Wissensrepräsentation und Gedächtnis Flashcards
Setzt man sich mit Medienpsychologie auseinander, so ist es zwangsläufig, dass man auch mit einigen Bereichen der …
… kognitiven Psychologie in Berührung kommt
Was machen Medien mit uns?
- sie verändern unser Denken
- sie verändern unser Verhalten
- sie verändern unsere Einstellungen
Die gesamte Spielbreite von der Empfindung über …
…die
- Wahrnehmung
- Aufmerksamkeit
- Lernen
- Gedächtnis
- Erinnern
- Sprache
wird von der kognitiven Psychologie beschrieben
Das Gehirn ist Teil des …
… Nervensystems
> hier findet der größte Teil der Informationsverarbeitung statt
Was sind die wichtigsten Bestandteile des Nervensystems?
- Nervenzellen (Neuronen)
> Neuronen sind Zellen, die die elektrischen Aktivititäten zusammenfassen und weiterleiten
- jedes Neuron hat die Rechenkapazität eines kleinen Computers
Wie viele Neuronen gibt es im Gehirn?
100 Milliarden Neuronen
- ein Großteil dieser Neuronen ist GLEICHZEITIG aktiv
- die Informationsverarbeitung ist ein permanentes wechselseitiges Zusammenspiel
Wie viel wiegt das Gehirn?
1400 Gramm
Grundprinzip des Gehirns
Im Gehirn werden Informationen und Sinneseindrücke verarbeitet und als Handlungsanweisungen und Steuerungen für alle lebenswichtigen Körperfunktionen in den Rest des Körpers wieder zurückgeschickt
Auch Gefühle …
… werden im Gehirn empfunden
Grundsätzlich beruht jedes Verhalten …
… auf der Aktivität der Neuronen
Das Gehirn besteht aus diesen verschiedenen Bereichen
- Großhirn
- Kleinhirn
- Zwischenhirn (Thalamus, Hypothalamus und Hypophyse)
- Stammhirn (Mittelhirn, Brücke, verlängertes Mark)
Was sind die ältesten Teile des Gehirns?
- Stammhirn
- Zwischenhirn
Die höher gelegenen Teile des Gehirns sind nur …
… bei den höheren Arten (Menschen und Säugetiere) gut ausgebildet
Die unteren Teile des Gehirns steuern die …
… grundlegenden Lebensfunktionen, wie z.B.:
- Atmung,
- Schlucken,
- Herzschlag (verlängertes Mark),
- elementare Triebe (Hypothalamus),
- motorische Koordination,
- willkürliche Bewegung (Kleinhirn)
Seitenansicht auf das menschliche Gehirn (Schaubild)
Was ist der Neocortex?
- der größte Teil des menschlichen Gehirns
- der jüngste Teil des Gehirns
- teilt sich in die linke und die rechte Hemisphäre
- Informationen werden kontralateral verarbeitet (linke Gehirnhälfte für rechte Hemisphäre und umgekehrt)
Der Neokortex teilt sich in vier Bereiche auf, die alle bestimmte Funktionen haben, aber auch untereinander auf das engste vernetzt sind:
Frontal- oder Strinlappen
Okzipitallappen
Parietallappen
Temporallappen
Für was ist der Frontal- oder Stirnlappen zuständig?
hinterer Teil:
- hängt vorwiegend mit motorischen Funktionen zusammen
vorderer Teil:
- Präfontale Kortex
- ist an höheren Prozessen als eine Art oberstes Kontrollzentrum für situationsbezogenes Handeln beteiligt
Für was ist der Okzipitallappen zuständig?
- enthält die primären visuellen Felder
- hier findet die Verarbeitung der Sehreize statt
Für was ist der Partietallappen zuständig?
- hier sitzen die sensorischen Funktionen (Körperwahrnehmung)
- ist an der räumlichen Verarbeitung beteiligt
Für was ist der Temporallappen zuständig?
- Enthält die auditiven Felder
- ist ebenfalls an der Objekterkennung beteiligt
Das limbische Gehirn …
… sitzt zwischen Neokortex und dem subkortikalen Strukturen
- spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der höheren Kognition
- hier befinden sich Hippocampus und Amygdala
Verschiedene spezifische Bereiche des Gehirns unterstützen …
… die verschiedenen kognitiven Funktionen
Was ist Wissen?
Die Speicherung, Integration und Organisation von Informationen im Gedächtnis
Wie Wissen verarbeitet wird
- Wissen ist nicht detailgetreu
- einige Details werden verworfen, andere behalten wir
- Die Information wird abstrahiert
> so schließen wir von spezifischen Erfahrungen auf generelle Kategorien/Konzepte
> Diese Abstrakationen werden von konzeptuellen Wissen hervorgebracht
Beispiel konzeptuelles Wissen
Wir können einen Stuhl, den wir niemals zuvor gesehen haben, als Stuhl identifizieren
Mit was beschäftigt sich die Forschung rund um das Thema “konzeptuelles Wissen”, “Kategorien” und “Konzepte”?
- wie diese Kategorien bzw. Konzepte gebildet werden
- wie wir diese zur Interpretation von Erfahrungen nutzen
Es existieren zwei (miteinander verwandte) Theorien, von denen alle anderen Theorien zur Kategorisierung ausgehen:
- Die Theorie der Semantischen Netzwerke
- die Theorie der Schemata
Was ist ein semantisches Netzwerk?
- wurde von Collins und Quillian vorgeschlagen
- Die Wissensorganisation im Gedächtnis
- könnte auch als internes Lexikon bezeichnet werden
- ist nach einer eigenen Hierarchie aufgebaut
Semantisches Netzwerk
- wir speichern jedes einzelne Wort bzw. jede Information in einer Konfiguration aus anderen Wörtern
- diese stellen eine hierarchische Netzwerkstruktur kategorialer Tatsachen dar
Kanarienvogel > Vogel > Tier
Collins und Quillian überprüften Ihre Theorie in einem Experiment:
- Probanden sollten Aussagen nach Ihrer Wahrheit beurteilen
- Reaktionsgeschwindigkeit war hier die Variable (Aussage richtig oder falsch)
Aussagen:
- Kanarienvögel können singen.
- Kanarienvögel haben eine Haut.
- Kanarienvögeln haben Federn.
> 1. Satz = Reaktionsgeschwindigkeit schneller als Satz 2
> Dass Kanaris singen können, ist unmittelbar beim Wort “Kanarienvogel” gespeichert
> Dass er eine Haut hat aber in Kategorie Tier, was zwei Stufen über dem Kanarienvogel steht
Bestimmte häufige Erfahrungen bestimmten die Abrufzeit aus dem Gedächtnis (Beispiel Apfel)
“Äpfel kann man essen” wurde schneller verifiziert als “Äpfel haben dunkle Kerne”
- Essbarkeit des Apfels ist in einer höheren Kategorie gespeichert
- Essbarkeit aufgrund unserer Erfahrung höheres Kategorie als das Attribut des Apfels
Anderson’s Kernannahmen zu semantischen Netzwerken
- Begegnet man häufig einer Information über ein Konzept, so wird die Information zusammen mit dem Konzept gespeichert (auch wenn sie von einem anderen Konzept abgeleitet wurde)
- Wir assoziieren eine Tatsache stärker mit einem Konzept, je häufiger wir ihr begegnen. Je stärker mit Fakten assoziiert, desto schneller werden entsprechende Aussagen verifiziert
- Wir brauchen viel Zeit, um Tatsachen abzuleiten, die nicht direkt bei einem Konzept gespeichert sind
Semantische Netzwerke sind höchst individuell und unterschiedlich
Jeder von uns hat andere Verknüpfungen
- Bäcker denkt bei Äpfel an Apfelkuchen
- Obstexperte denkt an verschiedene alte Apfelsorten
Auch soziale Informationen sind im semantischen Netzwerk …
… gespeichert
- sie haben somit auch soziale Relevanz
- über das Netzwerk werden z.B. Stereotype abgerufen
Was können semantische Netzwerke speichern und was nicht?
- Sie können Eigenschaften mitsamt Konzepten speichern
- sie können aber nicht die Natur unseres Wissens über ein Objekt aufnehmen