4. Kognitive Trainings Flashcards

4.1 Trainingsforschung allgemein 4.2 Training induktives Denken 4.3 Selbstregulatives Schreibtraining 4.4 Training phonologischer Bewusstheit

1
Q

Training

A
  • Wiederholte Ausübung von Tätigkeiten bzw. Aktivitäten
  • Intendierte/bewusste oder faktische Leistungsverbesserung (z.B. Spiele)

-Nur Fertigkeiten bzw. Fähigkeiten sind trainierbar (prozedurales, nicht deklaratives Wissen),
(nicht Aneignung von Wissen, was durch verbales Lernen erworben wird, der Begriff Training wird hier nicht benutzt.)

-Anleitung durch Trainer keine notwendige Bedingung

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2
Q

Prozessanalyse

A

Prozesse ermitteln, die einer bestimmten Leistung zugrunde liegen und diesen Prozess auch zu fördern.

Experten oder Personen die man denkt können die Aufgabe lösen können werden untersucht

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3
Q

Instruktionspsychologie (Unterrichtsforschung

A

Optimales/ Wünschenswertes Lernen an Instruktionspsychologie gebunden

  • Zielfestlegung
  • Ausgangslage des „Lerners“ bestimmen
  • Ist Soll Analyse
  • „Lehrstoff“ als Differenz zwischen Ist und Soll bestimmen
  • Ziel bzw. Soll Lage durch Prozessanalyse bei Experten oder durch eine Theorie
  • Ist Lage durch Prozessanalyse bei den zu Trainierenden

-Zerlegung des Lehrstoffs in lernpsychologisch sinnvolle Teilziele
(Lehrplan bzw. Curriculum)

-Umsetzung durch Lehr bzw. Trainingsmethoden (Methodenwahl)

Bislang noch nicht vollständig realisiert (annähernd z.B. Denktraining von Klauer)

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4
Q

Hybrid- Training

A
  • Die Kombination zweier verschiedener Trainings kann wirkungsvoller für beide Bereiche sein (z.B. Motiv und Denktraining, Lese und Denktraining)
  • Technisches Problem: Trainingsdauer verlängert sich
  • Daher größerer Effekt erklärbar
  • Aber: spezifische Komponenten des Kombi Trainings sind kürzer
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5
Q

Schaden des Trainings

A
  • Z.B. Training während der Schulzeit, das wirkungslos ist und Fortschritte in der Schule verhindert
  • Sättigung und Demotivation wegen Langeweile
  • Schlechter Trainer
  • Fehlender Automatisierungsprozess bei einer neu erlernten Strategie

-Umlernphase bei Strategietrainings (Länge der Trainingsdauer
entscheidend)

Neue Strategien können ungünstiger sein als schon vorhandene, wirksame Strategien

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6
Q

Evaluation der Trainings

A

-Konvergente und diskriminante Validität: nur die traininerten Leistungen sollen gefördert werden, andere sehr unterschiedliche jedoch nicht oder nur in geringem Ausmaß

-Konstruktvalidität: die der Leistung zugrunde liegende Fähigkeit soll gesteigert werden und nicht bloß die Performanz; prüfbar vor
allem durch:

—Nachhaltigkeit der Effekte (Nach vielen Monaten sollte der Effekt noch signifikant sein) –> prädiktive Validität: Vorhersage späterer Leistungssteigerungen durch Trainingseffekte (Bsp.: Training der phonologischen Bewusstheit soll zu besseren Erfolgen beim Lesen lernen führen

—Direkte Prüfung der Fähigkeiten bzw. Prozesse bei der Aufgabenbearbeitung (z.B. durch lautes Denken)

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7
Q

Kriterium der Wirksmakeit eines Trainings

A
  • Effektstärke
  • Effektdauer
  • Effekttransfer (wird eine Kompetenz gefördert, dann sollte ein Effekt auch bei verwandten, nicht trainierten Leistungen feststellbar sein)
  • Fähigkeitsexterne Ursachen der Effekte ausschließen (z.B. Testerfahrung, Motivation), das Training an sich sollte die Effekte hervorgebracht haben
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8
Q

Bedeutung des Induktiven Denkens (ID)

A
  • Entdecken von Regelhaftigkeiten und Gesetzmäßigkeiten
  • Meist beschränkt auf das hier und jetzt Gegebene, ohne notwendige Verallgemeinerung auf alle Fälle
  • Führt oft nur zu Hypothesen und noch nicht zu stabilem Wissen
  • Daher ist das ID oft der erste Schritt zur Erkenntnis von Zusammenhängen
  • ID ist eine zentrale Komponente der Intelligenz und darüber hinaus z.B. auch bedeutsam für Begriffsbildung, Leseverständnis, Schulunterricht und wissenschaftliches Arbeiten
  • Abgrenzung vom induktiven Schließen: Unter Induktion versteht die Logik den Schluss von Einzelfällen auf allgemeine Gesetzmäßigkeiten (z.B. nur weiße Schwäne beobachtet, daher …). Solche Schlüsse sind falsch. Der induktive Schluss lässt nur Wahrscheinlichkeitsaussagen zu.

!!!!man kann Augrund von EInzelfällen nicht auf allgemeine Gesetzmäßigkeiten schließen. Man kann natürlich Hypothesen machen, aber deren Falsifizierung muss man kontrolieren, Wenn diese nicht falsifizierbar sind kann man die Hypothese annehmen!!!!

  • Spearman (1923): Generalfaktor (g Faktor) der allgemeinen Intelligenz wesentlich durch ID bestimmt
  • Auch aktuelle Untersuchungen zeigen, dass (a) die Annahme eines g-Faktors sinnvoll und (b) ID zentral für den g Faktor ist
  • Tests zum ID (z.B. Analogien, Klassifikationen, Folgen und Matrizen) konstituieren den Faktor Reasoning bzw. Inductive Reasoning , der wiederum den g Faktor bestimmt
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9
Q

Neue Definition von ID nach Klauer

A

-Es werden zugleich die psychische Prozesse, die kennzeichnend sind für ID, als auch die Aufgabenklassen spezifiziert, die ID erfordern

Fortschritt:

  • Es muss nicht nachträglich nach Möglichkeiten gesucht werden, das Konstrukt (ID) zu operationalisieren und inhaltlich zu kennzeichnen
  • Genaue Abgrenzung, welche Prozesse ID kennzeichnen und welche Aufgaben ID erfordern
  • Definition erfolgt mittels Prozessbegriffen, die genau jene Leistungen spezifizieren, die zur Lösung induktiver Aufgaben geeignet sind.
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10
Q

Generalisierung

A

Gleichheit von Merkmalen

Klassen bilden, Klassen ergänzen, Gemeinsamketien finden

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11
Q

Diskrimination

A

Verschiedenheit von Merkmalen

Unpassendes streichen

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12
Q

Kreuzklassifikation

A

Gleichheit und Verschiedenheit von Merkmalen

Vierfelderschema, Sechsfelderschema, Neunfelderschema

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13
Q

Beziehungserfassung

A

Gleichheit von Relationen

Folgen ergänzen
Einfache Analogien

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14
Q

Beziehungsunterscheidung

A

Verschiedenhet von Realtionen

Gestörte Folge

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15
Q

Systembildung

A

Gleichheit und Verschiedenheit von Relationen

Matrize
Komplexe Analogien

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16
Q

Lösungsstrategien

A

Algorithmus: analytische Lösungsstrategie, Computer

Heurismus: hypothesentestende Lösungsstrategie, Menschen, Training

beide sind richtig, vor allem, wenn die heuristische Strategie nicht funktioniert, muss man auf eine algorithmische zurückgreifen

17
Q

Algorithmus

A
  • Algorithmus garantiert korrekte Aufgabenlösung, wenn die Person alle relevanten Merkmale/Relationen erkennt und vergleicht
  • Aber: Menschen folgen selten dieser Strategie, sondern bilden meist nach einer raschen und globalen Inspektion der Vergleichsobjekte Vermutungen bzw. Hypothesen über die richtige Lösung, die dann gezielt überprüft werden
  • Nur wenn dies nicht zum Erfolg führt, wird auf die umständliche, aber sichere analytische Strategie zurückgegriffen
18
Q

Paradigmatisches Training

A
  • Unterschiedlichsten Aufgaben können mit einen ganz bestimmten Problemlösevorgehen bearbeitet werden können. Grundlegendes Paradigma der Problemlösung.
  • Vergleichstprozesse und Kontrolle dieser Vergleichsprozesse

-Ziel des Trainings: Kinder zu Experten des induktiven Denkens bzw. der Lösung induktiver Probleme machen

19
Q

Modell komponenten Schreibens (Hayes & Flowers, 1980)

A

Drei Makroprozesse des Schreibens :
Planen, Formulieren und Revidieren

-Beinhaltet Vielzahl spezifischerer Aktivitäten:

Ziele setzen, Ideen generieren und ordnen,
schriftliche Formulierung, prüfendes Lesen,
Überarbeiten…

20
Q

1.Drei Planungskomponenten

A
  • Generieren von Ideen zu Inhalt und Stil des Textes
  • Strukturieren ausgewählter Ideen zu einem kohärenten Plan

-Ziele setzen und speichern über den gesamten Erstellungsprozess hinweg
(Beispiele für Ziele: Informieren, Unterhalten, Überzeugen, gute Note)

21
Q

2.Zwei Transformationarten des Formulierens

A
  • Textgenerierung : Transformation einer Idee in Satzform

- Transkription : Transformation des generierten Satzes in Symbole

22
Q
  1. Revision
A

ganz besondere Bedeutung beim Schreiben

23
Q

Defizite beim Schreiben

A

-Geringe Fähigkeit zum
adressatenorientierten Schreiben

-Mangelndes Wissen über
genrespezifische Diskursschemata und
damit verbundene Strategien
(Genre: Geschichte vs. Sachtext, verschiedene Schemata wie diese aufgebaut sind)

24
Q

Geringe metakognitive Tätigkeit

A
  • Häufiges Versagen bei der Überwachung des gesamten Schreibprozesses
  • Überschätzung eigener Schreibfähigkeiten (suboptimale Fähigkeiten)
25
Q

Self Regulated Strategy Development

A

2 zentrale Bausteine

Vermittlung der Strategie des Schreibens

  • Aufgaben- und Genrespezifische Strategien
  • überlegte und systematische Planung, Formulierung und Revision

Regulation des Schreibens

  • Selbstregulatorische Prozeduren
  • Lenkung, Evaluation und Optimierung strategischen Verhaltens

+Vermittlungstechniken: Scaffolding

  • graduelles Verminderung intruktionaler Unterstützung
  • erhöhtes Vertrauen auf angeeignete Fähigkeiten
26
Q

Drei- Schritte- Strategie

A

Planen: Ideen sammeln, ordenen, verbinden

Schreiben: Ideen in Sätze und textabscnitte übersetzen

Überarbeiten/Kontrolle/ Korrektur: Texte nach strukturellen uns stillistischen Kriterien überarbeiten

  • generelle Planungsstrategie
  • Hilfe zur Lenkung und Organisation der Schreibaktivitäten und Integration in ien strukturiertes Muster zusammenhängender Verhaltensweisen
27
Q

A-H-A- Strategie

A
  • Hauptabschnitte einer guten Geschichte
  • Anfang- Hauptteil- Abschluss

-Nutzen der Eselsbrücke A-H-A zur Erinnerung der Abschnitte bei
der Planung und dem Schreiben einer Geschichte

28
Q

Sieben-W-Fragen-Strategie

A
  • Aufbau eines Schemas der Geschichtengrammatik („ story grammar “) um eine kohärente Geschichte zu schreiben
  • Selbstbefragung mit Hilfe der 7 W Fragen
  • Abruf der Geschichtengrammatik bei der Planung der Geschichte, der Entwicklung des Entwurfs und der Überarbeitung des verfassten Textes
  1. WER ist die Hauptperson?
  2. WAS ist ihr Ziel?
  3. WANN spielt die Geschichte?
  4. WO spielt die Geschichte?
  5. WAS ist der Höhepunkt?
  6. WIE endet die Geschichte?
  7. WAS sind die Handlungsschritte?
29
Q

Strategien zue Verbesserung des Stils

A

Qualitätsverbesserung durch Ausschmückungen

-Gebrauch stilistischer Elemente wie z.B. aktive Verben, malerische Adjektive, variierte Sätze und direkte Rede

-Hilfe zur Elaboration des Geschichteninhalts und informativere und
attraktivere Gestaltung für potentielle Leser und Rezipienten

30
Q

Selbstregulative Komponente

A

Stimulation metakognitiver (selbstreflexiver) Aktivitäten

Entwicklung zu einem unabhängigen Lerner

Kein Lehren metakognitiver Aktivitäten für die Schreibphase (wegen Risiko der Interferenz mit Texterstellungsaktivitäten): hier müsste man nur darauf achten, dass alles was man sich denkt auch tatsächlich aufschreibt. Selbstregulation nur bei Revisionsüberwachung und Korrektur

31
Q

Scaffolding

A

Instruktionale Hilfe während der Übungsperiode

  • Entwickeln von Hintergrundwissen
  • Diskutieren
  • Modellieren
  • Einprägen
  • Unterstützen
  • Unabhängige Leistung
32
Q

Evaluation des SAT- Trainings

Wirksamkeit

A

Selbstregulationsaktivitäten fördern die Umsetzung des strategiebezogenen Wissens in eine strategische Planung und Überarbeitung von Aufsätzen

Stärkere Verbesserung der Vollständigkeit und Qualität der Geschichten als bei isolierter Strategieunterweisung

33
Q

Evaluation des SAT- Trainings

Stabilität

A

Der Effekt auf die Schreibleistung bleibt bei dem kombinierten Training auch über einen längeren Zeitraum erhalten

34
Q

Evaluation des SAT- Trainings

Generalisierung

A

Die Selbstregulationsinhalte erleichtern die Generalisierung der Schreibstrategien auf verwandte Aufgaben (Wiedergabe zentraler Teile einer mündlich vorgetragenen Geschichte)

35
Q

Begriff der phonologischen Informationsverarbeitung

A

Sammelbegriff für die Nutzung von Informationen über die Lautstruktur bei der Auseinandersetzung mit gesprochener bzw. geschriebener Sprache

36
Q

Unterscheidung dreier Forschungsbereiche bzw. Komponenten der phonologischen Informationsverarbeitung

A

-Sprachliche bzw. phonologische Bewusstheit: Einsicht in die Phonologie (Lautstruktur) der Sprache

-Phonologische Rekodierung beim Zugriff auf das semantische
Lexikon: Zugang zum semantischen Lexikon über die Rekodierung schriftlicher Symbole in lautliche Entsprechungen

-Phonetische Rekodierung im Arbeitsgedächtnis: Schriftliche Symbole werden im Arbeitsgedächtnis lautsprachlich repräsentiert, um Information lange aktiviert zu halten

37
Q

Sprachliche Bewusstheit

A

-(im weiteren Sinne)
phonologische Bewusstheit:
Fähigkeit zur Identifikation von größeren sprachl . Einheiten (Silben, Wörter); entwickelt sich normalerweise im Laufe der Kindergartenzeit

(i.e.S., etwas schwieriger)
phonemische Bewusstheit:
Fähigkeit zur Differenzierung von kleineren sprachl . Einheiten (Einzellaute); entwickelt sich erst mit dem schulischen Schriftspracherwerb

38
Q

Phonologische Rekodierung beim Zugriff auf das symantische Lexikon

A

Zugang zum semantischen Lexikon über die Rekodierung schriftlicher Symbole in lautliche Entsprechungen

-Erfassungsmethoden: schnelles Benennen von Worten,
Farben oder Objekten

-Geschwindigkeit dieses Prozesses ist für die Qualität des Lesevorgangs essentiell
•Daher in der Regel Messung der Zeit für den Rekodiervorgang
•Bei Vorschulkindern z.B. richtige Farben von unfarbigen oder falschfarbig dargebotenen Bildobjekten möglichst schnell benennen;
bei dieser Aufgabe muss schnell auf Informationen des semantischen Lexikons zugegriffen werden

39
Q

Phonetische Rekodierung im AG

A

Phonetik: Stimmbildung, Sprechen, artikulatorische Kodierung

Schriftliche Symbole werden im Arbeitsgedächtnis lautsprachlich repräsentiert, um Information lange aktiviert zu halten

Erfassungsmethoden: Artikulationsgeschwindigkeit (z.B. Buchstaben als ein Wort aussprechen), Gedächtnisspanne für Bilder und für Wörter (z.B. vorgelesene Wörter in der richtigen Reihenfolge wiedergeben)