03411 - V. Erfassungsmethoden Flashcards

1
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Welcher Zusammenhang wird in der biologischen Psychologie untersucht?

A

Zusammenhang zwischen

  • Erleben und Verhalten
  • biologischen Prozessen
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Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Welche Forschungsansätze können unterschieden werden?

A
  • Beobachtung spontaner Veränderungen biologischer bzw. physiologischer Variablen
  • experimentelle Variation biologischer / physiologischer Parameter und Beobachtung des Einflusses auf Verhalten / Erleben
  • Variation psychischer Parameter und Messung des Einflusses auf physiologische
    Variablen
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3
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Was ist bei der Interpretation von Biosignalen zu beachten?

A
  • große interindividuelle Unterschiede => auf Grundwert beziehen
  • Messung ist oft reaktiv
  • Es gibt Messartefakte und statistische Artefakte
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4
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Welche Typen von Verfahren werden grundsätzlich unterschieden?

A
  • invasive Verfahren
  • nicht invasive Verfahren
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5
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Welche Typen von Verfahren werden inhaltlich unterschieden?

A
  1. Verfahren zur Erfassung zentraler Aktivität:
  • strukturabbildend: Röntgen, CT
  • aktivitäts- und funktionsabbildend
    EEG, Brainmapping, MEG, PET, fMRT, TMS
  1. Verfahren zur Erfassung peripherer Aktivität:

EKG, Blutdruckmessung, Photopletysmographie, Erfassung elektrodermaler Aktivität,
EMG, Erfassung hormoneller Aktivität

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6
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Was sind die Vor- und Nachteile des Röntgenbilds?

A

Strukturabbildendes Verfahren

+ leicht durchführbar

  • hohe Strahlenbelastung
  • kontrastarm
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7
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Was sind die Vor- und Nachteile der Computertomographie (CT)?

A

Strukturabbildendes Verfahren

+ kontrastreiches, räumliches Bild

  • Strahlenbelastung
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8
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Wie funktioniert ein EEG = Elektroenzephalogramm?

A
  • Elektroden auf der Schädeloberfläche (festgelegte Stellen = Standardableitung)
  • Aufzeichnung von Spannungsschwankungen = hirnelektrische Vorgänge
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9
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Welche Frequenzbänder werden im EEG unterschieden und welchen Aktivierungszuständen werden sie zugeordnet?

A
  • α-Wellen: 8 – 13 Hz, 5 – 100 μV
    entspannter Wachzustand
    Ursprung: Schrittmacherfunktion des Thalamus
  • β-Wellen: 14 – 30 Hz, 2 – 20 μV
    mentale oder körperliche Aktivität
    Ursprung: intrakortikale Neuronennetzwerke
  • γ-Wellen: 30 – 100 Hz, 2 – 10 μV
    neuronale Aktivität bei der Repräsentation und Analyse von Wahrnehmungsobjekten
    Ursprung: Verschaltungen im Kortex
  • δ-Wellen: 0,5 – 4 Hz, 20 – 200 μV
    Tiefschlaf
    Ursprung: maximale Synchronisation großer Neuronenpopulationen
  • θ-Wellen: 5 – 7 Hz, 5 – 100 μV
    Entspannungsphase vor dem Einschlafen, Konzentration
    Ursprung: neuronale Netzwerke mit Hippocampus-Anteilen
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10
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Wie wird ein EEG ausgewertet?

A
  • Frequenzanalysen
  • Frequenzhistogramm = prozentuale Häufigkeit der verschiedenen Frequenzbänder
  • Powerspektrum: Verteilung der Amplitudenhöhen
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11
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Was ist ein Null-Linien-EEG?

A
  • keine Hirn-Aktivität
  • Hirntod
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12
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Welche EEG-Veränderungen können bei Ereignissen festgestellt werden?

A
  • Bereitschaftspotential
    Bewegungsplanung, ca 1 sec. vor motorischer Aktivität
  • kontingente negative Variation CNV
    Vorbereitung, ein Reiz hat einen zweiten angekündigt
  • evoziertes Potential
    Potentialverlauf in Folge von Reizen
    100 ms nach Reiz
    => Positivierung P1
    => Negativierung N1
    => P2 und N2
    => P3: größte Auslenkung
  • Darstellbar nur durch Mittelungsverfahren (mehrfach gleicher Reiz appliziert)
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13
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Was versteht man unter Brainmapping?

A
  • Aktivität des Gehirns in Bilder übersetzen
  • erfasste Aktivität in Schema-Zeichnung eines Gehirns übertragen, Farbkodierung oder „Höhenlinien“
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14
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Was versteht man unter der Magnetenzephalographie (MEG)?

A
  • Erfassung elektromagnetischer Feldlinien, die durch Neuronenaktivität entstehen
  • Muss zur Erfassung hoch verstärkt werden
  • Präziser als im EEG
  • Wird verwendet um
  • Die Verarbeitung somatosensorischer Reize zu studieren
  • Aktivität bei kognitiven Prozessen darzustellen
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15
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Was versteht man unter der Positronenemissionstomographie (PET)?

A
  • erstes bildgebendes Verfahren, mit dem sich die Stoffwechselaktivität im Gehirn darstellen ließ
  • misst Durchblutung und chemische Prozesse im Gehirn (Aktivität der Neurotransmitter und Rezeptoren)
  • Erfassung der Energieemissionen beim Zerfall von Positronen
  • dazu müssen radioaktive Substanzen in den Körper eingebracht werden (Strahlenbelastung)
  • es wird die dichte bestimmter Rezeptorentypen in den verschiedenen Hirnarealen bestimmt und farbkodiert dargestellt
  • Anwendung:
  • Folgen von Erkrankungen, z. B. Demenz oder Epilepsie
  • Darstellung der Aktivität bei verschiedenen psychischen Funktionen
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16
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Was versteht man unter der Singel-Photon-Emissions-Computer-Tomographie (SPECT)?

A
  • funktioniert ähnlich wie PET
  • verwendet andere (günstigere) Markierungssubstanzen
17
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Wie funktioniert die Magnetresonanztomographie (MRT) = Kernspintomographie?

A
  • Bildet Strukturen des Gehirns ab
  • Grundlage sind die magnetischen Momente bestimmter Atomkerne wie des
    Wasserstoffkerns
  • Erfasst werden Radiowellen, die bei der Magnetisierung entstehen
  • Vorteile:
  • Ohne Strahlenbelastung
  • Frei wählbare Schnittebenen
  • Hohe Auflösung
18
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Was wird bei der fMRT gemessen?

A
  • aktive Hirnregionen brauchen mehr Sauerstoff
  • Veränderung der Durchblutung (Hämodynamik) in lokal begrenzten Bereichen
  • synchron zu psychischer Aktivität
  • genau: Konzentration des Desoxyhämoglobins
    BOLD-Signal (Blood-Oxygene-Level-Dependent-Signal)
  • räumliche Auflösung: wenige mm
  • zeitliche Auflösung: 2 – 5 s
19
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Was versteht man unter einer event-related fMRT-Messung?

A
  • zeitliche Auflösung 100 – 200 ms
  • Wiederholte Messung
  • Subtraktion der Aktivierungsmuster der Kontrollbedingung von dem der Experimentalbedingung
  • Diffenzaktivierungen werden farbkodiert in ein Standardgehirn eingezeichnet
  • Schwache Signale, erfordern komplexe statistische Filterungsverfahren
20
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Welches sind die Vorteile der fMRT gegenüber PET?

A
  • nach bisherigem Wissen keine Nebenwirkungen
    => häufige Wiederholungen möglich
  • höhere räumliche und zeitliche Auflösung als PET
21
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Welches sind die Nachteile des fMRT?

A
  • Patienten mit Metallimplantaten und Herzschrittmachern können nicht untersucht werden
  • Platzangst (enge Röhre)
  • Keine komplexen Abläufe untersuchbar, da Patient bewegungslos
22
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Wie können fMRT-Messungen ausgewertet werden?

A
  • Kategorisch:

• Vergleich der Aktivierung gegen Ruhebedingung (bzw: Vergleich zweier Aktivierungsbedingungen = hierarchisch)

  • Faktoriell:

• Interaktion: Vergleich von Aktivierungen zwischen verschiedenen Gruppen
(Gruppe x Aufgabe-Interaktion)
• Haupteffekt
• Konjunktionsanalyse: Was haben verschiedene Aktivierungen gemeinsam, unter Ausschluss der Interaktion

  • Parametrisch:

• Korrelation: z. B. Korrelation Aktivierung mit zunehmend stärkerem Reiz

23
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Welches sind Ziele von fMRT-Studien?

A

Kartierung von komplex verteilten neuronalen Netzwerken

24
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Was muss bei der Interpretation von BOLD-Signalen beachtet werden?

A
  • Zuordnung eines psychischen Prozesses zu neuronalen Prozessen ist problematisch
  • Keine kausalen, sondern korrelative Aussagen (nomische Korrelation)
  • Aus der Kenntnis des neuronalen Prozesses lässt sich nicht auf den psychischen schließen
25
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden

Wie funktioniert die Transkranielle Magnetstimulation (TMS)?

A
  • bei der TMS wir die kortikale Funktion durch ein von außen angelegtes Magnetfeld beeinflusst (1ms)
  • Ziel: Beschreibung von Lokalisation und Funktion auch kleinster Hirnareale
26
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden
5.2 Verfahren zur Erfassung peripherer Aktivität

Was wird mit dem Elektrokardiogramm (EKG) aufgezeichnet?

A
  • Spannungsveränderung, die sich durch die Aktivität der Herzkammern ergeben
  • Standardisierte Ableitung: festgelegte Aufsatzorte der Elektroden
27
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden
5.2 Verfahren zur Erfassung peripherer Aktivität

Was wird aus der R-Zacke abgelesen?

A
  • Bestimmung der Herzfrequenz
  • Herzfrequenzvariabilität gutes Maß für länger dauernde Aktivierungen
28
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden
5.2 Verfahren zur Erfassung peripherer Aktivität

Was versteht man unter einer phasischen Herzfrequenzänderung?

A

Veränderung der Herzfrequenz in Folge eines Reizes

29
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden
5.2 Verfahren zur Erfassung peripherer Aktivität

Was versteht man unter RSA: respiratorische Sinusarrhythmie

A

Systematische Veränderung der Herzfrequenz beim Ein- und Ausatmen

30
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden
5.2 Verfahren zur Erfassung peripherer Aktivität

Was wird aus der T-Wellen-Amplitude abgelesen?

A
  • T-Wellen-Amplitude verändert sich mit Sympathikus-Aktivität
  • Indikator für mentale und emotionale Belastung
  • reagiert sensibel auf kognitive Anforderungen
31
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden
5.2 Verfahren zur Erfassung peripherer Aktivität

Wie wird der Blutdruck gemessen?

A
  • Manschettendruck-Verfahren nach Riva-Rocci:
  • Systole (normal 130 mmHg)
  • Diastole (normal 80 mmHg)
  • Nachteil: möglich nur in gewissen Abständen
  • alternativ: kontinuierliche Messung z. B. in Blutgefäß am Finger
  • Blutdruck reagiert schnell auf psychische Belastungen
32
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden
5.2 Verfahren zur Erfassung peripherer Aktivität

Was misst die Photopletysmographie

A
  • misst periphere Durchblutung
  • Durch Lichtquelle und Photosensor
  • Guter Indikator für Sympathikusaktivierung, der die periphere Durchblutung reduziert
  • Guter Entspannungsindikator
  • An Genitalien: Aussagen zur sexuellen Erregung
33
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden
5.2 Verfahren zur Erfassung peripherer Aktivität

Wie wird elektrodermale Aktivität (EDA) erfasst?

A
  • Hautleitfähigkeit als Indikator (meist Handinnenfläche)
  • Anlegen einer kleinen Spannung und Erfassung des Stromflusses
  • Beruht auf der Aktivität der Schweißdrüsen (erregt durch Sympathikus)
  • Maßzahlen:
  • Grundniveau
  • Zahl der Spontanfluktuationen
  • Elektrodermale Reaktionen (Reaktion auf Reiz): Latenzzeit, Amplitude
  • Bei Aktivierung nehmen Leitfähigkeit und Spontanfluktuationen zu
34
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden
5.2 Verfahren zur Erfassung peripherer Aktivität

Was misst das Elektromyogramm (EMG)?

A
  • bestimmt Spannungszustand von Muskeln
  • Hautelektroden leiten Muskelaktionspotentiale ab (Unterarm, Stirn)
  • Kann Stress abbilden
  • Wird beim Biofeedback benutzt
35
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden
5.2 Verfahren zur Erfassung peripherer Aktivität

Was misst das Elektrookulogramm (EOG)?

A
  • zeichnet Augenbewegungen auf
  • Durch Elektroden werden Spannungsverschiebungen zwischen Netzhaut und Hornhaut erfasst?
36
Q

03411 - V. Erfassungsmethoden
5.2 Verfahren zur Erfassung peripherer Aktivität

Wie wird hormonelle Aktivität erfasst?

A
  • Hormonkonzentration im Blut (invasiv)
  • Konzentration sehr gering, Messung deshalb fehleranfällig
  • Schwankt, z. B. durch Tagesrhythmus, Menstruationszyklus
  • Alternative: durch Antikörper (radioaktiv)
  • Stress: Cortisol im Speichel (sehr störanfällig)