1 Grundlagen Flashcards
1. Was ist Politikwissenschaft?
a) Einführung: Was ist Politik?
b) Was Politikwissenschaft ist!
c) Wozu braucht die Politikwissenschaft Theorien?
d) Politik verstehen: Einführung in die wichtigsten Erklärungsansätze 1
e) Politik verstehen: Einführung in die wichtigsten Erklärungsansätze 2
f) Politik verstehen: Einführung in die wichtigsten Erklärungsansätze 3
g) Bsp.: staatliche Umverteilung: Erklärung aus unterschiedlichen theoretischen Perspektiven
- Politik und Politikwissenschaft
- Wozu braucht die Politikwissenschaft Theorie?
- Politik verstehen: Einführung in die wichtigsten Erklärungsansätze:
- Strukturalismus
- Institutionalismus
- Rational Choice
- Kulturalismus
Akteur
- Ein Individuum oder ein Kollektiv, der/das den Entscheidungsprozess in einem politischen System beeinflusst
- z.B. Parlament, Fraktionen, Politiker, Interessensgruppen, Verbände etc.
Institutionen
- Dauerhafte, formelle oder informelle Spielregeln einer Gesellschaft, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenleben strukturieren
- z.B. Zauberformel (informell), Regeln der Mehrheit (formell)
Politik
- umfasst die Strukturen und Prozesse zur Herstellung und Durchsetzung allgemein verbindlicher Entscheidungen und Regeln (Inhalte)
- z.B. Wahlen und Abstimmungen, Parteipolitik, Demokratisierungsprozesse, das Verhältnis zwischen Regierung und Parlament, Umweltpolitik, internationale Kooperation, Kriege
- Policy: Inhalte
- Politics: Prozesse
- Polity: Strukturen
Politikwissenschaft
- untersucht Politik auf wissenschaftliche Art und Weise
Politikwissenschaft: ein sozialwissenschaftliches Querschnittsfach
- Ökonomie
- Geschichte
- Philosophie
- Soziologie
- Psychologie
- Jus
Teilbereiche der Politikwissenschaft
- Politische Theorie
- Innenpolitik (z.B. Schweizer Politik)
- Vergleichende Politikwissenschaft
- Internationale Beziehungen
- Methoden der Politikwissenschaft
Zusammenspiel Akteure & Institutionen
- Wie beeinflussen die Institutionen das Verhalten der Akteure?
- Wie wird das Zusammenwirken der Akteure von Instutionen beeinflusst
Historische Einordnung
- Politikwissenschaft als sehr alte und sehr junge Wissenschaft
- Entwicklungsrhythmus: Zeitkritischer Charakter der Politikwissenschaft (“Krisenwissenschaft”)
Frühe Hochkulturen / Antike
- gesellschaftlicher Regulierungsbedarf bereits vor Erfindung der Schrift
- systematisierte Beschäftigung mit Politik im 4./3. Jahrhundert v.Ch. im antiken Griechenland
- Begründung durch Platon und Aristoteles: Reformen gegen Niedergang athenischen Stadtstaates
-
a. Platon (427-347):
- zeitkritische Auseinandersetzung mit der Polis
- glückliches Leben ist nur im gerechten Staat möglich
- Politik: Frage nach Wesen der Gerechtigkeit und der besten Verfassung menschlicher Gemeinschaft
-
b. Aristoteles(384-322)
- Politikwissenschaft als Teil der praktischen Philosophie («Königswissenschaft»)
- Mensch als von Natur aus politisches Wesen (zoon politikon); das seine Erfüllung nur in staatl. Gemeinschaft findet
- Politik: Schaffung guter Staatsordnung, um Individuum tugendhaftes, zufriedenes und gutes Leben zu ermöglichen
Platon (427-347):
- zeitkritische Auseinandersetzung mit der Polis
- glückliches Leben ist nur im gerechten Staat möglich
- Politik: Frage nach Wesen der Gerechtigkeit und der besten Verfassung menschlicher Gemeinschaft
Aristoteles (384-322)
- Politikwissenschaft als Teil der praktischen Philosophie («Königswissenschaft»)
- Mensch als von Natur aus politisches Wesen (zoon politikon); das seine Erfüllung nur in staatl. Gemeinschaft findet
- Politik: Schaffung guter Staatsordnung, um Individuum tugendhaftes und gutes Leben zu ermöglichen
Spätantike/Mittelalter
-
Augustinus (354-430)
- aufgrund des aufkommenden Christentums grundlegende Neuorientierung des Denkens über Politik
- zwei «Bürgerschaften»: irdisches, vergängliches Dasein (civitates terrena) vs. ewiges Heil im Jenseits (civitates dei)
- Politik: Vorbereitung auf das ewige Leben im Jenseits
-
Thomas von Aquin (1224-1275)
- Bruch mit dem augustinischen Dualismus der zwei Bürgerschaften
- Begründer Scholastik: Befreiung menschl. Vernunft/Wissenschaft von christl.-theolog. Bevormundung
- Politik: Verfolgung des individuellen irdischen Glücks und des Gemeinwohls im Rahmen des Staates
- (Scholastik = Denkweise & Methode der Beweisführung)
Augustinus (354-430)
- aufgrund des aufkommenden Christentums grundlegende Neuorientierung des Denkens über Politik
- zwei «Bürgerschaften»: irdisches Dasein (civitates terrena) vs. ewiges Heil im Jenseits (civitates dei)
- Politik: Vorbereitung auf das ewige Leben im Jenseits
Thomas von Aquin (1224-1275)
- Bruch mit dem augustinischen Dualismus der zwei Bürgerschaften
- Begründer Scholastik: Befreiung menschl. Vernunft/Wissenschaft von christl.-theolog. Bevormundung
- Politik: Verfolgung des individuellen irdischen Glücks und des Gemeinwohls im Rahmen des Staates
Neuzeit 1
- Abkehr der Politikwissenschaft von Aristoteles und der christlichen Tradition
- zunehmender Einfluss Naturwissenschaften & ihren Methoden auf Politik/Gesellschaft: Säkularisierung
- Säkualisierung = Loslösung des Einzelnen, des Staates & gesellschaftliche Gruppen aus den Bindungen an die Kirche
-
e. Niccolo Machiavelli (1469-1527)
- Mechanismen und Techniken des Regierens und des Machterhalts
- Abkehr vom sinnhaften Zielcharakter der Politik: Fakten anstatt Normen – Politik: Erhaltung der Republik um jeden Preis
-
f. Thomas Hobbes (1588-1679)
- Naturwissenschaftlicher Empirismus; skeptisches Menschenbild: egoistisches Triebwesen, Primat der Selbsterhaltung
- ohne staatliche Ordnung herrscht Gewalt/Krieg –> Legitimation staatlicher Macht (Monarchie/Absolutismus)
- Staat als Mechanismus der Befriedigung und Konfliktregulierung; Freiwillige Unterordnung von Individuen zu Selbstschutz
Niccolo Machiavelli (1469-1527)
- Mechanismen und Techniken des Regierens und des Machterhalts
- Abkehr vom sinnhaften Zielcharakter der Politik: Fakten anstatt Normen – Politik: Erhaltung der Republik um jeden Preis
Thomas Hobbes (1588-1679)
- Naturwissenschaftlicher Empirismus; skeptisches Menschenbild: egoistisches Triebwesen, Primat der Selbsterhaltung
- ohne staatliche Ordnung herrscht Gewalt/Krieg –> Legitimation staatlicher Macht (Monarchie/Absolutismus)
- Staat als Mechanismus der Befriedigung und Konfliktregulierung; Freiwillige Unterordnung von Individuen zu Selbstschutz
Neuzeit 2
-
g. John Locke (1632-1704)
- Abkehr vom pessimistischen Menschenbild und der Legitimation absoluter staatlicher Macht
- Mensch verfügt über unveräusserliche, vorstaatliche Rechte (etwa Eigentumsrecht)
- zentrale Verfassungsprinzipien wie Toleranzgedanke, Mehrheitsprinzip, Repräsentation, Gewaltentrennung, Volkssouveränität
- Staat dient der Gewährleistung der Sicherheit von Leben und Eigentum der Bürger und verzichtet auf Eingriffe in das Privatleben (politischer Liberalismus)
-
h. Jean Jacques Rousseau (1712-1788)
- Mensch im Naturzustand als unfreier Wilder, staatliche Gemeinschaft ermöglicht Entwicklung zum vernünftigen citoyen (normatives Staatsverständnis)
- Träger der Staatsgewalt: Allgemeinwille (volonté générale), der auf das Gute abzielt
- Staatliche Gemeinschaft ermöglicht moralische Entfaltung des Menschen, Primat des Allgemeinwillens
John Locke (1632-1704)
- Abkehr vom pessimistischen Menschenbild und der Legitimation absoluter staatlicher Macht
- Mensch verfügt über unveräusserliche, vorstaatliche Rechte (etwa Eigentumsrecht)
- zentrale Verfassungsprinzipien wie Toleranzgedanke, Mehrheitsprinzip, Repräsentation, Gewaltentrennung, Volkssouveränität
- Staat dient der Gewährleistung der Sicherheit von Leben und Eigentum der Bürger und verzichtet auf Eingriffe in das Privatleben (politischer Liberalismus)
Jean Jacques Rousseau (1712-1788)
- Mensch im Naturzustand als unfreier Wilder, staatliche Gemeinschaft ermöglicht Entwicklung zum vernünftigen citoyen (normatives Staatsverständnis)
- Träger der Staatsgewalt: Allgemeinwille (volonté générale), der auf das Gute abzielt
- Staatliche Gemeinschaft ermöglicht moralische Entfaltung des Menschen, Primat des Allgemeinwillens
Entwicklung zur modernen Sozialwissenschaft
- Industrielle Revolution führt zu sozioökonomischen und politischen Strukturveränderungen; Bedarf an empirisch- deskriptiven Daten (gemessen in der Realität) wächst
- normatives Element bleibt der Politikwissenschaft erhalten (Marx); auch aufgrund Entgegensetzung von Geistes- und Naturwissenschaften
- Entwicklung des modernen Nationalstaates im 19. Jahrhundert: Anstoss zur empirischen Tatsachenforschung aus der praktischen Politik selbst
- „Politische Wissenschaften“ als Stabilisierungsinstrument des obrigkeitsstaatlichen politischen Systems
Verselbständigung der empirischen Sozialwissenschaften
- ab 19. Jahrhundert: Verselbstständigung der an der Empirie orientierten Sozialwissenschaft; Politikwissenschaft verschwindet als Einzelwissenschaft
-
i. Max Weber (1864-1920)
- Beschäftigung mit politischen Phänomenen aus empirischer Sicht (moderner Staat, Bürokratie)
-
j. Karl Raimund Popper (1902-1994)
- Begründer des Kritischen Rationalismus: Gibt keine endgültige Gewissheit, auch in Wissenschaft nicht
Max Weber (1864-1920)
- Beschäftigung mit politischen Phänomenen aus empirischer Sicht (moderner Staat, Bürokratie)
Karl Raimund Popper (1902-1994)
- Begründer des Kritischen Rationalismus:
Gibt keine endgültige Gewissheit, auch in Wissenschaft nicht
Eigenständigkeit des Fachs Politikwissenschaft
- Politikwissenschaft als eigenständiges Fach erst im 20. Jh.; Wachstumsschub ab 1970er Jahren
- Politikwissenschaft zunächst als Demokratiewissenschaft (Folge europäischen Diktaturen des 20. Jh.)
- Politikwissenschaft als Integrationswissenschaft für andere Disziplinen (Soziologie, Ökonomie, Psychologie, Geschichte usw.)
- Fach zunächst politisiert, wenig methodische Weiterentwicklung
- Dominanz der angelsächsischen Welt (bes. USA)
Politikwissenschaft in der Schweiz
- Etablierung der modernen Politikwissenschaft in der Schweiz nach dem 2. WK
- Diskrepanz zwischen Entwicklung des Faches in Romandie (bes. Genf, Lausanne) und der Deutschschweiz
- Deutschschweiz: anfänglich kaum Förderung durch Universitäten („Hilfswissenschaft“), allmählich steigendes Interesse der politischen und akademischen Öffentlichkeit
- heute ist die Politikwissenschaft als empirische Sozialwissenschaft in der ganzen Schweiz fest etabliert
- besonders grosse Fachbereiche an den Universitäten Genf und Zürich
Politikwissenschaft an der UZH
unnötig
Was ist Wissenschaft?
- „Wissenschaft ist jenes menschliche Handeln, das auf die Herstellung solcher Aussagen abzielt, die jenen Aussagen an empirischem und logischem Wahrheitsgehalt überlegen sind, welche schon mittels der Fähigkeiten des gesunden Menschenverstandes formuliert werden können.“ (Patzelt 2007: 67)
-
Wesentliche Kennzeichen wissenschaftlicher Aussagen
- logischer Wahrheitsgehalt: keine inneren Widersprüche
- empirischer Wahrheitsgehalt: Übereinstimmung mit der Realität
-
Arten wissenschaftlicher Aussagen
- empirische Aussagen:
Beschreibung («Was ist?»),
Erklärung («Warum ist es so?»),
Prognose («Was wird sein?») - normative Aussagen:
Werturteil («Wie soll es sein?») Handlungsanweisung («Was soll man tun?»)
- empirische Aussagen:
Wissenschaft nach Patzelt
„Wissenschaft ist jenes menschliche Handeln, das auf die Herstellung solcher Aussagen abzielt, die jenen Aussagen an empirischem und logischem Wahrheitsgehalt überlegen sind, welche schon mittels der Fähigkeiten des gesunden Menschenverstandes formuliert werden können.“ (Patzelt 2007: 67)
Wesentliche Kennzeichen wissenschaftlicher Aussagen
-
logischer Wahrheitsgehalt:
keine inneren Widersprüche -
empirischer Wahrheitsgehalt:
Übereinstimmung mit der Realität
Arten wissenschaftlicher Aussagen
-
empirische Aussagen:
- Beschreibung («Was ist?»),
- Erklärung («Warum ist es so?»),
- Prognose («Was wird sein?»)
-
normative Aussagen:
- Werturteil («Wie soll es sein?»)
- Handlungsanweisung («Was soll man tun?»)
Wozu Wissenschaft?
-
theoretisches Erkenntnisinteresse:
- Gewinnung von gesichertem Wissen darüber, wie unsere physische und soziale Umwelt funktioniert
-
praktisches Erkenntnisinteresse:
- Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse für eine Verbesserung menschlicher Lebensbedingungen
Merkmale einer empirischen Wissenschaft
- methodische Vorgehensweise
- generelle Aussagen als Ausgangspunkt oder Zielsetzung
- Empirie als Grundlage
- Sicherstellung der Gültigkeit (Validität) der Ergebnisse
- Sicherstellung der Verlässlichkeit (Reliabilität) der Ergebnisse
- Sicherstellung der intersubjektiven Nachvollziehbarkeit
Spielregeln der Wissenschaft
Regel 1
Nachvollziehbarkeit der wissenschaftlichen Arbeit
Regel 1:
Nachvollziehbarkeit der wissenschaftlichen Arbeit
- Verwendung einer präzisen und verständlichen Sprache
- Offenlegung der theoretischen Grundannahmen
- ausführliche Beschreibung des methodischen Vorgehens (Operationalisierung, Datenerhebung, -auswertung)
- Daten zugänglich machen
- Publikation der Ergebnisse
Spielregeln der Wissenschaft
Regel 2: Ehrlichkeit in allen Phasen des Forschungsprozesses
Regel 2:
Ehrlichkeit in allen Phasen des Forschungsprozesses
- keine Manipulation wissenschaftlicher Ergebnisse
- Publikation auch von Ergebnissen, die den eigenen Erwartungen widersprechen
- kein geistiger Diebstahl
Spielregeln der Wissenschaft
Regel 3:
Wahl der bestmöglichen Theorie(n) und Methode(n)
Regel 3:
Wahl der bestmöglichen Theorie(n) und Methode(n)
Spielregeln der Wissenschaft
Regel 4:
Kritikfähigkeit und Bereitschaft zur Korrektur von Aussagen
Regel 4:
Kritikfähigkeit und Bereitschaft zur Korrektur von Aussagen
- keine Immunisierung wissenschaftlicher Aussagen
Methoden der Wissenschaft
Die Drei-Schulen-Lehre der Politikwissenschaft
- Normativ-ontologisches Paradigma
- Historisch-dialektisches Paradigma
- Empirisch-analytisches Paradigma
Die Drei-Schulen-Lehre der Politikwissenschaft
Normativ-ontologisches Paradigma
- Erschliessung der tiefern Strukturen der Politik durch philosophische Analyse in der Tradition der Philosophie der klassischen griechischen Antike (Platon, Aristoteles)
- Praxisbezug der Politikwissenschaft: Identifikation von Normen politischen Handelns, an denen sich die Gestaltung einer guten politischen Ordnung orientieren soll
- Methode: Interpretativ-Hermeneutische Erschliessung von Texten aus der politischen Ideengeschichte; eigenständige Theoriebildung
Die Drei-Schulen-Lehre der Politikwissenschaft
Historisch-dialektisches Paradigma
Historisch-dialektisches Paradigma
- Suche nach den grundlegenden Wirkungszusammenhängen, welche die empirisch fassbare Wirklichkeit hervorbringen
- Politische Wirklichkeit als spezifische Phase eines dialektisch verlaufenden, marxistisch verstandenen Geschichtsprozesses (‚These’ -> ‚Antithese’ –> ‚Synthese’)
- Praxisbezug der Politikwissenschaft: Wissenschaftlich fundierte Kritik an den Verhältnissen des bürgerlichen Staates und damit Förderung des Übergangs zu einem sozialistischen Staat
- Methode: Erschliessung der klassischen Schriften des Marxismus in Kombination mit sekundäranalytischen empirischen Bestandesaufnahmen
- (sekundäre Quellen)
Die Drei-Schulen-Lehre der Politikwissenschaft
Empirisch-analytisches Paradigma
Empirisch-analytisches Paradigma
- Erarbeitung von Aussagen zu politischen Inhalten, Prozessen und Strukturen, die empirisch wahr sind, d.h. mit der Realität übereinstimmen
- Praktischer Nutzen der Politikwissenschaft: Versachlichung der politischen Diskussion; Bereitstellung von Problemwissen
- Methode: Theoriebildung, Theorieprüfung auf der Basis empirisch erhobener Informationen
- Empirisch-analytisches Verständnis dominant in der Politikwissenschaft
- Kontrastierung 2 Forschungsrichtungen (empirisch- analytisch v.s hermeneutisch) in Bernauer et al.
Begriffe / Konzepte
Vorstellungsinhalte & Funktionen von Begriffen
- Vorstellungsinhalte (Beispiel: Macht) – zu unterscheiden von „Worten“
- Funktionen von Begriffen:
- Ordnungs-,
- Kommunikations-,
- Bewertungs- und
- Appellfunktion
Begriffe / Konzepte
Logische Begriffe
Logische Begriffe
(zb. „und“, „oder“, „nicht“) bezeichnen keine realen Dinge; werden als bekannt vorausgesetzt.
Begriffe/Konzepte
Empirische Begriffe
Empirische Begriffe
(zb. „Apfel“, „Ausländerfeindlichkeit“) bezeichnen reale Dinge; Definition erforderlich.
Begriffe/Konzepte
Intension eines Begriffs
Intension eines Begriffs:
Menge der Merkmale, die gegeben sein müssen, damit Objekt mit Begriff bezeichnet werden kann
Begriffe/Konzepte
Extension eines Begriffs
Extension eines Begriffs:
Menge aller Objekte, welche die Intension von Begriff erfüllen (auch: „empirischer Referent“)
Begriffe/Konzepte
Alltagsbegriffe vs wissenschaftliche Begriffe
Alltagsbegriffe vs. wissenschaftliche Begriffe („Stress“ und „Populismus“)
Begriffe/Konzepte
Beobachtungsbegriffe vs theoretische Begriffe
Beobachtungsbegriffe (konkreter Referent) vs. theoretische Begriffe (abstrakter Referent):
Bsp. „Geld“ vs. „Sozialprodukt“.
Variablen
- Begriffe,die mindestens zwei Ausprägungen annehmen können (also keine Konstanten)
- Bsp.: Alter, Einkommen, Parteizugehörigkeit
- manifeste (direkt beobachtbare Variablen) vs. latente (nicht unmittelbar beobachtbare Variablen)
- Problem: Wie lassen sich theoretische Begriffe als latente Variablen empirisch untersuchen?
- Erfassung mit Hilfe von Indikatoren, d.h. mit manifesten Variablen, die mit den interessierenden theoretischen Begriffen korrespondieren
→ Operationalisierung
Operationalisierung
- Begrifflichkeiten
- Korrespondenzregeln
Operationalisierung
Begrifflichkeiten
Operationalisierung
Korrespondenzregeln
- Korrespondenzregeln verbinden die theoretische mit der empirischen Ebene
- Vorgang des Formulierens von Indikatoren zu Konstrukten nennt sich ebenso Operationsalisierung wie das Produkt dieses Vorgangs
- Bsp (Bild)
Untersuchungseinheit und Untersuchungsebene
- Variable = Merkmal
- Untersuchungseinheit = Merkmalsträger
Empirische Aussagen
- Behauptungen über das Vorliegen oder Nicht-Vorliegen von Sachverhalten und Zusammenhängen
- starke Unterschiede in Bezug auf den räumlich-zeitlichen Geltungsbereich solcher Aussagen
- Von besonderem Interesse sind Hypothesen,
d. h. Aussagen über einen Zusammenhang zwischen mindestens zwei Variablen.