7. Determinanten schulischer Leistung Flashcards
7.1 Qualifizierung vs. Egalisierung 7.2 Einflüsse des Lehrers 7.3 Einflüsse von Familie und Erziehung 7.4 Erziehungstraining für Eltern
Qualifizierung
Erreichen von hohen Leistungen
Egalisierung
Geringe Leistungsvarianz zwischen den Schülern
Egalisiert wird meistens auf einem leistungsschwachem Niveau. Daher ist Egalisierung meist negativ mit Qualifizierung korreliert. Je höher die Egalisierung, desto geringer die Qualifizierung, das ist aber nicht immer so.
Modell der kausalen Zusammenhänge
VL 11 Folie 7
je größer die Streuung/ je heterogener das Leistungsniveau —> desto mehr wird der Inhalt wiederholt —> desto mehr reduyiert sich die Divergenz, bzw. erhöht sich die Egalisierung
je höher die durchschnittliche Leistungsstärke —> desto mehr Stoff —> desto mehr wird erlernt
Fazit der Studie von Helmke (VL11 Folie 8-10)
-Die Befunde von Helmke sind in Untersuchungen in Deutschland die Ausnahme gewesen. Optimalklassen lassen sich wegen der generell negativen Korrelation von Qualifizierung und Egalisierung nur selten finden.
-Neuen Auftrieb erhält die zugehörige Diskussion durch Ergebnisse aus internationalen Leistungsvergleichsstudien (vor allem PISA). Hohe Leistung und geringe Varianz scheinen sich nicht auszuschließen (Finnland, Korea, Japan) und mittlere bis
mäßige Leistungen können mit hohen Varianzen verbunden sein (Deutschland, Belgien, Schweiz).
Es ist eine Ausnahme aber es ist generell möglich diesen Optimalunterricht durchzuführen, das kann realisiert werden, wenn die Unterrichtspraktiken, die einerseits Qualifizierung fördern, andererseits für Egalisierung gleichermaßen im Unterricht sorgen umgesetzt werden.
International gesehen: die Länder die am besten abschneiden, sind auch die, die am besten für geringe Unterschiede zwischen Schülern sorgen.
Pygmalion- Effekt
Die Lehrer haben bestimmte Erwartungen von ihren Schülern. Dies kan Auswirkung auf die Bewertungen und die Leistungen der Kinder haben.
- Pygmalion Effekt als sich selbst erfüllende Prophezeiung : Die Erwartung verursacht ihre eigene Realisierung (das Eintreffen des erwarteten Ereignisses)
- Pygmalion Effekt als interpersonaler Erwartungseffekt im Schulunterricht, von der einer Person zur anderen, man kann auch von sich selbst etwas erwarten und dafür sorgen dass dies sich verwirklicht.
Affect- effect theory
Positive Erwartungen führen zu …
-einer positiveren emotionalen Beziehung zu den entsprechenden
Schülern (z.B. Ermutigung, man traut ihnen mehr zu)
-zu einem stärkeren Bemühen um die entsprechenden Schüler durch ein besonders förderliches Lehrverhalten (z.B. differenzierte Rückmeldungen)
Lehrerbelastung
SEHR RELEVANT
-Lehrer sind größte akademische Berufsgruppe, hohe Raten psy chischer Erkrankung (z.B. Burnout) und vorzeitigen Ruhestands (ca. 30% aufgrund psychischer oder psychiatrischer Erkrankungen).
- Lehrerbelastung wirkt sich auf Lehr-Lern- Prozesse aus.
- Finanzielles Problem mit gewaltigen Kosten, interessant für die Politik
Kritische Anforderungen des Lehrberufs die zu Belastung führen
- weniger das fachliche Wissen und die didaktische Aufbereitung
- vielmehr erweisen sich die kommunikativen, emotionalen und motivationalen Anforderungen als komplex und widersprüchlich
- soziale Sensibilität vs. Robustheit gegenüber der eigenen Person
- empathisches, partnerschaftliches Verhalten gegenüber Schülern vs. expansive Selbstbehauptung
- Verantwortungsbewusstsein und hoher Anspruch an die eigene Arbeit vs. notwendiges Abfinden mit Unvollkommenem und Unerreichtem
- fokussierte vs. verteilte Aufmerksamkeit
- Motivierungs und Begeisterungsfähigkeit vs. Ärger und Frustration
Schutzfaktoren (persönliche Ressourcen)
- Selbstwirksamkeitserwartungen
- Kontrollüberzeugungen
- Soziale Unterstützung
Dimensionen unterschiedlicher Bewältigungsmuster
Engagement
- Bedeutsamkeit der Arbeit
- Beruflicher Ehrgeiz
- Verausgabungsbereitschaft
- Perfektionsstreben
Widerstandsfähigkeit
- Distanzierungsfähigkeit
- Resignationstendenz
- Offensive Problembewältigung
- Innere Ruhe / Ausgeglichenheit
Erleben
- Erfolgserleben im Beruf
- Lebenszufriedenheit
- Erleben sozialer Unterstützung
Vier Bewältigungsmuster
empirisch so gefunden und durch Clusteranalysen bestätigt
- Muster G (gesundheitsförderliches Verständnis gegenüber der Arbeit)
- Muster S (Schonhaltung)
- Risikomuster A (Gratifikationsdefizit)
- Risikomuster B (Burnout)
Muster G (gesundheitsförderliches Verständnis gegenüber der Arbeit)
- deutliches, aber nicht exzessives berufliches Engagement (alle Dim., höchster Ehrgeiz)
- höchste Widerstandsfähigkeit (alle Dim ., außer Distanzierung)
- positivstes Erleben (alle Dim.)
Muster S (Schonhaltung)
- berufliches Engagement am geringsten ausgeprägt (alle Dim.)
- hohe Widerstandsfähigkeit (alle Dim., höchste Distanzierung)
- positives Erleben (alle Dim., außer Erfolgserleben)
Risikomuster A (Gratifikationsdefizit)
zu wenig Erfolgserleben, Gratifikation als Ausgleich auf die Anstrengung
- geringe Widerstandsfähigkeit (alle Dim., geringste Distanzierung und Ausgeglichenheit)
- eher negatives Erleben (alle Dim., geringste soziale Unterstützung)
- höchstes berufliches Engagement (alle Dim., außer Ehrgeiz)
Risikomuster B (Burnout)
deutlich negativer
- geringes berufliches Engagement (geringe Bedeutsamkeit der Arbeit, geringer Ehrgeiz, mittlere Verausgabung, hohe Perfektion)
- geringste Widerstandsfähigkeit (alle Dim., außer Distanzierung)
-negativstes Erleben (alle Dim.)
(Resignation, geringe Motivation, mangelnde Widerstandskraft und negatives emotionales Erleben sind für das Burnout Syndrom kennzeichnend)