Zwangsstörungen Flashcards
Was sind ZWANGSGEDANKEN nach DSM 4?
- Wiederholt aufdringliche und unangemessene Gedanken, Impulse oder Vorstellungen, die starke Angst und Unbehagen hervorrufen.
- Es sind nicht Sorgen über echte Lebensprobleme.
- Versuche, die Gedanken zu ignorieren, zu unterdrücken oder zu neutralisieren
- Der Betroffene erkennt, dass die Gedanken dem eigenen Geist entsprungen sind (im DSM 5 nicht mehr).
Was sind Zwangshandlungen nach DSM 4?
- Wiederholte Verhaltensweisen oder geistige Handlungen, zu denen sich die Person aufgrund von Zwangsgedanken oder strengen Regeln gezwungen fühlt.
- Dadurch soll Unwohlsein verhindert oder verringert werden bzw. gefürchteten Ereignissen oder Situationen vorgebeugt werden. Das Verhalten steht in keinem realistischen Bezug zu dem, was neutralisiert oder verhindert werden soll.
Was sind die häufigsten Formen von Zwängen?
- Waschzwang
- Kontrollzwang
- Wiederhol- oder Zählzwang
- Ordnungszwang
- Sammelzwang
Was sind typische Inhalte von Zwangsgedanken und -handlungen?
- Verunreinigung / Kontamination
- Gewalt und Aggression
- zufälliges Unglück
- sozial inakzeptables Verhalten (zB Fluchen)
- Ordnung
- Unsinn (sinnlose Phrasen, Melodien…)
Welche Differentialdiagnosen müssen bei Zwangsstörung bedacht werden?
- Schizophrenie
- wahnhafte Störung
- organisch bedingte psychische Störungen
- Depression (Grübeln)
- zwanghafte Persönlichkeitsstörung
Nenne Lebenszeit- und 12Monats-Prävalenz von Zwangsstörungen.
- Lebenszeitprävalenz: 1-2%
2. 12Monats-Prävalenz: knapp 1%
Nenne das Männer-Frauen-Verhältnis bei Zwangsstörungen. Und: Welche Zwänge sind bei Männern, welche bei Frauen häufiger?
Männer : Frauen: 1 : 1
Männer mehr Kontrollzwänge, Frauen mehr Waschzwänge
Wann beginnen Zwangsstörungen durchschnittlich?
Ersterkrankungsalter 22 Jahre
|»_space; Männer früher als Frauen
Was ist häufig komorbid zu Zwangsstörungen?
50-70% Depressionen
Welche allgemeinen Modelle gibt es zur Erklärung der Ätiologie von Zwangsstörungen?
- Vulnerabilitäts-Stress-Modell
- Psychologische Entstehungsmodelle (Zwei-Faktoren-Modell, Kognitive Modelle)
- Psychobiologische Modelle
Was unterscheidet “normale” von “anormalen / pathologischen” Zwangsgedanken?
- ähnlicher Inhalt bei klinischen vs. nicht-klinischen Vpn
(Verletzen, vorn Zug werfen, unhöfliches sagen, Verseuchung…) - BEWERTUNG des Gedanken ist relevant:
> als relevant / bedeutsam
> Verantwortlichkeit
Was sind Zwangsgedanken mit Stimuluskomponente, was solche mit Reaktionskomponente?
- Gedanken mit Stimuluskomponente (zB “Habe ich mein Kind verletzt?”)»_space; ZUNAHME von Angst / Unsicherheit
- Gedanken mit Reaktionskomponente (zB “Ich habe mein Kind nicht verletzt!”»_space; REDUKTION von Angst / Unsicherheit
» so sind zB gedankliche Rituale / mentale Zwangshandlungen
Was folgt laut kognitivem Modell der Zwangsstörung (Salkovskis) auf einen 1) Aufdringlichen Gedanken (zB “Ich könnte mein Kind verletzen!”)?
2) Bewertung des Gedankens (“Als Mutter darf ich sowas nicht denken!”)
3) Emotionale / physiologische Unruhe (Erregung, Aktivierung / Handlungsbedarf)
4) Neutralisieren / Ritual (zB Kontrollieren, gedankliche Rituale…)
» kurzfristige Beruhigung
Nenne zentrale Prozesse bei der Aufrechterhaltung von Zwangsstörungen. (3)
- (dysfunktionale) Interpretation / Bewertung der Intrusionen
- Neutralisierung (negative Verstärkung)
- Verzerrungen in der Informationsverarbeitung
Was ist Thought-Action-Fusion?
Denkfehler, durch den dem intrusiven Gedanken eine besondere Bedeutung beigemessen wird
Varianten:
- Der Gedanke an etwas Schlimmes erhöht die Wsk., dass es wirklich eintritt.
- Der Gedanke an eine Handlung ist moralisch genauso verwerflich wie die Handlung selbst.