Darm Flashcards
1
Q
DÜNNDARM (INTESTINUM TENUE)
allg
A
- setzt sich zusammen aus Duodenum, Jejunum und Ileum
- dient der Verdauung der Futterinhaltsstoffe + der Absorption der gespaltenen Nahrungsbestandteile
- Abbauprozesse durch Magensaft, Sekrete der Darmdrüsen und der Bauchspeicheldrüse und Gallenflüssigkeit der Leber
- im Dünndarm bei Tieren mit einhöhligem Magen findet vollständiger Abbau der Proteine zu Aminosäuren statt
- absorbierbare Endprodukte werden durch freie Oberfläche des Epithels der Schleimhaut aufgenommen + an Blut- oder Lymphgefäßsystem abgegeben
Funktion der Dünndarmschleimhaut: - Sekretion des enzymatsichen Darmsaftes
- Epithelzellen synthetisieren und geben Schleim ab für die Zytoprotektion der inneren Darmoberfläche - Bildung von Gewebshormonen in Epithelien der Darmdrüsen
- Schleimhaut dient Reabsorption gespaltener Endprodukte + Wasser, Elektrolyte und Vitamine
- aktiv an immunologischen Prozessen beteiligt
2
Q
Dünndarm
Schleimhautschicht - Tunica mucosa
A
- quer zur Längsachse verlaufende Falten (Plicae circulares) für Oberflächenvergrößerung -> bindegewebige Grundlage sind Fasergeflechte der Tela submucosa
- gesamte Schleimhaut wird von Dünndarmzotten (Villi intestinales) gebildet = Ausstülpungen der Lamina propria mucosae -> von einschichtigem Epithel überzogen
-> tragen zur Oberflächenvergrößerung bei + sind im Jejunum am längsten und im Duodenum und Ileum verkürzt
3
Q
Dünndarm
Lamina epithelialis mucosae
A
- Epithelzellen stülpen Mikrovillibesatz aus
- einschichtiges hochprismatisches Epithel
- durchgehend echte Schleimhaut
- Vergrößerung der Oberfläche durch Plicae intestinales, Villi intestinales und Mikrovilli
- bildet Einstülpungen in Lamina propria = schlauchförmige, gerdae + unverzweigte Darmdrüsen (Glandulae intestinales/ Lieberkühn-Drüsen/Krypten)
- Epithelzellen am Grund der Krypten teilen sich ständig und erneuern die Epithelzellen der Zottenwand - Epithelzellen sind undifferenziert und dienen Regeneration der epithelialen Resorptionsschranke
Epithel aus:
-Saumzellen - Becherzellen
- endokrine Zellen
- Paneth-Zellen
4
Q
Saumzellen (Enterozyten, Epitheliocyti columnares villi)
A
- hochprismatische Zellen
- bilden reabsorptionsaktive Grenzschicht
- sind apikal durch Zonulae occludentes und Haftkomplexe verbunden
- Über Gap Junctions erfolgt interzellulärer Stoffaustausch
- durch Halbdesmosomen mit Basalmembran verbunden
- bilden oberflächlich Mikrovilli aus -> bilden Bürstensaum
5
Q
Becherzellen (Epitheliocyti calciformes)
A
- bilde mit Enterozyten die epitheliale Deckschicht der Zottenoberfläche und Krypten
- nehmen von Duodenum bis Ileum zu
- sind monozelluläre Drüsenzellen -> synthetisieren glykoprotein- und glykolipidreichen Schleim
-> wird merokrin auf Oberfläche der Schleimhaut abgegeben
-> schützt vor enzymatischer Eigenverdauung + pathogener Keimbesiedlung -> wirkt bakterizid, da er Lysozym enthält
6
Q
- endokrine Zellen (Endocrinocyti gastrointestinales)
A
- synthetisieren Peptidhormone und Serotonin
-> beeinflusse hemmend oder fördernd die Abgabe von Verdauungsenzymen und die Darmmotorik - bilden mit Zellen des Magens und Pancreas das gastro-endo-pankreatische endokrine System
- liegen intraepithelial in Wand der Krypten
- geben Sekret an subepitheliales Kapillarnetz ab
- endokrine Zellen, die Aminosäure-Decarboxylasen einschließen = APUD-Zellen (stammen von Neuralleiste ab) - D-Zellen bilden Somatostatin -> wirkt inhibitorisch auf Synthese von Sekreten des Gastrointestinaltrakts
- G-Zellen geben Gastrin ab -> fördert wie Histamin die Aktivität der Belegzellen und Schleimzellen
- F-Zellen geben Polypeptide ab -> fördern Sekretion der Gallenflüssigkeit aus der Leber
- S-Zellen bilden Sekretin -> fördert Produktion und Abgabe des Pankreassaft
7
Q
-Paneth-Zellen (Exocrinocyti cum granulis acidophilis)
A
- am Grund der Dünndarmdrüsen
- geben exokrin ein seröses glykoproteinreiches Sekret ab mit Lysozym
8
Q
Dünndarm
Lamina propria mucosae
A
- aus lockerem Bindegewebe
- bildet Grundlage für die Darmzotten (Stroma villi)
- zwischen Krypten verdichtet sich Bindegewebe mit Blut- und Lymphgefäßen, Nervenfasern, Myofibroblasten und glatten Muskelzellen - schließt Immunzellen und lymphoreticuläres Gewebe ein (reich an B- und T-Lymphozyten, Plasmazellen, Monozyten, Makrophagen…) - zentral wird jede Zotte
- von einer Arteriole durchzogen, bis zur Spitze + zweigt sich dort dann auf
- von einem Lymphgefäß durchzogen -> beginnt blind an Spitze und öffnet sich basal in einem Plexus (von einfachem Plattenepithel ausgekleidet)
9
Q
Dünndarm
Lamina muscularis mucosae
A
- glatte Muskelfaserbündel
10
Q
Dünndarm
Unterschleimhautgewebe - Tela submucosa
A
- lockeres kollagenfaserreiches Grundgewebe
- schließt Fettgewebe, Gefäße und Nevengeflechte (Plexus submucosus) ein
- in intestinaler Unterschleimhaut häufen sich Einzellymphknötchen und aggregierte Lymphknötchen (Peyer-Platten) an - im Duodenum Glandulae submucosae entwickelt
11
Q
Dünndarm
Muskelschicht - Tunica muscularis und Serosaschicht - Tunica Serosa
A
- Stratum circulare
- Plexus myentericus
- Stratum longitudinale
- Serossaüberzug aus Mesothel
12
Q
Unspezifische und Spezifische Schutzmechanismen der Darmschleimhaut
A
- von Tunica mucosa entwickelt um übertreten von körperfremden Stoffen und Mikroorganismen in Körperinneres zu verhindern
-> bilden in Gesamtheit eine Schleimhautbarriere
Unspezifisch
1. bakterizide Wirkung des Schleims und saurer pH-Wert der Magensäure 2. Gallenflüssigkeit wirkt inaktivierend auf enteropathogene Viren
3. Laktoferrin in den Darmsekreten wirkt bakteriostatisch
4. Interferon dient der lokalen Immunabwehr - bietet Schutz gegen Reabsorption von antigenem Material, modifiziert Antigene und verhindert transepitheliale Aufnahme von Antigenen durch BIldung eines Komplex mit sekretorischem Immunglobulin A (IgA)
Spezifisch
= immunzelluläre Abwehrfunktionen, die auf lokale Bildung von Immunglobulinen zurückzuführen sind - werden von Plasmazellen der Lamina propria mucosae synthetisiert
-> geben v.a. IgA ab
-> für Entwicklung antikörpergebundener, intestinaler Immunität - Epithelzellen nehmen IgA auf, knüpfen es an Transportpolypeptide und sondern den Antikörperkomplex über Glandulae intestinales durch Exozytose ins Darmlumen ab
-> IgA verhindert binden von Bakterien an die Schleimhaut, agglutiniert Bakterien und neutralisiert Viren und Toxine
13
Q
DUODENUM
A
- stark gefaltete Schleimhautschicht
- Darmzotten regelmäßig, Schlauchdrüsen ausgedehnt, vereinzelt Becherzellen - Glandulae submucosae in der Tela submucose (Brunner-Drüsen)
-> bilden Drüsenlager und lösen sich distal in Einzeldrüsen auf
-> sind verzweigt und tubuloazinär
-> geben visköses, schleimiges Sekret ab, das reich an Glykoproteinen ist (alkalischer Schleim puffert sauren Magensaft, schützt Schleimhaut
und schafft optimales Wirkspektrum für intestinale pankreatische Enzyme
14
Q
JEJUNUM
A
- Darmzotten sind fingerförmig und schlanker, länger und weniger dicht
- teilweise kleinere Lymphfollikel in der Tiefe der Schleimhaut und Tela submucosa - mehr Becherzellen
15
Q
ILEUM
A
- reduzierte Faltenbildung, Zotten sind kürzer, weniger dicht und breiter - vermehrt intraepitheliale Becherzellen
- in Tela submucosa charakterisitisch Peyer Platten
-> wölben sich oft kuppelartig vor ins Darmlumen und verdrängen die Darmzotten -> Tuncia mucosa in dem Bereich mit reichlich Lymphozyten