Wissensrepräsentation und Gedächtnis Flashcards

1
Q

Setzt man sich mit Medienpsychologie auseinander, so ist es zwangsläufig, dass man auch mit einigen Bereichen der …

A

… kognitiven Psychologie in Berührung kommt

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2
Q

Was machen Medien mit uns?

A
  • sie verändern unser Denken
  • sie verändern unser Verhalten
  • sie verändern unsere Einstellungen
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3
Q

Die gesamte Spielbreite von der Empfindung über …

A

…die

  • Wahrnehmung
  • Aufmerksamkeit
  • Lernen
  • Gedächtnis
  • Erinnern
  • Sprache

wird von der kognitiven Psychologie beschrieben

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4
Q

Das Gehirn ist Teil des …

A

… Nervensystems

> hier findet der größte Teil der Informationsverarbeitung statt

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5
Q

Was sind die wichtigsten Bestandteile des Nervensystems?

A
  • Nervenzellen (Neuronen)

> Neuronen sind Zellen, die die elektrischen Aktivititäten zusammenfassen und weiterleiten

  • jedes Neuron hat die Rechenkapazität eines kleinen Computers
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6
Q

Wie viele Neuronen gibt es im Gehirn?

A

100 Milliarden Neuronen

  • ein Großteil dieser Neuronen ist GLEICHZEITIG aktiv
  • die Informationsverarbeitung ist ein permanentes wechselseitiges Zusammenspiel
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7
Q

Wie viel wiegt das Gehirn?

A

1400 Gramm

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8
Q

Grundprinzip des Gehirns

A

Im Gehirn werden Informationen und Sinneseindrücke verarbeitet und als Handlungsanweisungen und Steuerungen für alle lebenswichtigen Körperfunktionen in den Rest des Körpers wieder zurückgeschickt

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9
Q

Auch Gefühle …

A

… werden im Gehirn empfunden

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10
Q

Grundsätzlich beruht jedes Verhalten …

A

… auf der Aktivität der Neuronen

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11
Q

Das Gehirn besteht aus diesen verschiedenen Bereichen

A
  • Großhirn
  • Kleinhirn
  • Zwischenhirn (Thalamus, Hypothalamus und Hypophyse)
  • Stammhirn (Mittelhirn, Brücke, verlängertes Mark)
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12
Q

Was sind die ältesten Teile des Gehirns?

A
  • Stammhirn
  • Zwischenhirn
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13
Q

Die höher gelegenen Teile des Gehirns sind nur …

A

… bei den höheren Arten (Menschen und Säugetiere) gut ausgebildet

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14
Q

Die unteren Teile des Gehirns steuern die …

A

… grundlegenden Lebensfunktionen, wie z.B.:

  • Atmung,
  • Schlucken,
  • Herzschlag (verlängertes Mark),
  • elementare Triebe (Hypothalamus),
  • motorische Koordination,
  • willkürliche Bewegung (Kleinhirn)
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15
Q

Seitenansicht auf das menschliche Gehirn (Schaubild)

A
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16
Q

Was ist der Neocortex?

A
  • der größte Teil des menschlichen Gehirns
  • der jüngste Teil des Gehirns
  • teilt sich in die linke und die rechte Hemisphäre
  • Informationen werden kontralateral verarbeitet (linke Gehirnhälfte für rechte Hemisphäre und umgekehrt)
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17
Q

Der Neokortex teilt sich in vier Bereiche auf, die alle bestimmte Funktionen haben, aber auch untereinander auf das engste vernetzt sind:

A

Frontal- oder Strinlappen

Okzipitallappen

Parietallappen

Temporallappen

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18
Q

Für was ist der Frontal- oder Stirnlappen zuständig?

A

hinterer Teil:

  • hängt vorwiegend mit motorischen Funktionen zusammen

vorderer Teil:

  • Präfontale Kortex
  • ist an höheren Prozessen als eine Art oberstes Kontrollzentrum für situationsbezogenes Handeln beteiligt
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19
Q

Für was ist der Okzipitallappen zuständig?

A
  • enthält die primären visuellen Felder
  • hier findet die Verarbeitung der Sehreize statt
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20
Q

Für was ist der Partietallappen zuständig?

A
  • hier sitzen die sensorischen Funktionen (Körperwahrnehmung)
  • ist an der räumlichen Verarbeitung beteiligt
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21
Q

Für was ist der Temporallappen zuständig?

A
  • Enthält die auditiven Felder
  • ist ebenfalls an der Objekterkennung beteiligt
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22
Q

Das limbische Gehirn …

A

… sitzt zwischen Neokortex und dem subkortikalen Strukturen

  • spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der höheren Kognition
  • hier befinden sich Hippocampus und Amygdala
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23
Q

Verschiedene spezifische Bereiche des Gehirns unterstützen …

A

… die verschiedenen kognitiven Funktionen

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24
Q

Was ist Wissen?

A

Die Speicherung, Integration und Organisation von Informationen im Gedächtnis

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25
Q

Wie Wissen verarbeitet wird

A
  • Wissen ist nicht detailgetreu
  • einige Details werden verworfen, andere behalten wir
  • Die Information wird abstrahiert

> so schließen wir von spezifischen Erfahrungen auf generelle Kategorien/Konzepte

> Diese Abstrakationen werden von konzeptuellen Wissen hervorgebracht

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26
Q

Beispiel konzeptuelles Wissen

A

Wir können einen Stuhl, den wir niemals zuvor gesehen haben, als Stuhl identifizieren

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27
Q

Mit was beschäftigt sich die Forschung rund um das Thema “konzeptuelles Wissen”, “Kategorien” und “Konzepte”?

A
  • wie diese Kategorien bzw. Konzepte gebildet werden
  • wie wir diese zur Interpretation von Erfahrungen nutzen
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28
Q

Es existieren zwei (miteinander verwandte) Theorien, von denen alle anderen Theorien zur Kategorisierung ausgehen:

A
  • Die Theorie der Semantischen Netzwerke
  • die Theorie der Schemata
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29
Q

Was ist ein semantisches Netzwerk?

A
  • wurde von Collins und Quillian vorgeschlagen
  • Die Wissensorganisation im Gedächtnis
  • könnte auch als internes Lexikon bezeichnet werden
  • ist nach einer eigenen Hierarchie aufgebaut
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30
Q

Semantisches Netzwerk

A
  • wir speichern jedes einzelne Wort bzw. jede Information in einer Konfiguration aus anderen Wörtern
  • diese stellen eine hierarchische Netzwerkstruktur kategorialer Tatsachen dar

Kanarienvogel > Vogel > Tier

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31
Q

Collins und Quillian überprüften Ihre Theorie in einem Experiment:

A
  • Probanden sollten Aussagen nach Ihrer Wahrheit beurteilen
  • Reaktionsgeschwindigkeit war hier die Variable (Aussage richtig oder falsch)

Aussagen:

  1. Kanarienvögel können singen.
  2. Kanarienvögel haben eine Haut.
  3. Kanarienvögeln haben Federn.

> 1. Satz = Reaktionsgeschwindigkeit schneller als Satz 2

> Dass Kanaris singen können, ist unmittelbar beim Wort “Kanarienvogel” gespeichert

> Dass er eine Haut hat aber in Kategorie Tier, was zwei Stufen über dem Kanarienvogel steht

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32
Q

Bestimmte häufige Erfahrungen bestimmten die Abrufzeit aus dem Gedächtnis (Beispiel Apfel)

A

“Äpfel kann man essen” wurde schneller verifiziert als “Äpfel haben dunkle Kerne”

  • Essbarkeit des Apfels ist in einer höheren Kategorie gespeichert
  • Essbarkeit aufgrund unserer Erfahrung höheres Kategorie als das Attribut des Apfels
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33
Q

Anderson’s Kernannahmen zu semantischen Netzwerken

A
  • Begegnet man häufig einer Information über ein Konzept, so wird die Information zusammen mit dem Konzept gespeichert (auch wenn sie von einem anderen Konzept abgeleitet wurde)
  • Wir assoziieren eine Tatsache stärker mit einem Konzept, je häufiger wir ihr begegnen. Je stärker mit Fakten assoziiert, desto schneller werden entsprechende Aussagen verifiziert
  • Wir brauchen viel Zeit, um Tatsachen abzuleiten, die nicht direkt bei einem Konzept gespeichert sind
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34
Q

Semantische Netzwerke sind höchst individuell und unterschiedlich

A

Jeder von uns hat andere Verknüpfungen

  • Bäcker denkt bei Äpfel an Apfelkuchen
  • Obstexperte denkt an verschiedene alte Apfelsorten
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35
Q

Auch soziale Informationen sind im semantischen Netzwerk …

A

… gespeichert

  • sie haben somit auch soziale Relevanz
  • über das Netzwerk werden z.B. Stereotype abgerufen
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36
Q

Was können semantische Netzwerke speichern und was nicht?

A
  • Sie können Eigenschaften mitsamt Konzepten speichern
  • sie können aber nicht die Natur unseres Wissens über ein Objekt aufnehmen
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37
Q

Semantisches Netzwerk zu “Haus”

A
  • ist eine Art von Gebäude
  • hat Zimmer
  • kann aus Stein, Holz oder Ziegeln gebaut sein
  • dient als Wohnung
  • hat rechteckige oder dreieckige Form
  • ist größer als 10 qm und kleiner als 1.000 qm

> erwähnt jemand ein Haus, so haben wir bereits eine Vorstellung über dieses Objekt

  • entscheidend an einer Kategorie ist, dass sie vorhersagbare Informationen über einzelne Exemplare dieser Kategorie speichert
38
Q

Die Repräsentationsform von Wissen, die nicht durch ein semantisches Netzwerk abgedeckt wird, wird als …

A

… Schema bezeichnet

  • das kategoriale Wissen eines Schemas enthält Eigenschaftsleerstellen, sog. “Slots”
  • diese Slots werden gefüllt durch die gegebenen Informationen oder durch Voreinstellungswerte, sog. “Defaults”
39
Q

Beispiel Haus: Die (nicht vollständige) Schemarepräsentation:

A
  • Oberbegriff: Gebäude,
  • Teile: Zimmer,
  • Material: Holz, Ziegel, Stein,
  • Funktion: Wohnraum,
  • Form: rechteckig oder dreieckig,
  • Größe: zwischen 10 und 1.000 qm.

> SLOTS = Matterial, Funktion, Form, etc.

> DEFAULTS = Holz, Wohnraum, etc.

40
Q

Defaults sind in der Regel …

A

… ein nützlicher Schlussfolgerungsmechanismus

41
Q

Es gibt nicht nur für Dinge Schemata, sondern auch für …

A

… Ereignisse bzw. typische Ereignissequenzen

  • wird “Skript” genannt
42
Q

Der Restaurantbesuch aus Sicht von Schemata und Skript

A

Das Skript für dieses Ereignis ist eine Sequenz einer Reihe von Teilereignissen, die unsere Erwartungen bestimmen:

  • Eintreffen im Restaurant,
  • einen Tisch suchen,
  • die Speisekarten nehmen,
  • die Bestellung aufgeben usw.
43
Q

Was zeigen beide Modelle - semantisches Netzwerk und Schema?

A

zeigen, dass …

  • … wir zur Abstraktion und Generalisierung fähig sind
  • … wir zur Loslösung des Denkens von einzelnen konkreten Erfahrungssituationen in der Lage sind

> “Wesen, die über sich und die Welt nachdenken können”

44
Q

Generell lässt sich das Gedächtnis in …

A

… zwei Gruppen einteilen

  • je nachdem, was Gehirn und Gedächtnis gerade tun, sind jeweils verschiedene Arten des Gedächtnisses aktiv
  • es wird zwischen explizitem und implizitem Wissen unterschieden
45
Q

Was ist das explizite Gedächtnis?

A
  • das bewusste Gedächtnis
  • auch “deklaratives Gedächtnis” genannt
  • für den bewussten Abruf von Information verantwortlich

> Inhalte des expliziten Gedächtnisses können mit Worten erklärt werden

> z.B. PIN der EC-Karte oder die Hauptstadt von Frankreich

46
Q

Innerhalb des expliziten Gedächtnisses kann zwischen …

A

semantischen und episodischen Gedächtnis unterschieden werden

47
Q

Was speichern wir im episodischen Gedächtnis?

A
  • hier werden die biografischen Erinnerungen, Erfahrungen und Erlebnisse gespeichert
48
Q

Episodisches Gedächtnis nach Tulving:

A
  • empfängt und speichert Informationen über zeitlich datierte Episoden und Ereignisse
  • speichert auch Informationen über Beziehungen zwischen diesen Ereignissen

> z.B. ist die Erinnerung an manche Episoden der Grundschulzeit noch vorhanden

49
Q

Merkmale des Episodischen Gedächtnisses

A
  • ist erfahrungsabhängig
  • organisiert sich immer wieder neu
  • es ist anfällig für Veränderungen & Informationsverluste
50
Q

Was ist das semantische Gedächtnis?

A
  • ist sozusagen unser eigenes Lexikon
  • unser “Weltwissen”
  • das Gedächtnis für Wörter, Ideen, abstrakte Begriffe und Regeln
  • es organisiert die Verwendung der Sprache
51
Q

Was sagt die These von Tulving über das semantische Gedächtnis?

A

Das semantische Gedächtnis registriert keine wahrnehmbaren Eigenschaften von Inputs, sondern vielmehr kognitive Bezüge auf Inputsignale

52
Q

Was ist das implizite Gedächtnis?

A
  • das unbewusste Gedächtnis
  • auch “nicht-deklaratives Gedächtnis” genannt
  • hier werden unbewusste Erinnerungen gespeichert
  • “es weiß nichts, kann aber alles”
  • z.B. Auto fahren > wir tun es automatisch, ohne bewussten Prozess
53
Q

Definition impliziertes Gedächtnis

A
  • beschreibt einen Wissensbestand, den wir nicht bewusst erinnern können
  • der sich aber dennoch in einer verbesserten Leistung bei bestimmten Aufgaben niederschlägt
54
Q

Das implizite Gedächtnis lässt sich in zwei Bereiche aufteilen:

A

1. Das prozedurale Gedächtnis:

  • ist für die Bewegungsabfolgen zuständig
  • motorische Fähigkeiten
  • einfache Konditionierungsvorgänge

2. Das perzeptuelle Gedächtnis:

  • speichert konkrete Wahrnehmungen von Objekten
  • ermöglicht es uns, die Objekte schneller wiederzuerkennen
55
Q

Besonderheit: Unter bestimmten Umständen kommen explizites und implizites Gedächtnis miteinander in Berührung

A
  • manchmal überschneiden sich die die Aufgaben
  • Probanden wechselten dann zum impliziten Gedächtnis, obwohl das explizite aktiviert wurde
56
Q

Arten des Gedächtnis nach Squire (Schaubild)

A
57
Q

Beispiel Priming (Schaubild)

A
58
Q

Encodierung und Abruf – ein prozessualer Ansatz: Prototypische Gedächtnisexperimente gliedern sich in drei Phasen:

A
  • Die Lernphase (Encodierphase)
  • Die Behaltensphase (Retentionsphase)
  • Die Abrufphase (Testphase)
59
Q

Encodierungsspezifität

A

Die Erinnerung gelingt dann am besten, wenn die Encodierungsbedingungen wieder aktiviert werden können

  • Es geht um die kontextuelle Einbettung
60
Q

Bei Untersuchungen hat sich herausgestellt, dass eine erfolgreiche Erinnerung in hohem Maße davon abhängt, inwieweit …

A

… sich die Situation des Abspeicherns (Encodierung) und die des Abrufs gleichen

  • in manchen Situationen haben wir Zugriff auf bestimmte Erinnerungen
  • in anderen Situationen haben wir “Erinnerungsnebel”
61
Q

Beim Encodieren von Erinnerungen wird eine Vielzahl von …

A

… Kontextinformationen mitgespeichert

  • Diese Informationen sind für die Qualität des Abrufs essenziell, denn sie stellen wichtige Erinnerungshilfen dar

> Die Erinnerung gelingt dann am besten, wenn die Encodierungsbedingungen wieder aktiviert werden können

62
Q

Abrufschlüssel “Cue”

A
  • muss ausreichend gut sein, damit der Zugriff auf die Episode (die Erinnerung) gelingt

Perfekte Erinnerung gelingt durch die Wechselwirkung zwischen den Bedingungen beim Encodieren und den Bedingungen beim Abruf

63
Q

Was haben Versuche im Bereich der Encodierung gezeigt?

A

Versuche haben gezeigt, dass die Gedächtnisleistung für Wörter steigt, wenn diese Wörter im Kontext derselben Wörter gelistet werden, in dem sie ursprünglich gelernt wurden

64
Q

Beim Codieren …

A

… werden zahlreiche Begleitinformationen mitcodiert

  • Es müssen keine sinnvollen Verknüpfungen zwischen den Kontextinformationen und der eigentlichen Zielinformation gegeben sein
  • Informationen müssen spezifisch sein (in der bestimmten Situation verankert)
65
Q

Was ist der Bildüberlegenheitseffekt bei Erinnerung?

A
  • erklärt sich aus der dualen Codierung von Bild und Sprache
  • grundsätzlich können Informationen bildhaft oder sprachlich unserem Gedächtnis verarbeitet werden
  • für abstrakte Begriffe benötigen wir einen eigenen Code, um sie uns zu merken
66
Q

Was ist der Effekt der Verarbeitungstiefe?

A
  • verstärkt unsere Gedächtnisleistung zusätzlich
  • wir merken uns Nachrichten besser, wenn wir danach fragen, warum es so ist
  • die Information wird bei der Analyse von Gründen intensiver verarbeitet als bei der reinen Kenntnisnahme
67
Q

Die größte Wirkung hat die Verarbeitungstiefe …

A

… wenn wir die Analyse auf uns beziehen

68
Q

Was besagt der Generierungseffekt?

A

Informationen, die wir selbst generieren, haben eine sehr viel höhere Wahrscheinlichkeit, dass wir uns wieder daran erinnern

69
Q

Beispiel Generierungseffekt: Workshop

A

Wenn man frei erinnern muss, fällt einem am leichtesten die Momente ein, an denen man selbst zum Workshop beigetragen hat oder Erkenntnisse auf sich angewendet haben

> Selbst die Dinge, die Sie nicht gesagt, sondern nur gedacht haben, sind präsenter als Beiträge anderer Teilnehmer

70
Q

Generierungseffekt beim Lernen

A
71
Q

Was erfordert der Generierungseffekt?

A
  • erfordert die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem Wirken auf die eigene Person
  • Passives Aufnehmen allein reicht nicht aus

> Gedächtnisleistung wird gefördert

> Uns überzeugen Argumente, auf die wir selber gekommen sind, am meisten

72
Q

Fakten zu Erinnerungen

A
  • werden von unserem Gedächtnis nicht willkürlich gelöscht
  • selbst Informationen, die uns nicht mehr zugänglich zu sein scheinen, sind nach aller Regel nach wie vor “irgendwo” existent
73
Q

Was besagt die Theorie des Vergessens?

A

dass „sich viele gleichartige Gedächtnisspuren unentwirrbar überlagern oder dass kein distinkter Abrufschlüssel mehr zur Verfügung steht“

> Kurz: neue eingehende Informationen können den Zugriff auf bereits gelernte Informationen überlagern und behindern

74
Q

Was bedeutet “interferieren”?

A
  • Der Abrufschlüssel ist nicht mehr aufrufbar, weil eine eindeutige Zuordnung fehlt

> z.B.: Es wird Ihnen beispielsweise kaum gelingen, sich an die Mathestunde am 21. Februar zu erinnern, als Sie in der neunten Klasse waren. Die vielen Mathestunden überlagern einander

75
Q

Was ist der False-Memory-Effekt?

A
  • Die Rekonstruktion von Erinnerungen anhand bestimmter Abrufschlüssel läuft leider nicht fehlerfrei im Gedächtnis ab
  • Gefahr: Grundsätzlich nutzen wir für den Zugriff auf unsere Erinnerungen alle Abrufschlüssel, die sich dazu bieten
  • Informationen über die vergangene Situation, sensorische Reize über unsere Sinneskanäle oder generische Erinnerungen, die nicht unbedingt auf die gesuchte Situation zurückzuführen sind, helfen dabei, Erinnerungen in unserem Gedächtnisnetzwerk aufzuspüren

> Kann zu einer korrekten Erinnerung führen, aber auch offensichtlich zu mehr Fehlern

76
Q

Was sagt die doppelte Fragestellung aus?

A

Werden Personen dieselben Fragen zweimal suggestiv gestellt, neigen sie dazu, ihre Antwort beim zweiten Mal zu ändern

77
Q

Nach dem Speichermodell arbeiten in unserem Gedächtnis drei verschiedene Bereiche an der Informationsverarbeitung

A
  • der sensorische Speicher/Kurzeitgedächnis
  • der Arbeitsspeicher
  • der Langzeitspeicher
78
Q

Im Speichermodell nimmt man an, dass …

A

… Informationen der Außenwelt über unsere Sinne in verschiedene sensorische Speicher gelangen

  • unsere Sinne versorgen unser Gehirn mit ca. elf Millionen Bits Informationen pro Sekunde
  • Verarbeiten können wir bewusst nur maximal 40 Bits pro Sekunde
  • Sinneskanäle speichern die erhaltenen Informationen allerdings nur für eine sehr kurze Zeit
  • Durch Aufmerksamkeitsprozesse werden bestimmte Reize für die weitere Verarbeitung selektiert
79
Q

Arbeitsspeicher

A
  • hier werden Informationen geordnet und für aktuelle Tätigkeiten abrufbar gemacht
  • verfügt über sehr wenig Kapazität
  • Auslastung bereits mit 7+/- 2 Einheiten (fünf bis neun Informationseinheiten)
80
Q

Eine Zahl / ein Buchstabe entspricht etwa …

A

… fünf Bits Informationen

81
Q

B U C H S T A B

A

mehr können Sie innerhalb einer Sekunde nicht bewusst aufnehmen!

82
Q

Was können wir tun, um die Begrenzung des Arbeitsspeichers zu umgehen?

A
  • wir müssen die Einheiten, die wir uns merken wollen, sinnvoll miteinander verbinden
  • somit Raum für neue Einheiten schaffen
  • Informationen nicht in Einzelteilen abzuspeichern, sondern mit Bezug zwischen den Teilen

> Worte als Einheit abspeichern, statt zwei Einheiten zu belegen

83
Q

Die verbleibenden 10.999.960 Bits pro Sekunde, die wir zwar unbewusst aufnehmen, aber nicht bewusst verarbeiten, sorgen dafür, dass wir …

A

… trotz aller Einschränkungen des Arbeitsspeichers effektiv kommunizieren und funktionieren können

84
Q

Erfolg in vielen Bereichen, im Studium, Wirtschaftsleben, aber auch im Sport, hängt vielfach von unserer Fähigkeit ab, uns eine Reihe von Informationen …

A

… besser merken zu können

> verschiedene Faktoren und Methoden können dabei unsere Gedächtnisleistungen verbessern

85
Q

Mnemotechnische Systeme

A
  • Gedächtnishilfen / TRICKS
  • unterstützen uns, unsere Gedächtniskapazitäten zu optimieren
  • Vertraute Assoziationen werden dazu verwendet, die Speicherung von Informationen und deren Abruf aus dem Gedächtnis zu verbessern

> z.B. Spick Zettel

86
Q

Was ist die Loci-Methode?

A
  • Assoziationstechnik mithilfe des visuellen Vorstellungsvermögens
  • Rückgriff auf räumliches Denken
  • man kann sich so gut an Objekte erinnern, die wenig miteinaner zutun haben
  • Objekte werden mittels bildhafter Vorstellung an bestimmte Orte (“Loci”) geknüpft

> Eine Erinnerung funktioniert dann, wenn man geistig diese Orte wieder „abgeht”

87
Q

Schlüsselwortmethode

A

Die Bildung einer interaktiven Brücke zwischen dem Klang eines Wortes und einem vertrauten Wort

  • mnemotechnisches Verfahren
  • wird vor allem im Fremdsprachenunterricht eingesetzt
88
Q

Alle Systeme von Gedächtnishilfen basieren auf …

A

… der Strukturierung von Informationen, die sich dann leicht abrufen lassen

89
Q

Es kommt vor allem darauf an, …

A

… wie man sich das zu lernende Material aneignet

  • Bereits bedeutungshaltigere Verarbeitung von Material führt zu einer besseren Gedächtnisleistung
  • ebenso wie die Verarbeitungstiefe
90
Q

Was ist eine Elaborative Verarbeitung?

A

die Anreicherung des zu lernenden Materials mit zusätzlichen Informationen

Beispiel:

Probanden konnten sich den Satz „Der Arzt hasste den Rechtsanwalt“ besser merken, wenn sie eine Elaboration (Ausarbeitung) hinzufügten, z. B. „weil er ihn wegen eines Kunstfehlers anzeigte.“ Wenn also Material elaborativer verarbeitet wird, dann wird es besser behalten.

91
Q

Advance Organizer bei der Textarbeit

A

Eine Gruppe erhielt vor dem Lesen des Textes eine Reihe von Fragen, sog. Advance Organizer, über die sie vor dem Lesen des Textes nachdenken sollten

92
Q

Für das Behalten/Lernen eines umfangreicheren Textes bietet sich die PQ4R Methode an

A

Preview (Vorprüfung): Überfliegen des Kapitels

Questions (Fragen): Formulierung von Fragen zu den Abschnitten

Read (Lesen): Sorgfältiges Lesen der Abschnitte mit Beantwortung der Fragen

Reflect (Nachdenken): Reflexion über den Text schon während des Lesens

Recrite (Wiedergeben): Inhalt des Textes anhand der Fragen wiedergeben

Review (Rückblick): Text nochmals gedanklich durchgehen (wichtigste Punkte)