6.) + 7.) Traumata + PTBS Flashcards

1
Q

Probefragen

A

❓Was ist ein Trauma (gemäß DSM)? Wie kann man traumatische Ereignisse einteilen?

❓ Wie kann man traumatische Ereignisse einteilen?

❓ Was sind die 4 Symptombereiche der PTBS nach DSM-5?

❓ Was ist eine KPTBS?

❓ Woran unterscheidet sich die akute Belastungsstörung von der Posttraumatischen Belastungsstörung?

❓ Was versteht man unter Childhood Adversities?

❓ Warum ist es wichtig, bei der Behandlung von psychischen Störungen nach Childhood Adversities zu fragen?

.

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Q

❓Was ist ein Trauma (gemäß DSM)? Wie kann man traumatische Ereignisse einteilen?

A

👉 eine Konfrontation mit Ereignis, welches

  • tatsächlichen/drohenden Tod
  • ernsthafte Verletzung
  • Gefahr d. körperl Unversehrtheit beinhaltet,

das

🔸 direkt persönlich
🔸 in Zeugenschaft
🔸 durch Erfahren (Familienmitglied bzw. nahestehende Person)
🔸 oder als Konfrontation mit aversiven Details* erlebt wird

Als Reaktion darauf wird

🔸intensive Furcht
🔸Hilflosigkeit
🔸Entsetzen gezeigt

• DSM-IV-TR (APA, 2000)
Konfrontation mit Ereignis, das folgende Kriterien erfüllt:

▪️ A1

  • 🔸direktes persönliches Erleben
  • 🔸Zeugenschaft
  • 🔸Erfahren (Familienmitglied bzw. nahestehende Person)
  • Konfrontation mit 🔸aversiven Details*

von

🟧 Ereignis
• tatsächlicher/drohender Tod
• ernsthafte Verletzung
• Gefahr der körperlichen Unversehrtheit

+

A2

Reaktion
• 🔸intensive Furcht
• 🔸Hilflosigkeit
• 🔸Entsetzen

*nicht durch Konfrontation durch Medien/Bilder. Ausnahme: berufsbedingte Konfrontation

————————————————————————————————

gemäß ICD-10

Ereignis/Situation …

  • außergewöhnlicher Bedrohung (kurz-/langandauernd)
  • katastrophenartigen Ausmaßes
  • das bei fast jedem eine
  • tiefe Verstörung hervorrufen würde

-> PTBS: Kennzeichen sind „Flashbacks“ = andauerndes Durchleben vergangener Situationen (traumatischer Ereignisse)

.

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Q

❓ Wie kann man traumatische Ereignisse einteilen?

A

👉 akzidentelle

👉 interpersonelle (“man-made”)

👉 Typ I

👉 Typ II

➡️ akzidentelle Traumata
-> Traumata, die mehr/weniger zufällig entstehen

               ODER

➡️ interpersonelle Traumata („man-made“)

  • > andere Person ist Auslöser/Verursacher
  • > wesentl höhere Wahrsch, mit neg Folgen (⚪️PTBS) einherzugehen, als akzidentelle Traumata

… zum anderen lassen sie sich unterscheiden zwischen …

➡️ Typ I Traumata

▫️ einmalig
▫️ akut
▫️ unerwartet

➡️ Typ II Traumata

▫️ wiederholt
▫️ andauernd
▫️ unvorhersehbarer Verlauf

.

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4
Q

❓ Was sind die 4 Symptombereiche der PTBS nach DSM-5?

A

🔹Typ I Traumata + akzidentelle Traumata

🔹 Typ I Traumata + interpersonelle Traumata („man-made“)

🔹 Typ II Traumata + akzidentelle Traumata

🔹 Typ II Traumata + interpersonelle Traumata („man-made“)

… je nachdem ergeben sich dann untersch traumatische Ereignisse (sozusagen) …

🔹Typ I Traumata + akzidentelle Traumata

  • Verkehrsunfälle
  • berufsbedingte (z.B. Polizei🚔, Feuerwehr🚒 )
  • Arbeitsunfälle
  • kurzdauernde Naturkatastrophen (z.B. Wirbelsturm 🌪 , Blitzeinschlag⚡️)

🔹 Typ I Traumata + interpersonelle Traumata („man-made“)

  • kriminelle + körperl Gewalt
  • sexuelle Gewalt
  • zivile Gewalterlebnisse (z.B. Banküberfall)

🔹 Typ II Traumata + akzidentelle Traumata

  • langdauernde Naturkatastrophen (Flut, Erdbeben)
  • technische Katastrophen (z.B. Reaktorkatastrophen)

🔹 Typ II Traumata + interpersonelle Traumata („man-made“)

  • sexuelle + körperl Misshandlungen in d. Kindheit
  • Geiselhaft
  • Kriegserlebnisse
  • Folter + politische Inhaftierung
  • Massenvernichtung (z.B. Konzentrationslagerhaft)

+ was sind die wesentlichen Cluster ( Veränderung in kognition + Stimmung etc) + das Wiedererleben usw. sind wichtig !!

.

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Q

❓ Was ist eine KPTBS?

A

🔺 komplexe PTBS (KPTBS)

👯‍♀️ PTBS weist ein sehr heterogenes Erscheinungsbildes auf

☝️ im bald erscheinenden ICD-11 soll deswegen erstmalig eine Unterscheidung zw PTBS + komplexer PTBS gemacht werden

• Grundlage: „complex PTSD“ von Herman erstmals 1992 beschrieben

👯‍♀️ Gemeinsamkeiten PTBS/ KPTBS

▫️ traumatisches Ereignis als notwendige Bedingung
↪️ Wiedererleben des Traumas
↪️ Vermeidung
↪️ Hypervigilanz/starke Schreckreaktionen

➕ zusätzl Symptome KPTBS

▫️ Änderungen d. Selbstregulation nach extremen/chronischen Traumatisierungen

⚪️ (Beeinträchtigung in Selbstorganisation in Bereichen
↪️ Affektivität
↪️ Selbst-Konzept
↪️ + Beziehungen)

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6
Q

❓ Woran unterscheidet sich die akute Belastungsstörung von der Posttraumatischen Belastungsstörung?

A

↔️ Unterschiede

🔸 akute Belastungsstörung (AKUT) = unmittelbare Verarbeitung
🔹 PTBS = andauernde Verarbeitung

SYMPTOME

🔸 mind NEUN
🔹 eins/mehrere

DAUER D. STÖRUNGSBILDES

🔸 3 Tage - höchstens 1 Monat nach traumatischem Ereignis
🔹 länger als 1 Monat

=> alles BIS ZU EINEM MONAT = akute Belastungsstörung
=> DANACH = PTBS

☝️ ABER es braucht in jedem Fall auch immer ein Trauma !

( Unterschied dazw ist die Anpassungsstörung: entscheidend dafür ist das, was man in der Differenzialdiagnostik macht

  • bei der Anpassungsstörung gehts um Ereignisse, die nicht traumatisch, aber sehr belastend sind !
  • die Stressoren darstellen
  • nicht länger als 6 Monate
  • wenn länger, dann chronische Anpassungsstörung evtl. )

( noch mehr Unterschiede ?! )

.

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7
Q

❓ Was versteht man unter Childhood Adversities?

A

⁉️ Was sind Childhood adversities?

▫️versch Begriffe werden häufig synonym verwendet

🔺 Childhood adversities
🔺 Childhood maltreatment
🔺 Childhood trauma

🔺 Childhood adversities

▫️ alle Kommissions-/Unterlassungshandlungen

↪️ eines Elternteils
↪️ /einer anderen Pflegeperson

➡️ die zu Schaden
➡️ potenziellem Schaden
➡️ /drohender Schädigung eines Kindes führen

(norm. als bis zu 18 J alt interpretiert)

↪️ auch wenn Schaden nicht beabsichtigtes Ergebnis ist

🇬🇧 “Any acts of commission or omission by a parent or other caregiver that result in harm, potential for harm, or threat of harm to a child (usually interpreted as up to 18 years of age), even if harm is not the intended result.”
(Centers for Disease Control and Prevention, 2008)

  • d.h., wenn ein Elternteil einem sagt: “Das war so doch gar nicht beabsichtigt” ist das NICHT RELEVANT für den Umstand, ob hier Childhood Adversities vorliegen oder nicht

!! MERKEN: man untersch versch Arten davon

☝️ idR werden unterschieden (Arten von Adversities):

➡️ physical abuse (= physischen Missbrauch)
➡️ sexual abuse (= sexuellen Missbrauch)
➡️ psychological/emotional abuse (= emotionalen Missbrauch)
➡️ neglect (= Vernachlässigung)

( für all diese Varianten (außer sexual a. kann man auch neglect verwenden, also man kann untersch zw physical + emotional neglect = Vernachlässigung )

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8
Q

❓ Warum ist es wichtig, bei der Behandlung von psychischen Störungen nach Childhood Adversities zu fragen?

A

‼️ Einfluss von belastenden Kindheitserfahrungen auf Behandlung

DENN frühe traumatische Erfahrungen gehen mit
👉 Veränderungen in Prozessen einher
↪️ die für Behandlungserfolg relevant sein könnten

👉 Stressreaktivität (⚪️HPA-Achse)

👉 Emotionsregulation

👉 Gedächtnis (⚪️ Konsolidierung)

👉 Furchtkonditionierung

🤷‍♀️ bisher jedoch nur wenig Daten zum Zsmhang zw belastenden Kindheitserfahrungen + Therapieerfolg

↪️ einige Studien zeigen
👉 ‼️ geringere Therapieeffekte ‼️
↪️ in Depressionsbehandlung bei Personen mit (Kindheits-)traumata

‼️ - sind bes auch für Behandlung relevant, denn: man lernt dort ja häufig

  • > mit Stress anders umzugehen
  • > Emotionsregulation

‼️ - dabei ist das Gedächtnis extrem relevant, auch für Konsolidierung

  • > wenn man in Therapie etw lernt, muss das auch dauerhaft verankert werden
  • > wenn man das NICHT KANN: hat man u.U. extreme Probleme etw Neues zu lernen + von T zu profitieren

‼️ -> genauso bei Furchtkonditionierung: wenn man schlechter idL ist zw “sicher + unsicher” zu untersch ( worauf bspw sehr viele Konfrontationsbehandlungen sich fokussieren -> dass man lernt “Befürchtung tritt nicht ein” + “das ist gar kein gefährlicher Stimulus )

‼️ => wenn das nicht gelernt werden kann hat man massiv Probleme, in den klassischen Therapien, die wir haben (diese Hypothese ist v.a. um 2010 entstanden)

‼️ schlechteres Anschlagen auf Medikamente + Therapien

  • Diagnose alleine reicht nicht, um Schlussfolgerung dafür zu finden, welche Behandlung man macht
  • > sondern man müsste das IMMER davon abhängig machen, ob iwelche aversiven Kindheitserfahrungen vorhanden sind

‼️ => eig müsste eigener Subtyp “aversive Kindheitserfahrungen” innerhalb der psych Störungen aufgemacht werden

  • zusätzlicher Klassifikator “mit/ohne aversive Kindheitserfahrungen
  • weil Pn anders auf Behandlung ansprechen
  • > obwohl sie die identischen Kriterien erfüllen + die identischen Symptome haben

▫️ das Erleben belastenden Kindheitserfahrungen
▫️ geht mit Veränderungen in zahlreichen Prozessen einher
↪️ die für Ätiologie + Behandlung psych Störungen eine wichtige Rolle spielen

z.B.

▪️ Stressreaktivität (z.B. HPA-Achse)

  • also wie Stress im späteren Leben verarbeitet werden kann
  • wird ganz stark davon geprägt, ob man solche Child Adversities erlebt
  • das wurde sehr viel an der HPA-Achse untersucht (= Hypophysen-Nebennieren-Achse, weil sich das sehr gut untersuchen lässt)
  • > daraus hat sich so ein bisschen die Hypothese geprägt, dass frühere belastende Ereignisse die Verarbeitung von später belastenden Ereignissen entscheidend beeinflussen (sog Stress-Sensitivation-Prophecies ?! = Stress-Sensitiverung durch frühe adverse Ereignisse)

▪️ Gedächtnis

(z.B. Konsolidierung = neue Gedächtnisinhalte im Langzeitgedächtnis speichern also löst alles/keine Angst aus (beides kann nicht mehr untersch werden)

▪️ Emotionsregulation

  • “transdiagnostischer Bereich”
  • hat sich für adäquate Verarbeitung bei psych Strörungen als extrem relevant herausgestellt
  • aber auch Risiko für psych Störungen, wenn das nicht gelingt
  • je mehr aversive Kindheitserfahrungen erlebt werden, desto mehr Schwierigkeiten bei Emotionsregulation

Welche Faktoren moderieren die Effekte belastender Kindheitserfahrungen?

  • Art d. kindlichen Traumatisierung (sexueller, physischer, emotionaler Missbrauch; Vernachlässigung)
  • Anzahl d. Episoden
  • ges Zeitspanne adversiver Erfahrungen
  • Alter d. ersten Missbrauch/Vernachlässigung
  • Chronizität
  • Anwesenheit/Abwesenheit von psychosozialer Unterstützung
  • traumatische Erfahrungen im Erwachsenenalter
  • Familiengeschichte psychiatrischer Störungen
  • genetische + epigenetische Faktoren

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