prozessmodell

A

—> Abb.

(Wittchen et al.)

-> wichtig ?!

.

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13
Q

🔺 Das Prozessmodell des Problemlösens

A

—> Abb.

(Bartling et al.)

-> wichtig ?!

.

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14
Q

🔺 Das 7-Phasen-Modell im Selbstmanagement-Ansatz

A

—> Abb.

(Kanfer et al.)

-> wichtig ?!

.

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15
Q

Diagnostische Teilschritte

A

-> wichtig ?!

(Reimer und Rüger, 2012)

• „Eine zeitgemäße psychodynamische Diagnostik integriert die bewährten psychodynamischen Ansätze und gelangt damit abschließend zu einer psychodynamischen Fallformulierung, aus der sich auch eine diagnostische Klassifikation und eine individuelle Behandlungsplanung ableiten lässt.“

(Reimer & Rüger, 2012, Kap. 3, S 41)

• Die wichtigsten diagnostischen Teilschritte:

– 1.) Erfassung d. Eingangsszene

– 2.) Beschreibung d. klin Bildes + d. aktuellen Lebenssituation

– 3.) biografische Anamnese

– 4.) Erfassung d. Psychodynamik

– 5.) Formulierung d. psychodyn Diagnose + d. Klassifikation

– 6.) therapeutische Zielsetzung + Behandlungsplanung

.

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16
Q

Science-Informed Case Conceptualization

A

—> Abb.

-> wichtig ?!

.

17
Q

Zusammenfassung diagnostischer Prozess

A
  • Diagnostischer Prozess: hypothesengeleiteter, rückgekoppelter wissenschaftlicher Prozess zur Beantwortung angewandter Fragestellungen
  • Fragestellung und Planung

– Auftragsklärung: Verantwortbarkeit, Rahmenbedingungen, Klarheit, Beantwortbarkeit, eigene Kompetenz + Neutralität

– Hypothesenbildung u. –bearbeitung: Ableitung spezif. psycholog. Fragen auf der Basis grundwissenschaftl Erkenntnisse

– Planung d. Datenerhebung (Was? Wie?): Ziel haben, Voraussetzungen schaffen, Verfahren auswählen (zur Beantwortung Fragestellung geeignet? für Person angemessen?)

-> wichtig ?!

.

18
Q

Durchführung

A
  • Aufklärung: Prinzip der informierten Einwilligung
  • gute Arbeitsbedingungen schaffen
  • Standardisierung der Untersuchungsbedingungen für Vergleichbarkeit der Ergebnisse
  • bei Testauswertung auf Objektivität und Vertraulichkeit der Ergebnisse achten

.

19
Q

🔺 Fähigkeits- und Leistungstests

A
  • Leistungen: Handlungen, die nach einem Gütemaßstab bewertbar sind
  • Kompetenz-Performanz-Problem
  • Fähigkeit vs. Fertigkeiten und Wissen
  • Übungseffekte

.

20
Q

Intelligenztests

A

—> Abb.

  • Messintention
  • Durchführungsbedingungen
  • Zielgruppe

Ausgewählte Intelligenztests für Erwachsene
• Wechsler Intelligenztest für Erwachsene (WIE)
• Intelligenz-Struktur-Test (IST-2000-R)
• Wilde Intelligenz-Test (WIT-2)
• Kognitiver Fähigkeitstest (KFT4-12+R)
• Berliner Intelligenzstrukturtest (BIS, BIS-HB)

Ausgewählte Intelligenztests für Kinder
• Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Kinder (HAWIK-IV)
• Hannover-Wechsler-Intelligenztest für Vorschulalter (HAWIVA-III)
• Adaptives Intelligenzdiagnostikum (AID 2)
• Kaufman Assessment Battery for Children (K-ABC)
• Snijders-Oomen nonverbale Intelligenztests

.

21
Q

🔺 Spezielle Fähigkeitstests

A
  • diverse Tests zur Messung spezifischer Fähigkeitsaspekte
  • Tests zur Messung spezif. Intelligenzkomponenten
  • > Raven Matrizentests (fluide Intelligenz)
  • > Mehrwachwahl-Wortschatz-Intelligenztest
  • Lern- und Gedächtnistests
  • Kreativitätstests
  • Tests zur auditiven Wahrnehmung
  • Auch Aufmerksamkeits- und Konzentrationstests
22
Q

🔺 Aufmerksamkeits- und Konzentrationstests

A

🔸 Aufmerksamkeits- u. Konzentrationstests

• auch „Allgemeine Leistungstests“

👉 da sie allg Voraussetzungen fürs Erbringen kogn Leistungen erfassen sollen

—> Abb.

Reiz —— || Aufmerksamkeit|| + || Konzentration || ——> Weiterverarbeitung ——> Reaktion

—> Abb. Tabelle

  • Aufmerksamkeitsbegriffe

—> Abb. Tabelle

🔸 Aufmerksamkeitstests (👉 Aufmerksamkeitsbegriff)

👉 Alertness
▫️ einfache Reize schnell + zuverlässig beantworten
⚪️ TAP Alertness Kreuz auf Bildschirm

👉 fokussierte / selektive Aufmerksamkeit
▫️ Beachtung eines best. Reizes / einiger weniger Reize innerhalb EINER Reizklasse
⚪️

👉
▫️
⚪️

👉
▫️
⚪️

👉
▫️
⚪️

👉
▫️
⚪️

👉
▫️
⚪️

.

23
Q

🔺 Konzentrationstests

A
  • Konzentrationstests bestehen aus einfachen Aufgaben (klar wahrnehmbare Reize, einfach zu erinnernde Regeln) + sind Speed-Tests
  • Durchstreich- od. Markierverfahren
  • aus Vielzahl ähnl Reize sollen Zielreize anhand vorgg Merkmale gesucht + angestrichen bzw. markiert werden
  • irrelevante Reize (Distraktoren) sollen gar nicht bzw. anders bearbeitet werden
  • Indikatoren: Tempo/Menge, Auslassungsfehler, Verwechslungsfehler

.

24
Q

🔺 Entwicklungstests

A
  • Ziel ist typischerweise die Überprüfung d. Entwicklungsstandes von Vorschulkindern
  • allg Entwicklungstests

• Intelligence and Development Scales
(IDS; Grob et al., 2010) fur̈ 5 bis 10-jaḧ rige Kinder

• Wiener Entwicklungstest -> für Kindergartenkinder
(WET; Kastner-Koller & Deimann, 1998; 2. Auflage: 2002)

• Griffiths-Entwicklungsskalen -> für unter 2-jährige Kinder
(GES; Brandt & Sticker, 1983)

• spezif. Entwicklungstests -> zur visuellen Wahrnehmung,
z.B. Frostigs Entwicklungstest (FEW)

.

25
Q

👤 Persönlichkeits- vs. Leistungstests 💪

A

—> Abb.

.

26
Q

🤝Verhaltensbeobachtung 👀

A

• Arten an Verhaltensbeobachtung

👉 Selbstbeobachtungs- u. Selbstbeurteilungsmethoden

👉 freie Verhaltensbeobachtung

👉 systematische Verhaltensbeobachtung

.

27
Q

👤 Selbstbeurteilungsmethoden 👀

A

• Personen beschreiben ihr eigenes Verhalten, emotionale Zustände usw. im Alltagskontext

❓ Wann werden Selbstbeobachtungsmethoden genutzt?

👉 bei sehr privaten Verhaltensweisen

👉 bei Verhaltensweisen, deren wiederholte Fremdbeurteilung im Alltag zu aufwendig ist

📐

  • wdholte Messung von subj Erleben, Verhalten, Physiologie, … im Moment d. Auftretens
  • Erfassung ü Handheld-Computer, Smartphones, …

✅ Vorteile ggü Selbstberichten:

➕ geringere Retrospektionseffekte

➕ Unzugänglichkeit früherer Antworten

➕ automatische Datensicherung und Datenauslesbarkeit

➕ flexible Versuchspläne (⚪️Event- vs. Time sampling)

☝️ bislang v.a. im Forschungskontext 🧑‍🔬🧪

—> Abb. App (?)

.

28
Q

Wichtig: Güte von Entscheidungen

A

—> Abb. Tabelle

🔺 Falsch Positive (Alpha-Fehler = Fehler 1. Art)

👉 Die Alternativhypothese wird angenommen, obwohl die Nullhypothese richtig ist

➡️ ungeeignete Personen werden der Gruppe der Geeigneten zugeordnet.

🔺 Falsch Negative (Beta-Fehler = Fehler 2. Art)

👉 Die Nullhypothese wird angenommen, obwohl die Alternativhypothese richtig ist.

➡️ geeignete Personen werden der Gruppe der Ungeeigneten zugeordnet.

.

29
Q

Güte von Entscheidungen

A

—> Abb. Zeichnung

  • Eignungstest X
  • wahre Eignung Y
  • Abgelehnte
  • Akzeptierte
  • Geeignete
  • Ungeeignete

=> Basisquote 50%
- wie viele Personen sind ühaupt geeignet?

=> Selektionsquote 50%
- wie viele Personen kann man auswählen? / aus wie vielen?

-> man kann Basis- u. Selektionsquote nicht beeinflussen !!

=> Erfolgsquote: 40/50 = 0.80
- will man haben

.

30
Q

Einfluss prädiktive Validität

A

—> Abb. Zeichnung

  • Eignungstest X
  • wahre Eignung Y
  • Abgelehnte
  • Akzeptierte
  • Geeignete
  • Ungeeignete
  • je besser diese ist, desto schmaler wird der Kreis (Gerade wäre am besten, gibts aber eher nicht)
  • sie ist das, was man beeinfl kann !
  • dies beeinfl auch ganz stark die Entscheidung !
    (sie MUSS gut sein, wenn man auch Diagnostik/Auswahlverfahren macht!)

-> dies ist die Kernkompetenz eines Psychologen!!

  • > Erfolgsquote: 45/50 = 0.90
  • sollte man anstreben !

.

31
Q

Einfluss prädiktive Validität

A

—> Abb. Zeichnung

  • Eignungstest X
  • wahre Eignung Y
  • Abgelehnte
  • Akzeptierte
  • Geeignete
  • Ungeeignete
  • hier sieht man geringe prädikative Validität
  • > Erfolgsquote: 30/50 = 0.60

.

32
Q

Einfluss Basisrate

A

—> Abb. 1

-> Erfolgsquote: 40/50 = 0.80

—> Abb. 2

  • siehe Anmerkungen !!
  • auch wenn man an Selektionsquote nichts verändert, verändern sich bei den Geeigneten + Ungeeigneten natürl trzd die Anteile
  • > sehr viel mehr VP, kaum FP

=> dementspr ist Erfolgsquote viel höher !
( auch an Güte der Verfahren hat sich nichts geändert => gleiche Auswahlmethoden genommen)

  • > Erfolgsquote: 40/50 = 0.80
  • > Erfolgsquote: 47/50 = 0.94

—> Abb. 3

  • siehe Anmerkungen !!
  • > Erfolgsquote: 25/50 = 0.50

=> genau Gegenteil von dem davor !

.

33
Q

Einfluss Selektionsrate

A

—> Abb. 1

—> Abb. 2

  • > Erfolgsquote: 25/28 = 0.89
  • geringer_ man akzeptiert weniger, als man annimmt
  • > Erfolgsquote steigt, da weniger Fehler gemacht werden: weniger FP werden genommen
  • > insg natürl auch weniger valide (?)

—> Abb. 3

  • > Erfolgsquote: 47/72 = 0.65
  • sehr viele Personen werden eingestellt
  • > Qualität geht runter: sehr viele FP

.