01 Einführung Flashcards
3 Arten Finanzwirtschatflicher Unternehmen
- Universalbanken und Versicherungen
- Spezialisten (Investmentbanken, Leasinggesellschaften, Bausaparkassen, Direktbroker o.ä.)
- Quereinsteiger / Non-Banks (Autobanken, Kreditkarten-Issuer aus anderen Branchen)
2 Betrachtungsweisen für die relevanz finanzwirtschaftlicher Unternehemen
- Ökonomische Perspektive
- Juristische Persepektive
Ökonomische Perspektive: Finanzintermediäre
- Intermedius (lat.) = der Dazwischenliegende
- Dritte Partei (Intermediär) schaltet sich in Tauschprozess ein um die Tauschhandlung zu erleichtern
- Finanzintermediär -> Tauschprpzesse an den Finanzmärkten
- Bsp: Kreditinsitute, Bausparkassen, Kapitalanlagegesellschaften, Wertpapiermakler, Versicherungsmakler o.ä.)
Definition Finanzintermediär
Ein Finanzintermediär ist ein Mittler zwischen Kapitalangebot und -nachfrage.
Rechtfertigung der Intermediation aus Transaktionskostensicht
ohne: n x m Vertragsbeziehungen zwischen Kaptialgeber und -nehmer
mit: n + m Vertragsbeziehungen
- Jede Vertragsbeziehung impliziert Transaktionskosten (Informationsbeschaffung, Vetragsanbahnung, Vertragserfüllung, -überwachung, -anpassung)
- Finanzintermediäre reduzieren de Zahl der Vertragsbeziehungen und damit die Transakationskosten
Vollkommene Finanzmärkte
- Es herrscht vollständige Information
- Es herrscht vollständige Markttransparenz
- Es herrscht Transaktionssicherheit
- Alle Transaktionen sind kostenfrei
Folge: Auf vollkommenen Finanzmärkten wären Finanzintermediäre aus Transaktionskostensicht überflüssig
In der Realität existieren keine vollkommenen Finanzmärkte
4 Problemtypen auf intermediationslosen Finanzmärkten
- Informationsprobleme (finden geeigneter Marktpartner, Information über die Verlässlichkeit des erhaltenen Rückzahlungsversprehchens, Überwachung der wirtschaftlichen Entwicklung des Kreditnehmers)
- Betragsprobleme (unterschiedliche Vorstellungen der Vertragspartner über die Betragshöhe)
- Fristenprobleme (unterschiedliche Vorstellungen der Vertragspartner über die Dauer eines Finanzkontraktes)
- Risikoprobleme (Kapitalgeber muss bereit sein, ein Verlustrisiko zu tragen)
Transformationsfunktion der 4 Problemtypen durch Finanzintermediäre
Informationsbedarfstransformation (Suche nach Marktpartnern d. Finanzintermediär, Bonitätsprüfung d. Finanzintermediär, nur noch Prüfung der Verlässlichkeit des Finanzintermediärs notwendig)
Betragstransformation (Entgegennahme und Bereitstellung bel. Zahlungsmittelbeträge innerhalb best. Grenzen durch Finanzintermediär)
Fristentransformation ( Finanzintermediäre sind bereit, Beträge von Geldgebern für andere Fristen entgegenzunehmen, als sie diese Geldnehmern überlassen)
Risikotransformation (Reduzierung des Ausfallrisikos durch den Eintitt eines Finanzintermediärs zwischen originären Geldgebern und -nehmern)
Juristische Perspektive: Banken
- EZB-Definition: “accept public deposits (or equivalent sustitutes, e.g. by emitting securities) and grant credits (also by purchasing securities) for own accounts.”
- Zusammenfassend: Banken nehmen Einlagen und gewähren dadurch Kredite.
- In Deutschland definiert in KWG §1(1)
- In Deutschland Aufsicht durch die BaFin
Universalbanken vs. Spezialbanken
- Universalbanken offerieren generell alle unter §1 KWG spezifizierten Dienstleistungen, während Spezialbanken sich auf ausgewählte Produktfelder spezialisieren
- Begriff kann auch prozessorientiert verstanden werden für Banken, die den gesamten Prozess der Dienstleistungserstellung sebst ausführen (im folgenden als vollintegrierte Bank bezeichnet)
- Deutscher Bankenmarkt besteht überwiegend aus Universalbanken, gewachsen aus historischem Anspruch der Hausbank -> Möglichst umfassendes Produktportfolio
- Seit den 90ern Tendenz zur Erweiterung zum “Allround Financial Service Provider” (Versicherungen, Bausparverträge, Leasing etc.)
- Annahme: Nur diejenigen Finanzdienstleister sind langrfristig wettbewerbsfähig, die dem Kunden eine Komplettlösung für alle finanziellen Bedürfnisse bieten
Vor- und Nachteile von Universalbanken
Vorteile:
- Economies of Scope durch Cross-Selling, gemeinsame Vertriebsstrutkuren
- längerfristige Kundenbeziehungen, umfassende Kundenkenntnis
- höhere Flexibilität und Marktstabilität durch Diversifizierung
Nachteile:
- Interessenkonflikte zwischen Produktalternativen: Nicht das für den Kunden optimale Produkt, sondern das mit dem meisten Profit für die Bank / Vertriebsmitarbeiter wird gewählt (bspw. Konflikt zwischen Depot- und Einlagengeschäft)
Drei Sektoren-Modell der Banken
Private Geschäftsbanken
- Großbanken (DB, Commerzbank)
- Privatbankiers
- Spezialbanken wie bspw. Autobanken, Niederlassungen ausländ. Banken
Sparkassen und Landesbanken
- Eigner sind Städte, Landkreise, Bundesländer (Ausnahme Haspa)
- Organisiert in regionalen Verbänden und bundesweitem Dachverband (DSGV)
Genossenschaftsbanken
- Eigner sind die Mitglieder
- Historisch entstanden als Kreditvereine unterschiedlicher Berufsgruppen
- Volks- und Raiffeisenbanken mit DZ Bank als “Zentralbank”
- Organisiert in nationalen Verbänden
Bankenstruktur in Deutschland
Arbeitsdefinition “E-Finance”
E-Finance umfasst das informationstechnisch unterstützte Management von Prozessen in der finanzielle Sphäre eines Wirtschaftssystems auf der Grundlage elektronischer Kommunikationsnetzwerke bei Berücksichtigung des ökonomischen und rechtlichen Rahmens.