3 - Qualitätsmanagementsysteme Flashcards
Im Rahmen dieser Veranstaltung werden drei Normen aus der DIN-EN-ISO-9000-Normenreihe vorgestellt. Welche Normen sind das und welchem Zweck dienen sie jeweils?
- DIN EN ISO 9000
- Grundlagen von QM-Systemen erläutern
- Begriffe des Qualitätsmanagement definieren
- sicheren Umgang mit der 9000er-Normenreihe ermöglichen
- DIN EN ISO 9001
- Anforderungen an QM-Systeme definieren
- normkonforme Darlegung von QM-Systemen festlegen ⇒ Zertifizierungsgrundlage
- DIN EN ISO 9004
- Empfehlungen/Anregungen zur Einführung und Erweiterung von QM-Systemen
Welchem Zweck dient die Einführung bzw. die Existenz von Qualitätsmanagementsystemen?
- Es wird sichergestellt, dass alle Mitarbeiter:innen jederzeit möglichst im Sinne der Unternehmensziele handeln.
- Dafür werden ihnen alle notwendigen Ressourcen (Informationen, Daten, Prozessanweisungen, …) zur Verfügung gestellt.
Was ist überhaupt ein Managementsystem?
Managementsysteme sind Systeme (= zusammenhängene Elemente) die formal im Unternehmen verankert sind und Vorgaben, Prozesse, Dokumente, Maßnahmen etc. enthalten, die der Lenkung und Entwicklung gemäß des Unternehmens geäß seiner Ziele dienen.
Wikipedia: “Es (das Managementsystem) bündelt Tätigkeiten, Instrumente und Methoden, um das Unternehmen bezüglich konkreter Zielsetzungen eines spezifischen Arbeitsfelds (z. B. Qualität) zu führen und zu steuern.”
Nenne Faktoren, die von Qualitätsmanagementsystemen beschrieben1 werden bzw. deren Vorhandensein und Funktionieren zur Sicherstellung von Qualität (jeglicher Form) erforderlich sind.
1 beschrieben: das QM-System definiert, welche Anforderungen an diese Faktoren gestellt werden, d.h. was sie “können” sollen, damit das angestrebte Ziel (Sicherstellung von Qualität) erreicht wird
- Mitarbeiter:innen
- Methoden und Verfahren
- Maschinen und Anlagen
- Information und Erfahrung
- Prozesse und Tätigkeiten
- organisatorische Einheiten
Welche Maßnahme muss der Schwerpunkt bei der Einführung eines Qualitätsmanagement-Systems in einer Organisation sein?
die bereichs- und abteilungsübergreifende Bereitstellung und Verarbeitung von Informationen, die zur Verbesserung der Leistungserbringung führen.
Welche Funktion haben QM-Normen? Welche Funktion haben sie nicht?
QM-Normen stellen häufig Forderungskataloge dar und formulieren Anforderungen an das von einem Unternehmen einzuführende QM-System.
Sie geben allerdings keine explizite Ausgestaltung des QM-Systems vor - diese liegt im Ermessensspielraum des Unternehmens.
In diesem Kapitel werden QM-Normen (DIN EN ISO 9000ff) sowie QM-Modelle (EFQM-Modell) eingeführt. Was ist der wesentliche Unterschied zwischen Norm und Modell?
- QM-Normen liefern Richtlinien für die Gestaltung/Umsetzung eines Qualitätsmanagementsystems
- QM-Modelle ermöglichen die Bewertung der Umsetzung eines Qualitätsmanagementsystems und damit die Messung der Leistungsfähigkeit einer Organisation.
Grundlage der DIN EN ISO 9001 ist ein Prozessmodell, welches die Bestandteile eines QM-Systems in einen strukturellen Zusammenhang bringt. Dieses Modell besteht aus einem äußeren und einem inneren Regelkreis. Was beschreiben die beiden Regelkreise jeweils?
- Der äußere Regelkreis beschreibt die Wechselwirkung zwischen Unternehmen und seiner Umgebung (Kunden, interessierte Parteien)
- Der innere Regelkreis beschreibt die kontinuierlichen innerbetrieblichen Prozesse zur Qualitätsverbesserung
Das Prozessmodell der DIN EN ISO 9001 besteht aus einem äußeren und einem inneren (Regel-)Kreis. Nenne die Aufgaben die dem äußeren Regelkreis zuzuordnen sind.
- Bestimmung relevanter Partner und Kunden
-
Kontext der Organisation festlegen
- Anforderungen der interessierten Parteien (z.B. Kunden) bestimmen
- Anwendungsbereich des QM-Systems festlegen
- Erfassung der Kundenzufriedenheit
Bem.: wie im Aachener QM-Modell ist der Kunde (bzw. Markt) “Ursprung und Bestimmungsort der Unternehmensleistung” zugeich
Das Prozessmodell der DIN EN ISO 9001 besteht aus einem äußeren und einem inneren (Regel-)Kreis. Nenne die Schritte des inneren Kreises sowie zugehörige Aufgaben und ordne jedem Schritt den äquivalenten Begriff aus den Deming-Zyklus zu.
PLAN - Planung für das Qualitätsmanagement
- Definition von Qualitätszielen
- notwendige Änderungen an QM-System bestimmen und durchführen
DO - Betrieb
- Prozesse zur Erfüllung der Anforderungen
- Prozesse zur Kommunikation mit Kunden
- Zulieferer und Zulieferteile auf Konformität prüfen
CHECK - Bewertung der Leistung
- Messung der Kundenzufriedenheit
- Wirksamkeit des QM-Systems bewerten (interne Audits)
ACT - Fortlaufende Verbesserung
- Korrekturmaßnahmen bei Unkonformitäten
Nach DIN EN ISO 9001 besteht eine der Aufgaben des Managements (Führung) darin, den sogenannten Kontext der Organisation festzulegen. Was verbirgt sich dahinter?
Gemeint ist damit, die internen und externen Anspruchsgruppen (stakeholder) zu identifizieren.
Anspruchsgruppen sind alle Parteien, die von den Handlungen des Unternehmens beeinflusst werden und die daher ein berechtigtes Interesse an den Handlungen bzw. Erwartungen an dieselben haben.
Diese Erwartungen müssen bei der Unternehmensausrichtung berücksichtigt werden.
Nenne die sieben Grundsätze der DIN EN ISO 9000.
- Kundenorientierung
- Führung
- Einbeziehung der Personen
- Prozessorientierter Ansatz
- Verbesserung
- Faktengestützte Entscheidungsfindung
- Beziehungsmanagement
Was sind Audits? Welches Ziel verfolgen sie?
Audits sind ein Instrument zur
- Aufdeckung von Schwachstellen
- Anregung von Verbesserungen
- Überwachung der eingeleiteten QM-Maßnahmen
Zielsetzung des Audits ist es, Voraussetzungen zu schaffen, um gesetzliche Auflagen sowie eigene Qualitätsziele anforderungsgerecht und normkonform zu verwirklichen.
Audits lassen sich im Hinblick auf folgende Fragestellungen jeweils in verschiedene Arten eintellen.
- Wer führt das Audit durch?
- Was wird auditiert?
Nenne zu jeder Frage die Auditarten, die sich aus ihr ergeben.
- Wer führt das Audit durch?
- intern: First-Party-Audit
- extern: Second- und Third-Party-Audit
- Was wird auditiert?
- Produktaudit
- Verfahrensaudit
- Systemaudit
Erkläre kurz den Unterschied zwischen First-, Second- und Third-Party-Audits.
- First-Party-Audit: firmeninternes Audit; Beurteilung der eigenen Qualitätsfähigkeit
- Second-Party-Audit: externes Audit; Bewertung durch aktuelle oder potentielle Kunden
- Third-Party-Audit: externes Audit; Prüfung der Wirksamkeit des QM-Systems durch eine unabhängige Stelle → Zertifizierung