Workload & Stress Flashcards

1
Q

Begrifflichkeit Workload (Wickens, Young&Stanton)

A

Wickens: Mental Workload erfasst inwieweit Aufgaben die begrenzte
Informationsverarbeitungskapazität der Person beanspruchen

Young&Stanton: “The level of attentional resources required to meet both objective and
subjective performance criteria”
- Kriterien können extern oder intern (Ziele) gesetzt werden

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2
Q

Unterscheidung Mental Workload vs. Physical Workload

A

Physical : Energieanforderungen an Muskeln

Mental : „Energieanforderungen“ an Gehirn

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3
Q

Ablauf Belastung & Belastungsfaktoren vs. Beanspruchung vs. Folgen

A

Belastung :
Objektive , von außen auf den Menschen einwirkende Faktoren (z.B.
Gewichte, Lärm, Zeitdruck )

Beanspruchung :
Auswirkungen von Belastung beim Menschen

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4
Q

Definitionen Belastung & Beanspruchung nach DIN EN ISO 10075 1
(5)

A

Grundgedanken:
̶ ( Jede Tätigkeit (auch primär körperliche) kann psychisch belastend sein
̶ ( Psychische Belastung kann positive & negative Auswirkungen haben

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5
Q

Definition Psychische Belastung nach DIN EN ISO 10075-1?

A

•„Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen
zukommen und diesen psychisch beeinflussen“

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6
Q

Gibt es einen Plural von Belastung?

A

nein

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7
Q

Welche Belastungsfaktoren gibt es? 4 Oberkategorien

A
  1. Anforderungen der Aufgabe
  2. Physikalische Bedingungen
  3. Soziale & organisatorische Faktoren
  4. Gesellschaftliche Faktoren (außerhalb Organisation)
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8
Q

Belastungsfaktor: Anforderung der Aufgabe Beispiele (5)

A

(1) Daueraufmerksamkeit
längere Beobachtung Radarschirm

(2) Informationsverarbeitung
Anzahl/Art der zu entdeckenden/identifizierenden/verarbeitenden Signale, Schlüsse
ziehen aus unvollständigen Informationen , Entscheidung zw. alternativen
Handlungsweisen

(3) Verantwortlichkeit
Für Gesundheit und Sicherheit von Mitarbeitern, für Produktionsverluste

(4) Dauer , zeitliches Muster, zeitliche Lage der Tätigkeit
Arbeitszeit , Ruhepausen , Schichtarbeit

(5) Gefahren
Untertagearbeit , Verkehr, Umgang mit Explosivstoffen

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9
Q

Belastungsfaktor Physikalische Bedingungen Beispiele (5)

A

(1 ) Beleuchtung:
Leuchtdichte, Kontrast , Blendung (2 ) Klimabedingungen:
Temperatur, Feuchte , Luftbewegung

3) Lärm & Vibrationen:
Schalldruck, Frequenz , zeitliche Verteilung (Lärm) & Frequenz , Amplitude (Vibrationen)

(4 ) Wetter:
Regen, Sturm

(5 ) Gerüche:
Stechend , ekelerregend , blumig

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10
Q

Belastungsfaktor soziale & organisatorische Faktoren Beispiele (6)

A
(1 ) Organisationstyp
•
Führungsstruktur, Kommunikationsstruktur
̶ (2 ) Betriebsklima
•
Persönliche Akzeptanz , zwischenmenschliche Beziehungen
̶ (3 ) Gruppenmerkmale
•
Gruppenstruktur , Zusammenhalt
̶ (4 ) Führung
•
Kontrollspanne
̶ (5 ) Konflikte
•
Zwischen Gruppen/Einzelpersonen
̶ (6) Soziale Kontakte
•
Isolierter Arbeitsplatz , Interaktion mit Kunden und Patienten
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11
Q

Belastungsfaktor gesellschaftliche Faktoren (außerhalb Organisation) Beispiele (3)

A

(1 ) Gesellschaftliche Anforderungen:
Verantwortlichkeit für die öffentliche Gesundheit oder das Gemeinwohl

(2 ) Kulturelle Normen:
Akzeptable Arbeitsbedingungen , Werte, Normen

(3 ) Wirtschaftliche Lage:
Arbeitsmarkt

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12
Q

Beanspruchungsfolgen Kategorien

A

1) Förderliche kurzfristige Effekte
2) Görderliche langfristige Effekte
3) Beeinträchtigende kurzfristige Effekte
4) Beeinträchtigende langfristige Effekte

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13
Q

Beanspruchungsfolgen Kernkonzepte der Kategorie: Förderliche kurzfristige Effekte

A

Aufwärmeffekt: bald nach Beginn einer Tätigkeit wird diese Tätigkeit mit
weniger Anstrengung als am Anfang ausgeführt

Aktivierung: „innerer Zustand mit erhöhter psychischer und körperlicher
Funktionstüchtigkeit“ (es gibt ein optimales Level der Aktivierung)

Lernen & Übungseffekt: kurzfristige Folge aber dauerhafte Änderung im
Verhalten

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14
Q

Beanspruchungsfolgen Kernkonzepte der Kategorie: Förderliche langfristige Effekte

A

Kompetenzentwicklung:
„ Neuerwerb , Festigung, Verbesserung und/oder
Ausdifferenzierung psychischer, emotionaler und motorischer Fähigkeiten und
Fertigkeiten“

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15
Q

(wichtigere Frage) Beanspruchungsfolgen Kernkonzepte der Kategorie: Beeinträchtigende kurzfristige Effekte

A

Psychische Ermüdung: „vorübergehende Beeinträchtigung der psychischen
und körperlichen Funktionstüchtigkeit“
- Verlust Leistungsfähigkeit nur durch Erholung (Pause) kompensierbar

Monotonie: „langsam entstehender Zustand herabgesetzter Aktivierung, der
hauptsächlich mit Schläfrigkeit, Müdigkeit, Leistungsabnahme und
schwankungen, Verminderung der Umstellungs und Reaktionsfähigkeit sowie
einer Zunahme der Schwankungen der Herzschlagfrequenz einhergeht“
•Z.B. bei Radarüberwachung
•Unterschied Ermüdung: Effekt verschwindet bei Wechsel Tätigkeit/Anforderung

Sättigung: „Zustand der nervös unruhevollen, stark affektbetonten Ablehnung
einer sich wiederholenden Tätigkeit oder Situation, bei der das Erleben des Auf
der Stelle Tretens oder des Nicht weiter Kommens besteht“

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16
Q

(wichtigere Frage) Beanspruchungsfolgen Kernkonzepte der Kategorie: Beeinträchtigende langfristige Effekte

A

Burnout-Syndrom

17
Q

Beispiele für Gestaltungsgrundsätze (DIN EN ISO 10075 2)

A

Leitsätze in Bezug auf Ermüdung z.B.:
̶ (1) Mehrdeutigkeit des Aufgaben ziels vermeiden

Klare Aufgabenziele & Prioritäten
̶ (2) Mehrdeutigkeit der Informationen vermeiden

Z.B. Bereitstellung von Bereichsinformationen (akzeptabel, nicht akzeptabel ) anstatt
Notwendigkeit zur Interpretation
̶ (3) Unterscheidbarkeit von Signalen

Z.B. Veränderung Intensität von Signalen, unterschiedliche Kodierung durch Form ,
Farbe, Dauer, oder Zeitcharakteristiken, Reduktion
̶ (4) Kompatibilität

Inkompatibilität mit allgemein verbreiteten Erwartungen der Benutzer vermeiden
̶ (5) Genauigkeit der Informationsverarbeitung

Ggf. Unterstützung durch Anzeige oder Steuerungssystem bei Anforderungen an
Genauigkeit > menschlische Kapazitäten (z.B. Operationen)
̶ (6) Beanspruchung Arbeitsgedächtnis & Langzeitgedächtnis

18
Q

Wie nennt man interne Belastungsfaktoren?

A

??

19
Q

Anforderungen an Messverfahren (4)

A

(1) Objektivität

Unabhängigkeit der Ergebnisse von Person die Messung durchführt, die Daten
analysiert und interpretiert
̶ (2) Zuverlässigkeit (

Genauigkeit mit der Messinstrument das misst, was es misst
̶ (3) Gültigkeit (

Grad in dem Messinstrument tatsächlich das misst, was es messen soll
̶ (4) Messempfindlichkeit (Sensitivität

Grad in dem Messinstrument zwischen unterschiedlichen Ausprägungen des
Messgegenstandes zu unterscheiden erlaubt (unterschiedliche Grade von z.B.
Ermüdung)

20
Q

Overload & Underload optimales Workload

Wann ist Workload optimal?

A

(A) Overload
̶ Z.B. wenn Nutzer mit mehr Reizen/Informationen umgehen muss als für ihn
möglich (gegeben bestimmter Performanzstandards
̶ Unmittelbare Folge : Ablenkung, unzureichende Zeit für angemessene
Informationsverarbeitung (Fehlerquelle)

(B) Underload
̶ Zu geringe Stimulation kann zu Underload führen Ergebnis: Ressourcen
werden auf andere Aufgaben verteilt bzw. gehen generell zurück
(z.B.
̶ Unmittelbare Folge : Geringere Wachsamkeit & Aufmerksamkeit (

Implikation:
̶ Underload kann genauso schädlich für Performanz sein wie Overload
̶ Es gibt einen optimalen Workload Bereich = beste Performanz
̶ Daher: keine Garantie, dass Reduktion von Workload zu +Performanz führt
(kann auch Gegenteil

21
Q

Yerkes Dodson Law

mit Maus Experiment (Elektroschock)

A

Beste Leistung wird bei mittlerem Aktivationsniveau ( Arousal ) erreicht , Leistung
nimmt bei niedrigerem und höherem Aktivationsniveau ab
̶ Umgekehrt U förmiger Zusammenhang zwischen Aktivationsniveau und
Leistung

Außerdem:
̶ Bei leichten Aufgaben höhere
Aktivation förderlicher für Leistung
̶ Bei schweren Aufgaben niedrigere
Aktivation förderlicher für Leistung
22
Q

Workload & die „rote Linie”

A
Zentral Kenngröße in Systemen
mit begrenzten Ressourcen:
̶ Verhältnis von genutzten zu
verfügbaren Ressourcen

Verfügbare > genutzte Ress.:
̶ Performanz optimal

Verfügbare = genutzte Ress.:
̶ rote Linie “ zw.
•
Bereich A) Reservekapazität
•
Bereich B) Overload
23
Q

Maße für Workload Kategorien & Beispiele

A

(1) Verhalten
̶ Beachten: Performanz (Leistung) wird sich im Bereich Reservekapazität nicht
ändern aber Verhalten
̶ Z.B. bei Aufgaben mit manueller Kontrolle: Kontrollaktivität & mittlere
Kontrollgeschwindigkeit

(2) Performanz in Primäraufgabe
̶ Inwieweit kann Person Performanz in Primäraufgabe in akzeptablen Bereich
halten
̶ Z.B. Autofahren Güte der lateralen Spurhaltung, Fehler, …

(3) Performanz in Zweitaufgabe
̶ z.B. Peripheral Detection Task (PDT) peripher eingeblendete Lichtreize
registrieren mit +Workload = längere Reaktionszeiten & mehr verpasste
Signale

(4) Subjektive Maße

(5) Physiologische Maße

24
Q

Begriffsbestimmung Stress

A

( Subjektiv intensiv unangenehmer Spannungszustand

(2) Resultiert aus Befürchtung , dass Situation eintritt, die
̶ ( stark aversiv ist
̶ ( zeitlich nah (auch bereits eingetreten) ist
̶ ( subjektiv lang andauert (andauern
̶ ( vermutlich nicht komplett kontrollierbar ist
̶ ( jedoch (subjektiv) unbedingt vermieden werden sollte

Stressoren = Faktoren (externe sowie interne Stimuli), die Stressreaktion auslösen
̶ Stressoren entsprechen Belastungsfaktoren (Schaper,

Stressreaktionen = psychische Zustände/Verhaltensweisen, Resultat von Stress
̶ Stressreaktionen entspricht Beanspruchung (Schaper,

25
Q

Transaktionales Stressmodell Grundidee & Bewertungsprozesse

A

Transaktionales Stressmodell von
Lazarus & Folkmann (1984

Kognitives Stressmodell = nicht einfache Reaktion auf Reiz , sondern Betrachtung von
Prozessen der kognitiven und emotionalen Bewertung einer Situation

Drei Bewertungsprozesse
̶ (1) Primary Appraisal :

Sind potentielle Stressoren vorhanden? Bedrohungen?
̶ (2) Secondary Appraisal :

Sind ausreichende Ressourcen (Möglichkeiten zur Bewältigung) und Bewältigungs –/Coping
Strategien vorhanden?
̶ (3) Re Appraisal :

Sind Stressoren zu bewältigen, oder wird Situation weiterhin als bedrohlich beurteilt?

Bewältigungsstrategien (Coping Strategien)
̶ (A) instrumentell : Reduzierung der Bedrohung durch aktive Handlungen
̶ (B) emotionsorientiert : Reduzierung der eigenen, stressbezogenen Gefühle

Stress entsteht, wenn Person Anforderungen aufgrund mangelnder ( Ressourcen
z.B. Zeitmangel) & ( Bewältigungsstrategien nicht bewältigen kann

Reiz–> positiv/irrelecant/negativ –> Kognitive Bewertung –> Primäre Einschätzung –> Schädigung/Bedrohung/Herausforderung –> Kogniittive Bewertung –> Sek. Einschätzung –> materiell/sozial/psychisch –> Coping –> Handlungshemmung/Direktes Handeln/ Infosuche/Intrapsychische Anpassung

26
Q

PASA Skala

A

PASA Skala zur Erfassung Stresserleben ( Gaab ,

Einsatzbereich : differenzierte Erfassung Ausmaß „subjektiv wahrgenommener
Belastung“ ( Gaab 2009) bezogen auf konkrete Situation

Basis : transaktionale Stresstheorie von Lazarus und Folkman (1984)

Aufbau
̶ Erstbewertung ( primary appraisal )

Subskalen Bedrohung & Herausforderung
̶ Zweitbewertung ( secondary appraisal ) = Wahrgenommene
Bewältigungsmöglichkeiten

Selbstkonzept eigener Fähigkeiten & Kontrollüberzeugungen
̶ Gesamtscore: Stressindex

Differenz zwischen Erst und Zweitbewertung
̶ 16 Items mit 6 stufiger Antwortskala
̶ Dauer: maximal 5 Minuten (eher 2 3 bei etwas Übung)
̶ Akzeptable Reliabilität (Messgenauigkeit)