3 Diagnostik Flashcards
Welche Fehlerquellen des Diagnostikers gibt es?
- Vermeidung bei bedrohlichen Infos
- Halo-Effekt
- Tendenz zu Mittelwert
- Mildeeffekt (Verharmlosung)
- Ähnlichkeitsfehler (zu sich)
- Primacy, recency effect
- Tendenz zur 1. Beurteilung
(!!) Nenne die Achsen des Multiaxiales System zur Klassifikation psych. Störungen bei KiJu (MAS).
I: klin. psychiatr. Syndrom: (nicht) altersbezogene Störungen
II: Entwicklungsrückstände: F8 (ohne 84)
III: IQ
IV: KH aus anderen ICD-Kapiteln
V: abnorme psychosoziale Umstände der letzten 6 Mon. (Familie, Belastungen)
VI: psychosoziales Funktionsniveau
Was ist Screening?
Verfahren zur Selektion von Personen oder Items zwecks weiterer Analyse
Was meint die Sensitivität von Screening-Verfahren?
Zeigt Eignung eines Tests, Merkmalsträger zu erkennen. Hohe S. bei niedrigem cut-off-Wert.
Was meint Spezifität bei Screening-Verfahren?
Eignung eines Tests, nicht Merkmalsträger zu entdecken. Hohe S. bei hohem cut-off-Wert.
(!) Wozu dient Indikation?
Optimale Zuordnung zw. Pat., Th. und Methode.
(!) Welche Formen der Indikation gibt es?
- Selektiv-differenzielle
- Prozessual-adaptive
- Vitale
- Absolute
- Kausale
- Symptomatische
(!) Was ist selektiv-differenzielle Indikation?
Die Auswahl des geeignetsten Verfahrens, bei wem, für was, durch welchen Th. und unter welchen Umständen.
(!) Was ist prozessual-adaptive Indikation?
Optimierung des Therapieverlaufs, z.B. Medis
(!) Was ist vitale Indikation?
Lebensrettende Maßnahmen bei Lebensbedrohung
(!) Was ist absolute Indikation?
Negative Auswirkungen auf Gesundheit durch Therapie gering halten
(!) Was ist kausale Indikation?
Therapie ergibt sich aus KH-Ursache
(!) Was ist symptomatische Indikation?
Therapie ergibt sich aus KH-Zeichen
(!) Was für formale Denkstörungen gibt es?
Denkhemmung, Denkverlangsamung, umständliches Denken, Gedankenarmut, Perseveration, Grübeln, Gedankendrängen/ -eingebung, Gedankenausbreitung, Ideenflucht, Vorbeireden, Gedankenabreißen, sprunghaftes Denken
Welche inhaltlichen Denkstörungen gibt es?
Wahn, überwertige Ideen, Zwangsgedanken
(!!) Welche diagnostischen Methoden gibt es?
- Eigen-/ Fremdanamnese
- Testverfahren
- Projektive Verfahren
- Fragebögen
- Interviews
- Verhaltensbeobachtung
- Apparative Verfahren
(!!) Wie hoch ist die Suizidrate bei Schizophrenen?
Bei 10%.
(!!) Wie hoch ist die Suizidrate bei Depressiven und Alkoholabhängigen?
Bei 15%.
(!!) Begehen Frauen oder Männer mehr Suizid?
Männer (0,028%), Frauen (0,013%)
(!!) Wer hat das höchste Suizidrisiko?
Männer über 45.
(!!) Was sind die Risikofaktoren für Suizid?
Mann, hohes Alter, Hoffnungs-losigk., Trennung, Tod d. Part-ners, Verluste, eigene u. fam. SV, körperl. Erkr., Depr., Sucht, PS, Psychose, Planung eines Suizids.
(!!) Wer führt erweiterten Suizid durch?
Mehr Männer.
(!!) Welche Stadien eines Suizids gibt es?
(Pöldinger, 1968) Erwägungsstadium, Stadium der Ambivalenz, Entschlussstadium
Was für diagnostische Interviews gibt es?
Checklisten, (teil)strukturierte und standardisierte I.
Was für diagnostische Checklisten gibt es?
IDCL: Internationale Dg Checkliste aus 31 Listen für die häufigsten Kh
IDCL-P: IDCL für PS
Was für (teil)strukturierte Interviews gibt es?
- SKID I+II: nach DSM-IV
- DIPS, Kinder-DIPS, Mini-DIPS: nach DSM-IV
- AMDP: teilstr., Fremd-/ Selbstbeurteilung
- Kiddie-SADS: teilstr., KiJu, Fremd-/ Selbstbeurteilung
Was für ein standardi-siertes diagnostisches Interview gibt es?
CIDI: Composite International Dg Interview nach DSM-IV und ICD-10
Was bedeutet Behandlungsintegrität?
Adherence (Manualtreue)
Was bedeutet Reliabilität?
Die Genauigkeit der Messung, z.B. durch Parallel-oder Retest-R.
Was bedeutet Validität?
Maß für Gültigkeit von Messergebnissen, wenn also das gemessen wird was gemessen werden soll.
Welche Validitäten gibt es?
- Inhalts-V.: Test repräsentiert zu erfassendes Merkmal
- Konstrukt-V.: Genaue und nachvollziehbare Operationalisierung des Konstrukts
- Kriteriums-V.: Korrelation mit anderer konstruktvaliden Messung
- Differenzielle V.: Tests für bestimmte Stichproben
- Externe V.: Generalisierung der Ergebnisse
- Interne V.: Unabh. Variable für Ergebnis verantwortlich
Was meint die Normalverteilung?
Bei großen Stichproben liegen zw. +/- 1 Standardabw. 68%, zw. +/- 2 St.abw. 95%, zw. +/- 3 St.abw. 99% aller Werte.
Was sind die Big-five-Persönlichkeitszüge?
Extraversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, emotionale Stabilität, Offenheit
Ab wann wird von Krankheit ausgegangen?
Bei Verletzung der sog. ‘funktionalen Norm’, also bei Beeinträchtigung der Bewältigung wichtiger Lebensaufgaben.
(!!) Definiere Intoxikation.
Vorübergehendes Bild nach Substanzaufnahme mit körperlichen oder psychischen Veränderungen
(!!) Definiere schädlichen Gebrauch.
Substanzumgang, der zu Gesundheits-schädigung führt
(!!) Nenne die Suchtphasen bei Alkohol.
- Voralkoholisch (soziales Trinken)
- Prodromalphase (ged. Ausrichtung auf Trinken)
- kritische Phase (Kontrollverlust, Entzugsersch.)
- chronische Phase (morgendliches Trinken, tagelange Räusche)
(!!) Nenne die Abhängigkeitskriterien.
(Mind. 3) Starkes Verlangen, verminderte Kontrolle über Konsum, Entzugsersch., Toleranzentw., Vernachlässigung von Interessen, Konsum trotz Schäden
(!!) Nenne die Trink-Typen nach Jellinek.
Alpha (Erleichterungstrinker, kein Kontrollverlust), Beta (Gelegenheitstrinker, über-, unregelmäßig), Gamma (süchtiger Trinker, Abh., Kon-trollverlust), Delta (Gewohn-heits-, Spiegeltrinker, kontinuierlich, körperl. Abh.), Epsilon (Quartaltrinker, Kontrollverlust)
(!!) Wie wirkt Alkohol akut?
Wenig: enthemmend; Viel: risikobereiter, aggr.; Schlafan-regend, schmerzlindernd, Stör. v. Gleichgewicht, Wahrneh-mung, Urteil, Reaktion
(!!) Was sind die Spätfolgen von Alkohol?
Schädigung von Magen, Leber, Bauchspeicheldrüse, Herz, Nervensystem. Impotenz, Krebsrisiko, Korsakow, Suizidalität, Depression, Wesensänderung.
(!!) Welche Entzugserscheinungen macht Alkohol?
Zittern, Schwitzen, Unruhe, Angst, Depression, epileptische, Krampfanfälle, Delir, Psychose
Wie wirkt Cannabis akut?
Euphorisierend, dämpfend, Angstanfälle, Störung von Wahrnehmung, Appetit, Zeit-erleben, Reaktion, Schwindel, Realitätsverzerrung, RR-Anstieg, Verlust d. Selbst-kontrolle, Desorientierung. Bei Überdosis Hallus, Pulsanstieg, tiefer Schlaf. Bei latent Schizophrenen evtl. Schub
Was sind die Spätfolgen von Cannabis?
Psych. Abh., Veränderung der Realitätswahrnehmung, Reduktion der Leistungsbereit-schaft, Lungenkrebs, amotivationales Syndrom
Welche Entzugser-scheinungen bringt Cannabis?
Schwitzen, Erbrechen, Schlafstörungen, Unruhe
Wie wirken Sedativa akut?
Dämpfend, angstlösend, schlaffördernd
Was sind die Spätfolgen von Sedativa?
Abhängigkeit
Welche Entzugserscheinungen machen Sedativa?
Zittern, Schlaflosigkeit, Angstzustände, Kopfschmerzen, Tachykardie, Krämpfe und Delir (verzögert)
Wie wirkt Nikotin akut?
Bei Stress beruhigend, bei Langeweile anregend. Puls und RR erhöht.
Was sind die Spätfolgen von Nikotin?
Körperliche und psych. Abh., Gefäßverschlüsse, Bronchitis, Krebsrisiko (durch Rauch)
Welche Entzugserscheinungen macht Nikotin?
Appetitsteigerung, Unruhe, Herzrasen, Husten durch Verschleimung, Schwit-zen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Zittern, Ungeduld, schlechtere Konzentration, Labilität, Aggressionen, Angstzustän-de, Depri, Schlafstör., Benommenheit.
(!!) Welche Schizophrenieformen gibt es?
- Paranoide
- Hebephrene
- Katatone
- Undifferenzierte
- Postschizophrene Depression
- Schizophrenes Residuum
- Schizophrenia Simplex
- Sonstige und nicht näher bezeichnete Schizophrenie
(!!) Was ist die Typ-I-Schizophrenie?
Negativsymptomatik überwiegt: Antriebsmangel, Affektverflachung, Anhedonie, Sprachverarmung.
(!!) Was ist die Typ-II-Schizophrenie?
Die Positivsymptomatik überwiegt: Halluzination, Wahn, Zerfahrenheit, Erregtheit, bizarres Verhalten, Gedankenlautwerden
(!!) Wie hoch ist das Ersterkrankungsalter bei F20?
Zw. 18 und 30.
(!!) Wie hoch sind die Heilungschancen bei F20?
Je 1/3 Heilung, mittelschweres, schweres Residuum
(!!) Welche Faktoren verbessern die Prognose bei F20?
Psychoreaktiver Beginn, höheres Alter, depr. Symp., stabilen Bez., unauffällige Primärpersönlichkeit