6. Schlafstörungen/Hypnotika – 1/2 Flashcards

1
Q

Insomnien – Therapie 1

A

Psychotherapeutisch:
… bei psychischer Insomnie:
-Aufklärung
-Verhaltenstherapie Entspannungs-, Achtsamkeitsübungen, Schlafrestriktion, Stimuluskontrolle, Erwartungsmanagement, paradoxes Vorgehen, Umstrukturierung
-Psychotherapie allgemein hilfreich bei psychophysiologischer Insomnie

Medikamente:
… Achtung Ursachentherapie nötig!
-Nur in Absprache mit dem Arzt
-Merke: Benzodiazepine und z-Substanzen erzeugen Sucht
-Merke: Antidepressiva und Neuroleptika können Herzrhythmusstörungen hervorrufen
-Merke: Nicht länger als 2-4 Wochen einnehmen

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2
Q

Insomnien – Therapie 2

A

Verhaltenstipps gegen Schlafstörungen -1
-Schlafumgebung: dunkel, ruhig, kühl, frische Luft
-Ernährung: abends leicht und weniger essen
-Keine Stimulantien, Alkohol, Kaffee, Tee, Nikotin nach 13:00 des Tages
-Sport machen aber spätestens 2h vor Schlafengehen stoppen
-Stress reduzieren / anderer Umgang mit Stress

Verhaltenstipps gegen Schlafstörungen -2
-Bett und Schlaf miteinander konditionieren
-Bettzeitrestriktion
-Nachts nicht auf die Uhr schauen
-Entspannungsübungen machen

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3
Q

Insomnien – Therapie 3

A
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4
Q

Medikamente zur Behandlung von Schlafstörungen sind äußerst heterogen

A
  1. Benzodiazepinhypnotika (BZD-Hypnotika): Suchtgefahr!
  2. Non Benzodiazepin Hypnotika (Non-BZD-Hypnotika): Zalepon, Zolpidem, Zopiclon Suchtgefahr!
  3. Chloralhydrat Suchtgefahr!
  4. Melatonin (Kein Hypnotikum sondern ein Regulativum des circadianen Rhythmus)
  5. Antihistaminika: Diphenhydramin, Doxylamin, Promethazin
  6. Andere Substanzen: Antidepressiva, Antipsychotika, Clomethiazol Suchtgefahr!, Tryptophan, Phytopharmaka
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5
Q

Therapieprinzipien bei Hypnotika

A

Allgemein
-Grundsätzlich nur in Verbindung mit einem Gesamtbehandlungsplan
-Einsatz erst nach Ausschöpfen anderer Therapiemöglichkeiten
-Grunderkrankung zuerst behandeln
-Bei Suizidalität oder in akuten Psychosen auch kurzzeitig hohe Dosen

Unabhängig von der Wahl des Hypnotikums gilt:
-Nicht länger als über 4 Wochen einsetzen!
-bei intermittierenden Schlafstörungen ist der Einsatz in 4-6 Nächten pro Monat vertretbar
-Die Kombination verschiedener Hypnotika mit BZD sollte vermieden werden!

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6
Q

Benzodiazepine als Hypnotika

A

Bevorzugte Präparate sind
-Brotizolam, Flunitrazepam, Flurazepam, Lormetazepam, Nitrazepam, Temazepam, Triazolam
-Clonazepam (Rivotril) nur bei REM-Schlaf-Verhaltensstörung und schwer ausgeprägtem Schlafwandeln

Vorteile
große therapeutische Breite, geringe Toleranzbildung

Nachteile
Abhängigkeitsrisiko
Rebound-Insomnie
Beeinflussung der Schlafarchitektur
Muskelhypotonie und Ataxie -> Stürze

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7
Q

Non Benzodiazepinhypnotika

A

Präparate sind
-Zalepon (zB.Sonata), Zolpidem (zB. Stilnox/Bikalm), Zopiclon (zB. Imovan)

Vorteile
Wirkung bei Kurzzeittherapie gesichert
selten Hang over Effekte und Rebound Effekte

Nachteile
Sehr selten: Abhängigkeit und Toleranzentwicklung durch fehlende Abhängigkeits- und Sensitivitätseffekte am GABAA-Rezeptor. Dies ist im Gegensatz zu BZD der Fall.

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8
Q

Antidepressiva

A

Präparate sind
-Amitriptylin (25‒50 mg), Doxepin (5‒100 mg), Mirtazapin (7,5‒15 mg), Trimipramin (25‒50 mg), Trazodon (25–150 mg) . Gabe immer abends

Vorteile
Einsatz bei Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung bei anderen Hypnotika

Nachteile
nicht als Hypnotikum zugelassen
Nebenwirkungsreich

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9
Q

Antipsychotika-1

A

Präparate sind (Gabe immer vor dem Schlafengehen)
Klassische Antipsychotika (KAP): Melperon1 (25–100mg), Pipamperon1 (20–80 mg), Prothipendyl (40–80 mg), Chlorprothixen (25–150 mg) ;
1 = Wenn Antipsychotika, dann diese beiden als „first line“ wegen geringer antidopaminergen und anticholinergen Wirkungen, im Notfall auch für ältere Menschen günstiger
Atypische Antipsychotika (AAP): Olanzapin (2,5-10mg) und Quetiapin (25-75mg)

Vorteile
Machen keine Abhängigkeit. Bei Suchtpatienten sind AAP oder KAP den BZD vorzuziehen, jedoch erst NACH Therapieversuch mit Antidepressiva!

Nachteile
Deutliche Nebenwirkungen!

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10
Q

Antipsychotika-2

A

CAVE!
AAP, KAP und TZA zeigen vor allem bei älteren Patienten und Pat mit organischen Vorerkrankungen gelegentlich anticolinerge Eigenschaften (Blasenstörung, Delir, Herzrhythmusstörungen! daher aufpassen! und strenge Indikationsstellung

CAVE!
Die Verordnung von AAP und KAP als Hypnotika ist für ältere Personen heute obsolet! Im Ausnahmefall Melperon oder Pipamperon

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11
Q

Clomethiazol

A

CAVE!
Aufgrund des hohen Abhängigkeitsrisikos sollte Clomethiazol nicht als Hpnotikum eingesetzt werden. Beachte auch die atemdepressive und bronchialverschleimende Wirkung

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12
Q

Tryptophan

A

CAVE!
Hypnotische Wirkung ist gering. Bei gemeinsamer Gabe von MAOH kann ein zentrales Serotoninsyndrom auftreten

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13
Q

Phytopharmaka

A

Baldrian hat eher sedierende weniger hypnotische Eigenschaften.
Keine Abhängigkeitsentwicklung
indiziert bei leichten Schlafstörungen
Kombinationspräparate aus pflanzlichen Stoffen sind NICHT empfehlenswert

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14
Q

Indikationen für Hypnotika

A

Insomnie in der Depression
-ca 80% der Pat mit Depression leiden an einer Insomnie
-ca 10-35% der Pat mit Depression leiden an einer Hypersomnie
-Wahl eines sedierenden Antidepressivums, oder:
-Ein antriebssteigerndes und sedierendes Antidepressivum kombinieren

Insomnie in einer Psychose
-Wähle ein sedierendes Antipsychotikum
-wenn das nicht ausreicht wähle ein von AD unabhängiges Hypnotikum

Insomie bei Stress
-Beseitigung der Ursachen
-Medikation nur bei erheblicher Beeinträchtigung der Schlafqualität und sehr kurz halten!

Insomnie bei körperlichen Erkrankungen
-Kausale Therapie

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15
Q

Nebenwirkungen von Hypnotika – BDZ und Non-BDZ

A

Alle anderen Substanzen siehe die entsprechenden Vorlesungen

  1. Häufig unerwünschte Wirkungen:
    -Sedierung, Tagesmüdigkeit, Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens, Muskelschwäche, Mattigkeit, Verwirrtheit, Depression, Schwindelgefühl
  2. Gelegentlich unerwünschte Nebenwirkungen
    -Allergische Reaktionen, Änderungen der Libido, Impotenz, schwere Leber und Niernenfunktionsstörungen, SIADH Syndroom
  3. Bei Gabe langwirksamer BDZ Kumulationsrisiko
  4. langfristige Gabe von BDZ: Suchtentwicklung, Demenzen, kognitive Einbußen, Vergesslichkeit, Depression und Muskelschwäche, erhöhtes Risiko für Pneumonien – Strenge Indikation für ältere Menschen! (>64 Jahre)

-> Fahrtüchtigkeit und Alltagssicherheit sind eingeschränkt – Unfallrisiko stark erhöht!!

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16
Q

Nebenwirkungen von Anxiolytika – BDZ und Non-BDZ

A

Achtung:

Es gibt immer wieder Hochdosisgebrauch von BDZ und Non-BDZ.
Oft auch schon nach 4 Wochen
Hierzu suchen die Patienten mehre Ärzte auf und lassen sich
die Substanzen vielfach verschreiben!