5. Manager und marktliche Disziplinierung Flashcards

1
Q

Marktliche Mechanismen

A
  • Produktmarkt (direkt, indirekt)
  • Markt für Unternehmensübernahmen/-kontrolle (feindlich, freundlich)
  • Markt für Managerleistungen
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2
Q

Direkte Disziplinierung über den Produktmarkt

A
  • In bestreitbaren Märkten werden uneffiziente U. verdrängt → Selektion der Effizienten
  • Zwang d. Manager, Ressourcen effizient einzusetzen
  • Geroski (1990): Zusammenhang zwischen Innovationsrate & Konzentrationsgrad → Hypothese, der Marktkonzentration zu mehr/größeren Innovationen führt nicht bestätigt
  • Idee: Zusammenhang zwischen Anstrengungsniveau (AN) & Konzentrationsgrad
    • PROBLEM: kein direkter Zusammenhang zwischen AN & drohender Liquidität
    • Problem adäquater Erfassung AN
    • FAZIT: Direkte Disziplinierung & Produktmarkt als komplementärer Mechanismus
  • Fazit: Direkte Disziplinierung v.a. wenn andere Mechanismen schwach ausgeprägt sind → Produktmarkt als komplementärer Mechanismus
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3
Q

Indirekte Disziplinierung über Produktmarkt

A
  • ANSATZ: Info über Ausrichtung am Markt & Konkurrenten
  • Bietet Info für Aufsichtsräte & Investoren
  • Indirekte Disziplinierung abhängig von der Marktkonzentration
    • Geringe Konzentration: Hohe Selektionskosten „relevanter“ Konkurrenten & Steigende Informations- & Kontrollkosten
    • Hohe Konzentration: Geringe Informationskosten & ungenauer Rückschluss auf tatsächliche Leistung
  • In konzentrierten Branchen steigt Vergleichbarkeit Managerleistungen durch Bilanzvergleiche → Managerentlassung bei schlechten Bilanzdaten
  • PROBLEM: Endogenität Managerkontrakte
  • FAZIT: Indirekte Disziplinierung wenn Kontrolle durch Aufsichtsgremien start ausgeprägt ist & Produktmarkt & Kontrolle als komplexer Mechanismus
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4
Q

Unternehmenskontrolle nach Manne (1965)

A

= Ansatz: Disziplinierung über drohenden Arbeitsplatzverlust

  • Management wird die Kontrollrechte über Ressourcen eines nicht effizienten U´s übertragen, wenn der Kapitalmarkt hinreichend effizient ist → Unternehmensübernahme kommt Zustande
  • Austausch des Managements bei nicht effizientem Einsatz von Ressourcen
  • Aktienrendite als Maß der Managementleistungen
  • Disziplinierung ex post: Austausch nach Übernahme
  • Disziplinierung ex ante: Drohende Übernahmen
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5
Q

Unternehmenskontrolle – Feindliche Übernahmen

A
  • Investor beabsichtigt ein Unternehmen zu kaufen und wendet sich direkt an die Eigentümer des Unternehmens, ohne vorher die Einwilligung des Übernahmekandidaten eingeholt zu haben.
  • Verhinderung der Übernahme durch Aktionäre möglich, indem die Aktien dem Bieter nicht überlassen werden
  • Das Management versucht die Übernahme zu verhindern, da es in der Regel nach der Übernahme nicht übernommen wird
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6
Q

Abwehrmechanismen des Managements

A
  • Kritik an der Bewertung (Angebot wird als zu niedrig kritisiert und Aktienwert wird höher angesiedelt, um Aktionäre zu behalten)
  • Weißer Ritter (Suche eines dritten Investors, der U übernimmt, wodurch evtl. bessere Geschäftsstrategie möglich wird)
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7
Q

Übernahme dritter Unternehmen

A
  • angegriffenes U kauft fix noch fremdfinanzierte Firmenzukäufe als Erweiterung, was mit neue Verpflichtungen einhergeht, die für Angreifer unattraktiv sind
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8
Q

Giftpille

A
  • Zielunternehmen versucht durch Kapitalerhöhung seine Marktwertkapitalisierung zu erhöhen und Übernahme stark verteuern (Giftpillen zugunsten Stakeholder, in Form rechtverbindlicher Selbstverpflichtungen)
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9
Q

Goldener Fallschirm

A
  • Vertragliche Zusicherung beträchtlicher Zahlungen an Management für den Fall einer Übernahme
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10
Q

Unternehmenskontrolle: Freundliche Übernahme

A
  • Übernahme in beiderseitigem Einverständnis (Fusionen)
  • Proxy Contest: Druckausübung einer Gruppe von Aktionären auf das Management über die Sammlung von Stimmrechtsvollmachten
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11
Q

Empirische Evidenz - Aktienkursentwicklung

A
  • Ex ante Disziplinierung: Aktienkurs nach erfolglosem Übernahmeversuch über vorherigem Niveau → Management muss Restrukturierungsmaßnahmen einleiten
  • Ex post Disziplinierung: Synergieeffekte nach Übernahme
  • Keine Effekte: Übernahmen nicht durch dürftige Performance motiviert und v.a bei erfolgreichen Firmen zu beobachten
  • Probleme: kurzer Zeithorizont: Ankündigungseffekte
    • Langer Zeithorizont: Effekt der Übernahme nimmt ab
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12
Q

Empirische Evidenz – Bilanzkennziffern

A
  • ex post – Disziplinierung (Auswechslung): Aufkündigung von Lieferanten- und Beschäftigungsverträgen sowie Gewinnsteigerung bei großen Unternehmen (Ausbau von Marktmacht) und Effizienzsteigerung bei kleineren Unternehmen
  • keine oder negative Effekte möglich: Zerstörung von Werten
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13
Q

Diszipliniert Markt für Unternehmensüberahmen überhaupt?

A
  • Hohe Kosten des Marktes für Unternehmenskontrolle
    • Moral Hazard bei Kleinaktionären
    • Eingeschränkter Handel großer Aktienpakete über den Markt
    • Gegenmaßnahmen des Managements: Staggered Board, langfristige Managementverträge, Kronjuwelen Strategie, Weißer Ritter,…
  • Hohes Risiko wegen Abwehrmechanismen der Manager
  • Eingeschränkter Handel großer Aktienpakete am Markt

Moral Hazard Verhalten bei Kleinaktionären: Steigt der Aktienkurs aufgrund einer (vermuteten) feindlichen Übernahme, so steigt die Nachfrage nach diesen Aktien auch bei Kleinanlegern, so dass sich erstens die Angebotsmenge der Aktien reduziert (und damit die kritische Anzahl an notwendigen Aktien, die zu einer Übernahme erforderlich sind) und sich zweitens die Kosten der Übernahme teilweise vorbeugend erhöhen.

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14
Q

Managerleistungen (Ansatz nach Fama 1980)

A
  • Unterstellung eines unternehmensexternen Marktes, der den Wert des Humankapitals von Managern anhand der Performance des Unternehmens widerspiegelt
  • Unterstellung eines unternehmensinternen Marktes, auf dem sich die Manager gegenseitig kontrollieren und beobachten

Schlechte Leistungen des Managers mindern seinen Marktwert und ermöglichen untergeordneten Managern den internen Aufstieg

Perfekt externe und interne Märkte disziplinieren den Manager

Empirische Evidenz

  • Schlechte Performance führt zur Auswechslung des Managements, jedoch nur im Rahmen von Übernahmen (auch nach erfolglosen Übernahmen).
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15
Q

In Deutschland ist das Vorurteil verbreitet, wonach die „Marktbedingungen“ für feindliche Übernahmen denkbar ungünstig seien, was mittels zahlreicher Aspekte begründet wurde:

A
  • Gesellschaftsrechtliche und arbeitsrechtliche Bedingungen
  • Struktur des deutschen Kapitalmarkts → Mangel an geeigneten Zielgesellschaften
  • Meinungsbild der Öffentlichkeit
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16
Q

Hindernisse werden künftig immer mehr an Bedeutung verlieren, da:

A
  • Gravierende Veränderungen in der Branchenstruktur
  • Auflösung der gegenseitigen Verflechtungen
  • Aufweichung der strukturellen Übernahmehindernisse
  • Zunehmende gesellschaftliche Akzeptanz
17
Q

Fremdkapitalbasierte Übernahmen (eine mit hohem Fremdkapital finanzierte Unternehmensübernahme aus Bankkrediten) können ebenfalls disziplinierend wirken

A
  • Hohe Zins- und Kapitalrückzahlungen können das Management dazu zwingen, die Performance und operative Leistungsfähigkeit zu verbessern. Das Management kann dazu gezwungen werden, sich auf bestimmte Initiativen, wie das Verkaufen von Nicht-Kerngeschäften, Kostensenkung oder Investitionen in Technologieverbesserungen zu konzentrieren, die sonst aufgeschoben oder komplett zurückgewiesen worden wären.
18
Q
A