4.) +5.) Angststörung Flashcards
❓ Probefragen
❓Auf welchen 4 Ebenen lässt sich Angst beschreiben? Nenne Sie jeweils ein Beispiel!
❓ Welche Arten von Panikattacken kennen Sie?
❓ Was sind allgemeine Kriterien klinisch relevanter Angststörungen
❓ Welche Typen der spezifischen Phobie kennen Sie? Was sind die dazugehörigen phobischen Reize?
❓ Was versteht man unter dem von Seligman geprägten Begriff „Preparedness“?
❓ Was befürchten Betroffene mit einer sozialen Phobie?
❓ Was ist das Kernmerkmal der Generalisierten Angststörung?
❓ Worin unterscheiden sich normale Sorgen von pathologischen Sorgen?
❓ Nennen Sie einige typische Verhaltensweisen die Betroffene mit einer Generalisierten Angststörung häufig zeigen.
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❓Auf welchen 4 Ebenen lässt sich Angst beschreiben? Nenne Sie jeweils ein Beispiel!
🔺 Vier Ebenen der Angst
▫️ behavioral
↪️ Vermeidung + Flucht
▫️ kognitiv
↪️ „Es wird etw Schreckliches passieren.“
▫️ physiologisch
↪️ Herzrasen, Schwitzen, Zittern
▫️ affektiv
↪️ subj Angstgefühl
Was ist Angst?
• Primär-Emotion
• Ein biologisch-genetisch verankertes Verhaltens -
und Erlebensmuster
• Im Lauf der Evolution entstanden und beibehalten, da es einen Überlebensvorteil bringt (Fight-Flight-Reaction: in bedrohlichen Situationen mit Flucht oder Kampf reagieren, um das eigene Überleben zu sichern)
• Kann durch Lernen mit bestimmten Situationen und bestimmten Objekten verknüpft werden
- > wahrsch eine d. wichtigsten Emotionen, um überleben zu können
- > stellt Energie bereit
- > Angst an sich ist nicht problematisch
- > nur, wenn im Ausmaß übertrieben/ an Obj gekoppelt, wo sie nicht passend/funktionell ist + dann fangen wir an, im klinischen Kontext darüber zu reden
Angst ist ein ‘normales’ Gefühl
🔺 Angst
▫️ Alarmreaktion in Situationen
↪️ in denen wir Gefahr wahrn
➡️ die Angstreaktion unseres Körpers bereitet uns darauf vor
↪️ der Gefahr durch Flucht/Kampf zu entkommen
➡️ Angst ist lebenswichtig!
Physiologische Veränderungen bei Angst
- Nervensystem
- Herz-Kreislaufsystem
- Atmung
- Schweißdrüsen
- AnderekörperlicheSysteme
- Pupillen
- Verdauungssystem
- Muskeln
- Wahrnehmung
-> das sind Organe, die auf Stress + Angst reagieren
- > v.a. sind das Systeme, die primär dafür da sind
- um Energie bereitzustellen/speichern/ Bereiche, die nicht für Energie-Bereitstellung benötigt werden herunterzufahren
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❓ Was sind allgemeine Kriterien klinisch relevanter Angststörungen
👉 Wie unterscheidet man normale Angst von pathologischer, klinisch bedeutsamer Angst?
➡️ allg Kriterien klinisch relevanter Angststörungen
👉 ALLE Angststörungen haben
▫️ Vorliegen von Angst - u. Vermeidungsreaktionen
👉 neben je zwingend erforderl Symptomen
👉 + jeweiligen Zeit- u. Intensitätskriterien sind erforderlich:
✔️ subj Leiden
✔️ klinisch bedeutsame Einschränkungen in Arbeit + Lebensführung
✔️ unbegründet starke/exzessive Angst
✔️ persistierend (konsistent mit Angstreaktionen/Vermeidung assoziiert)
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❓ Welche Arten von Panikattacken kennen Sie?
SEHR WICHTIG angucken !!
➡️ drei Unterscheidungen
👉 unerwartete (nicht ausgelöste)
👉 situationsgebundene (ausgelöste)
👉 situationsbegünstigte
🔺 unerwartete (nicht ausgelöste) Panikattacken: „wie aus heiterem Himmel“
👉 notwendig für die Diagnose einer Panikstörung
🔺 situationsgebundene (ausgelöste) Panikattacken
👉 treten fast immer direkt bei Konfrontation mit situativem Reiz/Auslöser/dessen Vorstellung auf
👉 charakteristisch für spezif + soziale Angststörung
🔺 situationsbegünstigte Panikattacken
👉 (Auftreten einer Panikattacke ist in best Situationen wahrscheinlicher)
- Panikattacken sind an sich ein häufiges Phänomen + kein sicheres Anzeichen einer Panikstörung
- Panikattacken können als:
- intensive prototypische Angstreaktion bei allen Angststörungen,
- auf der Höhe depressiver Episoden
- bei psychotischen Störungen
- im Rahmen von Substanzkonsum
- außerhalb psych Störungen auftreten
- ferner sind Panikattacken auch häufig bei endokrinen + kardiovaskulären Erkrankungen mögl
- eine Panikattacke ist eine plötzliche Anflutung intensiver Angst/intensiven Unbehagens, die innerhalb von Minuten einen Höhepunkt erreicht, wobei in dieser Zeit vier (od. mehr) der folgenden Symptome auftreten:
- Palpitationen, Herzklopfen od. beschleunigter Herzschlag.
- Schwitzen.
- Zittern/Beben.
- Gefühl der Kurzatmigkeit/Atemnot.
- Erstickungsgefühle.
- Schmerzen oder Beklemmungsgefühle in der Brust.
- Übelkeit/Magen-Darm-Beschwerden.
- Schwindelgefühle, Unsicherheit, Benommenheit/Gefühl, d. Ohnmacht nahe sein.
- Kälteschauer/Hitzegefühle.
- Parästhesien (Taubheit/Kribbelgefühle).
- Derealisation/Depersonalisation.
- Angst die Kontrolle zu verlieren od. „verrückt zu werden“.
- Angst zu sterben.
SEHR WICHTIG angucken !!
Panikattacken
Drei Unterscheidungen
❗️• unerwartete (nicht ausgelöste) Panikattacken: „wie aus heiterem Himmel“
➡️ notwendig für die Diagnose einer Panikstörung
❗️• Situationsgebundene (ausgelöste) Panikattacken
↪️ die fast immer direkt bei Konfrontation mit situativem Reiz/Auslöser/dessen Vorstellung auftreten
➡️ charakteristisch für spezif + soziale Angststörung
❗️• situationsbegünstigte Panikattacken
(Auftreten einer Panikattacke ist in best Situationen wahrscheinlicher)
🔺 Panikattacke
▫️ plötzliche Anflutung intensiver Angst/ intensiven Unbehagens
↪️ die innerhalb von Minuten einen Höhepunkt erreicht
↪️ wobei in dieser Zeit vier (od mehr) d. folgenden Symptome auftreten:
☝️ 1. Beachte:
▫️ plötzliche Anflutung kann aus einem Ruhezustand
▫️ / einem ängstlichen Zustand heraus eintreten
☝️ 2. Beachte:
▫️ kulturspezifische Symptome
(z. B. Tinnitus, Nackenschmerz, Kopfschmerz, unkontrollierbares Schreien/Weinen) können beobachtet werden
▫️ solche Symptome sollten aber nicht als eines der vier erforderlichen Symptome gezählt werden
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❓ Welche Typen der spezifischen Phobie kennen Sie? Was sind die dazugehörigen phobischen Reize?
➡️ Spezifische Phobie - Typen der Spezifischen Phobie
🕷 Tier-Typus
⚪️ (z.B. Hunde, Spinnen, Schlangen)
↪️ beginnt meist im Kindesalter
🌪 Umwelt-Typus
⚪️ (z.B. Höhen, Stürme, Wasser)
↪️ beginnt meist im Kindesalter
💉 Blut-Spritzen-Verletzungs-Typus
⚪️ (bei Anblick von Blut/einer Verletzung)
↪️ familiär deutl gehäuft, Ohnmachtsreaktion!
✈️ situativer Typus
⚪️ (z.B. Flugzeuge, Fahrstühle, enge, geschlossene Räume)
↪️ bimodale Altersverteilung (Kindheit + Mitte d. 20er J.)
🤮 anderer Typus
⚪️ (z.B. Angst vor + phobische Vermeidung von Situationen
↪️ die zum Ersticken, Erbrechen führen könnten)
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❓ Was versteht man unter dem von Seligman geprägten Begriff „Preparedness“?
➡️ Spezifische Phobie - Preparedness (Seligman, 1971)
❌ nicht alle Objekte/Situationen sind gleichermaßen geeignet zu Angstauslösern zu werden
✅ Situationen + Objekte, die evolutionär gesehen fürs Überleben von großer Bedeutung waren wie Schlangen, Spinnen + Höhen
☝️ können sehr leicht zu konditionierten Angstreizen werden
💡 da bei ihnen eine biol-gen Preparedness vorliegt
👉 also bes Bereitschaft Angst + Vermeidung
👉 bezügl solcher Obj + Situationen schnell zu lernen
➡️ was einen Überlebensvorteil bedeutet(e)
( —> gelb markierter Text, englisch)
.
❓ Was befürchten Betroffene mit einer sozialen Phobie?
👉 dass sie sich in einer Weise verhalten könnten
👉 / Symptome d. Angst offenbaren
↪️ die von ❗️anderen neg bewertet❗️ werden
(d.h. die beschämend/peinlich sind, zu Zurückweisung führen/andere Personen kränken)
🔺 Soziale Angststörung (Soziale Phobie)
➡️ Was verstehen wir unter einer Sozialen Phobie?
🔺 Soziale Angststörung
▫️ Hauptmerkmal
↪️ eine ❗️ausgeprägte/intensive Furcht/Angst vor sozialen Situationen❗️
↪️ in denen die Person durch andere beurteilt werden könnte
Soziale Angststörung
🩺 Diagnosekriterien
🩺 ausgeprägte ❗️Furcht/Angst❗️ vor einer/mehreren ❗️sozialen Situationen❗️
↪️ in denen die Person von anderen Personen beurteilt werden könnte
⚪️ Bspiele hierfür sind
▫️ soziale Interaktionen (z . B . Gespräche mit anderen, Treffen mit unbekannten Personen)
▫️ beobachtet zu werden (z . B . beim Essen oder Trinken)
▫️ u. vor anderen Leistungen zu erbringen (z.B. eine Rede halten)
☝️ beachte
💡bei Kindern muss Angst ggü Gleichaltrigen + nicht nur inInteraktion mit Erwachsenen auftreten
🩺 Betroffene befürchten
↪️ dass sie sich in einer Weise verhalten könnten
↪️ /Symptome d. Angst offenbaren
↪️ die von ❗️anderen neg bewertet❗️ werden
(d.h. die beschämend/peinlich sind, zu Zurückweisung führen/andere Personen kränken)
🩺 die sozialen Situationen rufen fast immer eine Furcht-/Angstreaktion hervor
☝️ beachte
💡 bei Kindern kann sich Furcht/Angst ausdrücken durch
↪️ Weinen ↪️ Wutanfälle ↪️ Erstarren ↪️ Anklammern ↪️ Zurückweichen ↪️ Unfähigkeit in sozialen Situationen zu sprechen
🩺 die sozialen Situationen werden ❗️vermieden/unter intensiver Furcht/Angst ertragen❗️
🩺 Furcht/Angst geht❗️übers Ausmaß d. tatsächl Bedrohung❗️durch die soziale Situation hinaus + ist im soziokulturellen Kontext unverhältnismäßig
🩺 Furcht, Angst od. Vermeidung ist andauernd; typischerweise ❗️ü 6 Monate ❗️/länger
🩺 Furcht, Angst od. Vermeidung verursacht
↪️ in ❗️klinisch bedeutsamer Weise Leiden❗️
↪️ / Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen/anderen wichtigen Funktionsbereichen
🩺 Furcht, Angst od. Vermeidung ist
↪️ ❗️nicht Folge d. physiolog Wirkung❗️ einer Substanz
⚪️ (z.B. Substanz mit Missbrauchspotenzial, medikamentöse Wirkstoffe)
↪️ od. eines med Krankheitsfaktors
🩺 Furcht, Angst od. Vermeidung
↪️ kann ❗️nicht besser durch die Symptome einer anderen psych Störung❗️ erklärt werden
⚪️ wie z . B . Panikstörung, Körperdysmorphe Störung, Autismus-Spektrum-Störung
🩺 falls ein med Krankheitsfaktor vorliegt
⚪️ (z.B. Morbus Parkinson, Adipositas, eine Entstellung durch Verbrennung od. Verletzung)
↪️ so steht die Furcht, Angst od.❗️Vermeidung nicht damit❗️ im Zsmhang
↪️ / geht deutl darüber hinaus.
☝️ bestimme, ob:
💡 „nur in Leistungssituationen“:
▫️ zu verwenden, wenn die Soziale Angststörung ausschl aufs Sprechen vor anderen/Erbringen von Leistungen vor anderen (od. in Öffentlichkeit) beschränkt ist
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❓ Was ist das Kernmerkmal der Generalisierten Angststörung?
👉 übermäßige Angst + Sorge (furchtsame Erwartung)
▫️ bezügl mehrerer Ereignisse/Tätigkeiten
Was verstehen wir unter
➡️ Generalisierter Angststörung?
🔺 generalisierten Angststörung
▫️ Kernmerkmale
↪️ ❗️übermäßige Angst + Sorge (furchtsame Erwartung)
↪️ bezügl mehrerer Ereignisse/Tätigkeiten❗️
▫️ Betroffenen leiden außerdem unter ❗️körperl Symptomen❗️wie
↪️ Ruhelosigkeit ↪️ „wie auf dem Sprung sein“ ↪️ leichter Ermüdbarkeit ↪️ Konzentrationsschwierigkeiten/Leere im Kopf ↪️ Reizbarkeit ↪️ Muskelspannung ↪️ Schlafstörungen
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❓ Worin unterscheiden sich normale Sorgen von pathologischen Sorgen?
👉 (Un-) Kontrollierbarkeit d. Sorgen
👉 Beeinträchtigung d. psychosozialen Funktionsfähigkeit
👉 körperl Symptomatik
👉 Grad von Intensität, Dauer, Häufigkeit
▫️ deutl stärker bei pathologischen Sorgen (mind. 6 Monate an Mehrzahl d. Tage)
👉 Grad von Leiden + Beeinträchtigungen
👉 Ausmaß d. betroffenen Lebensbereiche
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❓ Nennen Sie einige typische Verhaltensweisen die Betroffene mit einer Generalisierten Angststörung häufig zeigen.
☎️ Rückversicherung
⚪️ häufig anrufen + sich vergewissern dass die Kinder noch leben + alles in Ordnung ist
🙈 vermeiden
⚪️ keine Nachrichten hören
🧘♀️ Beruhigung
⚪️ Selbstberuhigung / Beruhigung durch andere einfordern
⚪️ („Es kann doch eig nichts passiert sein, oder?“)
👀 Ablenkung, Gedanken wegschieben 💭🙌
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Panikstörung - Diagnostische Kriterien
➡️ A.
▫️ wiederholte ❗️unerwartete Panikattacken❗️
➡️ B.
▫️ bei ❗️ mind einer d. Attacken ❗️ folgte ❗️ ein Monat ❗️ (od. länger) mit mind. einem d. nachfolgenden Symptome:
1.) ❗️ anhaltende Besorgnis/Sorgen ❗️ übers Auftreten weiterer Panikattacken/ihre Konsequenzen
⚪️ (z. B. die Kontrolle zu verlieren, einen Herzinfarkt zu erleiden, „verrückt“ zu werden)
2.) eine deutlich ❗️ fehlangepasste Verhaltensänderung ❗️ infolge d. Attacken
⚪️ (z. B. Verhaltensweisen, um Panikattacken zu vermeiden, wie die Vermeidung körperl Betätigung od. unbekannter Situationen)
➡️ C.
▫️ das Störungsbild ist ❗️nicht Folge d. physiolog Wirkung einer Substanz❗️
⚪️ (z. B. Substanz mit Missbrauchspotenzial, medikamentöse Wirkstoffe)
▫️ eines medizinischen Krankheitsfaktors
⚪️ (z. B. Hyperthyreose, kardiopulmonale Erkrankungen)
➡️ D.
▫️ das Störungsbild ❗️kann nicht besser durch eine andere psych Störung erklärt werden❗️
⚪️ (z. B. Panikattacken treten nicht nur in Reaktion auf gefürchtete soziale Situationen auf, wie bei der Sozialen Angststörung;
⚪️ in Reaktion auf umschriebene phobische Objekte/Situationen, wie bei der Spezif Phobie;
⚪️ in Reaktion auf Zwangsgedanken, wie bei der Zwangsstörung;
⚪️ in Reaktion auf Erinnerungen an traumatische Ereignisse, wie bei der Posttraumatischen Belastungsstörung;
⚪️ od. in Reaktion auf die Trennung von Bezugspersonen, wie bei der Störung mit Trennungsangst).
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Agoraphobie - Diagnostische Merkmale
➡️ A.
▫️ ausgeprägte Furcht/Angst vor ❗️ mind. zwei ❗️ d. folgenden Situationen:
↪️ 1. Benutzung öffentl Verkehrsmittel
↪️ 2. auf offenen Plätzen sein
↪️ 3. in geschlossenen öffentl Räumen sein
↪️ 4. Schlange stehen/in einer Menschenmenge sein
↪️ 5. allein außer Haus sein
➡️ B.
▫️ diese Situationen werden ❗️ gefürchtet/vermieden ❗️
↪️ weil eine ❗️ Flucht schwierig ❗️ sein könnte
↪️ od. weil im ❗️ Falle panikartiger Symptome❗️
↪️ od. anderer stark beeinträchtigender/peinlicher Symptome
⚪️ (z . B . Furcht vorm Fallen bei älteren Menschen; Furcht vor Inkontinenz)
▫️ ❗️ Hilfe nicht erreichbar ❗️ sein könnte
➡️ C.
▫️ die agoraphobischen Situationen rufen fast immer eine ❗️ Furcht- od. Angstreaktion ❗️ hervor
➡️ D.
▫️ die agoraphobischen ❗️ Situationen werden aktiv vermieden ❗️
▫️ können nur in Begleitung aufgesucht werden
▫️ od. werden unter intensiver Furcht/Angst durchgestanden
➡️ E.
▫️ die Furcht/Angst geht ❗️übers Ausmaß d. tatsächl Gefahr❗️
↪️ durch die agoraphobischen Situationen hinaus
↪️ + ist im soziokulturellen Kontext unverhältnismäßig
➡️ F.
▫️ die Furcht, Angst od. Vermeidung ist andauernd, typischerweise ❗️ü 6 Monate/länger❗️
➡️ G.
▫️ die Furcht, Angst od. Vermeidung
↪️ verursacht ❗️in klinisch bedeutsamer Weise Leiden/Beeinträchtigungen❗️
↪️ in sozialen, beruflichen/ anderen wichtigen Funktionsbereichen
➡️ H.
▫️ ❗️falls ein anderer medizinischer Krankheitsfaktor vorliegt❗️
⚪️ (z . B Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn, Morbus Parkinson)
↪️ so ist die Furcht, Angst od. Vermeidung ❗️deutl ausgeprägter❗️
↪️ als dies normalerweise bei diesem med Krankheitsfaktor zu erwarten wäre
➡️ I.
▫️ die Furcht, Angst od. Vermeidung ❗️kann nicht besser durch die Symptome einer anderen psych Störung erklärt❗️ werden
☝️ • beachte:
💡 Agoraphobie wird ungeachtet des Vorhandenseins einer Panikstörung diagnostiziert
↪️ wenn eine Person die Kriterien für Panikstörung + Agoraphobie erfüllt
↪️ sollten beide Diagnosen vergeben werden
.
Soziale Phobie
➡️ Unterscheidung von Situationstypen
Leistungsbezogene SP
• in Öffentlichkeit zu sprechen
(größere Gruppen, kleinere informelle Gruppen)
- vor anderen zu schreiben/essen
- Instrument zu spielen
- sportl Leistungen vor anderen zu erbringen
- Raum zu betreten
- Test/Prüfung zu machen
Interaktionale SP
- zu Fest/Party zu gehen
- mit peers reden (small talk)
- intime Beziehung zu initiieren + aufzunehmen
- Lehrer/Vorgesetzten etw zu fragen
- in Geschäften etw zu fragen od. zurückzuweisen
- auf Straße nach einer Straße/Uhrzeit zu fragen
.
Soziale Angststörung - Epidemiologie
12-Monatsprävalenz (BRD)
2,7%
(z.B. Jacobi et al., 2014)
Lebenszeitprävalenz (USA)
13,0%
(z.B. Kessler et al.,2012)
Geschlechterverteilung: Frauen erkranken 1,5 bis 2 mal so häufig wie Männer
Verlauf
• Beginn: meist vor dem 25. LJ
Verlauf = chronisch, Symptomausprägung schwankend
• das mittlere Alter für den Beginn der Sozialen Angststörung in den USA beträgt 13 Jahre + 75 % d. Betroffenen haben ein Ersterkrankungsalter zw 8 + 15 Jahren
.
Soziale Angststörung - Fragebögen
—> Abb.
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Generalisierte Angststörung
➡️ diagnostische Kriterien
➡️ A.
▫️ übermäßige Angst + Sorge (furchtsame Erwartung)
▫️ bezügl mehrerer Ereignisse/Tätigkeiten (wie etwa Arbeit/Schulleistungen) ▫️ während mind. 6 Monaten an Mehrzahl d. Tage auftraten
➡️ B.
▫️ Person hat Schwierigkeiten, Sorgen zu kontrollieren
➡️ C.
▫️ Angst ist mit mind. ❗️3 von 6 Symptomen❗️ verbunden
▫️ (wobei mind. einige d. Symptome in vergangenen 6 Monaten an Mehrzahl der Tage vorlagen):
- Ruhelosigkeit/ständiges “Auf-dem Sprung-sein“
- Muskelspannung
motorische Anspannung
• Leichte Ermüdbarkeit
• Konzentrationsprobl./Leere im Kopf
angespannte Aufmerksamkeit (Hypervigilanz)
• Reizbarkeit
• Schlafstörungen
➡️ D.
▫️ die Angst, Sorge od. körperl Symptome verursachen in klinisch bedeutsamer Weise
↪️ Leiden/Beeinträchtigungen
↪️ in sozialen, beruflichen/anderen wichtigen Funktionsbereichen
➡️ E.
▫️ das Störungsbild ist nicht Folge d. physiolog Wirkung einer Substanz
⚪️ (z.B. Substanz mit Missbrauchspotenzial, Medikament)
▫️ od. eines medizinischen Krankheitsfaktors
⚪️ (z.B. Schilddrüsenüberfunktion)
➡️ F.
▫️ das Störungsbild kann nicht besser durch eine andere psych Störung erklärt werden
.
Generalisierte Angststörung
➡️ Fragebögen
—> Abb.
Fragebögen
- ASQ
- PSWQ
+ Beispielitems
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Generalisierte Angststörung
➡️ Epidemiologie
12-Monatsprävalenz (BRD)
2,2%
(z.B. Jacobi et al., 2014)
Lebenszeitprävalenz (USA)
2,9%
(z.B. Kessler et al.,2012)
Geschlechterverteilung: Frauen erkranken fast doppelt so häufig wie Männer
> > Verlauf «
Beginn: in jedem Lebensalter möglich, bes häufig bei älteren Menschen
Verlauf: chronisch Komorbidität: ü 88% Selten vom Hausarzt erkannt „high utilizers“
.
Generalisierte Angststörung
KURZE ZSMFASSUNG BIS HIERHIN
- Abgrenzen normale Angst von pathologischen Angst können
- Was ist der Unterschied einer Phobie und einer Angststörung?
- > bei einer Phobie handelt es sich um konkrete Gruppen von Auslösern
- > d.h. man hat immer eine konkrete Konfrontation mit best Obj/Situationen/best Klassen von Situationen
———
- man sollte die versch Angststörungen auseinhalten können
.
Spezifische Phobie - Epidemiologie
12-Monatsprävalenz (BRD)
10,3%
(z.B. Jacobi et al., 2014)
Lebenszeitprävalenz (USA)
13,8%
(z.B. Kessler et al.,2012)
Geschlechterverteilung: Frauen erkranken doppelt so häufig wie Männer
Verlauf
= stabil, chronisch, jedoch selten Anlass für eine Behandlung
Beginn
= i.d.R. während Kindheit/ frühem Erwachsenenalter
⚪️ (z.B. Tierphobien zw 7 + 10. LJ, BSV-Phobien zw 9 + 21, situationale Phobien mit Anfang 20)
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Agoraphobie - Prävalenz und Verlauf
▪️ 12-Monatsprävalenz (EUR) 1,7%
▪️12-Monatsprävalenz Altersgruppe Ü65 0,4%
▪️ Geschlechterverteilung: Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer
▪️ Beginn meist vor dem 35. Lebensjahr
▪️ Verlauf: Chronisch, ohne Behandlung ist Remission selten (10%)
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Spezifische Phobie - Was ist eine Spezifische Phobie?
- ausgeprägte + anhaltende Furcht/Angst vor klar erkennbaren + umschriebenen Situationen/Objekten
- Vermeidung dieser Situationen + Objekte
Fallbeispiel (Becker, 2011)
Herr S. hatte, eigentlich seit er denken konnte, Angst vor Spinnen. Früher hatten ihm seine Eltern und sein Bruder helfen können, doch nun wohnte er allein und, wenn er eine Spinne in seiner Wohnung entdeckte, begannen seine Schwierigkeiten. Wohl konnte Herr S. den Staubsauger holen und die Spinne aufsaugen, aber damit war sein Problem nicht gelöst. Er war überzeugt, dass die Spinne im Staubsauger noch lebte. Vorsichtig aber gründlich wurde nun der Staubsauger an allen möglichen Öffnungen mit braunem Klebeband verklebt und vor die Wohnungstür gestellt. Da musste er vier Wochen bleiben. Doch was war, wenn in der Zeit eine weitere Spinne kam? In diesem Fall musste Herr S. Freunde bitten, diese Spinne zu fangen und zu beseitigen. Entkam eine Spinne und konnte nicht wieder gefunden werden, war es ihm unmöglich, in seiner Wohnung zu bleiben, er zog zu Freunden. Picknicks, Ausflüge in den Park, in den Wald oder auf das Land, vermied Herr S. ebenso. Wo immer er war, suchte er nach Spinnen; jeder schwarze Fleck löste eine starke Panikreaktion aus. Das Leben stand mittlerweile ganz im Schatten seiner Spinnenangst.
Spezifische Phobie - Diagnostische Kriterien
➡️ A.
▫️ ❗️ausgeprägte Furcht/Angst vor spezif Obj/ spezif Situation❗️
➡️ B.
▫️ das phobische Objekt/die phobische Situation ruft fast immer eine ❗️ unmittelbare Angstreaktion❗️hervor
➡️ C.
▫️ phobisches Objekt/Situation wird aktiv vermieden bzw. nur unter ❗️starker Angst/Furcht ertragen❗️
➡️ D.
▫️ die Furcht/Angst geht ❗️übers Ausmaß tatsächl Gefahr❗️durchs spezif Obj/ spezif Situation hinaus
↪️ + ist im soziokulturellen Kontext unverhältnismäßig
➡️ E.
▫️ die Furcht, Angst od. Vermeidung ist anhaltend, typischerweise ❗️ü 6 Monate/länger❗️
➡️ F.
▫️ Furcht, Angst od. Vermeidung verursacht in klinisch ❗️bedeutsamer Weise
↪️ ❗️Leiden❗️/Beeinträchtigungen
↪️ in sozialen, beruflichen od. anderen wichtigen Funktionsbereichen
➡️ G.
▫️ Störungsbild kann ❗️nicht besser durch eine andere psych Störung❗️ erklärt werden
.