1. Ökonomische Grundlagen der Corporate Governance Flashcards

1
Q

Prinzipal-Agenten-Beziehung

A

Prinzipal beauftragt einen Agenten zur Ausführung einer Aufgabe, die mit Entscheidungskompetenz verbunden ist

  • Gewährung von Entscheidungskompetenz sinnvoll (Agent als Spezialist) & notwendig (Komplexität genauer Vorgaben)
  • erfordert aber Vertrauen, welches enttäuscht werden kann
  • Bsp.: - Autobesitzer-Werkstatt
    - Patient-Arzt
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2
Q

Prinzipal-Agenten-Beziehungen bei Kapitalgesellschaften

A

Kapitalgesellschaften trennen Kapitalaufbringungen(Aktionäre) & Unternehmensleitung(Vorstand)

  • Kapitalgeber können Mittel unternehmerisch anlegen, ohne unternehmerisch tätig zu sein
    • > Diversifikationsmöglichkeiten
  • Vorstände können unternehmerisch tätig sein, ohne über Kapital zu verfügen
    • > größerer Pool potenzieller Vorstände
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3
Q

Personengesellschaften

A

OHG, KG, PartnerG

  • eigentümergeführte Gesellschaften
  • grundsätzlich unbeschränkte Haftung
  • weitgehend dispositives Recht (HGB)
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4
Q

Kapitalgesellschaften

A

GmbH, AG, KGaA, SE

  • Trennung von Kapital & Geschäftsführung
  • grundsätzlich beschränkte Haftung
  • weitgehend zwingendes Recht (GmbH, AktG)
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5
Q

Adverse Selektion

A

Gelingt dem Prinzipal die Auswahl des optimalen Agenten ?
- Informationsasymmetrien
- Eigenschaften des Agenten für Prinzipal nicht beobachtbar
- Interessenskonflikte
- fehlende Anreize, negative Eigenschaften offenzulegen
Folgen:
- Prinzipal ist nur bereit, für eine Durchschnittsqualität zu zahlen
- sehr gute Agenten sind nicht mehr zu einer Bewerbung bereit
- Prinzipale antizipieren dies, so dass die Zahlungsbereitschaft weiter sinkt & letztendlich nur noch schlechte Agenten bzw. gar keine Agenten mehr beauftragt werden (market for lemons)

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6
Q

Adverse Selektion

-Lösungsmöglichkeiten-

A

Informationsasymmetrien reduzieren

  • signaling durch den Agenten (z.B. Zertifikate)
  • screening durch den Prinzipal (z.B. Assessment Center)

Interessenskonflikte reduzieren

  • Agent offenbart eigene Eigenschaften durch Vertragsauswahl
  • nur gute Agenten sind zur erfolgsabhängigen Vergütung bereit bzw. bieten Gewährleistung bei Schlechterfüllung an
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7
Q

Agency-Probleme

A

Wohlfahrtsverluste, die durch Interessenskonflikte & Informationsasymmetrien zw. Prinzipal & Agent entstehen

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8
Q

Moral Hazard

A

Erbringt der ausgewählte Agent aus Sicht des Prinzipals einen optimal hohen Arbeitseinsatz ?

  • Informationsasymmetrien
    • Arbeitseinsatz des Agenten für Prinzipal nicht beobachtbar
  • Interessenskonflikte
    • fehlende Anreize, sich optimal anzustrengen

Folgen:

  • Agenten erbringen einen geringen Arbeitseinsatz
  • Prinzipale antizipieren dies & sind nur bereit, einen geringen Arbeitseinsatz zu vergüten
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9
Q

Moral Hazard

-Lösungsmöglichkeiten-

A

Informationsasymmetrien verringern
- Ermittlung von Maßen, die einen Rückschluss auf den Arbeitseinsatz des Agenten erlauben (z.B. Erfolgmaße)

Interessenskonflikte verringern

  • erfolgsabhängige Vergütung
  • Beförderung im Erfolgsfall
  • Kündigung im Misserfolgsfall
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10
Q

mögliche Eigeninteressen des Vorstands als Agent

A
  • geringer oder fehlgeleiteter Arbeitseinsatz
    • Vernachlässigung unangenehmer Tätigkeiten (quiet life), z.B. Überwachungsaufgaben
    • Übernahme unternehmensexterne Aufgabem (z.B. Stiftungen) unter Vernachlässigung von Unternehmensaufgaben
  • Selbstbereicherung
    • Nebenleistungen (z.B. corporate jets)
    • Insiderhandel, Unterschlagung
  • Streben nach Prestige
    • nicht profitable Investitionen oder Firmenübernahme (empire building)
    • Übermäßig hohe Spende
  • Zementierung der Position (entrenchment)
    • Abwehr von Übernahme
    • Bilanzpolitik
    • Bereiche stärken, in denen persönliche Stärken wichtig sind
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11
Q

Aufgaben des Prinzipals

A
Die Lösung von Agency-Problemen bei Kapitalgesellschaften erfordert u.a.
- sorgfältige Auswahl des Vorstands
- effektive Überwachung des Vorstands
- geeignete Anreizsysteme
Wer kann diese Aufgabe als Prinzipal erfüllen ?
- Kleinaktionäre ?
- Aufsichtsratsmitglieder ?
- der Staat ?
- ...
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12
Q

Kontrollausübung durch Kleinaktionäre ?

A

Kleinaktionäre können die Kontrolle der Unternehmensleitung häufig nicht effektiv ausüben:
- mangelnde Informationsgrundlage
- mangelnde Fachkompetenz
- mangelnde Anreize
Folgen mangelnder Kontrolle
- der Vorstand kontrolliert sich selbst (managermal hegemony)
- Auseinanderfallen von Anteilsbesitz & Kontrolle (separation of ownership from control)

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13
Q

Kontrollausübung durch den Aufsichtsrat ?

A

Vorteile einer Kontrollausübung durch den AR ?

  • breitere Informationsgrundlage
  • Fachkompetenz
  • Anreize

Problem: AR-Mitglieder sind ebenfalls Agenten !

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14
Q

Quiet Life

A

Vernachlässigung notwendiger, aber unangenehmer Tätigkeiten durch den Agenten (z.B. Kontrolltätigkeit, Entlassung)

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15
Q

Empire Building

A

Ziel des starken Unternehmenswachstums durch Übernahme oder Übermäßige Investition unter Vernachlässigung von Profitabilitätszielen mit dem Ziel ein großes & somit prestigeträchtiges Unternehmen aufzubauen

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16
Q

Entrenchment

A

Einsatz von Bilanzpolitik oder Abwehr von Übernahme durch den Agenten zur Sicherung der eigenen Position (Vermeidung der Ablösung)

17
Q

Managerial Hegemony

A

Vormachtstellung der Unternehmensleitung aufgrund fehlender Überwachung durch andere Instanzen (Vorstand überwacht sich selbst)

18
Q

Corporate Governance

A

Ist der rechtliche & faktische Ordungsrahmen für die Leitung & Überwachung eines Unternehmens

19
Q

Stakeholder

A

Einzelne Person oder Personengruppe, die durch gesetzliche oder vertragliche Ansprüche ein berechtigtes Interesse am Erfolg des Unternehmens haben

20
Q

Shareholder

A

Eigentümer von Aktien an einer Aktiengesellschaft. Der Aktionär hat keine festen vertraglich fixierte Rückzahlungsansprüche, ihm steh nur ein Residualanspruch auf den Gewinn nach Begleichung aller vertraglicher Ansprüche zu