§10 Grundfragen der Bundesstaatlichkeit Flashcards

1
Q

Die bündische Tradition der Schweiz

A

Alte Eidgenossenschaft: 13 Orte verbunden durch Verträge

1798 französische Invasion endet dies, aber der Einheitsstaat
nach franz. Vorbild - die helvetische Republik 1798-1803 - scheiterte.

Napoléon erkannte die bündische Tradition: Mediationszeit 1803-1813:
wieder eine Art Staatenbund der Kantone, aber ohne Untertanengebiete

Napoleon bricht zusammen: Bundesvertrag von 1815: Bund aus 22 Kt.

1848 Gründung des Bundesstaates = Aufgabe des Staatenbundes
bündische Idee lebt im Bundesstaat weiter, indem die Gliedstaaten als politische Einheiten fortbestehen und an Willensbildung mitwirken

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2
Q

Bundesstaat und Staatenbund

A

Begriff Bundesstaat: Hamilton, Madison, Jay (federalist papers)

Der Bundesstaat ist ein aus zwei, gleichsam parallel laufenden Souveränitäten zusammengesetzter Staatskörper, wovon die eine auf der Gesamtheit der verbündeten Völkerschaften, die andere auf den Einzelstaaten ruht.

Abgrenzung? Rechtsgrundlage!
Staatenbund: Vertrag (Änderung mit Einstimmigkeit)
als Kollektiv keine Staatsqualität > völkerrechtliches Gebilde

Bundesstaat: Verfassung (Änderung mit qualifiziertem Mehr)
doppelte Staatlichkeit: Bund und Gliedstaaten üben staatliche Macht aus.
Im Rahmen dessen, was Bund zulässt: Kopentenz-Kompetenz
Korrektiv zur KK: Garantien z.G. Gliedstaaten, Mitwirkung

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3
Q

Einheitsstaat und Regionalismus

A

Einheitsstaat ist Gegensatz zum Bundesstaat
keine Gliedstaaten mit eigenen Kompetenzen = Zentralismus

Heute in Europa: Regionalisierungstendenzen
zB Devolution in England

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4
Q

Föderalismus und Bundesstaat

A

Föderalismus bezeichnet das staatsrechtliche Zusammenwirken kleinerer politischen Gebilde in einem sie umfassenden, übergeordnetem Verband, wobei die Selbständigkeit der kleinen Gebilde erhalten bleibt.

Staatsrechtlich verwirklicht sich der Föderalismus im Bundesstaat.

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5
Q

Gewährleistung der kulturellen Vielfalt

A

kleine Kulturgemeinschaften,
die im Gesamtstaat eine Minderheit bilden,
können weiterbestehen.

Selbstbestimmung innerhalb der übergeordneten Rechts.

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6
Q

Subsidiaritätsprinzip

A

Idee, dass die obere Einheit nicht Aufgaben an sich ziehen soll,
welche die untere Einheit ebenso gut erfüllen können.

in EU: Vertrag von Maastrich, 5 I III EUV = konkretisiertes Reschtsprininzip

in BV: 5a = nur Appell an Bundesgesetzgeber

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7
Q

Ausprägung des Föderalismus

Grundmodelle

A

Bundesstaaten folgen zwei Modellen bez. Vollzug des Bundesrechts

CH + DE: Vollzug durch Gliedstaaten
Nur in speziellen Materien auch Vollzug durch Bundesverwaltung
Bund beaufsichtigt Rechtmässigkeit des Vollzugs

USA: je für sich den Vollzug des eigenen Rechts
zwei Verwaltungen vollziehen nebeneinander Bundesrecht und GliedS-Recht

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8
Q

Der Vollzugsföderalismus in Europa

A

schafft Gliedstaaten eigenen Handlungsspielraum
Umsetzung des Bundesrechts erlaubt eigene Wertung

Vollzug als Kompensation der Kompetenzverschiebung an den Bund

Nachteil: Vollzugsvorschriften durch Bund > Vereinheitlichung der kt. Verwaltung

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9
Q

Der dezentralisierte Bundesvollzug in den USA

A

jeder vollzieht sein Recht selbst: administrativer Dualismus

Der Bund muss im ganzen Land auch lokale Bundesverwaltung schaffen.

nicht durchgehend zweispurig: Vollzugskooperation
Gliedstaat wird dafür entschädigt: Subventions-Föderalismus

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10
Q

Beziehungen zwischen Bund und Gliedstaaten

Arten der Kompetenzverteilung

A

einfache Enumeration
Kompetenzen GS werden abschliessen aufgezählt und Bund für alles andere subsidiär zuständig oder umgekehrt: die Bundeskompetenzen aufgezählt und Gliedstaaten haben subsidäre Generalkompetenz. < CH

doppelte Enumeration
Kompetenzen beider werden aufgezählt.
Problematisch: Gefahr von Lücken zB neue Aufgaben

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11
Q

Kollision zwischen Bundesrecht und Recht der Gliedstaaten

A

Kollisionsregeln bei Normwiedersprüchen

49 I
Bundesrecht geht entgegenstehendem kantonalem Recht vor.

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12
Q

Mitwirkung der Gliedstaaten bei der Willensbildung des Bundes

A

Typische Antwort: Zweikammer-Parlament

Ständerat: Representation der Kantone 150 I
aber: Instruktionsverbot 161

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13
Q

Bundestreue

A

44 I: Unterstützung, Beistand, Zusammenarbeit

Nach Auffassung des BGer ist die Bundestreue das auf das Verhältnis zwischen Bund und Kantonen angepasste Rechtsmissbrauchsverbot

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14
Q

Beziehungen zwischen den Gliedstaaten

A

“kooperativer Föderalismus”

formlose koordinierte Gespräche
zB. Konferenz der Kantonsregierungen
Erziehungsdirektorenkonferenz

Verträge zwischen Kantonen
Konkordate

Gemeinsame Organisationen / Infrastruktur (faktische Zusammenarbeit)

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