16 Neurologie (lavender) Flashcards

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Q

Funktionelle Anteile des ZNS

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Q
  • Tumore; gutartige oder bösartige des ZNS
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Q
  • Morbus Parkinson
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4
Q

Depression: Definition, Ursache und Therapie!

A
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Q

Was versteht man unter einem Reflexbogen?

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6
Q

Schutz des ZNS

A
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7
Q
  • Alzheimer
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8
Q

Epilepsie

A
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9
Q

Was versteht man unter dem vegetativen Nervensystem und wie funktioniert es? Beschreiben Sie dessen Einfluss auf Herz und Kreislaufsystem!

A

Das autonome oder vegetative Nervensystem hat die Aufgabe, Organfunktionen zu steuern und aufrecht zu erhalten.

Wahrnehmungen (zB die Temperatur) aus der Umgebung des Menschen aber auch Informationen aus dem Körperinneren (zB Blutgaswerte) werden über afferente Bahnen den venösen Zentren des vegetativen Nervensystems im Gehirn zugeleitet. Die übergeordneten Befehlsstellen liegen im Hypothalamus, untergeordnete Zentren im Mittelhirn, in der Medulla oblongata und der Medulla spinalis. Dort werden diese Informationen verarbeitet. Über efferente Bahnen wird dann die Organfunktion den aktuellen Gegebenheiten angepasst.

Diese efferenten Bahnen bestehen aus zwei Teilen:

  • Sympathikus
  • Parasympathikus

Präganglionäres Neuron

Postglionäres Neuron

Der Verlauf von Sympathikus und Parasympathikus in der Peripherie ist sehr ähnlich: Aus dem ZNS zieht ein Neurit bis zu einer Synapse, die sich mit vielen anderen gemeinsam in einem der vegetativen Ganglien befindet. Dort wird der Reiz auf den Zellkörper eines zweiten Neurons übertragen (1. Synapse). Die Nervenzelle, die den Reiz in das Ganglion hineinbefördert, wird präganglionäres Neuron genannt, die nachfolgende Zelle postagnglionäres Neuron. Das postganglionäre Neuron zieht mit seinem Neuriten bis zum Erfolgsorgan und bildet dort weitere Synapsen (2. Synapse) mit den Zellen der Organe.

Jede Synapse enthält in ihrem präsynaptischen Bereich Vesikel mit Neurotransmittern und in der postsynaptischen Membran dazu passende Rezeptoren.

Bei der Reizübertragung vom präganglionären auf das postganglionäre Neuron

  • Nerv*
  • Transmitter*
  • Rezeptor*

Sympathikus

Acetylcholin

Cholinerger Rezeptor

Parasympathikus

Acetylcholin

Cholinerger Rezeptor

Bei der Reizübertragung vom postganglionären auf das Erfolgsorgan

  • Nerv*
  • Transmitter*
  • Rezeptor*

Sympathikus

Noradrenalin

Adrenerger Rezeptor

Parasympathikus

Acetylcholin

Cholinerger Rezeptor

Noradrenalin wird beim Sympathikus nicht nur postganglionär als Neurotransmitter freigesetzt sondern auch, ebenso wie das eng verwandte Adrenalin, im Nebennierenmark gebildet. Die beiden Botenstoffe wirken auf verschiedene adrenerge Rezeptoren unterschiedlich stark. Dies hat zu einer Einteilung in ASPHA- und BETA-Rezeptoren geführt. Adrenalin wirkt besonders auf BETA- aber auch auf ASPHA-Rezeptoren, Noradrenalin hingegen erregt bevorzugt ALPHA-Rezeptoren.

Die Katecholamine Adrenalin und Noradrenalin werden, nachdem sie gewirkt haben, entweder abgebaut, abtransportiert oder durch die präsynaptische Membran geschleust und wieder in Vesikeln gespeichert.

Sympathikus

Der Sympathikus wirkt ergotrop, dh antreibend, leistungssteigernd. Tagsüber sind wir normalerweise sympathikoton aktiv.

Funktionen

< >Er beschleunigt Herzschlag und AtmungEr erweitert Herzkranzgefäße und BronchiolenEr verengt die Arteriolen, wirkt auf diese Weise blutdrucksteigerndEr bewirkt PupillenerweiterungEr wirkt hemmend auf Drüsentätigkeit, Darmbewegung, Blasen- und DarmentleerungVerlangsamung der HerztätigkeitVerengung der BronchienVerengung der KoronargefäßePupillenverengungFörderung der VerdauungBlasen- und DarmentleerungSteigerung der Drüsentätigkeit

Plexus

In den vegetativen Plexus, die sich im Brust- und Bauchraum sowie im Beckengebiet befinden, verflechten sich sympathische und parasympathische Anteile des autonomen Nervensystems, sowohl Nervenfasern als auch Ganglien, zur gemeinsamen Versorgung der Organe.

Wirkung des vegetativen Nervensystems auf das Herz- Kreislaufsystem

Das vegetative Nervensystem beeinflusst das Herz- Kreislaufsystem. Je nachdem ob der Sympathikus oder Parasympathikus überwiegt.

Überwiegt der Sympathikus so wird der Herzschlag und die Atmung beschleunigt, die Herzkranzgefäße und Bronchiolen erweitern sich so dass das Herz mit mehr Sauerstoff versorgt werden kann. Die Arteriolen werden verengt und der Blutdruck dadurch erhöht.

Überwiegt der Parasympathikus so verlangsamt sich die Herztätigkeit und die Bronchien sowie die Koronargefäße werden verengt.

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10
Q

Apoplektischer Insult (Schlaganfall)

A
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11
Q

Nennen Sie einige Hirnnerven

A
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12
Q

Multiple Sklerose

A
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13
Q

Paralyse

A
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14
Q

Hirnödem

A
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15
Q

Welche Gruppen von Pharmaka beeinflussen das vegetative Nervensystem? Wie wirkenSympathikusundParasympathikus?

Welche Neurotransmitter haben die beiden? Nebenwirkungen und Kontraindikationen von Parasympathomimetika u. Parasympatholytika

A

Pharmaka mit Wirkung auf das vegetative Nervensystem

Das vegetative Nervensystem bildet zusammen mit dem somatischen Nervensystem das gesamte periphere und zentrale Nervensystem. Die „Autonomie“ bezieht sich auf den Umstand, dass über das VNS biologisch festliegende, automatisch ablaufende innerkörperliche Vorgänge angepasst und reguliert werden, die deswegen vom Menschen willentlich nicht direkt, also allenfalls indirekt beeinflusst werden können.

Das somatische Nervensystem ermöglicht dagegen eine willkürliche und bewusste Reaktionsweise. Die Unterscheidungskriterien sind jedoch relativ.

Über das vegetative Nervensystem werden zur Aufrechterhaltung der inneren Homöostase die lebenswichtigen Funktionen („Vitalfunktionen“) wie Herzschlag, Atmung, Blutdruck, Verdauung und Stoffwechsel kontrolliert. Auch andere Organe oder Organsysteme werden vom vegetativen Nervensystem innerviert, so beispielsweise die Sexualorgane, endokrine und exokrine Organe wie die Schweißdrüsen, das Blutgefäßsystem (Blutdruck) oder die inneren Augenmuskeln (Pupillenreaktion).

Man untergliedert das vegetative Nervensystem nach funktionellen und anatomischen Gesichtspunkten in

Das sympathische und das parasympathische System zeigen antagonistische Wirkungen. Über den Sympathikus werden anregende, leistungsfördernde (ergotrope) Anreize vermittelt, während über den Parasympathikus gegenläufige, beispielsweise erholungsfördernde (trophotrope) Impulse laufen.

Sympathikus:

  • Positiv inotrop: Steigerung der Herzkraft (Kontraktilität)
  • Positiv chronotrop: Steigerung der Herzfrequenz
  • Positiv dromotrop: Steigerung der Erregungsleitung (Geschwindigkeit)
  • Positiv bathmotrop: Erhöhung der Erregbarkeit, senkt die Reizschwelle

Rezeptor: β1-Rezeptoren

Transmitter: Noradrenalin, Adrenalin

Parasympathikus:

  • negativ inotrop,
  • negativ chronotrop
  • negativ dromotrop
  • negativ bathmotrop

Muskarinerge Rezeptor: N. Vagus

Transmitter: Acetylcholin

Am vegetativen Nervensystem angreifende Arzneimittel:

Die Wirkung des vegetativen Nervensystems lässt sich durch eine Reihe von Substanzen beeinflussen. Man unterscheidet solche, die den jeweiligen Effekt verstärken: -mimetika und solche, die abschwächend wirken: -lytika.

1. Sympathomimetika:

  • Direkte Sympathomimetika (Alpha1-Beta-Rezeptoraktivatoren)

… erregen adrenerge Rezeptoren, zB Adrenalin, Noradrenalin

  • Indirekte Sympathomimetika

… wirken über einen Umweg – erhöhen die Konzentration von NA im synaptischen Spalt, zB Ephedrin, Amphetamine

2. Sympatholytika (Adrenorezeptor-Antagonisten):

… blockieren den Rezeptor und verhindern damit die Übertragung der Nervenimpulse. Es gibt Substanzen, die blockieren selektiv Alpha-Rezeptoren oder nur Beta-Rezeptoren

  • Direkte Sympatholytika (Alpha1-Beta-Rezeptorblocker)

Alpha1: Prazosin, Beta1: Atenolol, komplex: Mutterkornalkaloide

  • Indirekte Sympatholytika

Resperin: verhindert Freisetzung von Noradrenalin in den synaptischen Spalt

3. Parasympathomimetika

  • Direkte Parasympathomimetika (m-Cholinorezeptor-Agonisten)

zB Carbachol, Arecolin

  • Indirekte Parasympathomimetika (Cholinesteraseblocker)

… durch die Hemmung des Abbaus steigt die Azetylcholinkonzentration im Synapsenspalt und damit der Tonus des Parasympathikus an.

zB Azetylcholin, Pilocarpin

4. Parasympatholytika (m-Cholinorezeptor-Antagonisten)

… schwächen die Wirkung des Parasympathikus und natürlich auch die Wirkung der Parasympathomimetika ab. Vermindern den Tonus im Verdauungstrakt, steigern aber die Herzfrequenz.

zB Atropin, Scoplolamin

Wie reagieren Bronchien auf Sympathikus und Parasympathikus ?

  • Sympathikus à Erweiterung der Bronchien
  • Parasympathikus à Verengung der Bronchien

PHARMAEDUCATION (LANG)

Physiologie:
Das vegetative Nervensystem beeinflusst die Funktion von Drüsenzellen, glatter Muskulatur und Herzmuskulatur und damit praktisch alle Organe oder Organsysteme. Die Erregung oder Hemmung vegetativer Neurone geschieht unabhängig vom Bewusstsein.

Es wird untergliedert in den Sympathikus** und in den **Parasympathikus:

  • Sympathikus:
    Neurotransmitter = Noradrenalin und Adrenalin (adrenerges System). Er überwiegt bei Aktivität des Körpers.
  • Parasympathikus:
    Neurotransmitter = Acetylcholin (cholinerges System). Er überwiegt in Ruhephasen.

In den Ganglien dient in beiden Systemen Acetylcholin als Neurotransmitter.

Es gibt vier Möglichkeiten um das vegetative Nervensystem pharmakologisch zu beeinflussen:

  • Sympathomimetica: Verstärkung der Sympathikusfunktion
  • Sympatholytica: Abschwächung der Sympathikusfunktion
  • Parasympathomimetica: Verstärkung der Parasympathikusfunktion
  • Parasympatholytica: Abschwächung der Parasympathikusfunktion

Da Sympathikus und Parasympathikus entgegengesetzte Wirkungen haben, haben Sympathomimetica und Parasympatholytica bzw. Sympatholytica und Parasympathomimetica oft die gleiche Wirkung!

  • *Beeinflussung des Sympathikus**
  • *Wirkungen des Sympathikus:**
  • Neurotransmitter:
    • Adrenalin: wird auch als “Fluchthormon” im Nebennierenmark gebildet
    • Noradrenalin: Hormon des Nebennierenmarkes; seine Wirkung ist dem Adrenalin ähnlich, führt aber in niedriger Dosis durch eine Gefäßverengung zum Blutdruckanstieg
  • Rezeptorenklassen:
  • *A. Sympathomimetica**
  • *I. Direkt wirkende Sympathomimetica (Agonisten)**
  • *Wirkmechanismus:**
  • Postsynaptischer Angriffspunkt*: Sie reagieren direkt mit dem Rezeptor im Erfolgsorgan und ahmen so die physiologische Wirkung der Katecholamine nach.

Wirkstoffe:

  • reine α-Stimulatoren:
    Oxymethazolin, Norfenefrin, Phenylephrin, Noradrenalin
    wird bei Hypotonie systemisch verwendet und auch lokal zur Schleimhautabschwellung
  • α- und ß-Stimulatoren:
    Adrenalin, Etilefrin, Isoprenalin, Salbutamol
    wird bei Hypotonie eingesetzt
  • reine ß-Stimulatoren:
    Terbutalin
    wird bei bradykarden Herzrhythmusstörungen und zur Bronchienerweiterung bei Asthma eingesetzt

II. Indirekt wirkende Sympathomimetica
Wirkmechanismus:
Präsynaptischer Angriffspunkt: Sie führen zu einer vermehrten Freisetzung von Noradrenalin aus den Speichervesikeln in den synaptischen Spalt.
Sie sind in der Lage die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden und haben daher auch eine zentrale Wirkung (sie setzen dort neben Noradrenalin auch Dopamin frei).

  • körperliches Wohlbefinden
  • die Müdigkeit wird unterdrückt und der Appetit vermindert
  • nach dem Abklingen der Wirkung kommt es zu Verstimmung und Abgeschlagenheit
  • hohes Abhängigkeitspotenzial

Wirkstoffe: Ephedrin, Cocain

III. Hemmstoffe der Inaktivierung
Wirkmechanismus:
Prä- und Postsynaptische Angriffspunkte
Diese wirken durch Enzymhemmung der Monoaminooxidase (MAO-Hemmer). Dieses Enzym baut Noradrenalin ab und hält so dessen Konzentration in der Nervenzelle niedrig.
Durch seine Hemmung steigt daher die Noradrenalin-Konzentration im ZNS, es wird jedoch auch die Speicherung von Dopamin und Serotonin beeinflusst. Die MAO-Hemmer sind schwer steuerbar und sollten daher erst dann eingesetzt werden, wenn alle anderen therapeutischen Maßnahmen versagt haben.

Wirkstoffe: Moclobemid

Indikation: Antidepressiva

  • *B. Sympatholytika**
  • *I. Antisympathotonika**

Wirkmechanismus:
Die Sympathikusaktivität wird durch zentralen Angriff herabgesetzt.

Indikation:
Antihypertonica

Wirkstoffe:

  • α2-Rezeptoren-Agonisten:
    Clonidin, Moxonidin, Methyldopa
  • Hemmer der Noradrenalinpumpe:
    Guanethidin, Reserpin
    hemmen das System, welches durch Wiederaufnahme von Noradrenalin aus dem synaptischen Spalt die Noradrenalin-Konzentration in der Nervenendigung konstant hält

II. Rezeptorenblocker

Wirkmechanismus:
blockieren adrenerge Rezeptoren

Wirkstoffe:

  • α-Rezeptorenblocker
    • Selektive Blocker: (z.B. Prazosin oder das länger wirksame Terazosin)
      wirken vasodilatatorisch und dadurch blutdrucksenkend
    • Mutterkorn-Alkaloide: Dihydroergotoxin hat die stärkste α-blockierende Wirkung;
      Es wird daher zur Behandlung der Hypertonie und von Durchblutungsstörungen eingesetzt
  • α- und ß-Rezeptorenblocker:
    • Labetalol:
      ist ein relativ schwacher α-Blocker und ein stärkerer ß-Blocker, es führt nicht zu einer reflektorischen Tachykardie und ist daher zur Behandlung aller Formen der Hypertonie geeignet
  • Rezeptorblocker:
    • unselektive ß-Blocker:
      blockieren ß1 und ß2 Rezeptoren, Propanolol, Nadolol, etc.
      dämpfen die Aktivität des Sympathikus an allen Organen mit ß-Rezeptoren, werden auch zur Migräneprophylaxe, bei Tremor und Angstsyndromen eingesetzt
    • selektive ß1-Blocker:
      selektive Wirkung am Herzen (siehe Herz/Kreislauf-Skript)
  • *Beeinflussung des Parasympathikus**
  • *Wirkung des Parasympathikus**
  • Neurotransmitter*: Acetylcholin

Rezeptorklassen:

  • Muskarin-Typ (m-Cholinorezeptoren): Sie befinden sich an der postsynaptischen Membran im ZNS, der Ganglien und parasympathischen Synapsen.
    5 Unterklassen: M1 (ZNS), M2 (Herz), M3 (glatte Muskulatur), M4 (ZNS), M5 (unbekannt)
  • Nikotin-Typ (n-Cholinorezeptoren): Sie befinden sich in den Ganglien im ZNS und an der motorischen Endplatte des Skelettmuskels.

Eine Erhöhung des Vagustonus führt:

  • am Herzen: zu einer Senkung der Herzfrequenz und des Blutdrucks
  • an den Bronchien: zu einer Bronchokonstriktion und einer Sekretionssteigerung
  • am Verdauungstrakt: zu einer verstärkten Sekretion von Speichel und Magensaft, die Peristaltik wird angeregt
  • an der Harnblase: Kontraktion des Musculus detrusor
  • an den Schweißdrüsen: Steigerung der Sekretion
  • am Auge: Pupillenverengung

Eine Abnahme der parasympathischen Aktivität hat die gegenteiligen Wirkungen.

  • *A. Parasympathomimetica**
  • Acetylcholin*: besitzt selbst aufgrund seiner raschen Inaktivierung keine therapeutische Bedeutung.

I. Direkte Parasympathomimetica
Wirkmechanismus:
Substanzen, die wie Acetylcholin an den parasympathischen Rezeptoren angreifen, aber langsamer als Acetylcholin inaktiviert werden.

Wirkstoffe:

  • Carbachol:
    die Wirkung auf das Herz- & Kreislaufsystem ist geringer ausgeprägt, es wird bei Blasen- oder Darmatonie (fehlende Gewebsspannung), die postoperativ auftreten können, eingesetzt.
  • Pilocarpin:
    besitzt eine besonders starke Wirkung auf die Schweiß- und Speicheldrüsen, es wird als Mioticum (pupillenverengend) zur Glaukombehandlung verwendet
  • Muskarin:
    ein Inhaltsstoff des Fliegenpilzes; hat nur eine toxikologische Bedeutung

II. Indirekte Parasympathomimetica
Wirkmechanismus:
Cholinesterase-Hemmer, die den Abbau von Acetylcholin verhindern.

Wirkstoffe:

  • Physostigmin:
    wird in der Glaukombehandlung und als Antidot bei Vergiftungen mit parasympatholytisch wirkenden Verbindungen verwendet; besser verträglich sind allerdings synthetische Derivate
  • Neostigmin und Pyridostigmin:
    haben eine geringe kardiogene Wirkung, jedoch eine starke Wirkung auf die Darm- und Blasenmuskulatur sie sind bei Blasen- und Darmatonie, sowie Myasthenia gravis (Muskelschwäche) indiziert
  • Distigmin und Demecarium:
    besitzen eine wesentlich längere Wirkung und eignen sich daher für eine Dauertherapie Demecarium wird allerdings nur lokal am Auge angewendet

Kontraindikationen

Nebenwirkungen

  • Bradykardie (Langsamherzigkeit)
  • Blutdruckabfall
  • Broncho- und Muskelspasmen
  • Durchfall
  • Erhöhter Speichelfluss
  • Sehstörungen
  • Lähmungen
  • Vermehrte Schweissproduktion

B. Parasympatholytica (Anticholinergika, m-Cholinorezeptoren-Blocker)
Wirkmechanismus:
Sie heben die Muskarinwirkung des Acetylcholins an den Erfolgsorganen des Parasympathikus auf. Da es dadurch zu einer Erschlaffung der glatten Muskulatur kommt, werden sie auch als neurotrope Spasmolytica bezeichnet.

Wirkungen:

  • Beschleunigung der Herzfrequenz (nach Gabe höherer Dosen)
  • Erweiterung der Hautgefäße
  • Verminderung der Sekretion von Schweiß-, Speichel-, Tränendrüsen, sowie der Drüsen des Verdauungstraktes
  • Reduktion der Bildung von Bronchialschleim
  • Tonus der Harnblase, der Gallenwege und des Magen-Darm-Traktes nimmt ab
  • Die Pupillen werden durch Lähmung des Musculus sphincter pupillae erweitert.

Indikationen:

  • Spasmen der glatten Muskulatur
  • Bradykarde Herzrhythmusstörungen
  • Narkosevorbereitung zur Ausschaltung vagaler Reflexe (Reflexe des Nervus Vagus) und zur
  • Reduktion der Schleimsekretion in den Luftwegen

Wirkstoffe:

Atropin: besitzt periphere, zentralerregende- und zentralhemmende Wirkungen

Scopolamin: unterscheidet sich in den peripheren Wirkungen nur in der Quantität (die mydriatische und sekretionshemmende Wirkung ist stärker als die spasmolytische und herzfrequenzsteigernde Wirkung).

Synthetische Parasympatholytica: Trospiumchlorid und N-Butylscopolaminiumbromid werden als Spasmolytica eingesetzt, Ipratropiumbromid und Oxitropiumbromid bei obstruktiven Atemwegserkrankungen

Kontraindikationen

  • Glaukom
  • Prostatahyperplasie
  • KHK

Nebenwirkungen

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16
Q

Woraus besteht das ZNS?

A

Das ZNS dient der Weiterleitung, Verarbeitung und Speicherung von Informationen. Das PNS hauptsächlich der Weiterleitung.

Das ZNS besteht aus Gehirn und Rückenmark.

Gehirn

Ist die Steuerzentrale des Körpers (lat. Enzephalon). Es ist nach außen durch die Hirnhäute (Meningen) begrenzt und wird durch Liquor cerebrospinalis geschützt und ernährt. Über 4 Arterien wir es mit Blut versorgt (2x A. corotes internae, 2x A. vertebrales).

Beim Gehirn unterscheidet man folgende fünf Abschnitte:

  1. Großhirn (Cerebrum)
  2. Zwischenhirn (Diencephalon)
  3. Mittelhirn (Mesencephalon)
  4. Hinterhirn
    a. Kleinhirn (Cerebellum) Hirnstamm
    b. Brücke (Pons) Rautenhirn
  5. Das verlängerte Mark (Medulla oblongate)

Großhirn (Cerebrum)
Zwei Großhirnhälften (Hemisphären), verbunden durch den Balken Sitz von Bewusstsein, Intelligenz, Wille und Gedächtnis

Das Cerebrum besteht aus zwei verschiedenartigen Geweben:

· graue Substanz = Nervenzellen = Rinde und graue Kerne

· weiße Substanz = Nervenfasern = Mark

Die äußere Schicht der Hemisphären besteht aus grauer Substanz und wird als Hirnrinde (Cortex cerebri) bezeichnet. Sie enthält als wichtige Zentren über 200 sog. Rindenfelder.

Vom motorischen Rindenfeld geht die Pyramidenbahn aus. Sie ist für die Willkür- und Feinmotorik von zentraler Bedeutung. Die Pyramidenbahnfasern setzen sich vom motorischen Rindenfeld bis ins Rückenmark fort und aktivieren dort Motorneuronen. Da sich die Bahnen and er Hirn-Rückenmarksgrenze kreuzen, kommt es z.B. bei Störungen auf der rechten Seite der inneren Kapsel zu einer Lähmung auf der linken Körperseite.

Aufgaben des Cerebrums:

  1. Sensorische Rindenfelder (Hören, Sehen, Sprechen, Geschmack, Geruch)
  2. Logisches Denken
  3. Persönlichkeit
  4. Gewissen
  5. Sprechen
  6. Lesen und Schreiben
  7. Gedächtnis usw.

Zwischenhirn (Diencephalon)

Das Diencephalon ist zwischen den beiden Großhirnhälften eingebettet. Die wichtigsten Anteile sind:

· Thalamus

· Hypothalamus

Thalamus

Der Thalamus ist das wichtigste subkortikale, dh unbewusst arbeitende Integrationszentrum für die allgemeine Sensibilität (Seh- und Riechfunktion, Tast-, Temperatur-, Schmerzempfindung, Tiefensensibilität, Gemütsbetonung, zB Mimik, Gebärden)

Der Thalamus ist Filterstation für zum Großhirn aufsteigende sensible Reize. Es wird daher auch als „Tor zum Bewusstsein“ bezeichnet.

Hypothalamus

Der Hypothalamus enthält die übergeordneten Befehlsstellen des vegetativen Nervensystems, die Kontroll- und Steuerzentren für den Wasserhaushalt, für die Steuerung der Körperwärme, des Kreislaufes, der Nahrungsaufnahme, des Stoffwechsels und auch des Wach-Schlaf-Zentrum.

Enge Beziehungen bestehen zur Hypophyse durch neurosektretorische Vorgänge, wodurch das Zwischenhirn zum wichtigsten Koordinationsorgan zwischen Hormon- und Nervensystem wird.

Mittelhirn (Mesencephalon)

Das Mesencephalon liegt zwischen dem Hinter- und Zwischenhirn.

· wirkt an der Koordination von Muskelbewegungen mit

· Schaltstelle für unwillkürliche Bewegungen

· Seh- und Hörreflexe werden von hier aus zum Rückenmark geleitet.

· Wichtige Rolle für Stimmungslage (Überfunktion à Spannungszustände; Unterfunktion à Depression und Erschöpfung)

· Im Mesencephalon wird der Übertragungsstoff Dopamin gebildet. Bei Dopaminmangel kommt es zu Parkinson.

Hinterhirn

Das Hinterhirn schließt im Bereich der Schädelbasis an das verlängerte Mark an und bildet mit diesem gemeinsam das Rautenhirn.

Es besteht aus:

· Brücke (Pons)

· Kleinhirn (Cerebellum)

Das Kleinhirn dient als Integrationszentrum für das Gleichgewichtsorgan, für Tastsinn und Tiefensensibilität. Es überprüft Muskelkraft, Muskelspannung und Muskelkoordination des Körpers und steuert damit die Feinmotorik.

Im Cerebellum sind eingeübte Bewegungsabläufe komplett gespeichert. Ein Rohbefehl vom Großhirn genügt und die Muskulatur wird über das Kleinhirn richtig dosiert angesprochen.

Durch die Brücke zieht eine große Zahl von Bahnen, die Verbindungen mit dem Kleinhirn und anderen Teilen des ZNS herstellen.

Verlängertes Rückenmark (Medulla oblongata)

Medulla oblongata ist die Übergangsstelle des Hirns zum Rückenmark.

Die wichtigsten Funktionen sind:

· Durchgangsstelle für sensible und motorische Bahnen (Pyramidenkreuzung)

· Ursprungs- bzw. Endstelle für motorische bzw. sensible Fasern der Hirnnerven

· Kerne der Parsympathikusfasern

· Vegetative Atem- Kreislauf- und Stoffwechselzentren

· Reflexzentrum (zB Schutzreflexe wie Brech-, Nies-, Husten-, Lidreflex)

Rückenmark (Medulla spinalis)

Die Medulla spinalis liegt im Wirbelkanal und ist ähnlich wie das Hirn in besondere Hüllen eingebettet.

Der Hauptteil des Rückenmarks besteht aus weißer Substanz (Nervenfasern), die Hauptaufgabe ist somit die Erregungsleitung.

Zwischen jeweils zwei Wirbelkörpern treten im Bereich der Zwischenwirbellöcher die Rückenmarksnerven paarig aus.

17
Q

Myelitis

A
18
Q

Migräne

A
19
Q
  • Enzephalitis = Gehirnentzündung
A
20
Q

Meningitis

A
21
Q

Woraus besteht das periphere Nervensystem? Wie funktioniert es? Was versteht man unter dem Reflexbogen?

A
22
Q

SAB (Subarachnoidalblutung)

A