07 Automatisierung ihre Folgen Flashcards

1
Q

Was ist Automatisierung?

A

Die Übertragung von Funktionen vom Menschen auf die Maschine

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Was sind die Bewertungsebenen für Automatisierung?

A
  1. Makroebene - Gesellschaft
  • Sozialverträglichkeit
  • Akzeptanz
  1. Mesoebene - Organisation
  • Wirtschaftlichkeit
  • Sicherheit
  • soziotechnische Systemgestaltung
  1. Mikroebene - Mensch-Maschine-System
  • Arbeitsqualität: Beeinträchtigungsfreiheit, Persönlichkeitsförderlichkeit
  • Human Factors: Leistung, Verlässlichkeit
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Welches Ausmass von Automatisierung gibt es?

A
  • Automatisierungsgrad: Prozentualer Wert (Quotient)
  • Automatisierungsstufen: Daten verarbeiten
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Was sind die Schritte der Informationsverarbeitung bezüglich Automatisierung?

A
  • Wahrnehmung: Informationsaufnahme (Sensoren Filter)
  • Verarbeitung: Informationsanalyse (Anzeigengestaltung)
  • Auswahl: Entscheidungsprozesse (Intelligente Funktionen, Assistenzsysteme)
  • Implementierung: Ausführungsprozesse (Mechanisierung manueller Operationen)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Was sind die Automatisierungsstufen nach Sheridan, 2000?

A
  1. Der Computer bietet keine Unterstützung:
    Der Mensch muss alles alleine erledigen.
  2. Der Computer schlägt alternative Möglichkeiten zur Aufgabenbewältigung vor.
  3. Der Computer schlägt eine Entscheidungsalternative vor: die der Mensch wählen kann.
  4. Der Computer führt die Entscheidung aus, wenn der Mensch zustimmt.
  5. Der Computer führt aus, erlaubt dem Menschen jedoch eine begrenzte Zeit für ein Veto, bevor die automatische Ausführung erfolgt.
  6. Der Computer führt automatisch aus und informiert den Menschen anschließend zwingend.
  7. Der Computer führt automatisch aus und informiert den Menschen nur auf Anfrage.
  8. Der Computer entscheidet, handelt und ignoriert den Menschen.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Was ist die primäre Aufgabe von Menschen in automatisierte Systeme?

A
  • Überwachung der Systemfunktionen (monitoring). Kann der Mensch aber dann auch eingreifen bei Schwierigkeiten?
  • Entdeckung von Abweichungen
  • Diagnose von Fehlerursachen
  • Eingriff im Fall unvorhergesehener Ereignisse oder Fehler der Automatik
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Was sind Risiken und Nebenwirkungen der Automatisierung?

A

Störung des situationsbewusstseins:

  • Feedback reduziert
  • Prozess intransparent
  • fehlerhaftes mentales Modell
  • Vertrauen zu hoch
  • Aufmerksamkeit reduziert
  • nur visuelle Hinweise
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Was sind die Ironien der Automatisierung?

A
  • Entwickler*innen automatisieren nur leicht beschreibbare Aufgaben.
  • Schwierige Aufgaben bleiben bei den Operator*innen.
  • Automatik hilft nicht bei hoher Arbeitslast.
  • Operator*innen sollen Systeme überwachen, die Aufgaben eigentlich besser automatisieren.
  • Fähigkeitsverluste.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Was sind Hinweise auf den Verlust an Situationsbewusstsein?

A
  • Fixierung auf eine Sache unter Ausschluss von allem anderen
  • Schlechte Kommunikation z.B. vage oder unvollständige Aussagen
  • Nichtbeachtung etablierter Verfahren
  • Künftige Zustände, die erwartet wurden, treten nicht ein
  • keine “Zeit zum Nachdenken” haben
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Was ist der Verlust des Modusbewusstseins?

A
  • Operator*innen erkennen den Betriebsmodus der Automatik nicht und bewerten den Systemzustand falsch.
  • Fehler entstehen oft, wenn die Automatik Modi selbstständig ändert und kein Feedback gegeben wird.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Was sind die zusammengefassten Ironien der Automatisierung?

A
  • Verlust des Situationsbewusstsein
  • Verlust des Modusbewusstsein
  • Monotonie
  • Fähigkeitsverluste
  • Übersteigertes Vertrauen in die Automation
  • Zu geringes Vertrauen in die Automation
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Was sind die Gestaltungskriterien für konkrete Mensch-Maschine Funktionsteilung

A
  1. Wirtschaftlichkeit (kostenzentrierter Ansatz): nur wenn kostengünstig, dann wird automatisiert
  2. Maximale Automation (technikzentrierter Ansatz: alles automatisieren, was man kann
  3. Leistungsvergleich (fähigkeitszentrierter Ansatz): man schaut, was automatisiert werden soll und was nicht
  4. Menschengerechte Aufgaben, Verlässlichkeit (menschenzentrierter Ansatz): Mensch entlasten
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Was sind die Stärken eines Menschen?

A
  • hochausgebildete Sensorik
  • Improvisationsfähigkeit
  • Bewältigung von “ungenau bestimmten” Aufgaben
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Was sind die Stärken einer Maschine?

A
  • hohe Geschwindigkeit und Kraft
  • exakte Wiederholung ohne Ermüdung
  • Bewältigung von komplexen aber “gut spezifizierten” Aufgaben
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Wobei ist der Mensch besser?

A
  • Signalerkennung bei geringer Energiedichte
  • Mustererkennung
  • Improvisation, Flexibilität
  • Induktivem Schliessen
  • Komplexen Beurteilungen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Wobei ist die Maschine besser?

A
  • rasche Antwort auf Signale
  • Aufbringen grosser Kräfte
  • kurzzeitiger Informationsspeicherung
  • deduktivem Schliessen
  • gleichzeitigen Ausführen vieler Operationen
17
Q

Was sind Probleme der technik- und fähigkeitszentrierten Ansätzen?

A
  • Psychologische Qualität von Resttätigkeiten des Menschen wird ignoriert.
  • Annahme, menschliche Fehler komplett auszuschalten, ist illusionär (Problem wird zur Entwicklung verschoben).
  • Datenbasis für den Vergleich Mensch-Maschine oft unzureichend.
  • Alternative „Mensch ODER Maschine“ ist nicht angemessen.
18
Q

Was ist der menschzentrierter Ansatz der Funktionsverteilung Mensch-Maschine?

A
  • Mensch und Maschine als kooperatives System, das optimiert werden muss.
  • Komplementär statt konkurrierend: Mensch und Maschine ergänzen sich gegenseitig.
  • Automation als „Teampartner“ (Christoffersen & Woods, 2002).
  • Funktionsallokation: Unterstützung von Mensch und Maschine für maximale Effizienz.
  • Ziel: Maximale Verlässlichkeit des Mensch-Maschine-Systems (Giesa & Timpe, 2002).
19
Q

Wie kann Automation als Teampartner sein?

A

Übertragung von Erkenntnissen effektiver Teamarbeit auf Mensch-Automation:

  • Gemeinsames Verständnis einer Situation (common ground).
  • Wechselseitige Kontrolle und Unterstützung (Automation bleibt transparent).
  • Flexible Funktionswahrnehmung statt statischer Aufgabenverteilung.
20
Q

Was bedeutet flexible Automation, und welche Vorteile bietet sie?

A
  • Definition: Flexibler Wechsel der Funktionszuweisung zwischen Mensch und Maschine.
  • Bediener*in bleibt aktiv und wird nicht auf eine passive Überwachungsrolle reduziert.
  • Funktionen werden abhängig von definierten Kriterien zwischen Mensch und Maschine verlagert. Beispiel: selber entscheiden, ob Zug automatisch oder manuell fahren
  • Mensch behält die Kontrolle und entscheidet über die Zuweisung.
21
Q

Was bedeutet adaptive Automation, und welche Vorteile bietet sie?

A
  • Definition: Ein adaptiver Wechsel von Funktionen zwischen Mensch und Maschine, basierend auf festgelegten Kriterien.
  • Übernahme bei Schwierigkeit und Komplexität
  • Übernahme bei schlechtem Wetter (situativ)
  • System reagiert bei Leistungseinbussen (leistungsbasiert)
  • System reagiert nach Zeit, z.B. alle 20 Min (modellbasiert)
  • System reagiert bei physiologischen Indikatoren, z.B. wenn Augenlider zu lange schliessen (beanspruchungsbasiert)
22
Q

Was ist das Ziel der adaptiven Automation?

A

Entlastung und Sicherheit bei Überforderung des Bedieners