Medienwirkung Flashcards

1
Q

Was versteht man unter Medienwirkung?

A
  • die Auswirkungen der Mediennutzung, die nach der Rezeption auftreten
  • die Auswirkungen, die über die Effekte während der Nutzung hinausgehen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Fragen der Medienwirkung

A
  • Welche Konsequenzen haben kognitive und emotionale Medienwirkungen für unser Handeln?
  • Wie beeinflusst die Mediennutzung unser Wissen, unsere Einstellung und emotionale Reaktionen?
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Die Medienwirkungsforschung ist einer der …

A

… größten Teilbereiche der Medienpsychologie

  • besonderer Fokus auf die Computervermittelte Kommunikation
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Die Themen der Computer vermittelten Kommunikations-Forschung

A
  • Identitätsmanagement
  • Selbstrepräsentation
  • Abwesenheit von nonverbalen Ausdrucksmöglichkeiten
  • soziales Leben im Netz
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Menschen nutzen bei der CvK …

A

… technische Hilfsmittel zum Austausch von Informationen und Nachrichten

  • können individuelle oder Massenmedien sein
  • ist heute allgegenwärtig und aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken
  • wird technologisch durch Desktop, Laptops, Tablets und Smartphones möglich gemacht
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Was ist die allgemeine Definition von CvK nach Trepte/Reinicke?

A

zwischen zwei oder mehreren Personen stattfindender

  • interaktiver Prozess des Erstellens
  • Austauschens
  • Empfanges von Informationen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Definition von CvK nach Pelz

A

Oberbegriff für verschiedene Anwendungsformen der elektronischen

  • Übermittlung
  • Speicherung
  • Abruf

von eletronischen Nachrichten über miteinander vernetzte Computer

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Definition von CvK nach Höflich

A
  • Schwerpunkt liegt hier auf Kommunikation unter Fremden
  • Personen kommunizieren, die bisher keinen Sozialkontakt hatten
  • Schließt vor allem soziale Netzwerke mit ein
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Von was geht die Kanalreduktionstheorie aus?

A
  • Geht von einer Unzulänglichkeit der CvK aus
  • CvK ist hauptsächlich textbasiert
  • Kommunikation über wichtige Signale wie Tonalität, Gestik und Mimik entfällt bei der CvK
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Da Kommunikation über wichtige Signale wie Tonalität, Gestik und Mimik bei der CvK entfällt, sagt Döring, dass …

A

… damit eine Entsinnlichung der Kommunikation bzw. eine defizitären Form der Kommunikation stattfindet

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Was ist die Filtertheorie?

A

Steht uns nur der eine Kommunikationskanal zur Verfügung, so nehmen wir die Person, mit der wir kommunizieren, nicht mehr zur Gänze wahr

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Was ist der Nivellierungseffekt?

A
  • In der Anonymität und manchmal auch Pseudonymität sehen wir nicht mehr den psychosozialen Hintergrund unseres Kommunikationspartners
  • Dadurch kann auch ein sogenannter Nivellierungseffekt eintreten, durch den soziale Hemmungen oder Hürden abgebaut werden
  • Im negativen Fall sind Unfreundlichkeit und Feindlichkeit bis hin zu Flaming (Cybermobbing) die Folge
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Was besagt die Theorie der normativen Medienwahl?

A

Besagt, dass die Mediennutzung auch von

  • den Normen des sozialen Umfelds,
  • der eigenen Medienkompetenz,
  • Verfügbarkeit eines Mediums

> In einem solchen Zusammenhang kann auch ein Medium gewählt werden, das den Bedürfnissen der Kommunikationsteilnehmer nur unzureichend gerecht wird

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Was sagt die Theorie der rationalen Medienwahl?

A

Wenn unter objektiven Gesichtspunkten ein Medium für die jeweilige Kommunikationssituation ausgewählt wird

  • Die Beurteilung der Merkmale des Mediums im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit für bestimmte Kommunikationsaufgaben bestimmt die Medienwahl
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Faktoren der rationalen Medienwahl

A

soziale Präsenz:

  • Grad der persönlichen, warmen, sensiblen und geselligen Kommunikation, die über ein Medium möglich ist

mediale Reichhaltigkeit:

  • Kosten-Nutzen-Abwägung bei der Medienwahl
  • ideale Passung zwischen Kommunikationsaufgabe und der sozialen Präsenz des Mediums

> Ist die Passung ideal, hat die Nutzung des Mediums keine negativen Effekte auf die Kommunikation

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Die Modelle der CvK beruhen im Wesentlichen …

A

… auf zwei Annahmen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Die zwei Modelle der CvK

A
  1. Die Annahme reduzierter Hinweisereize
  2. Das Unterschiedsparadigma
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Was besagt die Annahme reduzierter Hinweisreize

A
  • ist eine Defizitannahme
  • für die CvK stehen andere oder weniger Kommunikationskanäle zur Verfügung als bei der Face-to-Face-Kommunikation
  • z.B. läuft viel rein textbasiert ab (E-Mail, etc.)

> Die Annahme der reduzierten sozialen Hinweisreize ist ein Ausgangspunkt für alle Modelle der CvK

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Was besagt das Unterschiedsparadigma

A
  • Die medienpsychologische Forschung widmet sich hauptsächlich dem Unterschied zwischen Face-to-Face-Kommunikation und CvK
  • Face-to-face-Kommunikation wird als Idealzustand betrachtet
  • Forschungsfragen werden so formuliert, dass ausgehend von diesem Standard die Abweichung gemessen wird

> Paradigma berücksichtigt nicht die Vergleiche zwischen verschiedenen Arten von CvK

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Das Hyperpersonal-Modell (HPM) von Walther

A

bedient sich der Systematik der vier traditionellen Komponenten des Kommunikationsprozesses:

  • Sender, Empfänger, Kommunikationskanal, Feedback
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Mit was befasst sich das Hyperpersonal-Modell?

A

Wenn ein Sender in seiner Selbstdarstellung und der Empfänger mit seiner Art diese Selbstdarstellung selektiv wahrzunehmen in eine Wechselbeziehung treten, wird dies Hyperpsersonal Model genannt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

Was bedeutet “hyperpersönlich”?

A
  • ein kommunikativer Austausch ist auf akzentuierten Eigenschaften fokussiert
  • werden diese Eigenschaften positiv verstärkt, werden sie Teil der Identität der Kommunikationspartner
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q

Zu was nutzt der Sender die CvK?

A
  • zur selektiven Selbstdarstellung

Vorteile der CvK:

  • Nachrichten können vor dem Versenden wohlformuliert und kontrolliert werden
  • Selbstbezogene Informationen können frei gewählt werden

> CvK hat also bereits beim Schreiben den Filter der gezielten Selbstdarstellung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
24
Q

Fakten zum Empfänger von CvK?

A
  • kann aufgrund des Mangels an personenbezogenen Informationen idealisierte Vorstellungen über den Sender aufbauen
  • Er kann sein Bild über den Sender nur anhand der ihm zur Verfügung stehenden Informationen gestalten
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
25
Q

Vor- und Nachteile der CvK am Beispiel der E-Mail:

A
  • läuft zeitlich versetzt ab
  • Sender kann Nachricht editieren, ohne Kommunikationsfluss zu stören
  • Aufmerksamkeit der Kommunikationspartner kann zwischen der Beziehungs- und Aufgabendimension verteilt werden

> sozio-emotionale Austausch rückt in den Hintergrund

> im Vordergrund steht die entspanntere Verarbeitung der Sachbotschaft

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
26
Q

Von was geht das Hyperpersonal-Modell (HPM) aus?

A
  • dass die selektive und idealisierende Selbstdarstellung sich durch das Feedback der Kommunikationspartner mit der Zeit verstärkt
  • Rückkoppelungsprozesse zwischen Sender und Empfänger führen zu einer selbsterfüllenden Prophezeihung
  • Die positiven Eindrücke der Kommunikationspartner bestätigen sich gegenseitig

> so werden die Eindrücke Teil ihrer Identitäten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
27
Q

Was stellt das Hyperpersonal-Modell (HPM) dar?

A
  • ist ein technologiefreundlicheres Menschenbild
  • geht davon aus, dass die CvK nicht defizitär ist
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
28
Q

Bei synchronen und bildbasierten Medien wie z. B. Skype sind hyperpersonale Effekte vorstellbar, denn …

A

… auch diesem Medium fehlt die Unmittelbarkeit der Face-to-Face-Kommunikation

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
29
Q

Was versucht das Social Identity Model of De-Individuation (SIDE) zu beantworten?

A
  • inwieweit soziale und personale Identität das Handeln von Menschen prägt
  • verhalten sich Menschen in der CvK anders?
  • es geht um die Auswirkungen visueller Anonymität und physischer Isolation bei der Kommunikation
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
30
Q

Das Social Identity Model of De-Individuation (SIDE) wird von zwei Determinanten bestimmt

A
  • Gruppenzugehörigkeit
  • De-Individuation
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
31
Q

Social Identity Model of De-Individuation (SIDE): Die Gruppenzugehörigkeit basiert auf der Annahme, dass …

A

… die Zugehörigkeit zu einer Gruppe einen Einfluss auf das Verhalten hat

  • Menschen ordnen sich im Sinne einer Selbstkategorisierung bestimmten Gruppen zu
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
32
Q

was wird als soziale Identität bezeichnet?

A
  • Das Wissen des Einzelnen, einer bestimmten Gruppe anzugehören
  • Dabei erscheint die eigene Gruppe eher als homogen bzw. die Ähnlichkeit der Mitglieder der eigenen Gruppe (Ingroup) wird überschätzt

> Die Outgroup wird stereotypisiert

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
33
Q

Social Identity Model of De-Individuation (SIDE): Die De-Individuation

A
  • die individuelle oder persönliche Identität tritt gegenüber der gruppenbezogenen oder sozialen Identität in den Hintergrund
  • Je nach Situation ist entweder die personale oder die soziale Identität ausgeprägt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
34
Q

Beispiel De-Individuation

A

Befindet sich z. B. in einer Frauengruppe ein einziger Mann, so ist es sehr wahrscheinlich, dass beide – sowohl der Mann als auch die Frauen – sich eher ihrer Geschlechtsidentität bewusst werden und danach handeln

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
35
Q

Das SIDE-Modell (Schaubild)

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
36
Q

Die Kommunikation hängt nach dem SIDE-Modell von folgenden, miteinander verbundenen Faktoren ab:

A
  • Grad der Anonymität des Kommunikationsprozesses
  • Salienz der personalen oder sozialen Identität
  • soziale Beziehung zwischen den Kommunikationspartnern und deren wechselseitige Bedeutsamkeit
  • Existenz einer zwischen den Kommunikationspartnern bestehenden Norm und einer sozialen Norm in der übergeordneten Kategorie
  • dem mit diesen Faktoren einhergehenden Einfluss der beteiligten Kommunikationspartner
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
37
Q

Die Art und Weise, wie wir uns selbst sehen, kann unsere Kommunikation mit anderen beeinflussen

A
  • Inhalt und Form dieser Kommunikation haben auch Rückwirkungen auf unsere eigene Selbstwahrnehmung
  • Selbstoffenbarung
  • Selbstdarstellung
  • soziale Beziehungen im Netz

> sind gerade für die CvK von besonderer Bedeutung, da die Onlinemedien auf dem Austausch der Kommunikationspartner basieren

> ist auch die zentrale Motivation der Nutzer

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
38
Q

Selbstoffenbarung im Internet

A
  • meint jegliche Information über die eigene Person, die öffentlich nicht bekannt ist und die ein Mensch mit einem anderen Menschen teilt
  • Selbstoffenbarung ist reziprok
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
39
Q

Was meint “Selbstoffenbarung ist reziprok”?

A

Wenn jemand sich selbst offenbart, ist die Bereitschaft des Kommunikationspartners höher, sich ebenfalls zu offenbaren

> Damit ist die Selbstoffenbarung eine Voraussetzung für den Kontakt mit anderen Menschen und die Beziehungspflege mit ihnen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
40
Q

Selbstoffenbarung und CvK

A
  • die Hemmschwelle sinkt
  • die Nutzer tauschen sich ungezwungener aus
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
41
Q

Studie von Tidwell und Walther (2002) stellt die Frage, inwieweit sich das Ausmaß der Selbstoffenbarung in der CvK und der Face-to-Face-Kommunikation unterscheidet

A

Wenn also Nutzer von Onlinemedien sagen, dass sie in Face-to-Face-Kommunikationen mehr von sich preisgeben als online, dann kann dieser subjektive Eindruck objektiv richtig sein, da sie in der Regel ihre Face-to-Face-Kommunikationspartner sehr gut kennen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
42
Q

Was heißt Selbstdarstellung?

A
  • ist das Bemühen, den Eindruck zu steuern, den man bei anderen hinterlässt
  • Motivation dahinter kann unterschiedlich sein
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
43
Q

Je weiter das wahrgenommene Selbstbild vom idealen Selbstbild abweicht, desto …

A

… intensiver ist der Mensch bemüht, sich selbst (wie gewünscht) darzustellen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
44
Q

Das eigene Selbstbild bzw. die eigene Wahrnehmung hat …

A

… auch Konsequenzen für die Medienwahl

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
45
Q

Menschen mit einem geringeren Selbstwertgefühl ziehen im Vergleich zu denen mit höherer Selbstwertschätzung bei verschiedenen Kommunikationsanlässen (um Gehaltserhöhung oder Verabredung bitten, Vertrauliches mitteilen) eher …

A

… textbasierte Medien vor

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
46
Q

Selbstdarstellung ist Teil des Identitätsmanagements

A

Menschen möchten ihre Identität nicht nur für sich selbst definieren, sondern auch für andere

  • Eine eigene Website, das eigene Blog, die Gestaltung des Profils auf Facebook u. v. m. sind Instrumente für das Identitätsmanagement

> zwischen Medienrezeption und -produktion verschwimmt die Grenze

47
Q

Soziale Beziehungen im Netz: Die Medienpsychologischen Fragen

A
  • wie Menschen in der CvK aufeinander zugehen
  • wie sie Beziehungen pflegen und halten
  • welchen Ertrag bringen die Beziehungen im Netz?
  • Sind Online-Kontakte in der Lage, sich zu realen Freundschaften zu entwickeln, oder sind die Bekanntschaften eher oberflächlich?
48
Q

Grundsätzlich lässt sich zwischen zwei, aus der Soziologie stammenden, Konzepten von sozialem Kapital unterscheiden

A
  • Bridging Social Capital
  • Bonding Social Capital
49
Q

Was ist “Bridging Social Capital”?

A
  • lose soziale Kontakte, mit denen Menschen ihre Perspektiven erweitern und Informationen austauschen
50
Q

Was sind “Bonding Social Capital”?

A
  • betrifft die engen sozialen Beziehungen
  • die emotionale Unterstützung geben (Familie/Freunde)
51
Q

Was beschreibt der Komplementaritätseffekt?

A

Personen, die im realen, im Offline-Leben, viele soziale Kontakte haben, bauen auch in der virtuellen Welt ein hohes soziales Kapital auf

52
Q

In sozialen Netzwerken wird vor allem …

A

… Bridging Social Capital aufgebaut

53
Q

Bonding Social Capital kann dann entstehen, wenn …

A

… zu dem Online-Kontakt auch ein realer Offline-Kontakt entsteht

54
Q

Mit was beschäftigt sich der Agenda-Setting-Ansatz?

A
  • beschäftigt sich mit den Folgen der medienspezifischen Auswahl und Gewichtung von Themen
  • eine der wichtigsten Theorien der Medienwirkungsforschung
  • wurde erstmals von Maxwell McCombs und Donald Shaw (1972) in ihrer berühmten Chapel-Hill-Studie untersucht

> wie durch Medien die Aufmerksamkeit der Rezipienten auf bestimmte Themen gelenkt wird

55
Q

Was ist der Ausgangspunkt des Agenda-Settings?

A

Ausgangspunkt ist die Prämisse, dass vor jeder Beeinflussung von Meinungen und Einstellungen die Thematisierung steht

56
Q

Was ist die Medienrealität?

A

In den Medien findet sich nur eine kleine Auswahl aller möglichen Ereignisse, über die berichtet werden kann

  • Medien konstruieren durch diese Vorgabe für ihr Publikum eine Relevanz von Themen, die schlicht dadurch dringlich und real erscheint, weil über sie berichtet wird
57
Q

Was besagt die Chapel-Hill-Studie?

A
  • McCombs und Shaw überprüften ihre These zur Agenda-Setting-Theorie, indem sie die Themenwahl der Tagespresse und der TV-Nachrichten während eines Wahlkampfs untersuchten
  • sie überprüften die Übereinstimmung zwischen Wahlkampfthemen, über die die Medien berichteten “Media Agenda” mit den Wahlkampfthemen über die die Wähler sprachen (“Public Agenda”)
58
Q

Welche Frage nutzen McCombs und Shaw zur Ermittlung der Public Agenda?

A

„What are you most concerned about these days? That is, regardless of what politicians say, what are the two or three main things which you think the government should concentrate on doing something about?”

59
Q

In der Media Agenda wurden auch …

A

… die Aufmachung und Präsentation der Themen (Major Items / Minor Items) ausgewertet und mit der Public Agenda verglichen

60
Q

Zwei wesentliche Ergebnisse wurden aus der Chapel-Hill-Studie gewonnen:

A
  • Es besteht in der Tat ein hoher statistischer Zusammenhang zwischen der Media Agenda und der Public Agenda
  • Kognitive Effekte sind von größerer Bedeutung als die selektive Wahrnehmung.
  • Die Korrelation zwischen der Agenda der Befragten und der Agenda aller Medien war höher als mit der Agenda der Medien der bevorzugten Partei

> Die Wähler waren also nicht stärker auf die Nachrichten der bevorzugten Partei konzentriert

61
Q

Was wird an der Chapel-Hill-Studie kritisch gesehen?

A
  • kleine Stichprobengröße (1000 Befragte)
  • nicht berücksichtigte Mediennutzung

> trotzdem löste Relevanz eine regelrechte Studienschwemme zu dem Thema aus

62
Q

Von was geht die Agenda-Setting-Theorie aus?

A
  • dass Medien die Sichtweise der Nutzer auf bestimmte Probleme oder Themen lenken
  • Frage: Spiegeln und lenken Medien gesellschaftlich relevante Themen?
  • Medien sind objektiv
  • aber auch als Frühwarnsystem der Gesellschaft beeinflussen
63
Q

Es werden drei Hauptagenden unterschieden, die für den Agenda-Setting-Prozess wirksam sein können:

A

Media Agenda:

  • inhaltsanalytische Verfahren: Messungen von Anzahl und Umfang der Berichterstattung
  • Strukturierung des Inhalts wird vorgenommen

Public Agenda:

  • Relevante Themen in der Bevölkerung werden durch Umfragen erfasst

Real-World-Indikatoren:

  • Behördliche Statistiken und Berichtssysteme liefern exakte Abbildungen der Realität
  • z.B. Umwelt und Wirtschaftsentwicklung
64
Q

Was ist die Gallup-Frage?

A
  • ermittelt die von den Befragten als die wichtigsten Probleme des Landes identifizierten Themen
65
Q

Die Chapel-Hill-Studie wurde als …

A

… Querschnittsbefragung durchgeführt

  • konzentrierte sich auf die Ermittlung von Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt
66
Q

Was passiert bei einer Längsschnittbefragung?

A
  • hier werden thematisch gleiche oder ähnliche Analysen an mehreren aufeinanderfolgenden Zeitpunkten durchgeführt
  • sie kann Auskunft über die Zeitspanne geben, die zwischen der Media Agenda und dem Eingang des Themas in die Public Agenda liegt
67
Q

Wichtig für die Medienwirkung ist auch, aus welcher Perspektive die Inhalte dargestellt werden

A

Wird ein Bericht über den Ku-Klux-Clan beispielsweise in der Rubrik „Wahrnehmung von Bürgerrechten“ gezeigt, zeigten sich die teilnehmenden Probanden erheblich toleranter in ihrer Einschätzung als bei der Darstellung des gleichen Berichts in der Rubrik „Bedrohung der öffentlichen Ordnung“

68
Q

die zwei Framings

A

Medien-Frames:

  • Perspektivenvorgaben durch die Medien
  • für den Nutzer haben Medien-Frames nur geringe Wirkungen, wenn bereits starke Meinungen zu einem Thema vorliegen

Rezipienten-Frames:

  • Wahrnehmung durch die Rezipienten
69
Q

Framing-Effekte lassen sich besonders gut am Beispiel von …

A

… Gesundheits- oder Verkehrssicherheitskampagnen veranschaulichen

  • z.B. “Runter vom Gas”
  • Viele Gesundheitskampagnen setzen neben Verständlichkeit, Glaubwürdigkeit und Visualisierung vor allem den Furcht-Appell in den Mittelpunkt
70
Q

Der Furcht-Appell

A
  • wird als Loss Frame genutzt, um die Verluste und Schäden für den Nutzer zu verdeutlichen
71
Q

Was ist ein Gain Frame?

A

Der Nutzer erhält über die Kampagnenbotschaft Aussicht auf Vorteile und Gewinne

72
Q

Weil Leben Schön ist = GAIN FRAME

A
73
Q

Runter vom Gas mit einem LOSS FRAME

A
74
Q

Was besagt das Konzept des Priming?

A
  • Bahnung
  • kognitiver Prozess
  • durch vorausgehenden Medienstimulus wird die Verfügbarkeit von im Gedächtnis gespeicherten Wissenseinheiten temporär erhöht
  • die durch Priming aktivierten Gedächtnisinhalte werden mit größerer Wahrscheinlichkeit bei der Interpretation bei der nachfolgenden Information (des sog. “Zielstimulus”) genutzt
75
Q

Die Grundlage für das Konzept des Priming wurde …

A

… in der Kognitionspsychologie geschaffen

  • gehen davon aus, dass unser Gedächtnis einem assoziativen Netzwerk entspricht, dessen Knotenpunkte unterschiedlich stark miteinander verbunden sind
  • jeder Knoten entspricht dabei einer Wissenseinheit und verfügt über eine eigene Aktivierungsschwelle
  • wird ein Knoten durch einen externen Reiz stimuliert, gibt er das enthaltende Wissen ab und aktiviert es für den Zugriff
  • Gleichzeitig werden andere verwandte Knoten im Gedächtnisnetzwerk aktiviert, sodass ein assoziativer Wissenszugriff entstehen kann
76
Q

Priming Beispiel:

A
77
Q

Wieso ist Priming so wichtig für die Medienpsychologie?

A
  • Der Prime, also der erste abgesetzte Stimulus, beeinflusst die Aktivierung von verwandten Netzwerkknoten
  • Medienstimuli wirken als Prime und steuern so das Verhalten und die Wahrnehmung der Rezipienten
78
Q

Der Priming-Effekt hängt im wesentlichen von zwei Faktoren ab:

A
  • Stärke des Primes
  • zeitlicher Abstand zwischen Prime und Zielstimulus
79
Q

Wann verstärkt sich der Prime?

A
  • wenn er länger oder häufiger dargestellt wird
  • wenn der Abstand möglichst kurzgehalten ist
80
Q

Prime beschreibt hauptsächlich …

A

… die kurzfristige Auswirkung der Mediennutzung, die direkt im Anschluss feststellbar ist

  • Beeinflussung der Verarbeitung eines Reizes dadurch, dass ein vorangegangener Reiz implizite Gedächtnisinhalte aktiviert hat
  • Priming-Effekte wirken meistens nur 15 bis 20 Minuten nach der Aktivierung
81
Q

Längerfristige Priming-Wirkungen werden meist mit der …

A

… chronischen Verfügbarkeit von Kognitionen begründet

  • Immer wieder gleiche Primes in den Medien oder die Darstellung von Stereotypen wirken auch auf das Verhalten über die kurze Erst-Aktivierung hinaus
  • einzelne kurzfristige Priming-Effekte bauen aufeinander auf und können zur längerfristigen Aktivierung bestimmter Wissenseinheiten führen
82
Q

Beispiel für Priming (Schaubild)

A
83
Q

Der Florida-Effekt zeigt zwei Priming-Phasen:

A
  1. Phase:
    - durch die Menge der Wörter werden Assoziationen an ein hohes Alter entwickelt
    - der Begriff fällt nie selbst
  2. Phase:
    - diese Assoziationen primen das Verhalten
    - z.B. langsames Gehen, was mit einem hohen Alter assoziiert wird
84
Q

Was untersucht das Modell des Priming?

A
  • nutzt und untersucht in erster Linie die Wirkung von Stimuli auf bereits bestehende Wissensstrukturen
85
Q

durch die Nutzung von Medien lernen wir auch …

A

… neue Einstellungen und Wissenseinheiten

  • Wichtiger Faktor ist die Begegnung mit Mediencharakteren, zu denen wir emotionale/kognitive Verbindungen aufbauen
86
Q

Was ist in der Medienwirkungsforschung wichtig?

A
  • im Zuge der Medienwirkungsforschung: die Auswirkung von sozialen Komponenten
  • die Frage nach den Gründen für eine Einstellungs- oder Verhaltensänderung durch Medienbotschaften
87
Q

was sind die beiden wichtigsten Lerntheorien ?

A
  • sozial-kognitives Lernen
  • Lernen durch Botschaften
88
Q

Mit was beschäftigt sich die sozial-kognitive Theorie von Albert Bandura?

A
  • Lerntheorie
  • beschäftigt sich mit sozialem Lernen (Lernen am Modell)
89
Q

Was ist die Kernannahme der sozial-kognitiven Theorie von Albert Bandura?

A
  • Lernprozess braucht nicht zwigend eine eigene direkte Erfahrung
  • Lernprozess kann auch über Dritte erfolgen

> Wenn Menschen stellvertretend Konsequenzen einer Handlung an anderen beobachten, können die beobachteten Verhaltensweisen auf das eigene Leben übertragen werden

90
Q

Nach sozial-kognitiver Lerntheorie: Wann ist es am wahrscheinlichsten, dass die beobachteten Verhaltensweisen auf das eigene Leben übertragen werden?

A
  • besonders wahrscheinlich, wenn die Konsequenz der Handlung positiv ausfällt
  • besonders wahrscheinlich, wenn das Modell als attraktiv und der eigenen Person ähnlich wahrgenommen wird

> Wenn Menschen stellvertretend Konsequenzen einer Handlung an anderen beobachten, können die beobachteten Verhaltensweisen auf das eigene Leben übertragen werden

91
Q

Bandura überträgt das Prinzip des Modelllernens in seiner sozial-kognitiven Theorie der Massenkommunikation auf die Wirkung von Medien. Laut seiner Theorie können Medienakteure uns auf …

A

… zwei Arten beeinflussen

  • Medien geben uns einen sozialen Vergleichsmaßstahb
  • Medien bieten uns eine soziale Vorbildfunktion
92
Q

Was ist die Selbstwirksamkeitserwartung?

A
  • eine zentrale Komponente der sozial-kognitiven Theorie
  • die Erwartung einer Person, bestimmte Handlungen erfolgreich durchführen zu können, die zur Erreichung eines Ziels notwendig sind

> diese Erwartungen an die eigene Kompetenz und Handlungsfähigkeit verbinden Wissen und Verhalten

93
Q

Auch wenn sich eine Person das benötigte Wissen aneignet, hängt es stark von der eigenen …

A

… Selbstwirksamkeitserwartung ab, ob sie das Verhalten auch tatsächlich ausübt oder wie lange sie bei Widerständen am Ziel festhält

94
Q

Was legt die Basis für unsere Selbstwirksamkeitserwartungen?

A
  • Erlebte Erfolge legen die Basis für unsere Selbstwirksamkeitserwartung
  • jede Bestätigung sorgt dafür, dass wir uns unserer Kompetenzen im Hinblick auf die Erreichung eines Ziels sicher sind
95
Q

Stellvertretend über das Lernen am Modell Selbstwirksamkeit aufbauen

A

Wenn wir beobachten, wie uns ähnliche Personen in der Lage sind, eine bestimmte Handlung durchzuführen oder ein Problem zu lösen, bestätigt uns dies in der Erwartung, dies auch selbst tun zu können

> Daher sind Mediencharaktere eine feste Einflussgröße in Bezug auf unsere eigene Selbstwirksamkeitserwartung

96
Q

Elaboration-Likelihood-Modell

A
  • von Petty und Cacioppo
  • ist das einflussreichste psychologische Modell im Bereich Persuasion und Einstellungsänderung
97
Q

Was sind Modelle, die Einstellungsänderungen beim Nutzer hervorrufen?

A
  • Persuasionsmodelle

> wie beeinflussende Botschaften in Medien, Werbung, PR-Maßnahmen oder politischen Kampagnen eingesetzt werden können

98
Q

Was besagt das Elaboration-Likelihood-Modell?

A
  • dass aktive Denkprozesse einen wesentlichen Bestandteil von Einstellungsänderungen bilden
  • Diese können entweder zentral oder peripher zustande kommen

Zentrale Route:

  • persuasive Botschaft wird intensiv verarbeitet und mit Vorwissen verknüpft

> Entscheidend für Einstellungsänderung sind Stärke und Qualität der Argumente

Periphere Route:

  • wenig Auseinandersetzung mit Argumenten
  • periphere Hinweisreize wichtiger (Glaubwürdigkeit und Attraktivität)
99
Q

Die beiden Routen des Elaboration-Likelihood-Modell schließen sich nicht aus

A

Persuasive Botschaften werden nicht entweder zentral oder peripher bearbeitet, sondern in Abstufungen auf beiden Routen empfangen

  • Wie intensiv sich ein Rezipient mit einer persuasiven Botschaft auseinandersetzt, hängt von der Fähigkeit und Motivation zur Elaboration ab
  • Mit steigender Fähigkeit und Motivation wird die zentrale Route immer wahrscheinlicher
100
Q

Wie wird die Fähigkeit zur Elaboration gesteigert?

A

durch

  • allgemeine kognitive Fähigkeiten
  • relevantes Vorwissen
  • eine Wiederholung der vorgebrachten Argumente

> Die Motivation zu Elaboration steigt mit höherer Relevanz der Botschaft

101
Q

Was vermindern Ablenkungen druch Störreize?

A
  • Motivation
  • die Fähigkeit zur Verarbeitung
102
Q

Je nach Intensität der Elaboration werden …

A

… die Stärke und die zeitliche Stabilität der Einstellungsänderung beeinflusst

> Auf der zentralen Route sind Änderungendaher stabiler und haben einen stärkeren Einfluss auf das Verhalten

103
Q

In unserem Alltag erhalten wir die meisten persuasiven Botschaften über …

A

… Medien

104
Q

Was ermöglicht das ELM?

A
  • ein besseres Verständnis der einzelnen Variablen, die zu einer möglichen Einstellungsänderung führen

> es wird speziell zur Prognose von Werbewirkung eingesetzt

105
Q

Das Elaboration-Likelihood-Modell als Schaubild

A
106
Q

Wieso haben Fakten im Anschluss an eine Berichterstattung wenig Einfluss auf die Meinungsbildung?

A
  • große Anzahl von Informationen
  • wir verfallen so in eine Alltagsrationalität
  • wir verarbeiten nicht alle verfügbaren Botschaften
  • wir beschränken uns auf leicht zugängliche und vertraute Informationseinheiten

> Als Konsequenz werden Fakten im Anschluss kaum erinnert und haben wenig Einfluss auf die Meinungsbildung

107
Q

Das wichtigste ist beim ELM, die Elaborationsressourcen …

A

… auf die relevanten Informationen zu verteilen

> wir haben nämlich nur eine geringe kognitive Kapazität

108
Q

In welchen Bereichen ist im Bezug auf Überzeugungsmodelle noch Forschung zu leisten?

A
  • Die Frage nach dem Einfluss der Stimmung auf den Persuasionsprozess
  • die Überzeugungskraft von fiktiven Geschichten
109
Q

Durch Prozesse wie Agenda Setting oder Framing kann in den Medien der Eindruck entstehen, dass eine spezielle Meinung vorherrscht, die tatsächlich …

A

… eine Minderheitenmeinung ist

110
Q

Die Schweigespirale von Noelle-Neumann

A
  • Vertreter der Mehrheitsmeinung haben Angst vor sozialer Isolation
  • denken, ihre Meinung sei die einer Minderheit
  • äußern sich deshalb nicht und schweigen in der Öffentlichkeit
111
Q

Was kritisiert Noelle-Neumann?

A
  • Medien präsentieren Minderheitenmeinungen so, als seien diese die Meinung der Mehrheit
  • damit wird die Einschätzung der Menschen über das Ausmaß der Zustimmung in der Bevölkerung beeinflusst

> Gefahr der Pluralistic Ignorance

112
Q

Was ist die Pluralistic Ignorance?

A
  • Die Bevölkerung täuscht sich über die Bevölkerung
113
Q

Was wird an der Schweigespirale als Theorie kritisiert?

A
  • zahlreiche Aspekte werden nicht berücksichtigt
    z. B. folgende Variablen:
  • generelle Redebereitschaft
  • Alter
  • Geschlecht
  • Bildung