Gleichheitsversprechen in der Moderne Flashcards
Warum Gleichheit?
- Epoche der Moderne als Periode polit. und soz. Ungleichheiten
Zugleich: Etablierung des Ideals und Versprechens der Gleichheit und die Einforderung dessen -> Motor der Entwicklungen
“Gleichheitsformen”
- Absolute Gleichheit: Klare Minderheitsmeinung (und was ist das überhaupt?)
- Liberale Gleichheit I: Chancengleichheit und gleiche Startbedingungen
- Liberale Gleichheit II: Rechtsgleichheit
- Soz.dem. und sozialis. Gleichheit: Echte polit. Gleichheit nur auch über in Ansätzen garantierter “ökon.-soz. Gleichheit”
Gleichheit in polit. Philosophie und soz. Realität des 18. und 19. Jh.
Lange Traditionslinie der polit. Beschäftigung mit Fragen von (Un)Gleichheit:
- Jh.: Rosseau, Locke …
- Jh.: Marx, Mill …
- Jh.: Rawls, Amartya Sen…
Und:
Rezeption philo. Theorien in konkreter Politik ab dem 18 Jh. (insb. im Kontext der transatlantischen Revolutionen)
Drei Revolutionen und Gleichheit
- Amerikanische Revolution
- Französische Revolution
- Haitianische Revolution
Amerikanische Revolution
Ideengeschichtlicher Hintergrund: Locke “Two Treatises on Government” und Paine “Common Sense”
Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika (1787)
Französische Revolution
Rosseau als wichtigste Referenz:
Liberté, Egalité, Fraternité
Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte (Aug. 1789)
Haitianische Revolution
Rousseau wichtige Referenz; europ- Aufklärungsphil. aus Perspektive Haitis viel ambivalenter
Verfassung der Republik Haiti (1805)
Gleichheit als Postulat / als soziale Realität
Zentrale Frage für europ. Moderene:
Wie gehen Gleichheitsverspr. und radikale Ungleichheiten und Entrechtung des Zeitraums zusammen?
Konkreter:
Philos. der Aufklärung des 18. Jh. — entfaltender Sklavenhandel
(z.B. Locke profitiert durch Anteile am Sklavenhandelfirma)
Ungleichheit innerhalb der europäischen Gesellschaften
- Uneingelöstes Versprechen politischer und rechtlicher Gleichheit sowie der dem. Beteiligung
- Und vor allem: Weiterwirken ökon. und soz. Ungleichheit (kaum von den Revolutionen des 18. Jh. tangiert)
-> 19. Jh. als Zeitalter sich zuspitzender “sozialer Frage”!
“Soziale Frage”
- Neue öffentliche Aufmerksamkeit für Phänomen soz. Ungleichheiten
- Ungleichheit, Armut, soz. Probleme neues Thema in verschiedenen Feldern:
Romane
Frühe soziol. Untersuchungen
Soz.doku. Fotografien
Sozialdarwinismus
Theorien als neue Legitimationsbasus gesell. Ungleichheit
-> Moralischer Imperativ Unterschiede eben nicht zu bekämpfen (“Prozess natürlicher Auslese”)
(Un)Gleichheit nach 1945
- Endgültige moralische Diskreditierung des Rassismus als Wissensregime
- Durchsetzung der universellen Menschenrechte als globales Gleichheitspostulat
- Partielle Bekämpfung radikaler ökon. und soz. Ungleichheit (Aufbau Sozialstaaten in Nachkriegszeit)