weibliche Geschlechtsorgane Flashcards
Doppelfunktion des Eierstocks
Geschlechtsreifen Tier
• Keimbereitendes Organ
—> Bildung befruchtungsfähiger Eizellen
• endokrine Drüse
—> Synthese von Geschlechtshormonen
Organa genitalia feminina
Keimbereitende, Keimleitende, Keimbewahrende Abschnitte, Geburtswege sowie Begattungsorgane
• Eierstock (Ovarium)
• Eileiter (Tuba uterina, Oviduct)
• Gebärmutter (Uterus)
• Scheide (Vagina)
• Scheidenvorhof (Vestibulum)
• Vulva
Hyphothalamus-hypophysäre- Achse
Die zunehmende Östradiol- und Inhibinsekretion der heranreifenden Follikel übt ein negatives Feedback auf die FSH-Sekretion des HVL aus. Nur der bzw. die später zur Ovulation kommenden, präovulatorischen Follikel entwickeln sich FSH-unabhängig weiter, weil sie rechtzeitig und ausreichend LH-Rezeptoren exprimieren und so die Östradiolsynthese sichern.
Wandaufbau des Eierstocks
Von außen nach innen:
• Keimdrüsenepithel (Epithelium superficiale), von Follikeln hervorgewölbt
• Tunica albuginea: gefäßarm, bindegewebig
• Rinde (Cortex ovarii, Zona parenchymatosa)
• Mark (Medulla ovarii, Zona vasculosa)
Tierartliche Besonderheit:
Equiden: Ovulationsgrube, Fossa ovarii
Aufbau des Eierstocks Pferd
• Ovulationsgrube:
Keimdrüsenepitel
• Ansonsten 1-schichtige Tunica serosa
Morphologie der Rinde
Grundstock:
• Spinozelluläres Bindegewebe
= stoffwechselaktive Stromazellen, die im lock. BG angeordnet sind
- hohe Regenerationsrate, fischzugartig
- Phagozytose,
- Transformation im Gelbkörper zu hormonprod. Zellen
Funktionsgebilde der Rinde
Zona parenchymatosa schließt ein
• Primäre Oocyten und Hüllzellen
• Primordialfollikel
• Primärfollikel
• Sekundärfollikel
• Teritärfollikel
• Graaffollikel
• Gelbkörper
Primordial- u. Primärfollikel
Strukturelle Merkmale:
Primordialfollikel (Ruhestadien)
• Oozyte I und flaches, abgeflaches Follikelzellen
Primärfollikel (aktivierte Form)
• Oozyte I und isoprismatische Follikelepithelzellen
Sekundärfollikel
Kennzeichen
• Vergrößerung des Volumens der Ovozyte auf ca. 80 μm
• Bildung der Zona pellucida
• mitotische Teilung der Follikelzellen
= Schichtung der Follikelzellen
• Differenzierung der Stromazellen zur bindegewebige Theca follicularis
Zona pellucida
Aufbau? Glykoproteinreiche, feinfibrilläre Grenzschicht, 12-13 um
Wo? Im Perivitelliner Raum
d.h. entwicklelt sich zwischen der Oberfläche der Ovozyte und den anliegenden Follikelzellen
Was passiert dort?
- In diese Schicht ziehen Fortsätze der Follikelzellen,
die über Desmosomen und später zusätzlich über Nexus mit, der Eizelle verbunden sind
(Desmosomen: Verbindung der Zytoskelette!!!)
zur Stoffwechselversorgung der Eizellen
Funktion:
- Penetration kann nur durch
artspezifische Samenzellen erfolgen
- Verhinderung von Polyspermie
- wirkt im Eileiter einer vorzeitigen Einnistung der Blastomeren entgegen
- Unterstützt den Zusammenhalt der Eizelle
- Reguliert Aufnahme von Nährstoffen
Tertiärfollikel
Strukturelle Merkmale:
• Eizelle 130 -150 μm
• Antrum (Hohlraum, gefüllt mit Hyaluronsäure, eiweißreich)
• Differenzierung der Follikelzellen zu Basal-, Intermediär- und Granulosazellen
• Eihügel (Cumulus oophorus)
• Differenzierung der Theka follicularis (Stromazellen)
Theca interna: zellreich
Theca externa: faserreich
• Corona radiata: 1 schichtig, hochprismatisch, liegt außen der
Zona pellucida auf – Ernährung der Ovozyte
Graaf - Follikel
= präovulatorischer reifer Follikel Strukturelle Differenzierungsmerkmale :
• Basis des Eihügels verjüngt sich
• Randständige Follikelzellen lösen sich ab
• Ovozyte mit Follikelzellen, Corona radiata und Zona pellucida schwimmt frei in Follikelhöhle
Wie kommt es zur Ovulation ?
Hohe Östrogenkonzentration (produziert durch reife Follikel) positives Feedback auf die LH-Zellen des Hypophysenvorderlappen
—> präovulatorischen LH-Peak
—> Östrogenproduktion sinkt
Bildung der vasoaktiven Prostaglandine PGE2 und PGF2
—> Durchblutung im Stigmabereich nimmt ab
—> LH-induzierte Proteasen, Wandabbau des Follikels im Stigma
—> Eizelle mit Zona pellucida/Corona radiata wird ausgeschwemmt
Gelbkörper = Corpus luteum
Temporäre, endokrine Drüse
• Entstehung: aus verbliebenen Zellen der Follikelwand und der Stromazellen der Theka follicularis
• Aufgabe: Synthese von Progesteron, Östrogen und evt. Oxytocin
• keine Befruchtung: CL zyklischen Ab- und Aufbauvorgängen (Corpus luteum cyclicum).
• Trächtigkeit: Ausbildung des CL für die Dauer der Trächtigkeit (Corpus luetum graviditatis).
• Nach Abbau des CL werden Reste narbig durch Bindegewebe ersetzt (Corpus luteum albicans).
• Neu- und Rückbildung eines CL durch zelluläre, vaskuläre und bindegewebige Umbauvorgänge des Follikels und seiner Hüllen
Unterschied der Luteinzellen
• Granulosaluteinzellen (aus Follikelzellen bzw.
Granulosazellen):
- hohe mitotische Aktivität
- tragen entscheidend an der Größenzunahme des CL bei
- Form: polyedrisch (ebene Flächen), 40um, großer ovaler Kern
Bildung: hauptsächl.Progesteron, aber auch Östrogen und evt. Oxytocin
• Thekaluteinzellen (aus Stromazellen der Theka interna):
- kleiner, 15 um,
- seltener als GZ, aber ähnliche Struktur und Funktion
- beim Rind und Schaf nur schwer von GZ zu unterscheiden
- Hormonbildung s.o.
Histologie des Gelbkörpers
• In der späten präovulatorischen Phase verändern sich die Stromazellen der Theka interna und der Follikelzellen (Granulosazellen)
• Zunahme an Größe (funktionelle Hypertrophie) und Zellerneuerung (Hyperplasie)
- Transformation zu Luteinzellen
- Einlagerung kleiner gelber Pigmente (Lipochrome) = Luteinisierung (Ausnahme: Schw., kl. Wdk.)
Eileiter (Tuba uterina, Oviduct, Salpinx)
Funktion:
- Infundibulum nimmt Eizelle auf
- Ampulla: Befruchtung, optimales Milieu zur Erhaltung der Keimzellen
- Isthmus + Pars uterina leiten Zygote in den Uterus über (Transport)
- Ernährung und Transport der Zygote durch die Schleimhaut des Eileiters
• Cave:
Befruchtung: Beendigung der Meiose II
Histologie des Eileiters
Tunica mucosa
• Einschichtiges, hochprismatisches Epithel
—> durch die Funktion bedingt mit 2 Zelltypen ausgestattet
- Flimmerzellen mit Kinozilien verstärken Bewegung Richtung Uterus
Drüsenzellen, ekkrine (=merokrine Sekretion, Exocytose)
- schwach saurer Schleim
- Proteine zur Versorgung der Keimzellen
- Elektrolyte, Enzyme, Albumine, Zucker, Aminosäuren Enddifferenzierung und Endreifung des Keimlings zusätzlich
- Stiftchenzellen, vermutlich inaktive Drüsenzellen nach Sekretabgabe oder Übergangsform
- Basalzellen als Reservezellen
Tunica muscularis
• circuläre Schicht, ausgeprägt
- geht in das Stratum circulare der Uterusmuskulatur über
• longitudinale Schicht, äußere Schicht
- strahlt in Muskelschicht der Tela subserosa des Uterus ein
• Circuläre und longitudinale Schicht: im Isthmus stark ausgeprägt
Tela subserosa des Isthmus
• verläuft eine Lamina muscularis serosae (= Längsmuskelfasern);
innen liegt dieser ein gefäßreiches Stratum vasculare an
Gebärmutter Funktion
• Transport der Spermien
• Sekrete wichtig für Endreifung der Spermien
• Implantation
• Trächtigkeit Placentabildung
• Entwicklung des Keimlings
• Austreibung der Frucht
• In SH - Synthese von Prostaglandin (vgl. Zyklus; auf den Gelbkörper luteolytische Wirkung ausübt)
- Strukturelle Umbauvorgänge unterliegen endokrinen Steuermechanismen = uteriner Zyklus; Teil des
Geschlechtszyklus
Gebärmutter Wandbau
• Tunica mucosa (Endometrium)
- Epithelium simplex
- Lamina propria mucosae mit Uterindrüsen
• Tunica muscularis (Myomterium)
• Perimetrium
- Tela subserosa mit Stratum musculare longitudinale
- Tunica serosa
Histologie Gebärmutter
Tunica mucosa (Endometrium)
- Epithelium simplex
- Epithel Hd, Pf einreihig hochprismatisch
- Wdk, Schw. teilweise mehrreihig, hochprismatisch
- zeitweise Kinozilien, meist Mikrovilli
- Lamina propria mucosae mit Uterindrüsen
- aus spinozellulärem Bindegewebe aufgebaut mit vielen Drüsen
- Bindegewebe hohes Potential an struktureller und funktioneller Anpassungsfähigkeit
- Spinozelluläres Bindegewebe ist an die besondere Stoffwechselleistung der Uterusschleimhaut im Hinblick auf die Trächtigkeit und die Placentaschranke ausgerichtet
- im retikulären Bindegewebe subepithelial sehr viele spezifische
und unspezifische Abwehrzellen ausgebildet;
Tunica muscularis (Myomterium)
- glatten Muskelfaserbündeln
- entwickeln sich aus Muskelfaserbündeln des Eileiters und
setzen sich in die Wandschicht der Cervix fort
- in den Hörnern/ Utruskörper
- Muskelfasern circulär mit vorwiegend spiralig, sich kreuzenden Verlauf
- zusätzlich in den äußeren Schichten modifizierte Fibroblasten,die als kontraktile Myofibroblasten zur Unterstützung der Muskelzellen (bes. während Trächtigkeit) - Trächtigkeit: Hyperplasie (Vermehrung) und Hypertrophie (Vergr. bis zu 800μm) der Muskelzellen
- außen anliegend: Stratum vasculosum
Perimetrium
- Tela subserosa mit Stratum musculare longitudinale
—> strahlt in das Lig.latum uteri ein und setzt sich kaudal in die Zervixmuskulatur fort
- Tunica serosa: überzieht als einschichtiges Plattenepithel (Mesothel) außen das Organ
Besonderheit Wiederkäuer
Gebärmutter
Karunkeln
Lamina propia:
- Knopfförmige Vorwölbungen (Rind)
- Napfförmige Einziehungen (Schaf)
- spinozelluläres BG bildet die Grundlage, vermehrt
Fibroblasten
- Keine Drüsen
- Funktion:
• Verbindung der müttl. SH mit fetalen Fruchthülle (Kotyledonen)
• Karunkel + Kotyledonen = Plazentom
Hormone
ACTH = adrenokortikotropes Hormon
ADH = antidiuretisches Hormon, Vasopressin
CRH = Corticotropin-releasing hormone, Corticoliberin
FSH = follikelstimulierendes Hormon
GHIH = Growth hormone-inhibiting hormone, Somatostatin
GHRH = Growth hormone-releasing hormone, Somatoliberin
GnRH = Gonadotropin-releasing hormone, Gonadoliberin
LH = luteinisierendes Hormon
MSH = Melanozyten-stimulierendes Hormon
PRH = Prolactin-releasing hormone
PRiF = Prolactin-inhibiting hormone
STH = Somatotropin
TRH = Thyreotropin-releasing hormone, Thyreoliberin
TSH = Thyreoidea-stimulierendes Hormon