WIe kann Therapieerfolg gemessen werden? Flashcards
Mediator
erklären den Zusammenhang. Beispiel: Die Erwartung, dass eine Psychotherapie helfen wird (A) auf den Erfolg der Therapie (C), kann teils uber den Mediator „Therapiebeziehung“ (B) erklärt werden. D.h. A muss mit
B und B mit C assoziiert sein (A=UV, C=AV). Die Stärke der Assoziation zwischen A und C wird reduziert, wenn die
Assoziation zwischen A und B und B und C statistisch kontrolliert wird. Berechnung z.B. Regressionsanalysen.
Moderator
verändern den Zusammenhang. Beispiel 1: Der Einfluss der Therapiebeziehung auf das Therapieergebnis
wird beeinflusst durch die Anzahl depressiver Episoden (die man vor der Therapie erlebt ha).
Beispiel 2: Streit mit Freunden hängt zusammen mit dem Trinken Zuhause – aber nur bei jenen Personen, die angeben, zur Bewältigung zu trinken.
Drei Bereiche der Qualitätssicherung
• Strukturqualität: Rahmenbedingungen: Ausbildung und Qualifikation der Psychotherapeuten, Ausstattung
der Praxis → Massnahmen zur Verbesserung: e.g. Fortbildung und Qualifikation der Psychotherapeuten
sichergestellt? Ist die Einrichtung angemessen ausgestattet? Ist die Einrichtung vernetzt und wird mit anderen Einrichtungen kooperiert?
- Prozessqualität: Sachgerechte Durchführung der Psychotherapie. Qualität der Psychotherapie. Bspw. Welche diagnostischen und therapeutischen Massnahmen werden durchgeführt, und erfolgt die Durchführung lege artis? →Massnahmen zur Verbesserung: bsp w. Supervision und Intervision der Therapeuten sichergestellt? Bestehen klinisch-psychologische Leitlinien, nach denen sich Therapeuten richten können? Werden die Therapien „gut“ dokumentiert? Werden Prozessmessungen durchgeführt (Erhebungen während den Therapien?)
- Ergebnisqualität: Bezieht sich auf die Resultate der Psychotherapie. Den Therapieerfolg. → Massnahmen zur Verbesserung: Wird die Ergebnisqualität der Therapien auf verschiedenen Ebenen erhoben?
Welche Formen der Erfolgsmessung existieren?
• verschiedene Datenquelle: Selbst- und Fremdeinschätzung
• verschiedene Datenebenen / Funktions- und Konstruktbereiche: Störungsübergreifende und -spezifische Masse, soziale Funktionsfähigkeit,
Wohlbefinden und Lebensqualität, Theorie- und schulspezifische Masse, biologische Masse
• verschiedene Verfahren: Fragebogen, Interview, Verhaltenstests
Sie müssen in Praxis Qualität sicherstellen; welche Formen der Erfolgsmessung würden Sie integrieren?
- Störungsübergreifende Masse→ e.g. Symptom-Check-Liste-90
- Störungsspezifische Masse → e.g. Beck Depression Inventar
- Soziale Funktionsfähigkeit, Wohlbefinden und Lebensqualität → e.g. Inventar interpersoneller Probleme, Fragebogen zur Erfassung der Lebensqualität
- Teils theorie- bzw. schulspezifische Masse: e.g. Veränderung kognitiver Überzeugungen (kogn. Therapie), Inkongruenzfragebogen (Bern)
- Biologische Masse
Direkte und indirekte Veränderungsmessung
Direkt: Messung nur zu Therapie-Ende (Post-Messung)
Beispiel: IM Vergleich zum Zeitpunkt vor der Therapie, sind sie zufriedener?
Indirekt: Messung nur zum Prä- und Post-Zeitpunkt einer Therapie, Veränderung = beobachteter Differenzwert
Schulte erwähnt die Möglichkeit der individualisierten Messung des Outcomes von Psychotherapie und
erwähnt die sog. Ziel-Erreichungs-Skalierung (Goal Attainment Scaling). Versuchen Sie sich konkret
auszudenken, wie die individuelle Zielerreichung in der Praxis gemessen werden kann.
• GAS ist therapeutische Intervention und individualisiertes Evaluationsinstrument
• Therapieziele werden operationalisiert
• Auf einer Skala werden für die drei wichtigsten Problembereiche der aktuellen Zustandes (Ist-Zustand), sowie der erwünschte Zielzustandes (Soll-Zustand) und Zwischenziele definiert
→ Zielvorstellungen sollten positiv formuliert werden, konkret operationalisierbar und realistisch sein. Es sollte Schritte beinhalten, die Eigenveränderung ermöglichen und aufs eigene Handeln bezogen sind.
Schulte erwähnt, dass das Ausmass der Veränderung in Form von Effektstärken ausgedrückt werden kann. Wie lassen sich Effektstärken im Einzelfall berechnen?
Effektstärken = standardisierte Effektgrössen. Häufig verwendete standardisierte Effektmasse Cohen’s d Produkt-Moment-Korrelation r, Eta2 (Mass der Varianzaufklärung)
•Einzelfall: ES = Postwert – Präwert / Standardabweichung
•Gruppenebene: ES = Mittelwert Post – Mittelwert Prä / Standardabweichung
•Gruppenvergleiche: ES = M EG - M KG/ Standardabweichung
Cohen’s d:
0.2 = kleine ES
0.5 = mittlere ES
0.8 = grosse ES
Vorteile Effektstärke
- Vergleichbarkeit der Resultate über verschiedene Messmittel / Interventionen hinweg
- Einschätzung der praktischen Bedeutsamkeit einer Veränderung unabhängig der Stichprobengrösse (sonst: signifikante Effekte können bei einer grossen Stichprobe klein sein, nicht signifikante Effekte können bei einer kleinen Stichprobe gross sein)
Probleme Effektstärken
- Unterschiedliche Definitionen, durch welche Varianz / Streuung dividiert werden soll
- Grössere Effekte bei homogenen Stichproben (weil geringe Varianz)
- gleiche Wertung von unterschiedlich wichtigen und unterschiedlich veränderungssensitiven Messmitteln
- klinische Bedeutsamkeit: Wahrscheinlichkeit sign. Ergebnisse zu erziehlen steigt mit hoher Stichprobe. ABER grosse Stichproben können Effekte sign. werden lassen, ohne kl. Beudeutsam zu sein.