12 | Eigenkapital Flashcards
Welche Stellung hat der EK-Geber vs. FK-Geber? (5)
EK-Geber:
- ist Eigentümer des Unternehmens
- Mitsprache- und Gestaltungsrecht
- Anspruch auf Anteil am Liquidationserlös
- gewinnabhängiger Anspruch auf Bilanzgewinn
- Verluste mindern künftige Gewinnansprüche
- kein Quotenanspruch im Insolvenzfall, da keine Gläubigerstellung
FK-Geber
- Gläubiger des Unternehmens
- keine direkte Mitsprahche/Gestaltungsrechte
- Anspruch auf Rückzahlung des geliehenen Kapitals und fixe Verzinsung
- Zinsanspruch ändert sich nicht durch Unternehmensverluste
- Anspruch auf Quote im Insolvenzfall
Inwiefern unterscheidet das Trennungsprinzip eine Kapitalgesellschaft von einem Einzelunternehmen?
EINZELUNTERNEHMEN:
- Einzelunternehmen hat keine eigene Rechtspersönlichkeit
- Einlagen in den Betrieb führen zu keinem Wechsel des Eigentümers
- eingelegtes Vermögen wechselt zwischen privaten und betrieblichen Sphäre
- Privatentnahmen sind jederzeit möglich
- Gewinne können formlos entnommen werden
- Leistungsbeziehung zwischen privater/betrieblicher Sphäre sind nicht möglich (z.B. eigene Anstellung im Einzelunternehmen)
- Besteuerung erfolgt auf Ebene der natürlichen Person
KAPITALGESELLSCHAFT:
- hat eigene Rechtspersönlichkeit (jur. Person)
- Einlagen durch Gesellschafter führen dazu, dass das Eigentumsrecht auf die Kapitalgesellschaft übergeht.
- Gewinnausschüttungen benötigen formale Beschlüsse in der Generalversammlung (GmbH)
und der Hauptversammlung (AG) - Leistungsbeziehungen zwischen Gesellschafter und Kapitalgesellschaft sind möglich
- Besteuerung auf Ebene der KapGes durch KöSt und Besteuerung der Gewinnausschüttungen durch KESt
Welche gesetzliche Mindesteinlage ist bei einer GmbH und AG notwendig?
Mindest-Stammkapital (GmbH) –> 35.000€
Mindest- Grundkapital (AG) –> 70.000€
Welche Haftungsverhältnisse gibt es beim Einzelunternehmen?
- Einzelunternehmer haftet persönlich + unbeschränkt mit seinem gesamten Privatvermögen
- Gläubiger haben somit im Konkursfall Zugriff auf das betriebliche/private Vermögen
- keine gesetzliche Mindesteinlage aufgrund unbeschränkter Haftung
Welche Haftungsverhältnisse gibt es bei Kapitalgesellschaften?
- im Konkursfall haben Gläubiger Zugriff auf das betriebliche Vermögen der KapGes
- Haftung der Gesellschafter ist beschränkt auf deren Einlage
- gesetzliche Mindesteinlagen sind zu leisten
Mit welchem Wert sind Einlagen in Einzelunternehmen anzusetzen?
- gem. § 202 UGB sind Einlagen mit jenem Wert anzusetzen, der den Gütern “zum Zeitpunkt der Einlage beizulegen war”, sofern sich nicht aus der Nutzungsmöglichkeit im Unternehmen ein geringerer Wert ergibt
Wie erfolgt die Bemessung des beizulegenden Werts? (3)
- bemisst sich anhand Börsen/Markt-Preise
- anhand fiktiver Beschaffungskosten für Sachwerte gleichen Alters/Zustands
- anhand Ertragswertes
Was bewirkt eine Entnahme bei einem Einzelunternehmen iZm. dessen Vermögen=
- Entnahmen reduzieren das Vermögen sowie das Eigenkapital
Wie werden Sachentnahmen umsatzsteuerrechtlich behandelt? Mit welchem Wert werden sie bemsessen?
Nenne auch den § hierzu!
Sachentnahmen werden gem. § 4 (8) UStG mit dem Einkaufspreis inkl. Nebenkosten erfasst und sind USt-pflichtig (aufgrund des Eigenverbrauchs)
Sind Entnahmen bei Kapitalgesellschaften auf dieselbe Art möglich wie bei Einzelunternehmen?
Nein, aufgrund des Trennungsprinzips sind formlose Entnahmen rechtlich nicht möglich (formlose Entnahme wäre ein Diebstahl an der KapGes)
- Sachentnahmen führen nicht zum Eigenverbrauch sondern zu einer normalen Lieferung
- Geld kann nicht formlos entnommen werden, sondern nur offiziell ausgeschüttet werden
Was ist bei der Gestaltung von Leistungsbeziehungen zwischen KapGes und Gesellschafter zu beachten?
- die Gesellschafter müssen eine fremdübliche Gegenleistung erbringen, sonst würde es sich um eine verdeckte Gewinnausschüttung handeln
Welchen Zweck erfüllt das Eigenkapital?
- EK erfüllt den Zweck der “Haftung für Unternehmensschulden”
-Verluste des Unternehmens gehen zu Lasten des EK
Anhand der Gliederung des EK lässt sich ablesen:
- wie viel Mittel dem Unternehmen durch die Gesellschafter zur Verfügung gestellt wurde (Außenfinanzierung)
- wie viel das Unternehmen selbst erwirtschaftet und nicht ausgeschüttet hat (Innenfinanzierung mittels Gewinnthesaurierung)
Welche Komponenten des Eigenkapitals wurden durch Außenfinanzierung bzw. Innenfinanzierung zugeführt?
Außenfinanzierung:
- Nennkapital
- Kapitalrücklagen
Innenfinanzierung:
- Gewinnrücklagen
- Bilanzgewinn/verlust
Was versteht man unter “nicht eingeforderten ausstehenden Einlagen”?
- jener Teil des Nennkapitals lt. Satzung, der “noch nicht einbezahlt” und auch “noch nicht eingefordert” wurde.
- wird offen vom Nennkapital abgesetzt
Was versteht man unter “eingeforderten ausstehenden Einlagen” ?
- jener Teil des Nennkapitals lt. Satzung, der “noch nicht einbezahlt” aber von den Gesellschaftern “bereits eingefordert” wurde
- Ausweis des Nennkapitals in voller Höhe sowie Ausweis einer gesonderten Forderungen an die Gesellscahfter
Was ist der Zweck von Kapitalrücklagen?
- hier werden über das Nennkapital hinausgehende Zuzahlungen der Gesellschafter eingestellt
Wann können gebundene KRL aufgelöst werden?
- können nur zur Verlustabdeckung aufgelöst werden
Wann können nicht gebundene KRL aufgelöst werden?
- können jederzeit aufgelöst werden
Was sind Gewinnrücklagen und woher stammen sie?
- GRL sind Teil der Innenfinanzierung, da sie bereits am versteuerten Gewinn aufwandswirksam gebildet werden
Wie berechnet sich der Bilanzgewinn (ausgehend vom Jahresüberschuss)
Jahresüberschuss
+ Auflösung KRL
+ Auflösung GRL / - Zuweisung GRL
+ Gewinnvortrag VJ / - Verlustvortrag VJ
= BILANZGEWINN
Wie wirkt sich die Zuweisung einer GRL auf den Bilanzgewinn aus? Was ist die Obergrenze für die Zuweisung der GRL?
DIe Zuweisung zur Gewinnrücklage reduziert den Bilanzgewinn und damit auch die Ausschüttungsbasis
Die Obergrenze ist der Jahresüberschuss
Warum kann man Kapitalrücklagen nichts zuweisen?
Weil diese Rücklagen von außen eingezahlt werden (2) Bank / (9) KRL
Was passiert mit den Bilanzgewinn X1, wenn man ins Jahr X2 kommt?
Der Bilanzgewinn wird zum Gewinnvortrag.
Wenn der Gewinnvortrag nicht zur Gänze ausgeschüttet wird, wird er Teil des neuen Bilanzgewinns in X2.
Welche Stromgrößen (Wert-Ebenen) gibt es im Rechnungswesen bzw. Kostenrechnung?
- Man unterscheidet grundsätzlich zwischen pagatorischen Größen (FIBU) und kalkulatorischen Größen (KORE)
negative vs. positive Stromgrößen:
pagatorische Größen (FIBU)
Aufwand vs. Erträge
Ausgaben vs. Einnahmen
Auszahlungen vs. Einzahlungen
kalkulatorische Größen (KORE)
Kosten vs. Leistungen
Auf welchen “Fonds” wirken Einzahlungen/Auszahlungen?
- auf den Fonds “liquide Mittel”
Was zählt alles zum “Fonds” der liquiden Mittel?
Was sind typische Einzahlungen bzw. Auszahlungen? (4)
- Kassabestand + Bankguthaben
z.B.
- Barumsätze
-Zufluss eines Darlehens
- Überweisung offener Lieferverbindlichkeiten
- Überweisung von Gehältern
Auf welchen Fonds wirken sich Einnahmen/Ausgaben aus?
- auf den Fonds “Geldvermögen”
Wie setzt sich der Fonds “Geldvermögen” zusammen?
Geldvermögen = liquide Mittel + Forderungen - Verbindlichkeiten
Was ist eine Einnahme/Ausgabe, die aber keine Einzahlung/Auszahlung ist
Wichtig:
Einnahmen erhöhen ENTWEDER Forderungen ODER liquide Mittel
Somit ist nicht jede Einnahme/Ausgabe daher auch eine Einzahlung/Auszahlung.
Wird daher eine offene Verbindlichkeit bezahlt, handelt es sich zwar um eine Auszahlung aber KEINE Ausgabe, da sich das Geldvermögen nicht verändert
Zlg. offener LVB
–> - liquide Mittel nehmen ab
—> Forderungen bleiben gleich
–> (-) Verbindlichkeiten nehmen ab
Geldvermögen bleibt gleich
Auf welchen Fonds wirken sich Erträge/Aufwendungen aus?
Erträge/Aufwendungen bewirken eine Veränderung des Gewinns und somit auch des Reinvermögens (= Eigenkapital)
Wie können sich Erträge/Aufwendungen auswirken?
Erträge/Aufwendungen können Einnahmen/Einzahlungen bzw. Ausgaben/Auszahlungen sein
oder
das restliche Sachvermögen erhöhen/vermindern
Welche Zusammenhänge gibt es zwischen pagatorischen Stromgrößen?
Jeder Ertrag führt zu einer Einnahme und zu einer Einzahlung
Jeder Aufwand führt zu einer Ausgabe und zu einer Auszahlung
Was ist der Unterschied zwischen dem Gewinn und dem Cashflow?
Gewinn = Erträge - Aufwendungen
Cashflow = Einzahlungen - Auszahlungen
Gibt es Abweichungen zwischen dem Gewinn und dem Cashflow? Wenn ja, welche? (7)
Es gibt kurzfristige Abweichungen, langfristige Abweichungen jedoch nicht. Das liegt daran, dass nicht jeder Ertrag/Aufwand auch eine direkte Einzahlung bzw. Auszahlung ist
kurzfristige Abweichungen wären z.B.
- Zuschreibung / Abschreibung
- Dotierung Rückstellungen
- Lieferung auf Ziel
- Zahlung offener Forderungen/Verbindlichkeiten
- Aufnahme von Krediten
- BVÄ
- Zuschüsse von Gesellschaftern
Wie leitet man vom Gewinn auf dem Cashflow über? Welche Überleitungsmethode würde man in der Praxis verwenden
Gewinn
- Erträge (nicht einzahlungswirksam)
+ Aufwendungen (nicht auszahlungswirksam)
+ Einzahlungen (nicht ertragswirksam)
- Auszahlungen (nicht aufwandswirksam)
= Cash-Flow
Bei dieser Überleitungsmethode müsste jeder einzelne Buchungssatz auf seine Gewinn/Cashflow Wirkung untersucht werden
Da dies sehr aufwändig ist, verwendet man die indirekte Cash-Flow Rechnung