6. Modelle des Lernens Flashcards

6.1 Definitionen 6.2 Prozess-Produkt-Forschung 6.3 Direkte Intruktion 6.4 Problemorientiertes Lernen

1
Q

Ziel des Lehrens

A

Optimierung von Lernprozessen

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2
Q

Unterricht

A

Situationen, in denen mit pädagogischer Absicht und in organisierter Weise innerhalb eines bestimmten institutionellen Rahmens von professionell tätigen Lehrenden Lernprozesse initiiert, gefördert und erleichtert werden.

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3
Q

Lernumgebung

A

Eine durch Unterricht hergestellte Lernumgebung besteht aus einem Arrangement von Unterrichtsmethoden , Unterrichtstechniken , Lernmaterialien und Medien.

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4
Q

Unterrichtsmethoden

A

wiederkehrende Muster und Sequenzen von Unterrichtstechniken zur Initiierung und Steuerung von Lernaktivitäten und somit zur Vermittlung von Lehrzielen und Lehrinhalten.

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5
Q

Kognitivismus vs. Konstruktivismus

A

zwei Richtungen die sich teilweise gegenüberstehen, teilweise auch als gegenseitige Ergänzungen verstanden werden können

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6
Q

Kognitivismus

A

-verhaltenstheoretisch
-Gegenstandszentrierte
Lernumgebungen

  • Vermittlung objektiver Inhalte
  • Detaillierte Planung
  • Systematisch-schrittweises Vorgehen
  • Lerngegenstand als fertiges System
  • Lehren als Wissenstransport
  • Lehrerzentriert, Schüler passiv
  • Frontalunterricht bevorzugt
  • Strenge Fächergrenzen
  • Strikte Lernerfolgskontrollen

—> Primat der Instruktion

geeignet, wenn es um den Aufbau von bloßem Sachwissen geht.

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7
Q

Konstruktivismus

A
  • Definition des Lernens
  • Situierte Lernumgebungen (in konkreter Situation eingebetter, in der man dieses Wissen anwenden kann.
  • Wissen als subjektive Konstruktion
  • Authentische Problemsituationen als Ausgangspunkt
  • Unterrichten als Unterstützen, Anregen und Beraten
  • Lehren als Hilfe zur Wissenskonstruktion
  • Schülerzentriert, Selbstregulation
  • Austausch zwischen den Schülern gefördert
  • Fächerübergreifend
  • Evaluation: Prozess, Transfer, Selbstevaluation

—> Primat der Konstruktion (Kontruktion von Wissen durch starker Beteiligung von Wissen)

geeignet, wnen es um die Erzeugung flexiblen Anwendungswissens geht (das später in konkreten Situationen angewendet werden kann)

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8
Q

5 Kernaspekte moderat- konstruktivistischen Lehrens (Allgemeneine konsensfähige Lehr-Lern-Philosophie)

A

Lernen als aktiver (motivierter), konstruktiver, situierter, selbstregulativer und sozialer Prozess

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9
Q

Produktforschung

A

Suche nach allgemeinen Merkmalen der Lehrerpersönlichkeit und nach Lehrstilen, die mit dem Lernerfolg zusammenhängen (theoriearm, pragmatisch, personorientiert , korrelativ)

  • Ergebnis mit sehr einfachen allgemeinen Merkmalen des Lehrers und des Lehrstils in verbindung bringen
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10
Q

Prozess- Produkt- Forschung

A

stärker prozessorientiert, auf Unterrichtsgeschehen und erfolgreiche Lehraktivitäten fokussiert

-auf den Zusammenhang von Instruktion und Schülerleistung anschauen

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11
Q

Produktforschung: Persönlichkeit des guten Lehrers

A
  • Emotionale Stabilität (Belastbarkeit, geringe negative Affektivität)
  • Extraversion (Kontaktfreudigkeit, Verträglichkeit, Tatkraft)
  • Selbstkontrolle (Geduld, Ausdauer, Überich- Stärke)

Dabei ist zu beachten

  • Maximal 10% aufgeklärte Varianz der Qualität des Unterrichtsverhaltens durch die genannten Merkmale
  • Wünschenswert ist eine Mindestausprägung der drei Merkmale
  • Unterschiedliche Beurteilergruppen (z.B. Vorgesetzte, Kollegen, Schüler) divergieren darin, wer ein „guter Lehrer“ ist (r < .30).
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12
Q

Produktforschung: Kompetenzen des guten Lehrers

A
  • Diagnostische Kompetenz (Wissen über den Lernstand und die Lernvoraussetzungen)
  • Didaktische Kompetenz (Hohe Effektivität in der Nutzung von Unterrichtszeit)
  • Soziale Kompetenz (Effektives Klassenmanagement)
  • Fachliche Kompetenz (Sachwissen)

sehr bedeutsame Prädiktoren von Unterrichtsqualität und resultierender Schülerleistung

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13
Q

Ergebnisse der Prozess- Produkt- Forschung (Aspekte erfolgreichen Lehrerhandelns)

A
  • Klarheit der Präsentation
  • Variabilität und Flexibilität der Methode (des unterrichtlichen Vorgehens)
  • Enthusiasmus
  • Hohe Aufgabenorientierung (sehr stark auf Lernstoff fokusieren)
  • Gewähren ausreichender Lernzeiten
  • Feststellen der Lernvoraussetzungen
  • darstellende Stoffvermittlung
  • Anleitung zum Üben
  • Rückmeldung und Korrektur
  • Ermöglichen selbstständigen Übens
  • Lernerfolgskontrollen
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14
Q

Beurteilung der Prozess Produkt Forschung

A

Positiv

  • Flut an empirischen Untersuchungen (auch längsschnittlich und [feld-]experimentell
  • technologisch leicht verwertbare Befunde

Negativ

-Fokus auf quantitative und leicht messbare Aspekte des Lehrerverhaltens, Vernachlässigung der Qualität von Lehrerverhalten (z.B. situative Angemessenheit einer Maßnahme)

-fehlende Aussagen zu den durch Instruktionsverhalten beeinflussten kognitiven, affektiven und motivationalen Prozessen
beim Lernenden

  • Vernachlässigung der Lehrer- Schüler- Interaktion
  • Effekte einzelner Instruktionsmaßnahmen nicht immer replizierbar (situationsabhängig), (lässt sich nicht leicht generalisieren)
  • ganz unterschiedliche Maßnahmen gleichermaßen erfolgversprechend
  • Wirkung abhängig vom Kriterium (z.B. Vortrags vs. Diskussionsmethode –> Faktenwissen, selbstständiges Denken, Motivation)
  • Ungenügende Beachtung der Abhängigkeit der Wirksamkeit von Lehrmethoden von Eigenschaften der Schüler, vom Kontext , vom Inhalt, von Lehrzielen u.a. (insbesondere Aptitude- Treatment- Interaktionen)
  • Weinerts Kommentar zu Metaanalysen: alles wichtig und unwichtig zugleich … (so viele einzelne Maßnahmen, dass sie einzeln kein so großes Gewicht haben)
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15
Q

Aptitude- Treatment Interaktionen (ATI, Effekte von Moderatorvariablen)

A

-Die gleichen Lehrmethoden (treatments ) wirken bei Schülern mit unterschiedlich ausgeprägten Merkmalen ( aptitudes ) unterschiedlich

Beispiele:
-Strukturierter vs. unstrukturierter Unterricht bei intelligenteren vs. weniger intelligenten Schülern ( < )
-Entdeckendes vs. rezeptives Lernen bei introvertierten vs.
extravertierten Schülern ( X )

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16
Q

Direkte Instruktion

A

zusammenfassende Kennzeichnung von
bestimmten lehrerinitiierten und lehrerabhängigen Unterrichtsmerkmalen

  • täglicher Rückblick auf vorangegangene Stunde und Prüfung der Lernvoraussetzungen
  • darstellende Stoffvermittlung
  • genügend Zeit für angeleitetes Üben mit Verstehensprüfungen
  • Lernüberwachung mit korrigierenden Rückmeldungen
  • genügend Zeit für selbstständiges Üben
  • wöchentlicher bzw. monatlicher Rückblick/Kontrolle des Lernfortschritts
  • Der Unterricht sucht den unmittelbaren Zugang vom Lernstoff zum Lernenden und ist daher „direkt“
  • Leitbild: die Übermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten im Sinne eines Wissenstransports (was der Lehrer weiß, wird in den Köpfen der Kinder transportiert)
  • Wesentlich dabei sind Lehreraktivität und Außensteuerung
  • Die Lehrenden sind verantwortlich und planen bzw. steuern die Lerntätigkeit der Lernenden
  • Die Systematik des unterrichtlichen Vorgehens ergibt sich aus:
    • der Sachstruktur des Lerngegenstandes
    • der angemessenen Berücksichtigung der Lernervoraussetzungen
17
Q

Typisches Beispiel für Prozess- Produkt Forschung

A
  • Identifikation mehr oder weniger erfolgreicher Schulklassen über Leistungstests
  • Erfassung von Merkmalen des Lehrerhandelns in diesen Klassen durch systematische Unterrichtsbeobachtungen
  • Suchen von Zusammenhängen zwischen Lehrerhandeln und Lernerfolg durch statistische Analysen

ertsmals Schulklassen mit Leistungstests überzeihen, man sieht so welche Schulklassen eher gut sind und welche eher schlecter, Dann werden durch systematische Beobachtung die Merkamle des Lehrverhaltens

18
Q

Eignung der direkten Instruktion

A

besser geeignet

  1. für sequenziell gut strukturierbare Inhalte
  2. für den Aufbau von Wissen
  3. für das Verstehen neuer Inhalte

schlechter geeignet

  1. für die Anwendung von erworbenem Wissen
  2. für das Erreichen sozialer und affektiv motivationaler Lernziele
19
Q

Advanced Organiser (AO)

A

Definition

Ein AO beinhaltet, dass zu Beginn eines Vortrags (bzw. einer Unterrichtsstunde) ein Grundgerüst der zentralen Begriffe und Regeln erstellt wird, denen sich später spezifischere Lerninhalte zuordnen lassen.

Operationalisierung

  • Die zentralen Begriffe werden definiert.
  • Die Beziehungen zwischen den Begriffen werden geklärt.
  • unter Verwendung bereits bekannter Begrifflichkeiten

Darbietungsform

  • mündlicher Kurzvortrag
  • abstractartige Texte
  • Abbildungen und Flussdiagramme

Ein AO bietet mehr als eine Themenübersicht!

Funktion

„Die Hauptfunktion des AO ist, die Kluft zwischen dem zu überbrücken, was der Lernende bereits weiß, und dem, was er wissen muss, bevor er die anstehende Aufgabe erfolgreich lernen
kann”

  • Aktivierung des relevanten Vorwissens
  • Erleichterung der Assimilationsvorgänge und der Verankerung neuer Lerninhalte (Verknüpfung neuer Inhalte mit dem Vorwissen)

Vorkenntnisse Neue Lerninhalte

20
Q

Kritik an traditionellen Unterrichtsformen

A
  • Fragend entwickelnder Unterricht ist vorherrschend, andere Formen werden vernachlässigt (unterrichtsmethodische „Monokultur“).
  • Insbesondere Unterrichtsformen mit höherem Grad an Selbststeuerung des Lerners sind selten.
  • Die Identifikation mit den in der Schule gestellten Problemen fehlt.
  • Wissen wird als Ziel und nicht als Mittel zum Ziel angesehen.
  • Gelerntes Wissen kann oft nicht spontan zum Lösen von Problemen genutzt werden („träges Wissen“).
  • Der Transfer des Gelernten bleibt aus.
21
Q

situated kognition bzw. Situiertheitsansatz

A
  • Wenn Lernen in konkreten Lernepisoden vollzogen wird, dann bleibt der Nutzen des Gelernten in hohem Maße an den jeweiligen Lernkontext gebunden.
  • Wird schulisches Wissen anhand ungeeigneter Beispiele erworben, ist es nicht anschlussfähig und hat keinen realen Nutzen.
22
Q

Grundannahmen zum situierten Lernen

A

-Situiertes Lernen ist die konstruktive Auseinandersetzung mit Aufgaben oder Problemen in einer konkreten Situation

Konstruktion

  • Wissen wird generiert und ist nicht „extern zuführbar”. (Wissenstransport vs. aktive Konstruktion von Wissen)
  • Wissenskonstruktion abhängig von mentalen Strukturen bzw. Überzeugungen

Situiertheit

  • Unterstützung der Konstruktionsprozesse durch den Lehrer
  • Komplexe und natürliche Ausgangsprobleme (Authentizität und Situiertheit des Lernens): Durch den Bezug zu relevanten Kontexten erhält das Wissen subjektive Bedeutung.
  • Wissen als Werkzeug : Verständnis nur durch dessen Gebrauch
  • Multiple Kontexte (Aufgabenbeispiele) und Perspektiven (Gruppenarbeit)

Selbstregulation

-Förderung der Selbstregulation : Für das Lernen anhand komplexer, realitätsnaher Probleme sind besondere Kompetenzen der Selbststeuerung und metakognitiven Kontrolle notwendig, die vor oder während des Lernens eingeübt werden müssen.

Sozialer Charakter

  • Situiertes Lernen ist ein sozialer Prozess.
  • Makroebene : Einflüsse der Kultur, in der das Lernen stattfindet
  • Mikroebene : Bedeutungen werden in der Interaktion ausgehandelt, d.h. individuelle Wissenskonstruktionen müssen mit denen der Lehrenden und der Mitlernenden in Einklang gebracht werden.
  • Lernen wird gefördert durch Artikulation und Reflexion im Rahmen sozialen Austauschs (Kollaboration und Diskurs). (Ergebnisse diskutieren)
23
Q

Grundprinzipien des Problem Geschichten Ansatzes

A
  • Einbettung des Stoffs in einen Alltagskontext (Geschichte)
  • Multiple Wege und Lösungen ermöglichen bzw. zulassen (unterschiedliche Gruppierungen)
  • Aktive Partizipation der Schüler (erarbeitendes Lernen)
    • Eigene Lösungen erarbeiten lassen
    • Entdeckungen ermöglichen