02 Zahlungsverkehr Flashcards

1
Q

Zahlsysteme

A

Klassisch: Bargeld

Risiko: Fälschung, Verlust, Diebstahl

Hoher Aufwand für Verwahrung & Transport

Konsequenz: Abwicklung der Zahlungen durch Informationssysteme

Alternative: Bargeldlose Zahlung

Nachteil: Auszahlungsentgelte

Vorteile: schnell & bequem, kostengünstig, Zinserträge, Sicherheit

Aktuelle Trends / Ausblick: Kryptowährungen

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2
Q

Klassifikationsmermale für Bezahlsysteme

A
  • Online / Offline
  • Mobile / stationäre Endgeräte
  • Kontogebundene / kontoungebundene Zahlungssysteme
  • Mikro- / Makro-Zahlungssysteme#
  • Offene / geschlossene Netze
  • Fällige Gebühren
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3
Q

Zahlungsverkehr als Bankprodukt

A

ZV: Generierung, Übertragung, Verarbeitung und Abwicklung von Finanztransaktionen (Überweisungen, Lastschriften, Scheckeinreichungen)

Ziel: möglichst vollständige elektronische Unterstützung/Automatisierung

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4
Q

Kundenschnittstelle im ZV

A
  1. Papierbeleg mit nachfolgender maschnineller Belegeverarbeitung: Notwendig: Sortier- und Belegerkennungsmaschinen (OCR)
  2. Einreichen eines Dateträgers mit ZV-Aufträgen (Firmenkunden), Standards: DTAUS (Inlands-ZV), DTAZV (Auslands-ZV)
  3. Elektronische Generierung von Aufträgen über Kommunikationsnetze (EFTS: Electronic Funds Transfer System)

Privatkunden: HBCI (Homebanking Computer Interface), Terminals oder Browser / Applets

Firmenkunden: DTAUS/DTAZV + Übertragung (z.b. FTP)

Mittlerweile auch SWIFT

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5
Q

Cash Management Systeme

A

Organisieren den Umgang mit Finanzmitteln innerhalb von Unternehmen (Cash Management, Liquiditätsmanagement)

Verteile Unternehmen halten liquide Mittel dezentral, Cash Management soll entstehende Kosten minimieren:

  • Minimierung der durch entgangene Zinserträge verursachten Opportunitätskosten
  • Minimierung der durch Minderbestände an liquiden MItteln verursachten Kreditkosten
  • Vermeidung von Folgekosten mangelnder Liquidität (Auftragsverlust, Bonitätsminderung, Konkurs)
  • Minimierung anfallender Bankgebühren
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6
Q

Zielsetzung des Cash-Managements

A
  • Sicherstellung der jederzeitgen Solvenz
  • Bereitstellung der Mittel am richtigen Ort in der richtigen Währung
  • Optimierung der Synchronisation aller Ein- und Auszahlungen
  • Reduktion der Inanspruchnahme von Krediten und Zinskosten
  • Minimierung überflüssiger Konten
  • Minimierung der Transaktionskosten und Zeitverluste im Zahlungsverkehr
  • Ausnutzung von internationalen Arbitragemöglichkeiten
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7
Q

Funktionen eines CashMS

A
  • Grundlegend: Informationsbereitstellung (Salden u Umsätze auf versch. Konten (bei Fremdwährung mit Kurs + Marktentwicklung) sowie Prognose über zukünftige Ein- und Auszahlungen
  • Transaktionssteuerung: Generierung und Übermittlung von ZV-Aufträgen
  • Entscheidungsunterstützung für Liquiditätsposition und -kontrolle

Realisierungsformen:

  • Inhouse (CashMS läuft im Unternehmen, Kontodaten werden von Firmenservern übertragen)
  • Application Service Providing (ASP): CashMS läuft auf Bankserver, Kunde hat auf alle Funktionen Zugriff -> Stets aktueller Datenbestand
  • Third-Party-Concept/BPO: CashMS oder Cash-Management selbst wird von Dienstleister betrieben, der an mehrere Banken angeschlossen ist
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8
Q

Grundmuster der Finanzmitteldisposition: Pooling

A
  • Liquide Mittel werden von Nebenkonten auf Hauptkonto (sog. Cash Pool) konsolidiert. Nebenkonten werden auf Null (Zero Balancing) oder einen Zielbetrag (Target Balancing) gesetzt
  • Entscheidungsunterstützendes CashMS erzeugt einen Dispositionsvorschlag auf Grundlage der versch. Verzinsung der Konten (unter Berücksichtigung von Transaktionskosten)

-> hohes Potential für internatiol operierende Konzerne

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9
Q

Grundmuster der Finanzmitteldisposition: Netting

A

Forderungen und Verbindlichkeiten zw. Konzerngesellschaften werden verrechnet -> Schuldensaldenermittlung durch konzerninterne Clearingstelle

Um Anzahl und Volumen der im Konzern stattfindenden Transaktionen (und damit Transaktionskosten) zu minimieren, werden nur die Salden zwischen den Gesellschaften über den Bankenweg ausgeglichen

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10
Q

Entscheidungsorientierter Chas-Management-Prozess: Liquiditätsplanung 1

A
  • Liquiditätsplanung: Auf Basis von Soll- und Prognosewerten erstellt das CashMS Dispositionsvorschläge. Der erwartete Liquiditätsbedarf wird dem erwarteten Bestand an liquiden Mitteln gegenüber gestellt.
  • Liquiditätsbedarf: ergibt sich aus Höhe und Zeitpunkt kurzfristiger Zahlungsverpflichtungen sowie Sicherheitsbestand für Unwägbarkeiten (teilw. problematisch: Schätzung der Belastungen bei gläubigerinitiierten Transaktionen)
  • Erwarteter Liquiditätsbestand: ergibgt sich aus Höhe und Zeitpunkt erwarteter Zahlungseingänge (problematisch: Schärtung der Eingänge)
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11
Q

Entscheidungsorientierter Chas-Management-Prozess: Liquiditätsplanung 2

A
  • Neben operativen Cash-Flows werden auch dem Finanzierungsbereich zuzurechnende Zahlungen berücksichtigt
  • What-if-Analysen alternativer Kapitalbeschaffungs- und Anlageentscheidungen
  • Berücksichtigung von Wärhungseinflüssen
  • Ergebnis: Geschätzte zukünftige Über- oder Minderbestände an liquiden Mitteln

Liquiditätsdisposition:

  • CashMS ggeneriert Empfehlungen für Kontenausgleich, Verwendungsvorschlag für überschüssige Mittel (z.B. Pooling auf höherverzinsliches Konto, wenn Transaktionskosten < Mehrzinseinnahmen)
  • Prüfung, Anpassung und Freigabe durch Benutzer
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12
Q

Abwicklungssysteme (Settlement Systems)

A
  • Systeme, die die Abwicklung von Zahlungen und anderen Finanzaktiva (wie Wertpapiere) ermöglichen.

Kriterium des Abwicklungsmodus:

  • Bruttoabwicklung: Übertragungen werden einzeln und auftragsweise abgewickelt. Übertragung nur bei ausreichender Deckung auf allen Schuldnerseiten (Liquidität kritisch)
  • Nettoabwicklung: Nettoverrechnung, Konsolidierung untertägig eintreffender Ein- und Auszahlungen, am Ende des Tages Überweisung des Nettobetrags (implizierter Inntertageskredit)

Kriterium der Abwicklungsfrequenz:

  • Zeitdiskret: Endtagesabwicklung (insb. bei Nettoabwicklung) oder höhere Frequenz
  • Kontinuierlich: nur bei Bruttoabwicklung möglich

Standardtypen bei Interbank-ZV: zeitdiskrete Nettoabwicklung (designated-time settlement, DNS) und Echtzeitbruttoabwicklung (real-time gross settlement, RTGS)

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13
Q

Abwicklung des ZV

A

Sammlung von Kleinzahlungsaufträgen und Stapelverarbeitung über Nacht: DNS (designated-time net settling)

Großzahlungsverkehr über Echzeitsysteme:

  • National: RTGS (real-time gross settlement)
  • NIK (Nationale Interlink-Komponente) stellt den Eintrittsknoten zum europ. Echtzeitabwicklungssystem TARGET dar.

Transaktionsinfrastruktur zwischen Banken: Gironetze

  • Netze der Landeszentralbanken -> regionale Clearing-Gebiete
  • Netze der Bankengruppen: “interne” ZV-Netze der Spk, VR oder Geschäftsbanken
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14
Q

STEP2

A
  • Plattform und (einziges) pan-europäisches Clearinghaus der Eura Banking Association (EBA) für die Abwicklung von Massenzahlungsverkehr
  • Überweisungen < 50.000 EUR
  • über 550.000 Zahlungen/Tag
  • Zeitdiskretes Nettoabwicklungssystem (DNS)
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15
Q

TARGET 2

A
  • Trans-European Automated Realtime Gross Settlement Express Transfer System
  • seit 11/2007 das gemeinsame Echtzeit-Brutto-Clearingsystem (RTGS) des Eurosystems
  • Individual-ZV-Systeme der nationalen Zentralbanken wurden zusammengeführt
  • EZB-Plattform für geldpolitische Operationen (Keine Ober- oder Untergrenzen für Beträge)
  • TARGET2 bedient sich im Clearing der SWIFT Formate
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16
Q

S.W.I.F.T.

A
  • Institution: Worldwide Interbank Financial Telecommunication: internationale Bankengenossenschaft für Netzbetrieb
  • Telekommunikationsnetz (SWIFTnet) (kein Abwicklungsnetz wie bspw. TARGET)
  • Definition von Nachrichtenformaten (SWIFT Nachrichten)
  • SWIFT BIC = BIC (Bank Identifier Code)
17
Q

SEPA

A

Single European Payments Area

  • Traditionell: nationale und internationale ZV-Systeme parallel
  • Problem: im europäischen Währungsraum: EU-Überweisungen oft fehlerhaft und teurer als im Inland
  • Ziel: Standardisierung des bargeldlosen ZVs innerhalb und zwischen 32 Teilnehmerländern (EU + Island, Liechtenstein, Norwegen, Schweiz, Monaco)
  • Gemeinsamer Rechtsrahmen
  • Gemeinsame Standards bei Formaten (UNIFI-MX) und Prozessen
  • Ablösung der verschiedenen nationalen ZV-Systeme
  • Seit 01/2008 schrittweise verfügbar
  • Servicelevel: SEPA-Überweisungen müssen innerhalb von 3 Bankarbeitstagen gutgeschrieben werden
  • SEPA basiert auf ISO-Standard UNIFI (ISO 20022) und nutzt ausschließlich die IBAN zur Adressierung (ab 2014 auch für inländischen ZV)
18
Q
A