W1: Überblick und zentrale Begriffe Flashcards

1
Q

Wie hätte dieses Modul früher wohl heissen können?

A
  • Charakterkunde (aber: zu Wertend)
  • Typenlehre, Menschenkunde (aber: auch innerhalb von Typen gibt es grosse Unterschiede)
  • Temperament (als genetisch determinierte Merkmale, aber: alle Merkmale haben eine erbliche Komponente)

(Vorlesung W1)

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2
Q

Wie würde dieses Modul in den USA wohl heissen?

A

Personality

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3
Q

Wie würde dieses Modul in England wohl heissen?

A

Differential Psychology

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4
Q

Wofür ist “Persönlichkeit” ein Überbegriff?

A
  • Temperament (T) (typisches Verhalten) (z.B. Geselligkeit, Impulsivität)
  • Fähigkeit (I) (maximales verhalten) (z.B. Leistung, Intelligenz)

→ Vor allem im deutschsprachigen Raum so verwendet.

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5
Q

Was ist Persönlichkeit in engerem Sinne? (nicht als Überbegriff)

A

Temperament

→ Vor allem in den USA so verwendet (Persönlichkeit ist Temperament ohne Fähigkeit)

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6
Q

Was ist Differentielle Psychologie? (in Abgrenzung zur Psychologie)

A

Die Lehre vom unterschiedlichen Verhalten und Erleben sowie deren Ursachen und Konsequenzen.

(in Abgrenzung des durchschnittlichen Verhaltens der Allgemeinen Psychologie)

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7
Q

Welche inhaltlichen Konzepte gibt es?

A
  • Verhalten
  • Gewohnheiten (habits)
  • Dispositionseigenschaften (traits) (=Ansammlung von Gewohnheiten))
  • Stimmungen und Zustände (states)
  • Typen (Pol der jeweiligen Dimension)
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8
Q

Was sind Konstrukte?

A
  • Dinge, die wir erschliessen (latente Variablen, nicht beobachtbar)
    → z.B. Angst, denn Sachverhalte wie Atem oder Pulsfrequenz sind lediglich Indikatoren
    → Weitere Beispiele: Intelligenz, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, emotionale Stabilität

-> Dispositionseigenschaften sind Konstrukte!

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9
Q

Welche Arten von Konstrukten gibt es?

A
  • Konstrukte erster Art (operationale Konstrukte) sind durch eine vorgenommene Operationalisierung / eindeutig beobachtarer Sachverhalt vollständig definiert, z.B. Abfahrtssieger)
  • Konstrukte zweiter Art (alle Konstrukte der differentiellen Psychologie) zeigen einen Bedeutungsüberschuss (surplus meaning), z.B. jemanden als Lügner bezeichnen, weil er einmal gelogen hat.
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10
Q

Was ist Nomothetik?

A

Das Suchen nach allgemeinen Gesetzen in der Wissenschaft, z.B. Schwerkraft

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11
Q

Was ist Idiographie?

A

Die Interpretation einzelner, einmaliger und unwiederholbarer Phänomene, z.B. Warum ein Krieg ausgebrochen ist

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12
Q

Wie wird Nomothetik auf die Persönlichkeitsforschung angewendet?

A

Sucht quantitative Unterschiede, also Beschreibungssysteme, mit denen alle Individuen korrekt erfasst und kategorisiert werden können, die für alle gelten.

(between-subject)

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13
Q

Wie wird Idiographie auf die Persönlichkeitsforschung angewendet?

A

Sucht qualitative Unterschiede, sie geht von Unvergleichbarkeit von Personen und individuellen Beschreibungssystemen aus

(within-subject)

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14
Q

Ist heutige Forschung eher idiographisch oder nomothetisch?

A

Nomothetisch, nur gelegentlich idiographisch

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15
Q

Was ergibt die Zusammenfassung von Gewohnheiten?

A

Persönlichkeit

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16
Q

Wofür wird die Bezeichnung “Typ” gebraucht?

A
  • Typenfaktoren als meist breite Beschreibungsdimensionen (z.B. Eysencks Typenfaktoren, Psychotizismus, Extraversion, …))
  • Typen als Abschnitte auf Beschreibungsdimensionen (z.B. Endpunkte auf einem Kontinuum wie extravertiert/introvertiert)
  • Typen als Eigenschaftskombinationen (Gruppen von Personen mit ähnlichem Profil in einem bestimmten Satz von Eigenschaften)
  • Typen als qualitative Beschreibungsklassen (z.B. vier Temperamente, Körperbautypologien)
17
Q

Was beinhaltet das RIASEC-Modell von Holland (19997), welches heute oft in der Berufsberatung benutzt wird?

A
  • realistic (praktisch-technisch); angepasst, kontaktscheu, praktisch, aufrichtig, unflexibel, nüchtern -> z.B. Handwerker
  • conventional (konventionell); abwehrend, gewissenhaft, prüde, gehemmt, sparsam, unflexibel -> z.B. Buchhaltung, Archivar
  • investigative (intelektuell-forschend); analytisch, kritisch, unpopulär, rational, unabhängig, unauffällig -> z.B. Wissenschaftler, Journalisten
  • enterprising (unternehmerisch); optimistisch, tatkräftig, waghalsig, gesellig, einnehmend, ehrgeizig
  • artistic (künstlerisch); ausdrucksvoll, impulsiv, offen, feinfühlig, intuitiv, unangepasst -> z.B. Künstler
  • social (sozial); einfühlsam, hilfreich, überzeugend, gesellig, geduldig, kooperativ -> z.B. soziale Berufe
18
Q

Was sind L-Daten?

A

Life records, nach R. B. Cattells Persönlichkeitstheorie diejenige Gruppe von Daten zur Persönlichkeitsbeschreibung, die aus objektiv erfaßbaren in spezifischen Kontexten oder lebensgeschichtlichen Ereignissen erhoben werden oder aus Fremdbeurteilungen stammen

19
Q

Was sind Q-Daten?

A

Questionary data, nach R. B. Catell die Daten zur Persönlichkeitsbeschreibung, die aus Selbstbeschreibungen gewonnen werden und als Fragebogen- oder Interviewdaten vorliegen

20
Q

Was sind T-Daten?

A

Test data, diejenige Gruppe von Daten zur Persönlichkeitsbeschreibung die aus Testergebnissen (Test), Aufgabenerledigungen und Versuchen (trials) erschlossen und als Leistung bzw.

21
Q

Womit beschäftigt sich die Differentielle Psychologie neben den interindividuellen Unterschieden (zwischen Menschen)?

A

Mit intraindividuellen Veränderungen (innerhalb eines Menschen)

22
Q

Welche Methoden der Differentiellen Psychologie unterschied Stern?

A
  • Variationsforschung (ein Merkmal an mehreren Individuen)
  • Korrelationsforschung (zwei oder mehr Merkmale an mehreren Individuen)
  • Psychographie (ein Individuum im Bezug auf mehrere Merkmale)
  • Komparationsforschung (zwei oder mehr Individuen in Bezug auf mehrere Merkmale)
23
Q

Warum sind Verhaltensgewohnheiten ein Konstrukt?

A

Weil sie sich nicht beobachten lassen. Beobachten lässt sich nur das aktuelle Verhalten und nicht die Gewohnheit.

24
Q

Wie lassen sich Eigenschaften bestimmen?

A
  • Durch rationale Variablenreduktion (z.B. Gruppierung voon Eigenschaftsbegriffen in wechselseitig nicht überlappende Kategorien)
  • Durch analytische Variablenreduktion (Faktorenanalyse) (z.B. Bestimmung der korrelativen Beziehungen zwischen einzelnen Verhaltensweisen oder Eigenschaften und Zusammenfügung zu Gruppen, wenn Masse miteinander hoch Korrelieren)
  • Durch Analyse von Handlungshäufigkeiten (Man geht von Eigenschaften aus und stellt empirisch fest, welche Verhaltens- und Erlebensweisen bestimmten Eigenschaften nah oder distant sind)
25
Q

Was sind Verhaltensgewohnheiten im Vergleich zu Verhaltensweisen?

A

Verhaltensgewohnheiten enthalten auch eine Bereitschaft, in ganz bestimmter Weise zu reagieren. Diese Bereitschaft ist durch Beobachtung nicht zu erkennen. Die Beobachtungsebene wird also verlassen und wir sind bei einem Konstrukt.

26
Q

Welche vier hauptsächlichen Perspektiven der Persönlichkeitsforschung können unterschieden werden? Welche Methoden werden jeweils bevorzugt verwendet?

A
  • Tiefenpsychologische Perspektive (intrapsychische Vorgänge sind unbewusste Prozesse)
    → Traumanalyse, freie Assoziationen, projektive Tests
  • Phänomenologische Perspektive (Einzigartigkeit jedes Menschen, bewusste Erfahrung, intentionales Selbst)
    → Selbstberichte, Biografisches Material
  • Verhaltenstheoretische Perspektive (Bausteine der Persönlichkeit sind in Lernvorgängen)
    →objektive Erfassung, physiologische messung, konkrete & situationsgebundene Selbstberichte)
  • Dispositionelle Perspektive (Erklärung von Regelmässigkeiten und Unterschieden durch Eigenschaften)
    → Selbstberichte, Psychometrisch konstruierte Skalen, Fremdeinschätzungen, Verhaltenskorrelate
27
Q

Was ist die idiothetische Methode?

A
Ein Ansatz (eine Art Zwitter) zwischen Idiographie und Nomothetik. 
Individuell wird ein Quotient zwischen tatsächlicher und maximaler möglicher Eigenschaftsausprägung gebildet (idiographisches Element) und dieser Quotient wird dann interindividuell verglichen (nomothetisches Element)
28
Q

Was sind Verhaltensmerkmale?

A

Spezifische Reaktionen, Handlungen oder Erlebnisse, welche der Beobachtung zugänglich sind.

29
Q

Was sind (Dispositions)Eigenschaften?

A

Handlungsbereitschaften, die aus konkret beobachtbarem Verhalten erschlossen werden und sich von Gewohnheiten hauptsächlich im Sinne einer grösseren Generalität abheben. Man geht davon aus, dass diese stabil und intersituativ konsistent sind.

30
Q

Was ist der Unterschied zwischen Zuständen (states) und Stimmungen (moods)

A

States sind temporäre Zustände, z.B. erregt, müde, während Stimmungen etwas stabiler sind und variieren über den Zeitverlauf, z.B. traurig, verliebt.

31
Q

Welche Menschen sind die Besten “Judges” (Bewerter der Persönlichkeit?

A
  • Personen mit grösserer kenntnis der Persönlichkeit
  • Recruiter (Vermutlich aufgrund ihrer Erfahrungen)
32
Q

Was sind latente, was manifeste Variablen?

A
  • Latent: muss erschlossen werden (z.B. Lady G. ist gesellig)
  • manifest. sind bobachtbar (z.B. Lady G. lacht oft)