Medienselektion und Medienrezeption Flashcards
Die Medienselektion steht am Anfang jeder …
… Mediennutzung
- wird durch viele Variablen geprägt
Mit was beschäftigt sich die Medienrezeptionsforschung?
- beschäftigt sich mit den Prozessen, die während der Mediennutzung vollzogen werden
- hier sind sowohl kognitive als auch emotionale Prozesse in die Rezeption involviert
Welche Ursache kann die Medienwahl haben?
- emotionale
- kognitive
- individuell verhaltensbezogene
Insbesondere die individuellen Persönlichkeitsfaktoren nehmen Einfluss auf …
… die Nutzung bestimmter Medien
Einen Überblick über die fünf grundlegenden Faktoren unserer Persönlichkeit gibt das …
… Five-Factor-Modell
- am meisten wird der Persönlichkeitstest “Minnesota Multiphasic Personality Inventory”
- anhand von 567 Fragen und verschiedenen Antwortskalen wird mithilfe von klinischer Psychologie und Psychiatrie eine umfassende Untersuchung der Persönlichkeit abgebildet
Das Five-Factor-Modell der Persönlichkeitsfaktoren (Schaubild)

Was wählen Menschen mit ausgeprägten Merkmalen des Neurotizismus ?
- Gewalt- und Horrorfilme
- Dramen und Tragödien
- depressive Musik
hohe Ausprägung im Bereich Extraversion führt zu einer Mediennutzung, die folgendes bevorzugt:
- Actionfilme
- Komödien
- erotische Fernsehinhalte
- gehen seltener ins Kino
Warum gehen Menschen mit Extraversion eher nicht gerne ins Kino?
- da man sich zu Hause besser mit seinen Freunden über den Film austauschen könne als im Kino, das weitgehend ein anonymes und abgeschirmtes Rezeptionserleben darstellt.
In Bezug auf die Internetnutzung wurde festgestellt, dass es einen relativ schwachen Zusammenhang zwischen …
… Persönlichkeitsvariablen und Internetnutzung gibt
- liegt auch an der Komplexität beider Variablen
- Vielfalt von Medieninhalten im Internet sorgt für unterschiedliche wahl, wahrnehmung und nutzung der Inhalte
> lässt so Raum für unterschiedliche Datenanalysen
Die Untersuchung der Persönlichkeitsfaktoren und deren Nutzen liegt in breit angelegten …
… medienpsychologischen Forschungen, die sowohl die Medienrezeption als auch ihre Wirkung miteinbeziehen
Was fragt der “Uses-and-Gratification-Ansatz”?
- was die Menschen mit den Medien machen
- Menschen nutzen Medien, um bestimmte Bedürfnisse zu befriedigen
grundlegende Bedürfniss bei der Mediennutzung
- Information
- Unterhaltung
> Bedürfnisse und Motive können kontextbezogen sein oder sich in unterschiedlichen Situationen ähneln
Mit was beschäftigt sich die “Uses-and-Gratification-Ansatz” Forschung?
- Untersuchung von situationsunabhängigen Medienselektionen
> Als Ergebnise der Untersuchungen werden Motivkataloge erstellt, die die Auflistungen der erhobenen Nutzungsmotive für ein Medium oder einen Inhalt enthalten
Beispiel Studie aus den 40-er Jahren in Bezug auf Uses-and-Gratification-Ansatz
- in den USA erstellt
- im Umfeld der Forschungsgruppe um Paul Lazarsfeld
Ergebnis der Untersuchung zur Nutzung von Soap Operas im Radio:
- Die drei Nutzungsmotive wurden drei Kategorien zugeordnet
1. Emotional Release = emotionale Entlastung / Ablenkung von den eigenen Problemen
2. Wishful Thinking = Wunschdenken, Identifikation mit Heldfigur
3. Advice = Ratschläge und Anregungen für das eigene Leben
Der Uses-and-Gratifikation-Ansatz (UGA) geht von 5 Grundannahmen aus
- Aktives Publikum
- Der Rezipient entscheidet über die Mediennutzung
- Medien sind nur eine Quelle der Bedürfnisbefriedigung (stehen in Konkurrenz zu anderen Möglichkeiten)
- Menschen sind sich ihrer Bedürfnisse und Motive bewusst
- Bewertungen zur kulturellen Bedeutung der Mediennutzung bei der Analyse der Zuschauerorientierung stehen in einem Kontrast zum UGA
Kritisch diskutiert werden folgende Faktoren, die der Uses-and-Gratifikation Ansatz unberücksichtigt lässt
- Die soziale Komponente bei der Medienwahl
- Auskunft über Bedürfnisse (müssen nicht die wahren Motive sein)
- Medienverfügbarkeit und finanzielle Ressourcen werden nicht berücksichtigt
- Die Qualität der Bedürfnisbefriedigung wird nicht beurteilt
Trotz der genannten Konfliktpunkte ist der Uses-and-Gratifikation Ansatz in der aktuellen Forschung …
… eine der Grundlagen zur Analyse von Kriterien zur Medienwahl
Was erstellen zahlreiche Studien, die auf dem UGA basieren?
- Motivkataloge
- Nutzungsmotive
für das Medium oder dessen Inhalt
Rubins 9 Kategorien für die Fernsehnutzung
- Entspannung
- Geselligkeit
- Gewohnheit
- Zeitvertreib
- Unterhaltung
- soziale Interaktion
- Information
- Spannung
- Eskapismus
Rubin teilt die Fernsehnutzung in zwei Basisdimensionen
- instrumentelle, gezielte Fernsehnutzung
- habituelle, ritualisierte Fernsehnutzung
Die Motivdimensionen (Schaubild)

Was ist eine Weiterentwicklung des UGA?
- das GSS (“Gratifications Sought”)
- auch “Erwartungs-Bewertungsmodell” genannt
> ob ein Medium oder dessen Inhalt in der Lage ist, die Bedürfnisse und Motive des Nutzers zu stillen
> kann dieser Ansatz vor der Medienwahl nur aufgrund von Erfahrungen antizipieren
> inwiefern die Medienangebote den Wünschen des Publikums entsprechen
Gesuchte (GS) un erhaltene Gratifikationen (GO) (Schaubild)

Was ist das Mood-Management-Modell?
- wurde entwickelt von Zillmann (1988)
Annahmen:
- Medienwahl findet durch unbewusste psychophysiologische und emotionale Prozesse statt
- der Medienwahl liegen hedonistische Motive zugrunde
- das Medium wird vorrangig zum Regulieren von emotionalen Zuständen genutzt und nicht willentlich dafür ausgewählt
- das Ziel der Medienwahl ist die Herstellung eines stimulierenden Gleichgewichts und die Minimierung von aversiven Gefühlen

