Zeitalter der Revolutionen und Ära der "Restauration" in Europa Flashcards

1
Q

“Kurze” und “Lange” 19. Jh.

A

“Lange” 19. Jh. = 1789 - 1914/18

“Kurze” 19. Jh. = 1815 - 1914

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2
Q

Drei transatlantische Revolutionen

A
  • USA 1776
  • Frankreich 1789
  • Haiti 1791
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3
Q

Französische Revolution

A

Pol.-soz. Probleme des “Übegangs” vom Ancien Régime zur Revolution: mehr als nur Gegensatz zwischen Adel und Bürgertum

Drei Revolutionen in einem Jahr:
- Bauern
- Städtische Volksbewegung
- Abgeordnete auf Generalständen in Versailles

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4
Q

Ursachen der Franz. Revolution

A

Polykrise des Ancien Régime:
- Finanzkrise (Finanzierung von Kriegen)
- Agrarkrise (Teuerung, Hungersnöte)
-> Wirtschaftskrise
- Krise der politischen Repräsentation (3. Stand)
-> Krise der Herrschaftslegitimation

Rolle der pol. Kultur:
Von “feudaler” zu “bürgerlicher Gesellschaft”

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5
Q

Phasen der Franz. Revolution

A

1) Aufbruchphase (1789-1791)
Einführung einer konstituellen Monarchie, Proklamation der Grundrechte

2) Radikalisierung und Gewaltherrschaft (1792-1794)
“Terreur” unter Robespierre als Höhepunkt von Sommer 1793 bis Sommer 1794

3) Zeit des Direktoriums (1794-1799)
Versuch eines prekären Mittelwegs zwischen Revolution und postrev. Stabilisierung

-> Unterschiedliche Interpretationen ab 1815 (zwischen Terrorherrschaft und Volksbefreiung)

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6
Q

Politik nach 1789

A
  • Politische Ideen und Entwicklung des 19. Jh. unweigerlich in Verhältnis zu 1789
    -> Entweder affirmativ oder ablehnend
    (Lynn Hunt)
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7
Q

Deutschland und die Franz. Revolution

A
  • Revolutionäre Kunde aus Paris
    -> Medien (Flugblätter), Emigranten, Rev.touristen
  • Bäuerliche Unruhen
  • Aufstände in (Reichs)Städten
  • Jakobinerzirkel
  • Republiken unter franz. Schutz
    -> Mainzer Republik (1792/93)
    -> Cirsrhenanische Republik (1797-99)
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8
Q

Franz. Revolution als “Epochenschwelle” zur Moderne in Europa

A
  • Territoriale Veränderungen
    –> Gründung Rheinbund, Ende HRRDN
    –> Mediatisierung ab 1803: Napoleons Ziel:
    Stärkung deutscher MIttelstaaten
    –> Dualismus Preußen/Österreich
  • Säkularisation
  • Verrechtlichung: Bürger- und Menschenrechte,
    Code Civil
  • Modernisierungschub
    –> Im deutschen Fall: “Reform” statt “Revolution”
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9
Q

Ära der “Reformen” in Preußen

A
  • Staats- und Verwaltungsreformen
    (u.a. Einführung von Verfass. in einigen
    Rheinbundstaaten)
  • Justizreformen (z. Bg. Durchsetzung code civill in
    verschiedenen linksrheinischen Gebieten)
  • Wirtschaftsreformen (Abschaffung /
    Einschränkung Zunftwesen, beginnende
    Gewerbefreiheit, Auflösung Feudalsystem)
  • Bildungsreformen (Verstaatlichung und
    Reformierung des Schulwesens)
  • Agrarreformen (z.B. Bauernbefreiung durch die:
    Leibeigene pers. Rechte und Gewinn an Frei-
    zügigkeit
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10
Q

Die Revolutionskriege:
1815 als Beginn der “Nachkriegszeit”

A
  • Kriegserklärung der franz. Nationalvers. vom
    Apr. 1792 war Beginn eines über 20 Jahre
    dauernden (“Welt”)Krieges
    –> “Revolutionsexport” mündete in imperialis-
    tische Bedrückung des Kontinents durch
    Armeen und Satellitenregimes Napoleons
  • Frank. seit 1792 kontinuierlich in Kriegen ver-
    wickelt; insg. 6 “Koalitionskriege” (antirev. Koali-
    tion gg. Frank.), ab 1799 expans. Kriege unter
    Napoleon, Höhe- und Endpunkt Russlandfeldzug
    ab 1812)
  • Ende: Okt. 1813 “Völkerschlacht” Leipzig,
    März 1814 Einnahme Paris u. Absetzung Napo-
    leons, Juni 1815 Schlacht von Waterloo
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11
Q

1815-1848: Kontur einer Epoche

A

1815 als Endpunkt des “Zeitalters der Revolutionen”
–> Kein “Nullpunkt”, sondern pol. Frage wie man
mit dem Erbe jügnster Vegangenheit umgeht

Zeitgenössische Beschreibung:
- “Restauration”
Ebenso sinnvolle Beschreibung:
- “Nachkriegszeit”

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12
Q

Das Ziel von 1815: Innere und äußere Neuordnung Europas

A

–> Restauration
- In Forschung eher als Begriff abgelehnt,
denn: Nicht einfaches “zurück” zur Zeit vor
1789

Alternativer Begriff –> “Reform”
- Ziel: Stabiles, an die Gegebenheiten nach
1789 angepasstes monarchisches System

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13
Q

Der Wiener Kongress

A

18.9.1914 - 9.6.1815

  • Außenp- und innenpolitische Ziele
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14
Q

Einhegung und Unterdrückung politischer Partizipation nach 1815

A
  • Karlsbader Beschlüsse (1819)
  • “Six Acts” (1819 in GB)
  • Wiedereinführung der Zensur (1820 in Frank.)
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15
Q

Wartburgfest

A

1817

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16
Q

Proteste und Aufstände in den 1820er Jahren

A

In Europa:
- Spanien und Italien um 1820/21
- Dekrabistenaufstand in Russland 1825
- Peterloo Massacre in Manchester (GB)

In Lateinamerika:
- Unabhängigkeitserklärungen in:
Argentinien (1816), Peru (1821), Brasilien (1822)
etc.

Griechische Unabhängigkeitsbewegung:
- Beginn mit Aufstand von 1820
- Einberufung griech. Nat.versammlung 1821
- Starke Unterstützung innerhalb eur. Gesell.
(“Philhellenismus”)
- 1830 Gründung neuer Staat Griechenland

17
Q

Denographische Entwicklung Europas

A
  • Bevölkerungswachstum zw 1800 - 1850 um 50%:
    -> 180 Mill. auf 265 Mill.
  • Beginn Auswanderung in Usa
  • Beschleunigte Urbanisierung (Industrialisierung) -> Manchester 75k->300k, Wuppertal 16k->80k
  • London 2,4 Mill. (um 1850)
  • GB um 1850 erstes Flächenland mit mehr Ein-
    wohnern in Städten
18
Q

Ökonomische Dynamik I: Landwirtschaft

A
  • Eur. in erster Hälfte des 19. Jh. noch stark
    agrarisch geprägt
  • Innovationen hier nicht als Revolution, sondern
    kontin. Ertragssteigerungen und Reformen
  • GB schon auf dem Weg zu einer Form “Agrar-
    kapitalismus”
  • In Deu. weitgehend etablierte Produktions-
    formen erhalten; in Russ. bis 1860er Leib-
    eigenschaft bestimmend
19
Q

Ökonomische Dynamik II: Industrie, Gewerbe, Konsum

A
  • “Industrielle Revolution” ?–> Differenzierung nach Regionen, Segmenten,
    Produkten etc.
    –> Prozess abhängig von versch. Variablen:
    Technologien, Infrastrukturen, Märkten, etc.
20
Q

Eisenbahn als Motor der Industrialisierung im 19. Jh.

A
  • Weiterentwicklung von Dampfmaschinen
    (waren im Bergbau eingesetzt)
  • Erste kommerzielle Stecke: 1825 (d=40km, v=16)
  • Erste Strecke in Deu.: Nürnberg-Fürth 1835
  • Ausbau zuerst langsam, aber:
    1850 in GB schon 12.000 km Netz
21
Q

Die “Sattelzeit” 1750 - 1850

A
  • Aufbruch der Moderne?–> Demographischer Wande
    –> Soz. Wandel von “ständischen” zur “bürger-
    lichen” Gesellschaft
    –> Verkehrsrevolution durch neue Ver.mittel
    (Eisenbahn, Dampfschiff)
    –> Beginn der Industrialisierung
    –> Herausblidung neuer Kultur- und
    Konsumformen
22
Q

Prekäre Stabilisierung des politischen Systems in Europa

A

Entstehung eines breiten Spektrums an pol.
Systemen zwischen:

1) Weitgehender Machtkonzentration beim
Monarchen
2) Sich langsam parlamentisierenden Systemen

23
Q

Frühe Formen der Parlamentarisierung?

A
  • Parlamente in der Zeit wichtiger und enstehen
    in meisten nationalen Konzepten
  • Unterschiede in Einflussmacht groß, zudem:
    –> Keine zentralen Machtinstanzen, eher Ort
    der Kontrolle und Beratung
  • Eroberung der Parlamente von mehr Macht in
    langwierigem Prozess
    (Wichtiger Meilenstein: Budgetrecht)
24
Q

Weitere gesellschaftliche Konfliktfelder:
Religion, Kultur und Bildungswesen

A

Erbe der Franz. Rev. im Bereich Religion:
–> Säkularisierung, Machtverschiebung zum
Staat, Gleichstellung der Konfessionen
—> Kann alles nicht vollst. zurückgedreht werden
(Trotz Renaissance christl. Publizistik)

Bildung und Kultur als neuen Leitlinien bürger-
licher Kultur in Zeit des “Biedermeier”

Musik, Literatur, Malerei

25
Q

Das Problem mit dem Begriff “Vormärz”

A

Gängige Periodisierung des Zeitraums:
- 1815 - 1830: Restaurationsperiode
- 1830 - 1848: “Vormärz”

> Ausgangsthese:
Zweite Hälfte der Epoche ist die “politischere”,
deutet schon voraus auf Rev. 1848

Das Problem: Zeitgenossen selbst wissen natürlich nichts davon, dass sie im “Vormärz” leben. Die Epoche selbst läuft Gefahr zur bloßen “Vorgeschichte” zu werden.

26
Q

Julirevolution

A
  • Ende Juli 1930: Aufstände in Paris
    –> Kurz darauf Abdankung Karl X.
  • Am 07.08.1830 wählt Parlament (!) Louis Phillipe
    zum neuen König (“Bürgerkönig”)

—> Einher geht Stärkung des Parlaments, jedoch
kein radikaler Bruch mit System der konstitu-
ellen Monarchie

27
Q

1830 in Europa

A
  • Belgien erklärt Unabhängigkeit
    (nach Konfl. versch. Ebenen: konfess., pol., öko.)
  • Polen kurzz. Proklamation der Unabhängigkeit
    (Zusammenspiel aus nat. Int.und pol. Partiz.)
  • In GB 1830er Phase zugespitzer pol. Konflikte
    (Im Zentrum: Debatten über Wahlrechtreform)
28
Q

Soziale und ökonomische Konflike

A

1830er und 1840er Jahre: die “soziale Frage”

> Protestbewegungen:
- Luddites
- Frühsozialisten (Charles Fourier, Robert Owen,
Pierre-Joseph Proudhon)
- Chartist Movement (allg. Wahlrecht, Anschaf-
fung Vermögensvoraussetzung MPs, Bezah-
lung MPs etc.)

29
Q

Protestbewegungen in Deutschland

A
  • Turner und Sänger
  • “Bund der Gerechten” (1836)
    –> später “Bund der Kommunisten”
  • Aufstand der Schlesischen Weiber (1844), als
    erster breiter wahrgenommener Sozialprotest
    erste Hälfte 19. Jh.
30
Q

Fazit

A
  • Erste Hälfte des 19. Jh. nicht nur Restauration
    und Biedermeier
    –> Auch geprägt von weitreichenden Transfor-
    mation:
    - Ökonomie, Kultur, Technologie und Politik