Medienwirkung Flashcards
Was versteht man unter Medienwirkung?
- die Auswirkungen der Mediennutzung, die nach der Rezeption auftreten
- die Auswirkungen, die über die Effekte während der Nutzung hinausgehen
Fragen der Medienwirkung
- Welche Konsequenzen haben kognitive und emotionale Medienwirkungen für unser Handeln?
- Wie beeinflusst die Mediennutzung unser Wissen, unsere Einstellung und emotionale Reaktionen?
Die Medienwirkungsforschung ist einer der …
… größten Teilbereiche der Medienpsychologie
- besonderer Fokus auf die Computervermittelte Kommunikation
Die Themen der Computer vermittelten Kommunikations-Forschung
- Identitätsmanagement
- Selbstrepräsentation
- Abwesenheit von nonverbalen Ausdrucksmöglichkeiten
- soziales Leben im Netz
Menschen nutzen bei der CvK …
… technische Hilfsmittel zum Austausch von Informationen und Nachrichten
- können individuelle oder Massenmedien sein
- ist heute allgegenwärtig und aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken
- wird technologisch durch Desktop, Laptops, Tablets und Smartphones möglich gemacht
Was ist die allgemeine Definition von CvK nach Trepte/Reinicke?
zwischen zwei oder mehreren Personen stattfindender
- interaktiver Prozess des Erstellens
- Austauschens
- Empfanges von Informationen
Definition von CvK nach Pelz
Oberbegriff für verschiedene Anwendungsformen der elektronischen
- Übermittlung
- Speicherung
- Abruf
von eletronischen Nachrichten über miteinander vernetzte Computer
Definition von CvK nach Höflich
- Schwerpunkt liegt hier auf Kommunikation unter Fremden
- Personen kommunizieren, die bisher keinen Sozialkontakt hatten
- Schließt vor allem soziale Netzwerke mit ein
Von was geht die Kanalreduktionstheorie aus?
- Geht von einer Unzulänglichkeit der CvK aus
- CvK ist hauptsächlich textbasiert
- Kommunikation über wichtige Signale wie Tonalität, Gestik und Mimik entfällt bei der CvK
Da Kommunikation über wichtige Signale wie Tonalität, Gestik und Mimik bei der CvK entfällt, sagt Döring, dass …
… damit eine Entsinnlichung der Kommunikation bzw. eine defizitären Form der Kommunikation stattfindet
Was ist die Filtertheorie?
Steht uns nur der eine Kommunikationskanal zur Verfügung, so nehmen wir die Person, mit der wir kommunizieren, nicht mehr zur Gänze wahr
Was ist der Nivellierungseffekt?
- In der Anonymität und manchmal auch Pseudonymität sehen wir nicht mehr den psychosozialen Hintergrund unseres Kommunikationspartners
- Dadurch kann auch ein sogenannter Nivellierungseffekt eintreten, durch den soziale Hemmungen oder Hürden abgebaut werden
- Im negativen Fall sind Unfreundlichkeit und Feindlichkeit bis hin zu Flaming (Cybermobbing) die Folge
Was besagt die Theorie der normativen Medienwahl?
Besagt, dass die Mediennutzung auch von
- den Normen des sozialen Umfelds,
- der eigenen Medienkompetenz,
- Verfügbarkeit eines Mediums
> In einem solchen Zusammenhang kann auch ein Medium gewählt werden, das den Bedürfnissen der Kommunikationsteilnehmer nur unzureichend gerecht wird
Was sagt die Theorie der rationalen Medienwahl?
Wenn unter objektiven Gesichtspunkten ein Medium für die jeweilige Kommunikationssituation ausgewählt wird
- Die Beurteilung der Merkmale des Mediums im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit für bestimmte Kommunikationsaufgaben bestimmt die Medienwahl
Faktoren der rationalen Medienwahl
soziale Präsenz:
- Grad der persönlichen, warmen, sensiblen und geselligen Kommunikation, die über ein Medium möglich ist
mediale Reichhaltigkeit:
- Kosten-Nutzen-Abwägung bei der Medienwahl
- ideale Passung zwischen Kommunikationsaufgabe und der sozialen Präsenz des Mediums
> Ist die Passung ideal, hat die Nutzung des Mediums keine negativen Effekte auf die Kommunikation
Die Modelle der CvK beruhen im Wesentlichen …
… auf zwei Annahmen
Die zwei Modelle der CvK
- Die Annahme reduzierter Hinweisereize
- Das Unterschiedsparadigma
Was besagt die Annahme reduzierter Hinweisreize
- ist eine Defizitannahme
- für die CvK stehen andere oder weniger Kommunikationskanäle zur Verfügung als bei der Face-to-Face-Kommunikation
- z.B. läuft viel rein textbasiert ab (E-Mail, etc.)
> Die Annahme der reduzierten sozialen Hinweisreize ist ein Ausgangspunkt für alle Modelle der CvK
Was besagt das Unterschiedsparadigma
- Die medienpsychologische Forschung widmet sich hauptsächlich dem Unterschied zwischen Face-to-Face-Kommunikation und CvK
- Face-to-face-Kommunikation wird als Idealzustand betrachtet
- Forschungsfragen werden so formuliert, dass ausgehend von diesem Standard die Abweichung gemessen wird
> Paradigma berücksichtigt nicht die Vergleiche zwischen verschiedenen Arten von CvK
Das Hyperpersonal-Modell (HPM) von Walther
bedient sich der Systematik der vier traditionellen Komponenten des Kommunikationsprozesses:
- Sender, Empfänger, Kommunikationskanal, Feedback
Mit was befasst sich das Hyperpersonal-Modell?
Wenn ein Sender in seiner Selbstdarstellung und der Empfänger mit seiner Art diese Selbstdarstellung selektiv wahrzunehmen in eine Wechselbeziehung treten, wird dies Hyperpsersonal Model genannt
Was bedeutet “hyperpersönlich”?
- ein kommunikativer Austausch ist auf akzentuierten Eigenschaften fokussiert
- werden diese Eigenschaften positiv verstärkt, werden sie Teil der Identität der Kommunikationspartner
Zu was nutzt der Sender die CvK?
- zur selektiven Selbstdarstellung
Vorteile der CvK:
- Nachrichten können vor dem Versenden wohlformuliert und kontrolliert werden
- Selbstbezogene Informationen können frei gewählt werden
> CvK hat also bereits beim Schreiben den Filter der gezielten Selbstdarstellung
Fakten zum Empfänger von CvK?
- kann aufgrund des Mangels an personenbezogenen Informationen idealisierte Vorstellungen über den Sender aufbauen
- Er kann sein Bild über den Sender nur anhand der ihm zur Verfügung stehenden Informationen gestalten
Vor- und Nachteile der CvK am Beispiel der E-Mail:
- läuft zeitlich versetzt ab
- Sender kann Nachricht editieren, ohne Kommunikationsfluss zu stören
- Aufmerksamkeit der Kommunikationspartner kann zwischen der Beziehungs- und Aufgabendimension verteilt werden
> sozio-emotionale Austausch rückt in den Hintergrund
> im Vordergrund steht die entspanntere Verarbeitung der Sachbotschaft
Von was geht das Hyperpersonal-Modell (HPM) aus?
- dass die selektive und idealisierende Selbstdarstellung sich durch das Feedback der Kommunikationspartner mit der Zeit verstärkt
- Rückkoppelungsprozesse zwischen Sender und Empfänger führen zu einer selbsterfüllenden Prophezeihung
- Die positiven Eindrücke der Kommunikationspartner bestätigen sich gegenseitig
> so werden die Eindrücke Teil ihrer Identitäten
Was stellt das Hyperpersonal-Modell (HPM) dar?
- ist ein technologiefreundlicheres Menschenbild
- geht davon aus, dass die CvK nicht defizitär ist
Bei synchronen und bildbasierten Medien wie z. B. Skype sind hyperpersonale Effekte vorstellbar, denn …
… auch diesem Medium fehlt die Unmittelbarkeit der Face-to-Face-Kommunikation
Was versucht das Social Identity Model of De-Individuation (SIDE) zu beantworten?
- inwieweit soziale und personale Identität das Handeln von Menschen prägt
- verhalten sich Menschen in der CvK anders?
- es geht um die Auswirkungen visueller Anonymität und physischer Isolation bei der Kommunikation
Das Social Identity Model of De-Individuation (SIDE) wird von zwei Determinanten bestimmt
- Gruppenzugehörigkeit
- De-Individuation
Social Identity Model of De-Individuation (SIDE): Die Gruppenzugehörigkeit basiert auf der Annahme, dass …
… die Zugehörigkeit zu einer Gruppe einen Einfluss auf das Verhalten hat
- Menschen ordnen sich im Sinne einer Selbstkategorisierung bestimmten Gruppen zu
was wird als soziale Identität bezeichnet?
- Das Wissen des Einzelnen, einer bestimmten Gruppe anzugehören
- Dabei erscheint die eigene Gruppe eher als homogen bzw. die Ähnlichkeit der Mitglieder der eigenen Gruppe (Ingroup) wird überschätzt
> Die Outgroup wird stereotypisiert
Social Identity Model of De-Individuation (SIDE): Die De-Individuation
- die individuelle oder persönliche Identität tritt gegenüber der gruppenbezogenen oder sozialen Identität in den Hintergrund
- Je nach Situation ist entweder die personale oder die soziale Identität ausgeprägt
Beispiel De-Individuation
Befindet sich z. B. in einer Frauengruppe ein einziger Mann, so ist es sehr wahrscheinlich, dass beide – sowohl der Mann als auch die Frauen – sich eher ihrer Geschlechtsidentität bewusst werden und danach handeln
Das SIDE-Modell (Schaubild)
Die Kommunikation hängt nach dem SIDE-Modell von folgenden, miteinander verbundenen Faktoren ab:
- Grad der Anonymität des Kommunikationsprozesses
- Salienz der personalen oder sozialen Identität
- soziale Beziehung zwischen den Kommunikationspartnern und deren wechselseitige Bedeutsamkeit
- Existenz einer zwischen den Kommunikationspartnern bestehenden Norm und einer sozialen Norm in der übergeordneten Kategorie
- dem mit diesen Faktoren einhergehenden Einfluss der beteiligten Kommunikationspartner
Die Art und Weise, wie wir uns selbst sehen, kann unsere Kommunikation mit anderen beeinflussen
- Inhalt und Form dieser Kommunikation haben auch Rückwirkungen auf unsere eigene Selbstwahrnehmung
- Selbstoffenbarung
- Selbstdarstellung
- soziale Beziehungen im Netz
> sind gerade für die CvK von besonderer Bedeutung, da die Onlinemedien auf dem Austausch der Kommunikationspartner basieren
> ist auch die zentrale Motivation der Nutzer
Selbstoffenbarung im Internet
- meint jegliche Information über die eigene Person, die öffentlich nicht bekannt ist und die ein Mensch mit einem anderen Menschen teilt
- Selbstoffenbarung ist reziprok
Was meint “Selbstoffenbarung ist reziprok”?
Wenn jemand sich selbst offenbart, ist die Bereitschaft des Kommunikationspartners höher, sich ebenfalls zu offenbaren
> Damit ist die Selbstoffenbarung eine Voraussetzung für den Kontakt mit anderen Menschen und die Beziehungspflege mit ihnen
Selbstoffenbarung und CvK
- die Hemmschwelle sinkt
- die Nutzer tauschen sich ungezwungener aus
Studie von Tidwell und Walther (2002) stellt die Frage, inwieweit sich das Ausmaß der Selbstoffenbarung in der CvK und der Face-to-Face-Kommunikation unterscheidet
Wenn also Nutzer von Onlinemedien sagen, dass sie in Face-to-Face-Kommunikationen mehr von sich preisgeben als online, dann kann dieser subjektive Eindruck objektiv richtig sein, da sie in der Regel ihre Face-to-Face-Kommunikationspartner sehr gut kennen
Was heißt Selbstdarstellung?
- ist das Bemühen, den Eindruck zu steuern, den man bei anderen hinterlässt
- Motivation dahinter kann unterschiedlich sein
Je weiter das wahrgenommene Selbstbild vom idealen Selbstbild abweicht, desto …
… intensiver ist der Mensch bemüht, sich selbst (wie gewünscht) darzustellen
Das eigene Selbstbild bzw. die eigene Wahrnehmung hat …
… auch Konsequenzen für die Medienwahl
Menschen mit einem geringeren Selbstwertgefühl ziehen im Vergleich zu denen mit höherer Selbstwertschätzung bei verschiedenen Kommunikationsanlässen (um Gehaltserhöhung oder Verabredung bitten, Vertrauliches mitteilen) eher …
… textbasierte Medien vor